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Heads-Projekt: New Work und New Mobility - 760 E-Lader für Büroneubau samt Trafo

In Aschheim bei München entsteht der Bürokomplex Heads. Alle 760 Pkw Stellplätze werden mit Ladesäulen versehen. Damit die Stromer sicher geladen werden können, stellen die Stadtwerke München eine leistungsstarke Trafo-Station aufs Gelände.

In Aschheim bei München entsteht das am besten vernetztes Gebäude im Raum München - und alle Parkplätze werden Ladesäulen bekommen. | Foto: Rock Capital Group
In Aschheim bei München entsteht das am besten vernetztes Gebäude im Raum München - und alle Parkplätze werden Ladesäulen bekommen. | Foto: Rock Capital Group
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Thomas Kanzler

Klimaneutral ins Büro kommen: Was bislang nur mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr möglich war, sollen die künftigen Mitarbeiter im Büroneubau Heads in Aschheim auch im großen Stil mit Elektroautos können. Und zwar ohne Angst, dass der Saft ihres E-Autos nicht mehr für den Heimweg reicht. Dafür hat der Projektentwickler Rock Capital Group einen Vertrag mit den Stadtwerken München (SWM) geschlossen.

„Mit der Büroentwicklung Heads haben wir als erstes Immune Office nicht nur das Thema Gesundheit und Digitalisierung neu austariert, sondern ebenso das Bedürfnis nach New Work und Nachhaltigkeit“, erläutert Peter G. Neumann, geschäftsführender Gesellschafter bei der Rock Capital Group.

Ursprünglicher Mieter: Wirecard

Eine separate Trafostation erlaubt perspektivisch, sämtliche 440 Stellplätze im Parkhaus, die 100 Außenstellplätze und alle 220 Tiefgaragen-Stellplätze mit E-Ladepunkten auszustatten – bis zu 760 insgesamt. Das intelligente Lastenmanagement-System sorgt dafür, dass die E-Autos sukzessive geladen und Lastspitzen vermieden werden. Das Gebäude, das ursprünglich für die Wirecard AG umgebaut werden sollte, wurde im Zuge der Wirecard-Insolvenz und der anschließenden Corona-Pandemie von der Rock Capital Group neu konzipiert.

„Im Mittelpunkt der rund 250 Mio. Euro umfassenden Projektenwicklung steht die Frage, wie ein Bürokomplex gebaut sein muss, damit er für die nächsten Dekaden zukunftsfähig ist“, “ so Neumann weiter, „immer mehr Unternehmen streben möglichst schnell die Klimaneutralität an. Neben der Energetik der Gebäude bestimmt die Art der Mobilität für Mitarbeiteranreisen und eigene Fahrzeugflotten den ökologischen Fußabdruck maßgeblich mit.“

Ladepunkte für E-Bikes, Duschen für die Radler

Während Luftreiniger, Virenfilter, Bewegungsflächen und Bepflanzung neue Maßstäbe in Sachen Gesundheit setzen, wird die Mobilitätsfrage ebenfalls neu ausgelotet. Im Objekt gibt es ausreichend Duschen für radelnde Mitarbeiter sowie Fahrrad-Stellplätze, die ebenfalls über eine Lademöglichkeit verfügen. Die Hochleistungs-Trafostation für das Parkhaus ist der zweite Baustein.

Jährliches CO2-Einsparpotenzial bis zu 1.000.000 Kilogramm

Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) lag der einfache Arbeitsweg im Jahr 2021 bei durchschnittlich 16,95 Kilometern. Hin und zurück also bei 33,9 Kilometern. Eine Auswertung des Versicherungsunternehmens DA direkt zeigt, dass die CO2-Emissionen für Verbrenner im Schnitt bei 162,5 Gramm pro Kilometer liegen, inklusive der Kraftstoffherstellung. Ein Elektroauto hingegen emittiert beim Bezug von Ökostrom dagegen etwa 15 Gramm CO2 pro Kilometer. Rechnet man also mit dem durchschnittlichen Arbeitsweg von 33,9 Kilometern, so beträgt der CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor 5,5 Kilogramm pro Tag. Bei einer vollen Auslastung der Heads-Parkplätze mit fossil-betriebenen Autos entspräche das einer CO2-Belastung von 4.180 Kilogramm pro Tag.

Führen alle Mitarbeiter mit dem Stromer…

Das Ökostrom-betriebene Elektrofahrzeug hingegen stößt beim selben Arbeitsweg nur 508,5 Gramm pro Tag aus. Bei einer vollen Auslastung der Heads-Parkplätze mit elektrisch betriebenen Autos entspräche das einem Ausstoß von 386,46 Kilogramm pro Tag. Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitstage in Bayern liegt bei 248. Damit läge der CO2-Ausstoß für ein Arbeitsjahr bei etwa 95.842 Kilogramm für Stromer. Die Bilanz des Verbrenners fällt deutlich schlechter aus: 1.036.640 Kilogramm CO2-Ausstoß im Jahr. Mit der Differenz von knapp 941.000 Kilogramm CO2 ließe sich laut einem Rechner der International Civil Aviation Organization (ICAO) ein kleiner Ort mit knapp 3.800 Einwohnern einmal nach Mallorca und wieder zurück nach München fliegen.

Prämierte Energieeinsparungen durch ökologische Bauweise und Digitalisierung

Das Headsstrebt nach der Revitalisierung die begehrte LEED Gold-Zertifizierung an. Damit soll das Objekt deutlich weniger Energie als andere Büroobjekte verbrauchen. Der Energieverbrauch des Objektes wird zusätzlich durch den hohen Digitalisierungsgrad gesenkt, der etwa Anwesenheiten von Mitarbeitern berücksichtigt. Dafür strebt das Heads die WiredScore Platinum-Zertifikat an, die das Objekt schon heute als am besten vernetztes Gebäude im Raum München ausweist.

Was bedeutet das?

Die Stellplätze im Heads leisten ihren ganz eigenen Öko-Beitrag für die künftigen Mitarbeiter am Standort. Ab Herbst 2023 sollen diese im Heads einziehen können. Dann soll das Gebäude fertiggestellt sein.

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