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IAA 2019: Evum aCar - kleiner Elektro-Unimog

Zur Messe zeigt das E-Nutzfahrzeug-Start-up aus München seinen 48-Volt-Stromer in finalem, deutlich gefälligeren Design, das an einen Mini-Unimog erinnert. Auch technisch und qualitativ hat sich nochmal einiges getan.

Fast wie ein Mini-Unimog: Das finale Design des aCar hat ein Gesicht und wirkt ebenso sympatisch wie stämmig. | Foto: J. Reichel
Fast wie ein Mini-Unimog: Das finale Design des aCar hat ein Gesicht und wirkt ebenso sympatisch wie stämmig. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Nach den kantigen Prototypen und Versuchsfahrzeugen hat der Münchener Elektro-Nutzfahrzeughersteller Evum Motors sein aCar noch einmal überarbeitet und mit einem gefälligeren Design vorgestellt. Das zeichnet sich durch deutlich dynamischere und gefälligere Formgebung aus, soll aber ebenso reparaturfreundlich und wartungsarm sein wie die pragmatisch gestalteten Fahrzeuge der Pilotserie. Offenbar kam auch von Seiten der potenziellen Kundschaft der Wunsch nach hübscherer Gestaltung.

Auffällig ist bei der mit 3D-Formenbau und mit Hilfe eines italienischen Designbüros gestalteten Karosserie neben den für Stämmigkeit sorgenden ausgestellten Radläufen und den Rundscheinferwer im "Kulleraugenlook" vor allem die nach vorn abgekantete Frontscheibe. Für besseren Einstieg und Aufstieg sorgen die soliden und rutschfesten seitlichen Tritte sowie Aussparungen in der Frontschürze, die von einem Unterfahrschutz mit integrierter Schleppöse abgeschlossen wird. Auffällig ist auch das aufgesetzte Türscharnier, das nicht nur robust aussieht, sondern auch robust sein soll. Der Optik und dem Vernehmen nach soll auch die Verarbeitungsqualität verbessert und die Spaltmaße insbesondere der europäischen Variante bis zum Serienstart reduziert werden.
 

Feststeht, dass schon die Messeversion über ordentlich schließende Türen sowie ordentliche Dichtungen verfügt. Auch die Haptik und Optik des nun noch mal deutlich geräumigeren und luftigeren Interieurs wurde stark verbessert. Der Boden ist jetzt topfeben, ermöglicht exzellenten Durchstieg und ist mit einem rutschfesten Belag wie in Linienbussen üblich versehen. Die Verkleidungen, Fächer und Armaturen erfüllen jetzt durchaus ansehnlichen Fahrzeugbaustandard.

Komplett umgekrempelt: Das aCar nochmal neu erfunden

Auch technisch haben die Evum-Entwickler noch mal gründlich durchgegriffen. Statt der Hinterachse vom Piaggio Porter kommt jetzt eine AL-KO-Achse zum Einsatz, die auch nicht starr, sondern flexibel ist. Der feuerverzinkte Rahmen wurde komplett neu konzipiert, die Frontpartie baut jetzt kompakter, die Kabine bietet dennoch mehr Platz und bei gleicher Außenlänge von vier Meter wuchs auch die Ladefläche nochmal ein Stück. Der E-Antrieb erstarkte auf 20 kW Dauerleistung (je 10 kW vorn und hinten). Der Beginn der Serienproduktion ist für Anfang 2020 geplant. Online lassen sich Bestellungen schon jetzt vornehmen. 

Ursprünglich konzipierten die Gründer Sascha Koberstaedt und Martin Šoltés das aCar als robustes Allzweckfahrzeug für Entwicklungs- und Schwellenländer. Zugrunde liegen umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Einsatztests in Europa und Afrika. Dank Allradantrieb erschließe das aCar Einsatzbereiche, die über das normale Straßennetz hinausreichen. Es könne als lokal emissionsfreies Fahrzeug aber auch in geschlossenen Räumen wie etwa in der Intralogistik eingesetzt werden, so die Intention des Herstellers.

„Der zukünftige Käufer in Europa profitiert davon vor allem im Hinblick auf Robustheit und geradliniges, schnörkelloses Design,“ meint Mitgründer und Geschäftsführer Martin Šoltés.

Der wartungsarme Elektroantrieb und die Konzentration auf das Wesentliche sollen das Fahrzeug ebenso nachhaltig wie wirtschaftlich machen, so die Intention. Die Produktion in Niederbayern wird derzeit aufgebaut. Mit dem dort gewonnen Knowhow will der Anbieter lokale Produktionsstätten in den Zielmärkten aufbauen.

„Unser Ziel ist es, kundennah kleine Produktionseinheiten zu haben, um schon bei der Produktion möglichst nachhaltig zu sein,“ erläutert Šoltés weiter.

Im Rahmen dieser Expansion gebe es dann auch wieder Einstiegsmöglichkeiten für weitere Investoren und Partner. Zu sehen ist das Fahrzeug im Rahmen der Sonderausstellung "New Mobility World" in Halle 5, Stand A 18.

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