IAA Mobility 2023: Das ist der neue Mini Cooper!
Auch der Markenkern kommt neu bei Mini. Und startet mit zwei E-Maschinen: Der 135 kW/184 PS starke Elektromotor des Mini Cooper E erreicht ein Drehmoment von 290 Nm und beschleunigt das Fahrzeug in 7,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Mit 160 kW/218 PS sprintet der Mini Cooper SE bei einem maximalen Drehmoment von 330 Nm in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die im Testzyklus WLTP ermittelte Reichweite beträgt bis zu 305 Kilometer für den MINI Cooper E auf Basis der Hochvoltbatterie mit 40,7 kWh Energiegehalt. Im MiniCooper SE erhöht sich die ermittelte Reichweite durch 54,2 kWh Energiegehalt auf maximal 402 Kilometer. Real bleiben davon eher knapp 250 respektive gut 300 übrig – immerhin.
Ein paar Millimeter konnte gekürzt werden
In Sachen Länge konnte man ein paar Millimeter kappen, dafür wuchsen die Räder: Durch die Vergrößerung des Reifendurchmessers auf 635 mm wirkt der Mini Cooper optisch präsenter. Gleichzeitig soll das Fahrdynamik und -komfort helfen. Zusätzlich wird die Reifenbreite der optional erhältlichen 17-Zoll- und 18-Zoll-Felgen um 10/20 mm auf 205/225 mm erhöht, um das typische Gokart-Feeling zu unterstreichen. Die verfügbaren Felgengrößen reichen jetzt von 16-Zoll bis 18-Zoll. Geschichtlich insofern interessant als Alec Issigonis einst extra für 10- statt der einst üblichen 12-Zöller kämpfte, um innen mehr Platz zu schaffen…
Den auch der Neue nur begrenzt bietet: Zwar fällt der Fond durch ein klügeres Package minimalst großzügiger aus, aber wenn vorn zwei 1,9-Meter-Menschen sitzen, wird es in Reihe zwei schon wieder extrem eng. Hier sind dem Mini andere nach wie vor haushoch überlegen…ansonsten ergab unsere erste Sitzprobe: Tolles Interieur, das auch dank der optischen Reduktion wieder viel näher am Ur-Mini dran ist. Das und die geglätteten Bleche außen helfen zudem massiv Kosten zu sparen, ebenso wie die Verlagerung der Produktion nach China.
Der Verwandte heißt Ora Funky Cat, ist aber ganz anders gestrickt. Richtig wichtig ist, dass Mini beim neuen Cooper nicht dessen Infotainment übernahm, sondern das eigene Mini Operating System 9.
Die neue Designsprache „Charismatic Simplicity“ soll sich auch in der Ästhetik der Benutzeroberfläche widerspiegeln, die „funktionale und emotionale“ Elemente miteinander verbinden soll. Das Mini Operating System 9 ist eine Eigenentwicklung der BMW Group und basiert auf einem Android Open Source Project (AOSP) Software-Stack. Die Bedienung erfolgt intuitiv in Anlehnung an gewohnte Standards aus dem Consumer Electronics Bereich. Es ist exakt identisch zu dem, das im neuen Countryman verbaut wurde und auch hier haben wir schon ein bisschen getestet: Ja, es ist intuitiv verständlich und lässt sich gut bedienen, da viel auf der ersten Ebene liegt, unter anderem die Klimatisierung.
Charismatic Simplicity: Die neue Mini-Designsprache, die für Klarheit und geringere Kosten sorgt
Der cW-Wert von 0,28 stellt im Kleinwagensegment eine sehr gute Marke dar und macht den Mijni effizienter. Oliver Heilmer, Leiter des Mini-Designs verweist auf Details wie die bündigen Türgriffe und den Verzicht auf Kotflügelverbreiterungen oder klassische Side Scuttles. Das alles soll das moderne Design des Exterieurs durch eine besonders klare Behandlung der Oberflächen stützen. Diese Reduktion auf das Wesentliche stellt die Wagenfarbe auf der größeren Karosserieoberfläche noch stärker in den Mittelpunkt. Auch hier fiel uns auf: In gelb oder weiß wirkt der Neue dann fast schon etwas „massig“. Zweifarbigkeit und dunkle Metallictöne helfen der Optik hier massiv. Schade: Auch hier wurde Chrom komplett verbannt. Stattdessen soll die neue Akzentfarbe Vibrant Silver Highlights im Exterieur setzen.
