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IAA Mobility 2023: Conti holt die Zukunft in die Gegenwart

Breites Portfolio an Technologie aus Hannover: Der Zulieferer präsentiert Lösungen von der "Straße bis in die Cloud". Eyecatcher ist das Innenraumkonzept SpaceD, neu der Energiesparpneu für die Stadt.

Softwarebasiertes Fahren: Conti will die Entwicklung aktiv mitgestalten. | Foto: Conti
Softwarebasiertes Fahren: Conti will die Entwicklung aktiv mitgestalten. | Foto: Conti
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Die Zukunft ist jetzt, so könnte man Continentals Motto „Making future mobility happen, today!” frei übersetzen. Unter dieser Richtschnur fokussiert man auf nachhaltige und softwarebasierte Mobilität. Das Spektrum reicht von neuartigen Hochleistungsrechnern und Softwarelösungen für eine schnelle und kosteneffiziente Umsetzung der digitalen Mobilität, über den nachhaltigen Fahrzeuginnenraum der Zukunft bis hin zu einem Konzeptreifen, der besonders energieeffizientes Fahren im Stadtverkehr ermöglicht.

„Von der Straße bis in die Cloud – unser Technologieportfolio reicht von unseren Premium-Reifen bis zu unseren Softwarelösungen. Dies versetzt uns in eine einmalige Marktstellung“, ist Vorstandsvorsitzender Nikolai Setzer überzeugt.

Man wolle "die neuen Pferdestärken für die Mobilität der Zukunft" entwickeln. Bereits heute seien weltweit vier von fünf Neuwagen mit Hardware- und Softwarelösungen von Continental unterwegs, wirbt er.

Das Superhirn: Intelligente Hochleistungsrechner im Auto

Neben fortgeschrittener Hardware wird Software für die Automobilindustrie immer wichtiger. Man wolle den Wandel zum softwarebasierten Auto aktiv mitgestalten. Rund 21.000 Software- und IT-Spezialistinnen und -Spezialisten arbeiten an neuen und verbesserten Produkten wie etwa Hochleistungsrechnern (High-Performance Computer, HPC). Neu im HPC-Portfolio ist der Smart Cockpit HPC: ein vorkonfiguriertes System, das Kombiinstrument, Infotainment und Fahrerassistenz vereint. Zusammen mit einem Partner aus der Tech-Industrie zeigt man auf der Messe in einem Demonstrationsfahrzeug (Halle B2 / Stand A12), wie der Smart Cockpit HPC das Mobilitätserlebnis der Zukunft kostenoptimiert und mit kurzer Entwicklungszeit realisiert.

Virtuelle Entwicklung leicht gemacht mit Amazon Web Services

In Zeiten, in denen Automobilhersteller neue Modelle immer schneller auf den Markt bringen und ihren Kunden kontinuierlich Software-Updates zur Verfügung stellen, brauche es neue Ansätze. Bisher konnten die meisten Funktions- und Sicherheitsprobleme nur behoben werden, wenn die physischen Steuergeräte verfügbar waren, skizziert der Zulieferer. Die Behebung von Problemen in späteren Phasen führte zuweilen bis zu einer Verzehnfachung der Entwicklungskosten. Die Lösung dafür ist der neue virtuelle Electronic Control Unit (vECU, dt.: virtuelles Steuergerät) Creator auf Basis der Hardware- und Software-Entwicklungsplattform Continental Automotive Edge (CAEdge).

Schneller in die Serie durch virtuelle Simulation

Die Plattform brachte man in einer ungewöhnlichen Allianz mit Amazon Web Services (AWS) 2021 auf den Markt. Bereits jetzt können Entwicklerinnen und Entwickler von Automobilsoftware den vECU Creator verwenden, um Hardware- und Softwareentscheidungen zu entkoppeln. Durch die virtuelle Simulation digitaler Funktionen können auf Mikrocontroller basierende Steuergeräte, Zonencontroller oder Hochleistungscomputer kontinuierlich und schnell verbessert werden, wirbt man. Durch vECUs können Softwareanwendungen zu 90 Prozent fertig programmiert sein, bevor sie auf der Zielhardware bereitgestellt werden, womit die Effizienz bei Produkteinführungen erheblich gesteigert wird, verspricht man sich.

