IAA Mobility 2021: Valeo fächert Portfolio auf
Valeos Director and Deputy Chief Executive Officer, Christophe Périllat-Piratoine, war bester Laune auf der IAA. Denn die Elektrifizierung hätte die Marke nicht überrascht, sondern sei seit zehn Jahren Bestandteil des Portfolios. Den zweiten Schwerpunkt setzte er beim Thema „Autonomen“ fahren – aktuell gehen die ersten beiden Modelle mit Valeo-Technik nach Level 3 in Serie – die S-Klasse von Mercedes-Benz und der Honda Legend. Aber auch das Thema E-Bike und Filtration treibt man weiter und stellte auf dem Stand eine berührungslose Covid-Testeinrichtung vor.
Denn die Corona-Krise hat das Bewusstsein für die Bedeutung von Gesundheit und Sicherheit geschärft. Valeo reagiert auch darauf mit Innovationen und schafft hier bewusst ein weiteres Standbein neben „Automotive“. Dazu gehört auch ein Luftreiniger mit ultravioletter Strahlung für Busse, der mehr als 95 % der Viren, Mikroben und Bakterien beseitigt, während das Fahrzeug mit Fahrgästen unterwegs ist. Für Autos hat Valeo hochwirksame Luftfilter entwickelt, die 96 % der Allergene und 99,4 % der Viren, einschließlich der Coronaviren, zurückhalten. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll laut Périllat-Piratoine jedes zweite neue Modell mit einem solchen Filter ausgestattet sein.
Klinik statt Automotive: Die Covidteststation
Und da diese Technologien so wirksam sind, kommen sie nun auch außerhalb des Fahrzeugsektors zum Einsatz: In Zusammenarbeit mit mehreren Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen hat Valeo ein System zur Überwachung von Vitalfunktionen entwickelt, das die Gesundheitsrisiken eines Patienten bewertet und insbesondere feststellt, ob die Person möglicherweise an Covid erkrankt ist. Dafür kommt ein berührungsloses Verfahren zum Einsatz, das weniger als zwei Minuten dauert. Die Technologie basiert auf dem Driver Monitoring System (DMS) von Valeo und soll demnächst in Serienfahrzeuge integriert werden. Auf der IAA Mobility wird sie zum allerersten Mal weltweit der Öffentlichkeit präsentiert.
Elektrifizierung bleibt das große Thema
Begonnen hat Périllat-Piratoine seine Präsentation aber auch mit dem Hauptthema: Der Elektrifizierung. Mittlerweile kann Valeo alle Arten von Fahrzeugen elektrifizieren, einschließlich Fahrrädern, Motorrollern oder Lieferdroiden. Und natürlich Autos wie den Mercedes-Benz EQS: Die Innovationen des Joint Ventures Valeo Siemens eAutomotive decken die gesamte Bandbreite technologischer Elektrifizierungsplattformen ab: von erschwinglichen 48-Volt-Lösungen bis hin zu den leistungsstärksten Systemen. Wie Périllat-Piratoine kryptisch verrät, stellt ein deutscher Premium-Automobilhersteller das Flaggschiff seines elektrobetriebenen Portfolios vor. Dieses wird vollständig vom Valeo Siemens eAutomotive System, bestehend aus Motoren, Getriebe und Inverter, angetrieben. Bis 2023 werden mehr als 90 Fahrzeugmodelle mit den Technologien des Joint Ventures ausgestattet sein.
Außerdem entwickele man die Thermo-Management Lösungen weiter. Ohne diese Systeme wäre die moderne Elektromobilität nicht möglich. Valeo spielt nach eigenen Angaben eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Elektrofahrzeugs durch sein umfassendes Know-how in den Bereichen Batteriekühlung, Wärmepumpen und elektrische Kompressoren sowie beim Thermo-Management zur Optimierung des Wärmekomforts im Fahrzeug.
Neu im Portfolio der Elektromobilität: Ladetechnik
Weltpremiere feiern auch die neuen E-Ladestationen, die sich für unterschiedliche Arten von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden eignen. Sie erkennen, wann das Laden eines Fahrzeugs am preisgünstigsten ist oder der Strom aus einer nachhaltigen Quelle wie von Solar- oder Windenergie bezogen werden kann. Sie können auch den vom Fahrzeug nicht verbrauchten Strom entweder an das Stromnetz oder an ein ausgewähltes elektrisches Gerät weiterleiten. Die Ladestationen von Valeo sind eine logische Erweiterung der Ladegeräte, die Valeo für Elektrofahrzeuge entwickelt und herstellt.