Laden: Bis zu 75 respektive 95 kW sind möglich in DC, AC leider nur 11 kW
Die Batterie des Mini Cooper kann am Wechselstrom mit 11 kW geladen werden. Das Schnellladen mit Gleichstrom ist beim Cooper E mit 75 kW und beim Cooper SE mit bis zu 95 kW möglich. Damit kann die Batterie an einer entsprechenden Schnellladesäule in knapp 30 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent aufgeladen werden. Durch die aktive Navigation über die MINI Navigation wird die Hochvoltbatterie vorab je nach Wetterbedingungen auf die ideale Temperatur zum effizienten Laden gebracht, was bei Kälte Zeit spart.
Für einen transparenten und einfachen Ladevorgang kann der Nutzende das Aufladen der Fahrzeugbatterie durch leicht verständliche Einstellmöglichkeiten optimieren. So kann etwa der Startzeitpunkt zum Aufladen gewählt oder ein bestimmtes Zeitfenster zum Laden eingestellt werden. Auch ein bestimmter Zielwert der Batteriekapazität ist vorab bestimmbar. Für einen besonders angenehmen Start kann das Laden bis zu einer festgelegten Abfahrtzeit abgeschlossen und das Fahrzeuginterieur bis dahin auf die gewünschte Temperatur klimatisiert werden. Dier Mini-App gibt zudem einen Überblick zum Ladeprozess, auch wenn der Kunde nicht in Fahrzeugnähe ist. So können der aktuelle Batteriezustand abgelesen, ein ladeoptimierter Routenplan erstellt oder die bisherige Ladehistorie inklusive aller Kosten und Ersparnisse eingesehen werden.
Vier individuelle Trims, dazu diverse Interieur-Optiken
Der vollelektrische Mini Cooper ist in vier unterschiedlichen Trims erhältlich. Der Essential Trim präsentiert ein maximal klares, reduziertes Gesamtbild und hebt bestimmte Funktionsteile wie das Logo durch den neuen Farbton Vibrant Silver hervor. Während der Classic Trim vornehmlich Einfluss auf die Innenausstattung hat, zeigt sich der Favoured Trim mit besonders ausdrucksstarken Details im Exterieur. So bietet diese Trim-Variante die neue, optionale Spray-Tech-Gestaltung des charakteristischen Multitone Roofs mit einem Verlauf aus drei verschiedenen Farben sowie einen im Farbton Vibrant Silver abgesetzten Frontgrill. Der John Cooper Works Trim betont die Sportlichkeit des vollelektrischen MINI Cooper durch eine eigene Front- und Heckgestaltung. Der Rahmen des Frontgrills und das Logo in Hochglanz-Schwarz unterstreichen das starke Gesamtbild. Ein Kontrastdach im vom Motorsport inspirierten Farbton Chili Red sowie die JCW spezifischen Motorhaubenstreifen in Rot oder Schwarz können optional die Mini-typische Fahrdynamik optisch betonen.
Das Interieur: Minimalistisch, digital, immersiv & warm
Innen zitiert die Gestaltung des Frontbereichs einmal mehr das berühmte minimalistische Design des classic Mini. Für das erste Modell entwarf Mini Erfinder Alec Issigonis im Jahr 1959 einen Innenraum mit einem Rundinstrument in der Mitte sowie der charakteristischen Kippschalterleiste darunter. Im neuen MINI Cooper strukturieren nur diese beiden Elemente, zusammen mit dem Lenkrad das maximal puristische Interieur.
So kommt der neue Innenraum mit weniger Bauteilen aus, die dafür clever gestaltet und hochwertig umgesetzt sind – und so viel Geld in der Produktion sparen. Hinter dem Lenkrad bringt das optionale Headup-Display alle relevanten Inhalte in das Sichtfeld des Fahrers. Damit kommt das Dashboard auf der Fahrerseite ohne zusätzliche Anzeige aus und öffnet den Blick nach vorne.
