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IAA Mobility 2021: Bergamont forciert E-Cargobikes als Autoersatz

Zum Beispiel Bergamont: Unter dem Scott-Dach entwickelt sich die Marke zu einem Anbieter erschwinglicher E-Lastenräder und urbaner Mobilität, die durchaus als Autoersatz gedacht sind.

Marke im Wandel: Viele Bikehersteller sehen sich mittlerweile eher systemisch und wandeln sich zum Anbieter umweltfreundlicher Mobilitätsmittel, etwa die St.-Pauli-Brand Bergamont, die auf universelle E-Cargobikes setzt. | Foto: J. Reichel
Marke im Wandel: Viele Bikehersteller sehen sich mittlerweile eher systemisch und wandeln sich zum Anbieter umweltfreundlicher Mobilitätsmittel, etwa die St.-Pauli-Brand Bergamont, die auf universelle E-Cargobikes setzt. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Das ist mal eine Ansage: "Wir sind Teil des mobilen Wandels - und gestalten ihn mit". Die Hamburger Marke Bergamont entwickelt sich unter dem Dach des US-Bikeriesen Scott von einem "profanen" Fahrradhersteller zu einem Anbieter erschwinglicher Bikemobilität für Pendler und Familie. Die Abteilung "Sport" übernimmt immer mehr die Muttermarke, die deutsche Tochter dafür den Part des "Mobilitätsproviders". Nichtsdestotrotz reicht das Portfolio noch immer von City-Bikes mit oder ohne E-Antrieb, über Trekking-Fahrräder bis hin zu fein gemachten Gravel-Racern, wahlweise auch hier schon mit elektrischer Tretunterstützung.

"Wir spüren ganz klar einen Trend in den Städten weg vom Auto, hin zu umweltfreundlichen Transportmitteln. Dem wollen wir Rechnung tragen - und zwar zu erschwinglichem Preis, aber dennoch mit moderner und robuster Technik", erklärt Area Sales Manager Bastian Steinke.

Danach würden die Marken strategisch ausgerichtet, das Sortiment weiterentwickelt. Was er damit meint, wird fleißig besichtigt auf dem großen Messestand auf der IAA sowie den Open Spaces im Hofgarten. Hier kamen die Bergamont-Leute aus dem Falten nicht mehr heraus: Der Knaller auf der Messe in der Publikumswertung war das raffiniert designte, elektrisch unterstützte Faltrad Paul-E EQ. Das Alu-Bike faltet sich nicht nur superleicht, sondern erleichtert Pendlern mit einem schmierenfreien Gates-Riemenantrieb mit Fünf-Gang-Nexus-Nabenschaltung und einem perfekt platzierten Handgriff im Rahmen das Handling im Alltag enorm. Die Kabel sind knicksicher verlegt, per Klickfix statt Magnet rasten die beiden Bike-Hälften sicher ein. 22,5 Kilo mit teilversenktem Akku, der sich schnell herausnehmen lässt, sind nicht zu viel für die Verfrachtung in Zug oder Bahn, zumal man das Bike auch wie einen Trolley hinterher ziehen lässt.

Für Pendler und Transporte: Flexibles E-Faltrad

Für leise, bewährte und dank groß dimensionierten Batterien (400/500 Wh) langer Tretunterstützung sorgt eine Shimano-Steps-Antriebseinheit nebst Akku und Tacho. Solide Schutzbleche, leuchtstarke B&M-Scheinwerfer, ein stabiler Kickständer, Klick-Fix-Arretierung für einen Frontkorb und 130 Kilo Gesamtgewicht machen das E-Faltrad zum Universalgenie, fürs Pendeln ebenso wie für Einkäufe. 3.700 Euro kostet die Riemenversion, mit Kette geht's ab 2.990 Euro los. Wenn man denn eines Pauls habhaft wird ...

Nicht nur für Bäcker: Die Bakery-Linie ist universell

Wer größere Transportaufgaben bewältigen will, den bedient Bergamont mit seinen Cargoville-E-Cargobikes, eine Serie, die sukzessive ausgebaut und fast mit einem modularen Baukasten aus Zubehör kombiniert wird. Das kompakte Bakery bietet schon diverse Transpormöglichkeiten und hohe Belastbarkeit mit 180 Kilo Gesamtgewicht und 42 Kilo offizieller Zuladung auf den beiden wie üblich bei Bergamont mit Bambus-Boden versehen Gepäckträgern. Kindersitz-Arretierung von Thule, Zweibein-Ständer, Bosch-Performance-Line-Motor für stramme Tretunterstützung, die dank 500 Wh-Akku auch lange anhält, ein supersteifer Alu-Rahmen in Wave-Design mit niedrigem Einstieg, komfortable, Magura-Scheibenbremsen, robuste Schwalbe-Crazy-Bob-Bereifung fertig ist das Familienpackage für alle Lebenslagen, das locker als Autoersatz durchgeht und mit 3.750 oder beim LT 3.990 Euro nicht zu teuer ist.

Länge läuft: Ein Long-Tail bis 190 Kilo

Ist dennoch mehr Ladelänge gefragt, hat man eine quasi Langversion LT (Long Tail) im Angebot, die bis 190 Kilo Belastbarkeit geht, einen tiefen Schwerpunkt, die Option eines zweiten Akkus für mehr Reichweite des Bosch-Antriebs und dann gleich eine Vierkolben-Magura-Scheibenbremse und Schwalbe Super-Motor-Bereifung bietet.

Die Cargobike-Krönung auf St. Pauli stellt dann das stetig weiterentwickelte Alu-Bike E-Cargoville LJ (Long John) dar, das sich in zwei Längen und auf Basis einer robusten, und gut zugänglichen Frontplattform mit Bambusboden flexibel anpassen lässt an die eigenen Zwecke. Die Traglast der 50 und 70 Zentimeter langen, 45 Zentimeter breiten Ladeeinheit beträgt 90 Kilo. Es gibt eine toll verarbeitete und verschließbare Alu-Box mit soliden Scharnieren und unzählige weitere Ausstattungsfeatures: Box, Bamuskiste, Kindersitze, Rain-Cover, Reling, alles machbar.

Für die Topversionen kommt Boschs Cargoline zum Einsatz

Klar, Komponentenseitig bleibt man hier auf der Fahrrad-Seite mit einer Shimano-Deore 1x11 (wahlweise eine Enviolo-Automatik und/oder Gates-Riemen) dem Bosch Performance Line Cruise Antrieb (für schwerere Anwendungen Bosch Cargoline bei den Topversionen), wahlweise mit zweiter Batterie kombinierbar. Aber Bergamont peilt ja schon auch mehr auf B2C-Anwender, wenngleich man am Stand hört, dass auch diverse Pizza- und Foodlieferdienste auf die Bakery-Bikes zurückgreifen. Ab 4.000 bis etwa 6.500 Euro reicht die Preisspanne beim Long-John. Klar, nicht ganz billig, aber eben doch erschwinglich, wenn man die Kosten eines Autos gegenüberhält und das Bike wirklich als Ersatz sieht.

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