Autonomes Fahren bleibt wichtig
Etwas in Vergessenheit geriet laut Christophe Périllat-Piratoine das Thema Fahrerassistenzsysteme (ADAS), das aber nach wie vor große Bedeutung hätte. Mittlerweile rüste man weltweit jedes vierte Neufahrzeug mit einer der ADAS-Lösungen aus. Valeo ist Weltmarktführer in diesem Bereich und deckt das komplette ADAS Know-how ab – von der Software, die eine immer wichtigere Rolle im Fahrzeug spielt, bis zur Hardware. So verfügt Valeo über das umfangreichste Portfolio an Sensoren in der Automobilindustrie und entwickelt auch die zentralen elektronischen Steuergeräte, die alle gesammelten Daten zusammenführen.
Wird mehr und mehr Realität: Automatisch Parken
Eine der Innovationen aus diesem Bereich, die auf der IAA zu sehen ist, ist das Automated Valet Parking System von Valeo, mit dem ein Auto selbständig in einen Parkplatz einparken kann. Zu diesem Zweck installiert Valeo auch in Parkhäusern Kameras und Software, die als Ergänzung der bordeigenen Fahrassistenzsysteme fungieren und somit entscheidend dazu beitragen, dass die Fahrzeuge diese autonomen Fahrmanöver durchführen können.
Mitfahrt auf der „Blue Lane“ mit einem autonomen Pkw
Auf der IAA Mobility zeigt Valeo außerdem einen Prototyp seines autonomen Drive4U PKW. Er ist ausschließlich mit Sensoren ausgestattet, die bereits in Serie gefertigt werden (u.a. LiDAR-, Kamera-, Radar- und Ultraschall-Sensoren). Der autonom fahrende Prototyp (Level 4) ist in München auf öffentlichen Straßen unterwegs und verfügt über weitere Features zur Erhöhung der Sicherheit: Durch sein Drive4U Locate System kann die Fahrzeugposition im Straßenverkehr zentimetergenau lokalisiert werden. Das ebenfalls integrierte Valeo MvePredict.ai System erkennt zudem gefährdete Personen im Umfeld des Fahrzeugs und bremst, bevor diese sich überhaupt von der Stelle bewegt haben.
Die Beleuchtung wird bei der Fahrassistenz immer wichtiger
Die neuen intelligenten Beleuchtungssysteme von Valeo zählen mittlerweile ebenfalls zu den innovativen Fahrassistenzfunktionen, die auf der IAA Mobility 2021 vorgestellt werden. Die Scheinwerfer sind in der Lage, Straßenformen zu erkennen und auf bevorstehende Richtungswechsel hinzuweisen. Darüber hinaus sind die Rückleuchten über das 5G-Netzwerk mit den Kameras des Fahrzeugs und der Umgebung verbunden. Das befähigt das Fahrzeug auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen, indem die Rückleuchten für andere Verkehrsteilnehmer sichtbare Sicherheitsmeldungen anzeigen.
Wie die IAA Mobility 2021 in München deutlich zeigen wird, geht es bei Mobilität nicht mehr nur um Fahrzeuge, sondern auch um das Ökosystem, das sie umgibt. Valeo hat Innovationen zum zentralen Bestandteil der eigenen Strategie gemacht und sieht sich für diesen Wandel perfekt aufgestellt. Die Automobiltechnologien von Valeo werden heute nicht nur in Fahrzeugen, sondern auch in der Infrastruktur eingesetzt. Dies trägt dazu bei, die technische Kompatibilität zwischen Fahrzeugen und ihrer Umgebung zu gewährleisten. Darüber hinaus können Mobilitätsanbieter und -nutzer von den Kosteneinsparungen und den Qualitätsstandards serienmäßig hergestellter Automobilprodukte profitieren.
Was bedeutet das?
Valeo fuhr auf der IAA ein beeindruckendes Portfoilo neuer Mobilität auf – und startete gleichzeitig in neue Produktbereiche der Filtration, die Valeo auch im Immobilienbereich zu einem wichtigen Namen werden lassen könnten.
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