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IAA Mobility 2023: Tesla Model 3 – erste Sitzprobe

Tesla spricht selbst vorsichtig nur von einem „Update“: 50 Prozent der Teile sind zwar neu oder überarbeitet, aber Akku und Antriebsstrang fasste man nicht an. Trotzdem erhöhte man die Reichweite. Wir kennen die Tricks.

Immer dicht umlagert: Das Tesla Model 3 auf der IAA. | Foto: G. Soller
Immer dicht umlagert: Das Tesla Model 3 auf der IAA. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Optisch sieht das Tesla Model 3 dann doch nicht so anders aus als sein Vorgänger. Und auch die Eingriffe in die Struktur beschränkten sich eher auf Kosmetik: Akustikverglasung und die neuen Hankook ion-Reifen machen das Model 3 wesentlich leiser – bisher hörte man vor allem in den Radkästen jedes Steinchen klickern. Mehr Komfort dienen auch die klimatisierten Sitze vorn und hinten, wobei die in der ersten Reihe neu kamen. Und im Fond gibt es einen kleinen Infotainment-Screen – alles Dinge, die das Model 3 leider schwerer machten.

Der Kniff mit dem Topspeed

Doch wie kann es trotzdem sparsamer werden, wenn man Akku und Antrieb unverändert übernimmt? Indem man die Aerodynamik optimiert, das Topspeed auf 201 km/h bei allen Versionen reduziert und so auf verbrauchsoptimierte Pneus wechseln kann. Die im Falle der Hankook Ion auch noch leiser abrollen! Weitere Tricks dieser Art: Die vordere Frunkklappe wurde vor den Wischern ganz leicht nach oben gezogen, dass die Luft über diese hinweg direkt auf die Scheibe geleitet wird. Dazu kommen aerodynamisch optimierte Felgen.

Lenkstockhebel? Sind weg!

Das Lenkrad verlor leider die Lenkstockhebel, was wir für ergonomischen Unsinn halten…es spart Kosten, bringt im Alltag aber keine Vorteile. Eher schon das neue Soundsystem, das Tesla jetzt selbst entwickelt hat und das für dezent bessere Klangfülle sorgt. Und zum Laden der Smartphones stehen jetzt drei USB-C-Anschlüsse zur Verfügung.

Viele Details, die das Auto für 1.000 Euro mehr vor allem komfortabler machen. Die Verarbeitung bleibt bestenfalls auf „Okay“-Niveau – Gradmesser hierfür ist neben den Fugen auch der Verlauf der innen liegenden Lichtleiste – und deren Anschluss von der Tür an der A-Säule. Das kann wie einst beim Peugeot 3008 (ganz zu Anfang, dann wurde es dramatisch besser) wild wackeln oder wie beim Opel Insignia sauberst umlaufen – das Model 3 sortiert sich leicht wackelig zwischen beiden Stellantis-Produkten ein.

Die Rückleuchten sind jetzt Teil der Heckklappe, beleuchtet wird das Model 3 nachts durch Katzenaugen und Standlichter unten im Stoßfänger. Nachgebessert wurde auch beim Seitenaufprallschutz, der im Bereich der B-Säule nochmal verstärkt wurde. 

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

In Summe viele Details, die aber nicht kaschieren können, dass der Sprung der Updates jetzt nicht allzu groß ausfiel. Weshalb Tesla eben genau davon spricht und nicht von einem Facelift oder dem „neuen Model 3“ – eine Bezeichnung, die deutsche Premiums schon gern nutzen, wenn sie nur neue Leuchtgrafiken spendiert haben…

Was bedeutet das?

Wer jetzt noch günstig ein Bestandsfahrzeug schießen kann, macht damit nichts falsch! Akku und Antrieb blieben unangetastet und lediglich beim Komfort und der Stille im Auto ging es merklich nach vorn – allerdings nicht so, dass es ein „MUSK HAVE“ ist. Trotzdem tat dem Model 3 die Überarbeitung gut, zumal der „Aufpreis“ mit 1.000 Euro gering ausfiel. Ab 42.990 Euro ist immer noch ein Wort für das Gebotene. Trotzdem: Noch mehr Effizienz, eine wieder verbesserte und nicht verschlimmbesserte Bedienung und eine große Heckklappe wären perspektivisch schon wünschenswert.

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