Wertig und Wohnlich: Die vielen textilen Oberflächen
Das großzügige, gewölbte Armaturenbrett besteht erstmals aus textilen Oberflächen. Warme, angenehme Materialien prägen die neue, wohnliche Wohlfühlatmosphäre im Innenraum des Mini Cooper. Ein eigens entwickeltes Strickverfahren erzeugt die pflegeleichte, vielseitige Struktur des zweifarbig designten Textils aus recyceltem Polyester. Je nach Trim-Design stehen unterschiedliche Farben für die Textiloberflächen und Sitze zur Auswahl. Um ein möglichst schlankes und geräumiges Armaturenbrett zu erhalten, sind die Lüftungsschlitze sehr flach ausgeführt.
Die sitzmontierte Armlehne am Fahrersitz sorgt für noch mehr Platz in der Mittelkonsole. Der Fahrzeugfond zeigt sich maximal reduziert und komfortabel. Im Kofferraum kann das Ladezubehör bequem in einem zusätzlichen Bodenfach verstaut werden. Durch das Umklappen der Rückbank im Verhältnis 60:40 kann der Gepäckraum flexibel von 200 Liter auf bis zu 800 Liter Volumen erweitert werden.
Auch der Mini Cooper bietet die „Interaction Unit“. Mit den Mini-Experience Modes stehen im Serienumfang die Modes Core, Green und Go-Kart mit ihrem jeweils spezifischen User Interface Design zur Verfügung, wobei optional mit der Sonderausstattung Mini Experience Modes bis zu vier weitere Experience Modes dazu gewählt werden können. Der optionale Mini Projektor an der Rückseite des OLED Displays taucht die Armaturentafel in passende Farbwelten und Muster. So ergibt sich im Zusammenspiel von Projektion, Ambientelicht und MINI Interaction Unit ein „immersives Erlebnis“, das bis in die Türverkleidungen hineinreicht.
Auch im neuen Mini Cooper können zahlreiche Funktionen mit dem ersten vollwertigen Sprachassistenten der Marke gesteuert werden. Der Intelligent Personal Assistant kann mit der Begrüßung „Hey Mini“ oder mit der Push-to-Talk Lenkradtaste aktiviert werden.
Die sprachgesteuerte Interaktion findet auf dem kreisförmigen OLED-Display in Form einer Animation aus grafischen Elementen, Typografie und einem Avatar statt. Nutzer können für die Visualisierung zwischen „Mini“ – einer stilisierten Darstellung eines Mini – und optional dem für viele Mini-Fans bereits bekannten „Spike“ auswählen. Die Kommunikation mit diesem „virtuellen Reisepartner“ soll laut Mini durch die verbesserte Spracherkennung „besonders lebensnah“ möglich sein. Klar, steckt ja auch das verständige BMW OS.9 dahinter... Für eine flüssigere Kommunikation werden mündliche Äußerungen ohne Verzögerung übertragen und auf dem Display visualisiert. So kann der Fahrer per Zuruf Navigation, Telefonie, Entertainment und zahlreiche Fahrzeugfunktionen ansteuern. Stefanie Wurst, Leiterin von Mini, freut sich:
„Das neue MiniOperating System 9 zeichnet sich durch eine MINI spezifische, emotionale und einfache Touch-Bedienung aus. Zusammen mit der neuen, cloud-basierten Mini Navigation für eine besonders präzise und schnelle Routenberechnung, High-Speed Konnektivität und optionaler 5G-Fähigkeit macht der neue Mini Cooper einen riesigen Sprung in die digitale Welt und unterstreicht dabei das charismatische Erbe der Marke.“
Zusätzlich ermöglichen Mini Connected Upgrades das flexiblenBuchen weiterer Fahrzeugfunktionen – ganz einfach digital. Der Mini Connected Store bietet mit dem optional buchbaren Mini Connected Package Zugang zu einer sich stetig weiterentwickelnden Vielfalt an praktischen und unterhaltsamen Apps, unter anderem aus den Bereichen Gaming, Musik- und Videostreaming. Mit der neuen AirConsole App steht eine einzigartige Form des In-Car-Gamings für alle Passagiere zur Verfügung, welche das Smartphone zum Controller des Spielgeschehens auf dem OLED-Display macht. Kennt man bereiuts vom 5er-BMW.
