Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler weitet sein Engagement in den Bereichen intelligenter Fahrwerksysteme in Richtung autonomer Mobilitätskonzepte aus. Auf der IAA Mobility zeigt das Unternehmen als Premiere mit Space Drive 3 Add-ON die dritte Generation des Steer-by-Wire-Systems, einer mehrfach redundanten Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren. Im Bereich der mechatronischen Systeme zeigt Schaeffler erstmals den Hand Wheel Actuator (HWA) mit Force-Feedback-Modul sowie die mechatronische Hinterachslenkung (iRWS) für mehr Sicherheit und Komfort beim Fahren. Das neue „Rolling Chassis“ bietet laut dem Unternehmen eine Plattform für gänzlich neue Formen autonomer Mobilität.
„Mit unseren Lösungen im Bereich Fahrwerk entwickeln wir uns zum bevorzugten Technologiepartner für hochintegrierte Fahrwerklösungen. In Kombination mit unseren elektrischen Antriebstechnologien ergeben sich daraus bahnbrechende Innovationen für autonome Mobilitätskonzepte. Die Basis hierfür ist unser jahrzehntelanges Komponenten- und System-Know-how, welches wir nun auf die Fahrzeugebene übertragen," sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies der Schaeffler AG.
Bereit für die Serie
Das Steer-by-Wire-System Space Drive von Schaeffler soll eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren sein, indem es Fahr- und Lenkbefehle in Form von elektronischen Signalen via Kabel auf die Räder überträgt. Die Technologie ist mit mehr als einer Milliarde gefahrenen Kilometern bereits erfolgreich im Feld im Einsatz und wird unter Extrembedingungen auch im Rennsport weiterentwickelt, teilt Schaeffler mit. Auf der IAA präsentiert Schaeffler mit Space Drive 3 Add-ON die nächste Generation und markiert damit den Einstieg in die Kleinserienfertigung. Das dreifach redundante System setzt auf ein durchgängiges Sicherheitskonzept und erfüllt die höchsten Anforderungen nach den Sicherheitsstandards ISO 26262. Das AUTOSAR-basierte System in Generation 3 erlaubt eine direkte Anbindung an die Fahrzeugelektronik sowie Kommunikations- und Netzwerkarchitekturen, was die Integration in bereits existierende Fahrerassistenzsysteme ermöglicht.
„Space Drive 3 ist ein großer Meilenstein für uns. Wir können unseren Kunden damit ein serientaugliches Steer-by-Wire-System bei maximaler Skalierbarkeit und Flexibilität liefern. Außerdem können jegliche Lenkparameter aufgezeichnet werden. Damit wird in automatisiert fahrenden Fahrzeugen eine Rückkommunikation an das Advanced Driver Assistance System (ADAS) möglich", sagt Viktor Molnar, Leiter des Unternehmensbereichs Fahrwerksysteme bei Schaeffler.
Mechatronische Lösungen
Erstmals zeigt Schaeffler den Hand Wheel Actuator (HWA) mit Force Feedback Modul, der das klassische Lenkrad mit mechanischer Lenksäule durch mechatronische Aktuatorik ersetzt. Das erlaubt die Optimierung des Bauraums und ermöglicht gänzlich neue Innenraumkonzepte – etwa durch die Verstauung des Lenkrades in der Konsole, was insbesondere beim (teil)autonomen Fahren eine wichtige Rolle spielen wird. Zudem ermöglicht das System die Unterdrückung von unerwünschten Störungen, etwa Schläge von der Fahrbahn, sowie die Realisierung neuer Fahrdynamikfunktionen durch eine variable Lenkübersetzung. Das modulare und skalierbare Design erlaubt die Anpassung des Systems für verschiedene Fahrzeugklassen und Anwendungen. In Kombination mit dem Steer-by-Wire-System Space Drive sowie mechatronische Aktuatoren am Lenkgetriebe ergibt sich eine intelligente Vorderachslenkung (iFWS). Weiter präsentiert Schaeffler seine intelligente mechatronische Hinterachslenkung (iRWS), die sich insbesondere durch das wesentlich geringere Systemgewicht von bis zu acht Kilogramm auszeichnet und Fahrkomfort sowie Sicherheit erhöht.
Technologien für neue Mobilitätskonzepte
Mit dem „Rolling Chassis“ präsentiert Schaeffler eine flexible, skalierbare Plattform für neue, fahrerlose Mobilitätslösungen für den Personen- oder Güter-Transport oder für Sonderanwendungen wie etwa Reinigungsmaschinen. Die modulare Plattform zeigt die Bandbreite an Technologien von Schaeffler und bietet eine flexible Architektur: Bezüglich Lenkung und Antrieb sind je nach Kundenanforderungen verschiedenste Varianten umsetzbar – vom einfachen Antrieb über eine E-Achse und einer zentralen Lenkung bis zum Einsatz von vier „Schaeffler Corner Modules“. Die Corner Module, die jeweils einen Randeinschlag von bis zu 90 Grad ermöglichen, wurden weiter in Richtung Serienreife und Skalierbarkeit entwickelt. Sie umfassen den Radnabenmotor, die Radaufhängung inklusive Luft-Federung, die es ermöglicht, das Vehicle für den Einstieg abzusenken, den Aktor für die elektromechanische Lenkung und eine Bremse.
Halle B3/Stand A80
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