IAA 2021: Mercedes-Benz stellt EQG vor
Seit 1979 wurde die G-Klasse mehrfach mehr oder weniger massiv überarbeitet, wobei die 2018 präsentierte Version quasi eine komplette Neuentwicklung darstellt. Mittlerweile wurden 400.000 Modelle gebaut, wobei Nummer 400.000 an einen langjährigen Kunden aus dem Rheinland ging, der tatsächlich seit 1979 G-Klasse fährt. Dr. Emmerich Schiller, Leiter des Produktbereichs Geländewagen und Geschäftsführer der Mercedes-Benz G GmbH in Graz/Österreich erklärte dazu eher nebenbei:
„Wir machen unsere Ikone zukunftssicher, denn für den G wird es eine emissionsfreie Zukunft geben, die Baureihe wird elektrifiziert.“
Mitlerweile sickert durch, dass sich Mercedes-Benz im Frühjahr 2021 die Modellbezeichnungen EQG 560 und EQG 580 als Wortmarken schützen lies. Könnte also sein, dass Daimler sogar zwei Leistungsvarianten auffährt oder zwei Akkugrößen. So oder so ist Allrad gesetzt und der EQG wird keine komplette Neuentwicklung, sondern war beim 2018-Neuerschienen sozusagen mit eingeplant. Hier bewies Ex-CEO Zetsche genug Weitblick, den Elektro-G für irgendwann fest einzuplanen. Zumal der österreichische E-Mobilitätsspezialist Kreisel Electric schon 2017 eine vollelektrische G-Klasse mit 360 kW / 490 PS auf die Räder stellte, die mit ihrem 80-kWh-Akku rund 300 Kilometer weit kommt. Und natürlich goutierte „nebenbei“ auch G-Fahrer Arnold Schwarzenegger den Vorstoß.
Zur IAA rechnen wir also jetzt mit einem EQG 560 und/oder 580, der den großen 107,8-kWh-Akku des EQS nutzen könnte. Als Leistung wären 530 PS minus x denkbar, verteilt auf je einen E-Motor pro Achse. Auch die Geländetechnik samt Untersetzung, Sperren bleibt erhalten. Der Akku soll sich gut in den Leiterrahmen integrieren lassen. Das dürfte dann wegen der eher mäßigen Aerodynamik immerhin für 500 Kilometer Reichweite nach WLTP reichen, wobei das ungefähr der Realwert des EQS ist, der mit 700 Kilometern angegeben ist. Insofern sollten EQG-Fans lieber mit 350 Kilometren plus minus x rechnen.
Auch zu den Preisen gibt es schon Mutmaßungen: Sie sollen bei rund 130.000 Euro brutto starten, das sind knapp 109.244 Euro netto. Womit auch der EQG sein erstes Leben immer als (teurer) Firmenwagen abseits des ganz harten Geländes verbringen dürfte.
Was bedeutet das?
Der G ist eine Ikone, die langfristig nur als Elektro-Version eine Chance hat. Nachdem der zur IAA präsentierte EQG aber auch wieder ein „Umbau“ des Verbrenners ist, würden wir mittelfristig für einen ganz neuen EQG plädieren: Von Anfang an elektrisch, wieder so kompakt wir das Urmodell in dessen Optik (hier bitte nichts ändern), aber unterm kantigen Blech viel leichter und moderner. Und wenn er den Testberg „Schöckl“ in Graz schafft, kann er auch auf den schweren Leiterrahmen verzichten…
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