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Hyundai: Vorausschauendes Getriebe spart Sprit

Das intelligente Räderwerk soll nach Streckenanalyse selbststätig die Schaltvorgänge setzen und damit Sprit sparen. Integration in autonome Fahrzeugtechnologien vorgesehen.

Weiß, was kommt - und schaltet danach: Mit einem intelligenten Getriebe will Hyundai den Komfort und die Effizienz verbessern. | Foto: Hyundai
Weiß, was kommt - und schaltet danach: Mit einem intelligenten Getriebe will Hyundai den Komfort und die Effizienz verbessern. | Foto: Hyundai
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Johannes Reichel

Die Hyundai Motor Group hat das nach eigenen Angaben weltweit erste vorausschauende, auf Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) basierende Automatikgetriebe entwickelt. Die intelligente Regeltechnik ermögliche es dem Fahrzeug, automatisch in den optimalen Gang zu schalten, nachdem das System die vor ihm liegenden Straßen- und Verkehrsbedingungen analysiert habe, skizziert der Hersteller. Die Konzernmarken Hyundai und Kia kündigten an, die Technologie bei zukünftigen Fahrzeugen einzusetzen, für die rund 40 Patente in Südkorea und im Ausland angemeldet wurden.

"Während die Technologien zum automatischen Schalten von den Präferenzen des Fahrers abhängen, stellt das ICT-basierte Getriebe das erste Schaltsystem dar, das den Gang automatisch je nach Straßen- und Verkehrsbedingungen wechselt", wirbt der Hersteller.

Das ICT-basierte Getriebe nutzt eine intelligente Software in der Getriebesteuereinheit (TCU), die in Echtzeit Daten der vorhandenen Technologien sammelt und interpretiert, einschließlich der Informationen aus der 3D-Navigation mit einer präzisen Straßenkarte sowie der Kameras und des Radars für eine intelligente Geschwindigkeitsregelung. Die Informationen der 3D-Navigation umfassen Steigung, Gefälle, Krümmung und eine Vielzahl von möglichen Situationen auf der Straße sowie die aktuellen Verkehrsbedingungen, heißt es weiter. Aus allen Daten und Informationen errechne die TCU mit Hilfe eines intelligenten Algorithmus den optimalen Gang. Beispielsweise schalte die Getriebekupplung in den neutralen Modus, wenn ein stufenweise abgesenktes Tempolimit erwartet wird und das Radar keine Unregelmäßigkeiten bei der Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs erwartet.

Weniger Schaltungen, weniger Sprit

Dadurch lasse sich die Kraftstoffeffizienz verbessern, meint der Anbieter. Bei Testfahrten mit dem ICT-basierten Getriebe auf einer äußerst kurvigen Straße wurde die Schaltfrequenz bei Kurvenfahrten im Vergleich zu Fahrzeugen ohne das ICT-System um etwa 43 Prozent reduziert. Zudem verringerte sich die Bremsfrequenz um ca. elf Prozent, wodurch die Ermüdung des Fahrers und der Bremsenverschleiß minimiert wurden. Bei der Beschleunigung des Fahrzeugs, beispielsweise auf dem Einfädelungsstreifen einer Autobahn, wird automatisch der Sportmodus eingelegt, um sich zügig einordnen zu können. Nach dem Einfädeln schalte das Fahrzeug automatisch in den ursprünglichen Fahrmodus zurück. Darüber hinaus aktiviere sich die Motorbremse bei der Gaswegnahme, bei Gefälle oder Fahrbahnschwellen sowie bei wechselnden Geschwindigkeiten. Die vom Radar erfassten Abstandsveränderungen zum vorausfahrenden Fahrzeug sorgten dafür, dass automatisch der passende Gang eingestellt werde.

Wichtig für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge

Das ICT-basierte Getriebe fließe auch in die Entwicklung autonomer Fahrzeugtechnologie ein und führe zu einer verbesserten Kraftstoffeffizienz sowie einem sicheren Fahrerlebnis im Zeitalter der autonomen Fahrzeuge, da das System eine verbesserte Leistung bei der Reaktion auf Echzeit-Straßen- und -Verkehrsbedingungen gewährleistet. Der Hersteller plant, das ICT-basierte Getriebe zu einer noch intelligenteren Schalttechnologie weiterzuentwickeln, die mit Verkehrssignalen auf der Basis von LTE- oder 5G-Datenübertragung kommuniziert und die Präferenzen der Fahrer erkennen kann, was zu einer weiteren Feinjustierung des Systems führt.

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