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Honda BEV-Flotte bereit für V2G

Das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum des japanischen Autobauers hat einen bedeutenden Durchbruch im Bereich der Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) erzielt. Nun hat Honda als erster Automobilhersteller in Europa die Zertifizierung einer Flotte BEVs durch einen großen Netzbetreiber erhalten.

Die Honda Flotte hat bei einer Machbarkeitsstudie ihre Fähigkeit des bidirektionalen Ladens zertifiziert.| Foto: Honda
Die Honda Flotte hat bei einer Machbarkeitsstudie ihre Fähigkeit des bidirektionalen Ladens zertifiziert.| Foto: Honda
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Thomas Kanzler

Im Rahmen eines Pilotprojekts mit der Next Kraftwerke GmbH, einem der größten Betreiber virtueller Kraftwerke (VPP) in Europa, haben die Japaner die Zertifizierung für die Präqualifikation von Primärregelleistungen (PRL) durch die Amprion GmbH in Deutschland erreicht. Die Amprion GmbH mit Sitz in Dortmund ist ein deutscher Übertragungsnetzbetreiber. Das Unternehmen betreibt das mit knapp 11.000 km Stromkreislänge das zweitgrößte Höchstspannungs-Stromnetz in Deutschland. Es erstreckt sich über sieben westdeutsche Bundesländer.

Netzstabilisierung durch BEVs

Bei kurzfristigen Frequenzabweichungen im Stromnetz nutzen die Betreiber Ausgleichsdienste, mit denen Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage automatisch ausgeglichen werden. Die PRL ist von diesen Ausgleichsdiensten die höchste Leistungsklasse für die Netzstabilisierung. Sie wird auch als Primärregelreserve bezeichnet, da sie die erste Reaktion auf Frequenzstörungen ist.

Im Pilotprojekt kamen serienmäßig produzierte Honda e Elektrofahrzeuge zum Einsatz, die PRL-Dienste für den Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bereitstellten und sich damit für die Unterstützung der Netzstabilität qualifizierten. Neben den sechs Honda e wurden in dem Projekt auch sechs Honda Power Manager eingesetzt. Dabei handelt es sich um bidirektionale CCS-Ladegeräte. Honda konnte dabei die hohen Anforderungen an das Laden und Entladen erfüllen, die für das Sicherstellen einer stabilen 50-Hz-Netzfrequenz notwendig sind.

Kommunikation mit dem Netz in Echtzeit

Das Honda Strommanagementsystem nutzt die Echtzeit-Informationen zur aktuellen Stromkapazität von Next Kraftwerke und ist in der Lage, innerhalb der erforderlichen Standardzeit auf die Lade- und Entlade-Anforderungen des ÜNB für jedes einzelne Fahrzeug zu reagieren und dabei die individuellen Präferenzen der jeweiligen E-Autofahrer zum Ladestand zu berücksichtigen. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt, um die Rolle von E-Fahrzeugen und der bidirektionalen Ladetechnologie in einem zukünftigen nachhaltigen Energiesystem zu stärken. Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien wird die Aufrechterhaltung einer konsistenten Netzstabilität zu einer der größten Herausforderungen für die ÜNB.

„Das Projekt mit Next Kraftwerke ermöglicht es Honda, die neuen Anforderungen des europäischen Marktes zu erfüllen und Technologien zu entwickeln, die der Gesellschaft einen Mehrwert bieten“, sagte Tom Gardner, Senior Vice President, Honda Motor Europe. „Elektrofahrzeuge sind die meiste Zeit des Tages mit Ladestationen verbunden, am Arbeitsplatz oder zuhause. Honda ist davon überzeugt, dass diese Standzeiten dafür genutzt werden können, zusätzliche Dienstleistungen und Einnahmequellen anzubieten, und zwar durch intelligentes Laden und Entladen auf Grundlage der aktuellen Stromnetzfrequenz. Davon profitieren nicht nur die Besitzer von Elektrofahrzeugen, sondern auch die Infrastruktur auf dem Weg zu einer von der Elektromobilität geprägten Gesellschaft.“

Was bedeutet das?

Immer mehr E-Fahrzeug-Hersteller demonstrieren ihre Fähigkeiten im V2G. Jetzt sind die Netzbetreiber und die Politik gefragt, um die Möglichkeiten von BEVs zur Stabilisierung des Stromnetzes auszuschöpfen.

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