Hyundai: Ab 2035 nur noch Zero-Emission-Verkäufe in Europa
Hyundai plant dezent, aber konsequent: Bis 2030 sollen 30 Prozent aller weltweiten Verkäufe „Zero Emission“ sein, bis 2040 will man dann 80 Prozent weltweit als Brennstoffzellen- und Batterieelektriker verkaufen. In Europa soll schon 2035 Schluss sein mit den Verbrennern. Dann sollen alle Hyundais Brennstoffzelle oder Batterieelektriker sein. Ebenfalls weiter treiben will man die Themen autonomes fahren und Robotik. Ab 2023 soll in Kalifornien der Ioniq 5 als Robotaxi nach Level 4 den Dienst bei Motional aufnehmen. Dazu investiert man in grünen Wasserstoff, V2G bei künftigen Stromern, das Recycling von alten Akkus und in die Nutzung erneuerbarer Energien an allen Hyundai-Standorten.
Der Ioniq 6 kommt Ende 2022
Soweit der grobe Ausblick, den Keller konkretisierte: Bis 2025 will man 12 zusätzliche Stromer vorstellen, darunter den neuen Kona e, den Ioniq 6 und Ioniq 7, während der Staria auch als Brennstoffzellenversion kommen könnte. Der Ur-Ioniq wird dagegen ohne Nachfolger auslaufen und Märkte wie Asien und die USA dürften weitere eigene Stromer bekommen. Damit peilt man bis 2040 angestammten EV-Markt zehn Prozent Marktanteil an, in Deutschland schaffte man 2021 bereits 7,5 Prozent mit Kona e, Ioniq, Ioniq 5 und dem Nexo. Oder anders ausgedrückt: Bis 2025 will man weltweit 670.000 Elektromodelle verkaufen, unter ihnen 110.000 Brennstoffzellenmodelle.
Auch Absatz und Marktanteil in Deutschland legten weiter zu: Von 2020 mit 105.051 Einheiten auf 106.620 Hyundais in 2021. Was bei einem um 10,1 Prozent geschrumpften Gesamtmarkt einen neuen Rekordmarktanteil von 4,1 statt 3,6 Prozent in 2020 bedeutete. Die Tendenz hält an: Laut Keller sammelt man monatlich seit rund acht Monaten in Folge immer rund 10.000 Bestellungen ein, womit Hyundai 2022 die 2021er-Zahlen erneut überbieten könnte, sofern man halbwegs lieferfähig bleibt.
Das Flottengeschäft wird wichtiger
Auch bei Flotten legte man weiter zu: Von 1,4 auf 2,4 Prozent Marktanteil. Wobei der Anteil alternativer Antriebe (BEV, HEV und PHEV) hier mit 62 Prozent sehr hoch lag. Abgesetzt werden die Modelle weiter vorwiegend über Leasing, seit 2021 kommen über 1000 Autos im Abo hinzu. Am Aboprogramm beteiligen sich derzeit 225 Händler – das Händlernetz selbst bleibt mit 535 Standorten in etwa gleich groß, damit decke man Deutschland laut Keller „gut“ ab. Stolz ist er auch darauf, dass es 2021 nur wenig Veränderungen gab, was die Zufriedenheit der Händlerschaft zeige: Es gab 21 neue Standorte, für 2022 plant man abermals mit rund 20 neuen Standorten. Stolz ist Keller auch auf die mittlerweile 2160 Mitarbeiter in Deutschland, die Hyundai Motor beschäftigt. Damit sei man größter Arbeitgeber unter den Importeuren. Auch die Aftersales-Umsätze gefallen Keller. Ma spüre jetzt, dass Hyundai in Deutschland mehr Autos auf der Straße habe. In Zahlen: Mit Zubehör machte man 2021 rund 5,3 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr, mit Originalteilen gar 11,0 Prozent, wobei die teils auch dramatisch teurer wurden. Mit gewachsen ist auch die Umsatzrendite der Händler, die bei rund 1,9 bis 2,0 Prozent liegt. Hier hilft laut Keller auch, dass Hyundai tendenziell immer höherpreisige Autos verkauft.
Dazu gehören neben den elektrifizierten Modellen auch die sportlichen N-Modelle, die trotz CO2-Bestimmungen immer weiter ausgebaut werden, während andere Konzerne ihre Sportmodelle deshalb kappen müssen. Warum? „Weil wir es können“, freut sich Keller: In Deutschland kam die Hyundai-Flotte 2021 auf günstige 92 g/km CO2-Ausstoß.
2022 bezeichnet er dann als Ioniq.Jahr: Der Ioniq 5 geht ins erste volle Jahr und zum Jahresende kommt noch er teurere Ioniq 6 oben drauf, während das Groß-SUV Ioniq 7 eher erst 2024 folgen dürfte. Ob die Kunden „Ioniq“ als eigene Submarke bewusst so wahrnehmen ist Keller dabei „letztlich egal“: Hauptsache, sie seien zufrieden – so wie es mit den 2021er-Zahlen ist.
Was bedeutet das?
Hyundai wächst weiter und konnte für 2021 gute Zahlen verkünden. Und hat weitere gute Produkte im Vorlauf, weshalb der Konzern 2022 sein Wachstum auch in Deutschland fortsetzen dürfte.
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