Autonom in Richtung Zukunft

Continental treibt die Umsetzung des autonomen Fahrens konsequent voran. Mit dem US-amerikanischen Halbleiter-Spezialisten Ambarella entwickelt das Technologieunternehmen ganzheitliche Komplettsysteme (engl. full stack) für das assistierte und automatisierte Fahren. Diese skalierbaren Multisensorsysteme arbeiten auf Basis künstlicher Intelligenz und eines besonders leistungsfähigen, energieeffizienten Chipsystems von Ambarella. Sie nutzen die hochauflösenden Kameras, die Radar- und LiDAR-Sensoren sowie die dazugehörigen Steuereinheiten von Continental.

Erst kürzlich haben die Hannoveraner den ersten Kundenauftrag für die gemeinsam mit Ambarella entwickelten Lösungen als komplettes Level-4-Rückfallsystem erhalten. Auf der Messe gewährt man Einblicke in das Zusammenspiel der Systemlösungen und wie dadurch die Mobilität autonomer und sicherer wird.

Unfallprävention im Blick

Besonders im Fokus steht auch der Schutz vor Unfällen, die durch Fehlverhalten von Autofahrerinnen und -fahrern beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie Ein- und Ausparken entstehen. Laut Statistischem Bundesamt verursachten diese Fahrmanöver allein in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Unfälle mit Personenschaden. Zur Messe präsentiert man eine kompakte und einfach zu integrierende Systemlösung für dynamische Nahfeld-Projektionen auf Basis der Mikro-LED-Technologie. Mit ihr wird zukünftig zum Beispiel durch die Projektion von dynamischen Warnhinweisen oder Fahrzeugabmessungen im unmittelbaren Fahrzeugumfeld signalisiert, wenn ein Fahrzeug eine Richtungsänderung vornimmt.

Sichere und nachhaltige Bremssysteme

Die Bremsen gehören zu den wichtigsten Elementen der aktiven Sicherheit. Sie tragen aber nicht nur zur Fahrsicherheit in Grenzsituationen bei, sondern müssen auch gleichzeitig einen Beitrag zur Fahrzeugeffizienz leisten. Sie müssen dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern und den Partikelausstoß bei Reibbremsen zu reduzieren. Der Zulieferer zeigt zur Messe seine Roadmap für zukünftige Bremssysteme, welche die Sicherheit und Nachhaltigkeit gleichermaßen erhöhen.

Ein Beispiel ist ein sogenanntes halbtrockenes Bremssystem: Zum Einsatz kommen elektromechanische Bremsen an der Hinterachse, die „trocken“, also ohne Bremsflüssigkeit betrieben werden. Vorteil aufseiten der Automobilhersteller: Das Befüllen und Entlüften (engl. fill & bleed) des Bremssystems fällt in der Produktion weg. Auch werden viele Millionen Liter an alter Bremsflüssigkeit vermieden, die nach jedem Wechsel fachgerecht entsorgt werden müssen.

Designkonzept SPACE D: Fahrzeuginnenraum wird zum Wohlfühlraum

Der Trend zum Cocooning und das Auto als neuer Wohn- und Erlebnisraum, das bedient man mit dem Designkonzept SPACE D. Mit an Bord ist die Oberfläche Benova Eco Protect, die optisch den Raumeindruck prägt und mit dem PETA-Siegel für vegane Produkte zertifiziert ist. Die Oberfläche Acella – Sustainable Product Design ist durch biobasierte und recycelte Inhaltsstoffe nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch in hohem Maße individuell gestaltbar. Das transluzente Material Xpreshn Hylite Concept erlaubt neue gestalterische wie funktionale Möglichkeiten.

Mehr Nachhaltigkeit im Verkehr mit Sparpneus

Auch auf dem klassischen Feld reifen will man punkten. So wird das Unternehmen einen neuen Konzeptreifen präsentieren. Sein Fokus liegt auf besonders energieeffizientem Fahren im städtischen Verkehr. Dass nachhaltige Produkte bei Continental schnell in Serie und auf die Straße kommen, zeigt der neue UltraContact NXT. Den nachhaltigsten Serienreifen der Reifenindustrie hatte der Hersteller erst im Sommer 2023 vorgestellt.

Mit bis zu 65 Prozent nachwachsenden, wiederverwerteten und Massenbilanz-zertifizierten Materialien kombiniert der Öko-Pneu einen hohen Anteil an nachhaltigen Materialien mit höchster Sicherheit. Continental hat die Produktion erster Dimensionen des Reifens bereits im Juli gestartet. Zunächst werden insgesamt werden 19 Größen im europäischen Reifenfachhandel erhältlich sein. Sie alle verfügen über die Bestnote im EU-Reifenlabel („A“) in den Kategorien Rollwiderstand, Nassbremsen und Außengeräusch.

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