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Hyundai Kona: Gewachsen für den großen Auftritt

Weltweit gehört der Kona zu den wichtigsten Hyundai-Modellen. Weshalb die Deutschland-Premiere während der Berlinale stattfand. Kleiner hatten sie es nicht.

In Berlin stellte Hyundais Designchef SangYup Lee den neuen Kona persönlich vor. | Foto: S. Soller
In Berlin stellte Hyundais Designchef SangYup Lee den neuen Kona persönlich vor. | Foto: S. Soller
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Redaktion (allg.)

Bühne frei zur Berlinale. Doch 2023 gaben sich auf Deutschlands größtem Filmfest nicht nur Stars und Sternchen die Ehre, sondern auch er ganz neue Hyundai Kona. Wäre er ein Schauspieler oder eine Schauspielerin, würde er jetzt zu den absoluten It-Größen zählen. Auch im Hyundai-Programm, wo er mittlerweile zu einem der bestverkauften Hyundai-Modelle weltweit gehört, als Verbrenner, hybrid und Stromer, selbstredend auch als wildes R-Modell.

Willkommen in den Kant Garagen in Berlin Charlottenburg: Die Location sollte das geglättete Design der neuen Kona Serie unterstreichen: Dezente, weiße Parkgaragenarchitektur und hoher Designanspruch bilden hier den Rahmen. Gerne werden die Kant Garagen für Lifestyle Events, Wohndesignpräsentationen, zur Berlin Fashion Week, aber eben auch für den Automotive Bereich genutzt. Denn wo lässt sich ein Auto der Zukunft besser präsentieren, als in einem Architekturdenkmal der 30er Jahre, das zu einem Designbrennpunkt aufbereitet wurde?

Kona statt Koks auf der Berlinale: Das Design ist „clean“

Was erwartet künftige Kona-Reiter also? Zuerst mal ein „cleanes“ Design, vor allem an der Front und bei der Elektro-Version. Und im Gegensatz zu vielen anderen Europa-Events kamen zum Kona diesmal auch viele koreanische Gäste angereist – womit der große Auftritt zur Berlinale noch ein Stückchen größer wurde und sich am größeren Ioniq 5 orientiert. So wie der Kona selbst. Kurz zu den Fakten: In der Länge legte er gegenüber dem Urmodell leider um fast 20 Zentimeter auf 4,35 Meter zu, in der Breite kamen 2,5 und in der Höhe je nach Version einer bis drei Zentimeter hinzu.

 

Innen übernimmt der Kona viel vom Ioniq 5

Wir nehmen Platz und müssen feststellen, dass der Kona vorn deutlich luftiger wirkt als der Vorgänger. Der große Panoramabildschirm verspricht ein angenehmes Bediengefühl ohne langes Suchen und wischen. Auch hier hat man am Ioniq 5 Maß genommen: Die beiden 12,3-Zoll-Displays sorgen für eine gute Übersicht und eine gute „Trefferquote“ beim Bedienen des Infotainmentsystems. Die Grafik bleib allerdings in Summe etwas schlicht. Die optionalen Relax-Sitze in der ersten Reihe hat Hyundai nach eigenen Angaben hinsichtlich der Druckverteilung optimiert, was die Ermüdung bei langen Fahrten verringern soll, optional gibt es Memory. Auch den Lenkradwählhebel für die Fahrstellungen übernahm man vom Ioniq 5, die Fahrprogramme wählt man auf der Mittelkonsole. Der elektrische Gangwahlschalter hinter dem Lenkrad erlaubte den Designern um SangYup Lee eine flexiblere Gestaltung der Mittelkonsole, die als Getränkehalter oder Ablage für große Taschen genutzt werden kann. Grundsätzlich blieb Hyundai sonst bei verhältnismäßig vielen Schaltern und Tastern, was die „blinde Bedienung“ während der Fahrt vereinfacht. Zeit, in den Fond umzusteigen, wo es bisher eher sehr knapp herging, wenn vier große Passagiere im Kona saßen.

Merklich mehr Platz im Fond

Deshalb streckte Hyundai auch den Radstand um sechs auf 2,66 Meter. Innen brachten die sechs Zentimeter außen gleich 77 Millimeter mehr Beinfreiheit im Fond, dazu kommen 11 Millimeter mehr Kopffreiheit. Zusammen mit dem Schulterraum in der zweiten Reihe von 1.402 mm soll der neue Kona eines der großzügigsten Angebote seiner Klasse bieten, was allerdings relativ zu sehen ist: Wo sich der Vorgänger kaum als echter Viersitzer eignete, geht das Raumangebot für vier große Passagiere jetzt in Ordnung, wurde aber mit massivem Längenwachstum erkauft. Und wie beim Flugzeuggestühl verschlankte auch Hyundai die Vordersitzlehnen auf 85 Millimeter. Auch das Kofferrumvolumen legte leicht zu, wobei die bisherigen 332 bis 1.114 Liter schon in Ordnung gingen, aber mehr ist immer besser.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

High Tech: Das Smartphone als Schlüssel, Over-the-air-Updates

Die Wartung und Aktualisierung funktioniert künftig mit Over-the-Air-Updates für das Steuergerät, was jetzt auch ohne Werkstattaufenthalt klappt. Nur machen muss man es halt (selbst). Für das Aufladen des Devices stehen mehrere USB-Anschlüsse sowie das kabellose Ladesystem nach Qi-Standard zur Verfügung. Außerdem kann man das Phone zum digitalen Fahrzeugschlüssel per NFC-Technologie machen. Neben dem erhöhten Komfort sei das laut Hyundai auch ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt. Regelrecht luxuriös sind Gimmicks wie die optionale individuelle Einstellung der elektrischen Heckklappe: man kann die Öffnungshöhe und -geschwindigkeit der Heckklappe auf dem Bildschirm des Infotainmentsystems oder durch Drücken der Schließtaste für drei Sekunden bei Erreichen der gewünschten Öffnungshöhe auswählen.

Leider verbrauchen die neuen Stromer mehr als die Vorgänger

Und der Antrieb? Kommt wieder in dreifacher Ausführung, wobei wir uns jetzt hier auf die Elektroversion kaprizieren: Die soll dank 65,4-kWh-Akku bis zu 490 Kilometer Reichweite bieten, braucht am DC-Lader aber wegen der „alten 400-Volt-Plattform“ noch 41 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Der 160 kW-Motor (218 PS in alter Währung) bietet bis zu 255 Nm-Drehmoment, das übrigens auch die schwächere 115-kW-Version (156 PS in alter Pferdewährung) auffährt, die mit dem kleineren 48,4-kWh-Akku geliefert wird. Interessantes Detail am Rande: Der Verbrauch soll beim stärkeren Modell nach ersten, noch nicht finalisierten Angaben mit 15,1 kWh/100 km niedriger ausfallen als beim schwächeren Modell mit 15,7 kWh/100 km. Negativ: beide würden damit merklich mehr Strom verbrauchen als die Vorgänger, deren Verbrauch Hyundai mit 14,3 bis 14,7 kWh/100 km angab. Immerhin kann der neue Kona künftig Vehicle to Load.   

Was bedeutet das?

Auch der Kona entwickelt sich nach oben. Das Plus im Innenraum tat ihm auf jeden Fall gut und auch optisch tat der Neue einen Sprung Richtung Klarheit UND Moderne. Schade nur, dass er dazu so stark wachsen musste und künftig mehr statt weniger Strom verbrauchen könnte, was ein klarer Rückschritt gegenüber dem Vorgänger ist.  

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