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IAA 2019: VW Golf startet gleich als Mildhybrid

Gestartet werden soll mit drei Motoren: einem 1,5-Liter-TSI-Benziner, einem 2,0-Liter-TDI-Diesel und einem 1,5-TSI-Mildhybriden. Auch ein Plug-in-Hybrid wird wieder folgen.

Der Golf 8 durchläuft derzeite letzte Tests in der Vorserienfertigung. | Foto: VW
Der Golf 8 durchläuft derzeite letzte Tests in der Vorserienfertigung. | Foto: VW
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Gregor Soller

Zuletzt wurden die Vorwürfe immer lauter, VW brächte den neuen Golf VIII nicht rechtzeitig auf die Straße – respektive nur mit einem eingeschränkten Angebot. Diesen Vorwurf wies der Leiter der Elektro- und Elektronikentwicklung, Dr. Rolf Zöller, laut Auto-Medienportal zurück: Bereits der erste Kunde solle seinen Golf mit allen Angeboten frei konfigurieren können. Die Vorserienproduktion in Wolfsburg ist bereits gestartet, im dritten Quartal soll die Serie hochfahren. Wie komplex das Thema Elektronik mittlerweile ist, illustrierte Entwicklungschef Welsch mit einem Beispiel: Die Software des neuen Golf besteht aus rund 100 Millionen Code-Zeilen. Der modernste Kampfjet der US-Luftwaffe – die Lockheed-Martin F-35 – muss sich mit 20 Millionen Zeilen begnügen. Der große Schritt wird innen auch optisch gegangen: beim Neuen soll laut Auto-Medienportal ein eleganter Bogen den 20-Zoll-Bildschirm der edelsten Infotainment-Variante überspannen. Über der Mittelkonsole ragt ein weiterer Bildschirm hervor, groß und freistehend.

Auf dem Tunnel ersetzt ein Minihebel oder Schalter den bekannten Wahlhebel für die Automatik. Denn der Golf sortiert die fahrstufen jetzt per Shift-by-Wire elektronisch. Das führt direkt zu Park-by-Wire: Parken kann der Golf künftig vollautonom. Bedient wird wie beim Smartphone: „Wir haben uns bei der Bedienung an dem orientiert, was die Menschen heute gewohnt sind“, erklärt Welsch die neue Strategie, heißt: Wischen, ziehen, antippen und sprechen - alles natürlich frei konfigurierbar, so dass sich der Nutzer aus dem riesigen Angebot an Steuermöglichkeiten und Dienstleistungen sein Paket zusammenstellen kann – in der Farbe seiner Wahl. Eine geradezu verwirrende Vielfalt fährt VW hier auf – man darf gespannt sein, wie das ganze angenommen wird und in der Praxis funktionieren wird. Schon jetzt muss man vielerorts erkennen, dass die Smartphone-Technik zum Bedienen eines Autos teils ergonomischer, weil rückmeldungsarmer Unsinn ist. Doch Bedienen soll man künftig immer weniger, denn auch beim automatisierten Fahren geht es einen Schritt weiter: Per IQ-Drive mit Travel Assist, vorausschauendem ACC, Car2X-Sicherheit (der Golf kann mit der Außenwelt kommunizieren), Emergency Assist sowie als Serie dem Lane Assist und dem Front Assist.

 

Aber auch an der Hardware legte man nach: Der Golf soll den niedrigsten Luftwiderstandsbeiwert seiner Klasse bieten, außerdem LED-Scheinwerfer als Serie, Matrix-LED-Scheinwerfer gegen Aufpreis, Ambiente-Licht extern und intern, zum Mildhybrid auch einen weiterentwickelten Plug-in-Hybridantrieb und sparsamere Verbrenner. Nur optisch blieb man zurückhaltend: Der Golf wächst nicht, der Radstand bleibt gleich und die Optik – wurde abermals nur dezent weiterentwickelt: Der Neue baut etwas flacher, ansonsten bleibt der Golf ganz Golf.  

Was bedeutet das?

Der Golf 8 wird es viel schwerer haben als seine Vorgänger: Mittlerweile machen ihm, intern und weltweit gesehen, Polo und Tiguan schwer Konkurrenz, zumal sie auch bei Flotten stärker in den Fokus gerückt sind. Und dann wird parallel der rein elektrische I.D. starten, der auf weniger Fläche mehr Innenraum bieten kann und in der Basis nicht so viel teurer als ein besser ausgestatteter Golf kosten wird.  
 

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