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IAA 2020: Bringt Daf einen ganz neuen XF?

Mittlerweile wurden auch von Daf neue Trucks gesichtet – über den Grad der Änderungen wird allerdings noch spekuliert. Designer Bertrand Janssen hat schon mal voraus gedacht.

Leider nur ein "privater Designvorschlag": Neuer Daf XF von Bertrand Janssen. | Bild: Janssen
Leider nur ein "privater Designvorschlag": Neuer Daf XF von Bertrand Janssen. | Bild: Janssen
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Gregor Soller

Die neue EU-Verordnung erlaubt ab 1.9.2020 längere Lkw-Kabinen, um die Aerodynamik und die Sicherheit der Lkw zu verbessern. Abgerundete Lkw-Fronten sollen mehr Crashzone bieten und es den Fahrern ermöglichen, dass Fußgänger und Radfahrer besser gesehen werden können. Die Lkw-Hersteller dürfen demnach ihre Kabinen künftig um 80 bis 90 Zentimeter verlängern.

Das sollte auch der Startschuss für einen ganz neuen Daf-Rohbau sein: Die Niederländer stellen mit der 1987 in Serie gegangenen XF-Hütte momentan den „Alterspräsidenten“, während Scania mit seinen 2017 eingeführten Kabinen den neuesten Rohbau hat. Auch wenn Iveco S-Way und MAN aktuell neuer sind: Unter der S-Way-Kabine steckt in Teilen immer noch der Rohbau des Trios Euro-Cargo bis Euro-Star, die 1991 bis 1993 eingeführt wurden und auch MAN nutzt bei seinen „neuen“ Kabinen den TGL- bis TGA-Rohbau, der seit 2000 verbaut wird!

Doch zurück zu Daf, wo man den XF-Würfel seit 1987 immer wieder optimiert hat. Eines der vielen Facelifts gestaltete unter anderem Daf-Designer Betrand Janssen, der anschließend zu Daimler wechselte, aus Eindhoven aber nie wegzog. Weshalb in seiner Stuttgarter Vitrine auch immer Daf-Modelle standen. Seit 2019 ist der Gestalter nun im „Un“-Ruhestand und machte sich Gedanken, wie ein neuer Daf unter Ausnutzung der gesetzlichen Möglichkeiten aussehen könnte. Dabei kombinierte er die rundliche Front der Ur-Daf-Modelle aus den fünfziger Jahren mit dem aktuellen Kubus. Auch den großen Frontgrill entwickelte Janssen weiter.

Allerdings dürften die neuen Trucks aus Eindhoven eher den abermals modifizierten würfeligen XF-Rohbau nutzen, dem sie eine neue Front verpassen. Das jedenfalls lassen Fotos von kürzlich abgelichteten Prototypen unter https://iepieleaks.nl/daf-prototype-spotted/ vermuten. Für das Portal entwarf Janssen auch seinen deutlich progressiveren Vorschlag.

Fest steht, dass Daf vom neuen Modell auch elektrifizierte Versionen bringen wird und deutlich an der Aerodynamik feilen wird. Außerdem lässt die Anordnung der Kabine die Vermutung zu, dass auch Daf zumindest beim Topmodell und den Stromern einen ebenen Boden anbieten wird respektive der Mitteltunnel minimal flach ausfällt. Premiere feiern könnten die neuen Lkw bereits auf der IAA Nutzfahrzeuge 2020 in Hannover.

Was bedeutet das?

"Wenn die Gesetze bezüglich der Kabinenmaße geändert werden, werden wir einen neuen Rohbau konstruieren", erklärte man uns einst bei Daf in Eindhoven. Zwar ist der ewig lebende Space-Cab- und Super-Space-Cab-Würfel hinsichtlich Ergonomie und Raumausnutzung kaum zu schlagen, doch in Sachen Fertigungstechnik (Blechgrößen, Blechverarbeitung und Schweißtechnik sowie Verbundmaterial) hat sich in den letzten 33 Jahre viel getan. Zumal ein Würfel aerodynamisch definitv nicht das Optimum darstellt. Man darf also gespannt sein, ob Jansens Ideen im Ansatz umgesetzt werden oder ob sich die Eindhovener damit begnügen, ihrem Fernverkehrswürfel eine abgerundete Front mit neuer Crashbox vorzuhängen. Oder den Zwischenweg gehen: Das bedeutet einen komplett neuen Roh- respektive Vorbau, allerdings nicht ganz so "rund" wie Janssens Vorschlag.     

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