Neue Fahrerassistenzsysteme erleichtern den Alltag – Parken geht auch per Smartphone
Neben den automatischen Parkfunktionen des Parking Assistant macht der neue optionale Parking Assistant Plus den Parkvorgang noch leichter. Durch 12 Ultraschallsensoren und vier Surround-View-Kameras kann das Fahrzeug mögliche Parkplätze deutlicher identifizieren und auch platzbeschränkte Parkvorgänge selbstständig einleiten. Zudem kann ein manueller Parkvorgang jederzeit an den Parking Assistant Plus übergeben werden. Eine für das Fahrzeugsegment spannende Lösung bietet der Explore Mode: Damit kann der neue Mini Cooper ganz einfach per Smartphone geparkt werden, sollte der seitliche Raum für den Einstieg zu knapp bemessen sein.
Auch die innovative Option Mini Digital Key Plus nutzt das Smartphone für ein komfortables und personalisiertes Fahrzeugerlebnis. Dafür wird das Smartphone zum Schlüssel und öffnet das Fahrzeug automatisch. Sobald der Fahrer weniger als drei Meter entfernt ist, beginnt die Welcome-Projektion der Front- und Rückleuchten, bei weniger als anderthalb Metern Abstand öffnen sich die Türen. Der digitale Schlüssel ist auf verschiedene Nutzer übertragbar und ersetzt die Weitergabe des klassischen Fahrzeugschlüssels für erleichtertes Carsharing.
Putzig, wie klein der Ur-Mini gegenüber seinen Nachfahren war. | Foto: Mini
Am Heck rückten die Leuchten merklich nach oben - und gibt eine große Klappe! | Foto: Mini
Von vorn: Klare familiäre Entwicklung. Issigonis hätte Generation 2 in den späten 1960er-Jahren viel kantiger und langweiliger gestaltet. | Foto: Mini
Erste Sitzprobe: Viel Platz vorn, warme Umgebung, wenig Platz im Fond. | Foto: Vision Mobility
Helle Unifarben lassen den Mini Cooper etwas füllig wirken. | Foto: G. Soller
Dreieckige Rückleuchten für das "Union-Jack-Thema". | Foto: G. Soller
Auch hier: Kein Platz für einen Frunk. | Foto: G. Soller
Darüber hinaus erhöhen weitere Funktionen der Mini App die Sicherheit der Nutzer. So kann mit der Option Remote 360 die Umgebung des abgestellten Fahrzeugs in der Mini-App angesehen werden. Eine Innenraumkamera ermöglicht einen Blick ins Interieur. Weiterhin bietet die Snapshot-Funktion der Innenraumkamera Gelegenheit, gemeinsame Momente per Foto einzufangen und über WiFi-Direct an das Smartphone zu übertragen.
Breitere Spur, längerer Radstand, aber weniger Länge – fertig ist das Go-Kart
Die leicht vergrößerte Spurbreite und der Radstand helfen der Fahrdynamik. Auch hier setzt Mini wieder auf ein Federungs- und Dämpfungssystem der temperamentvollen Auslegung. Vorgespannte Stabilisatorlager an den Achsen sollen ein “deutlich besseres Karosserieverhalten bei dynamischer Kurvenfahrt“ bieten und einen Gewinn an Lenkpräzision und Zielgenauigkeit. Mini verspricht eine „ erstklassige Karosserieabstützung bei gleichzeitig sanftem Abrollkomfort“. Für ein noch sportlicheres Fahrerlebnis ist der Mini Cooper zudem mit einer Domstrebe ausgestattet, was die Karosserie noch steifer macht. Hier hat Mini seinen Klassiker mit ganz klassischen Mitteln optimiert.
Was bedeutet das?
Der neue Mini hat als Stromer an Konsequenz gewonnen. Toll die neue Reduktion aufs Wesentliche. Schade nur, dass er kein Brite mehr ist und in Sachen Raumnutzung und Antrieb jetzt nicht die ganz große Revolution fährt…
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