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IAA 2019: Jaguar Land Rover pflegt seine Ikonen

Endlich wird der Defender enthüllt – außerdem zeigte man ein erstes Foto des neuen vollelektrischen XJ. Dem ganzen wohnte Eigentümer Rajan Tata bei.

Die Hüllen sind gefallen: Land Rover hat den neuen Defender präsentiert. | Foto: G. Soller
Die Hüllen sind gefallen: Land Rover hat den neuen Defender präsentiert. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Jaguar Land Rover nutzte die IAA einmal mehr als ganz große Bühne: Mit seinem typisch fränkisch „rollenden R“ präsentierte CEO Ralf Speth den neuen Land Rover Defender, womit er der Marke endlich ihren Kern „zurückgegeben“ hat – und zeigte ein Bild des Hecks des neuen Jaguar XJ, der rein elektrisch vorfahren wird, nachdem die Fertigung der „Verbrennergroßkatzen“ zur Sommerpause auslief. Doch zurück zum Defender: Man startet mit den dezent elektrifizierten Ingenium-Maschinen als Vier- und Sechszylinder, plant aber, das Thema Elektrifizierung durchaus noch zu vertiefen.

Es kommen die Vier- und Sechszylinder-Benziner mit 300 oder 400 PS und die Vierzylinder-Diesel mit 200 oder 240 PS zum Einsatz. Der 400-PS-Sechszylinder ist immer an 48-Volt-Mildhybrid-System gekoppelt, das beim Bremsen Energie rekuperiert. Gesetzt ist ein Plug-in-Hybrid, der einen rein elektrischen Fahrmodus ermöglicht. In allen Varianten verteilt die ZF-Achtgang-Automatik die Kräfte.

Ansonsten sorgte Land Rover Chefdesigner Garry Mc Govern dafür, dass alles irgendwie beim Alten blieb, aber völlig neu interpretiert wurde. Und das ist bestens gelungen, denn anders als das G-Modell von Daimler, das extrem teuer wurde und eine ziemlich exakte verbreiterte Kopie des Urmodells ist, blieb der Landy Arbeitstier: Es wird den 90er und 110er auch wieder als Kastenwagen geben, der auch das billigste Einstiegsmodell stellt: Ab 35.000 Pfund netto – was viel Geld ist für einen extremst geländegängigen Van. Der dafür noch mehr können soll als der Vorgänger und durchaus auch wieder rustikal, aber sehr gelungen eingerichtet wurde.

Und wie sitzt man im neuen Defender? Viel besser als im Vorgänger und im 110er, der jetzt den gleichen kurzen Hecküberhang hat wie der 90er (die alten Zoll-Radstände sind jetzt nur noch Nomenklaturen). Gelände kann er wieder: Die Bodenfreiheit beträgt 29 Zentimeter, der vordere Böschungswinkel 38 Grad und der hintere 40 Grad, zur Not geht da sogar noch ein bisschen mehr. Den Kippwinkel gibt Land Rover beim Defender 90 mit 31 Grad an, beim 110 mit 28 Grad. Die maximale Wattiefe? Üppige 90 Zentimeter.

Trotzdem auch hier Moderne: Einzelradaufhängung und Terrain Response System. Damit lassen sich die Fahreigenschaften an das jeweilige Gelände anpassen. Die einzelnen Einstellungen lassen sich beim Defender aber individuell konfigurieren. Die Kraftverteilung lässt sich über ein klassisches mechanisches Mittendifferential und ein aktives Differential an der Hinterachse steuern. Auch bei der Anhängelast lässt der Defender das Nutzfahrzeug raushängen: In Europa dürfen 3,5 Tonnen an den Haken, in Nordamerika, wo das noch wichtiger ist, sind es gar bis zu 3.720 Kilogramm.

Was bedeutet das?

Der neue Defender wurde sehnlichst erwartet – am Stand war es immer voll – und er blieb sich trotz komplett neuer Konstruktion treu. Als Stromer war er nie geplant, doch immerhin kommt er als Plug-in-Hybrid und als 48-Volt-Mildhybrid. Gefertigt wird der Brite künftig allerdings im slowakischen Nitra, womit sich Jaguar Land Rover etwas vom drohenden No-Deal-Brexit befreit. Operation gelungen – die Ikone lebt! Und Jaguar Land Rover nutzte die IAA für die Präsentation wichtiger Neuheiten.

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