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Horvath-Studie: Kaufbereitschaft für China-Autos in Deutschland steigt

Die Kaufbereitschaft für chinesische Modelle in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen – jeder Dritte Deutsche kann sich vorstellen, ein chinesisches Auto zu fahren. BYD ist dabei die bekannteste “echte“ chinesische Marke – und erste Wahl.

BYD profitiert vom “EM-Effekt” und erreicht höchste Bekanntheit und größtes Kaufinteresse. (Screenshot: byd.com)
BYD profitiert vom “EM-Effekt” und erreicht höchste Bekanntheit und größtes Kaufinteresse. (Screenshot: byd.com)
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Johannes Reichel
von Franziska Neuner

„Ziehen Sie bei Ihrem nächsten Autokauf ein chinesisches Modell in Betracht?“

Diese Frage stellte die Managementberatung Horváth erneut deutschen und europäischen Fahrzeughaltern in einer großangelegten Studie zu Präferenzen und Wahrnehmung in Bezug auf Hersteller und E-Mobilität.

Aktuell bejahen 37 Prozent der Befragten aus Deutschland diese Frage. Das sind rund 15 Prozent mehr als vor einem Jahr, elf Prozentpunkte weniger als im europäischen Durchschnitt.

„Die Offenheit gegenüber chinesischen Fahrzeugen nimmt weiter zu ‒ unterdessen kann sich mehr als jeder Dritte Deutsche vorstellen einen Chinesischen zu fahren, in Europa sogar fast jeder Zweite“, sagt Georg Mrusek, Studienleiter und Automotive-Experte bei Horváth.

Haupterwartung an chinesische Modelle: gutes Preisleistungsverhältnis

Diese Entwicklung verläuft in Deutschland korrespondierend zur steigenden Akzeptanz von E-Fahrzeugen, in denen chinesische Hersteller sich hauptsächlich positionieren. In Bezug auf batteriebetriebene Modelle ist die Kaufbereitschaft im gleichen Zeitraum von 13 auf 30 Prozent gestiegen.

Es sind vor allem ein attraktiver Preis und ein gutes Preisleistungsverhältnis – also „Gesamtpaket“ – das die Kaufinteressenten von chinesischen Modellen erwarten. Zögern lassen die Kundschaft Bedenken in punkto Qualität, Image und Datenschutz.

BYD profitiert vom “EM-Effekt” und erreicht höchste Bekanntheit und größtes Kaufinteresse

Der Anteil der Befragten, die mindestens eine chinesische Automarke nennen können, ist innerhalb eines Jahres von knapp unter 70 Prozent auf 85 Prozent angestiegen. Der in Deutschland bekannteste chinesische Hersteller ist BYD mit 54 Prozent Bekanntheit. Das heißt jeder beziehungsweise jede zweite Deutsche kennt die Marke BYD, welche Sponsor der Fußball-Europameisterschaft 2024 ist.

„Der EM-Effekt bei BYD ist bereits erkennbar und wird die Bekanntheit weiter steigern", so Horváth-Experte Georg Mrusek.

Polestar, Smart und MG - nach BYD

Hinter BYD folgen in der Bekanntheit chinesische Marken mit sogenannter „europäischer Heritage“: Die Sub-Marke von Volvo Polestar (51 Prozent), die ehemalige Mercedes Marke Smart (43 Prozent) sowie die ursprünglich britische Rover Marke MG (40 Prozent). Dahinter landen Lynk & Co (37 Prozent) und NIO (30 Prozent).

Bei der Frage welche Marken die Kunden konkret für einen Kauf erwägen würden, fällt die Wahl in Deutschland am ehesten auf BYD, und das mit Abstand. 53 Prozent würden sich für diese Marke entscheiden. Ein Polestar kommt für 29 Prozent in Betracht, ein MG für ein Viertel. Alle übrigen Marken erreichen eine Präferenz von nur etwa 15 Prozent.

„Markenbekanntheit ist nicht gleichzusetzen mit echtem Kaufinteresse. Der Prozess von der Bekanntheit der Marke bis zum Vertragsabschluss kann sich über mehrere Jahre ziehen – aktuelle Marketingaktivitäten sind also ein Invest in die Zukunft”, sagt der Automotive-Experte.

International liegen BYD und Polestar gleichauf

In Europa liegt Polestar in der Gunst der Kunden knapp vor BYD (38 Prozent und 36 Prozent). Auch in den USA liegen BYD und Polestar gleich auf (26 Prozent).

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