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H2 Accelerate: 150 Wasserstoff-Lkw und acht Tankstellen

Die Kooperation vermeldet eine Förderung von 30 Millionen Euro für den Einsatz von 150 Wasserstoff-Lkw und acht Wasserstofftankstellen. In der ersten Phase will man 4x2- oder 6x2-Lkw mit einer Kapazität von bis zu 44 Tonnen einsetzen.

Tankstellen und Lkw - mit der Förderung soll das Wasserstoff-Geschäft Fahrt aufnehmen. (Symbolbild: Iveco)
Tankstellen und Lkw - mit der Förderung soll das Wasserstoff-Geschäft Fahrt aufnehmen. (Symbolbild: Iveco)
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Johannes Reichel
von Nadine Bradl

Die H2Accelerate-Kooperation hat heute, 14. März 2023, bestätigt, dass sich ihre Mitglieder die Finanzierung für zwei ihrer wichtigsten Initiativen gesichert haben: die Einrichtung von acht Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge im Rahmen der Connecting Europe Facility und ein Projekt mit 150 Brennstoffzellen-Lkw, das von der Clean Hydrogen Partnership gefördert wird. Diese Projekte sollen es ermöglichen, Lkw und Betankungsanlagen unter realen Bedingungen zu testen, und sollen ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Massenvermarktung der Technologie sein.

Das ist H2 Accelelerate Trucks

Das Projekt H2 Accelerate Trucks ist eine Zusammenarbeit zwischen den drei OEMs (Daimler Truck, Volvo Group und Iveco Group), dem finnischen Forschungsinstitut VTT, der International Road Transport Union (IRU), dem rumänischen Verband der Straßentransporteure (UNTRR), dem italienischen (Federazione Italiana Autotrasportatori Professionali – FIAP) und dem österreichischen Verband (WKO) sowie Element Energy France (ein Unternehmen der ERM Group). Das Projekt wird von SINTEF, einem norwegischen Forschungsinstitut für Wasserstofftechnologien, koordiniert. Zudem unterstützen Energieinfrastrukturanbieter wie Shell, Total Energies und Everfuel das H2Accelerate-Trucks-Projekt.

Mindestens 600 Kilometer Reichweite

Im Rahmen dieses Projekts wird der Einsatz von 150 Brennstoffzellen-Lkw in ganz Europa bis Mitte/Ende der 2020er-Jahre gefördert, was die Entwicklung der Technologie im Hinblick auf die Serienfertigung der Fahrzeuge durch die drei OEMs in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ermöglichen soll. Die in der ersten Phase einzusetzenden Lkw werden voraussichtlich entweder 4x2 oder 6x2 sein, mit einer Kapazität von bis zu 44 Tonnen und einer Reichweite von mindestens 600 Kilometern.

 

30 Millionen Euro Förderung

Die von der Clean Hydrogen Partnership gewährte Förderung in Höhe von 30 Millionen Euro soll die koordinierte Einführung emissionsfreier, mit grünem Wasserstoff betriebener schwerer Nutzfahrzeuge ermöglichen und damit das Ziel der Emissionsfreiheit im Verkehr näher rücken lassen. Die Lkw kommen bei bekannten Kunden der OEMs zum Einsatz und werden über mehrere Jahre unter realen Bedingungen getestet, um ihre technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu demonstrieren und zu bewerten. Die Ergebnisse des Projekts werden als Grundlage für den groß angelegten Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen in den kommenden Jahren dienen.

Bart Biebuyck, Exekutivdirektor der Clean Hydrogen Partnership, sagte zu dieser Ankündigung: „Wir freuen uns, das Projekt H2 Accelerate Trucks finanziell zu unterstützen, ein Vorzeigeprojekt, das den Weg für die Kommerzialisierung des europäischen Wasserstoff-Lkw-Systems ebnen wird. Besonders erfreulich ist, dass die 150 Fahrzeuge, die im Rahmen dieses Projekts eingesetzt werden, durch ein wachsendes Netz von Wasserstofftankstellen unterstützt werden, zu dem auch das Projekt H2 Accelerate Inaugural Station Deployment gehört, das für eine EU-Förderung ausgewählt wurde. Anhand beider Projekte können wir aus erster Hand erfahren, wie verschiedene Förderprogramme zusammenarbeiten können, um die Verwirklichung eines Ökosystems für Wasserstoff-Lkw in Europa zu beschleunigen."

Giandomenico Fioretti, Head of Alternative Propulsion Business Development bei der Iveco Truck Business Unit, sagte über das Projekt H2Accelerate Trucks: „Die Iveco Group gehört seit jeher zu den Ersten, die Neuland betreten, denn wir sind seit mehr als zwanzig Jahren Pioniere im Bereich alternativer Antriebe. Wasserstoff ist ein spannender Energievektor für die nachhaltige Zukunft schwerer Nutzfahrzeuge, da diese Technologie den besten Kompromiss zwischen Reichweite, Nutzlast und Betankungszeit bietet. Heute sind wir stolz auf die Arbeit, die wir gemeinsam mit unseren Partnern im Rahmen des bahnbrechenden Projekts H2 Accelerate Trucks und mit Unterstützung der Clean Hydrogen Partnership leisten werden, um den Weg für die technische und kommerzielle Realisierbarkeit des Wasserstoff-Lkw für den Fernverkehr zu ebnen."

Vorläufiges Netz von acht Wasserstofftankstellen

Das Projekt H2 Accelerate Inaugural Station Deployment (ISD) profitiert vom Erfolg des Projekts H2 Accelerate Trucks. Wie im September angekündigt, war dieses Projekt bei der Ausschreibung der Connecting Europe Facility Förderung für alternative Kraftstoffe erfolgreich, um die Errichtung von acht Wasserstofftankstellen in Frankreich und den Niederlanden zu unterstützen. Jede Station wird über eine höhere Kapazität (>1 Tonne/Tag) verfügen als die derzeit in Betrieb befindlichen öffentlichen Stationen und durch die Verwendung von N+1-Redundanz bei der Tankstellenkonzipierung ein extrem hohes Maß an Verfügbarkeit gewährleisten (wichtige Ausrüstungsgegenstände werden bei der Planung der Tankstelle dupliziert, um die Zeiten im Falle des Ausfalls einer Komponente zu minimieren). Die Tankstellen entstehen entlang der wichtigsten TEN-V-Verkehrskorridore, sodass sie für Lkw-Fahrer in der Nähe der Autobahn einfach zugänglich sind.

Weitere Tankstellen geplant

Das H2Accelerate-ISD-Projekt ist das erste in einer Reihe weiterer geplanter Wasserstofftankstellen im Rahmen der ersten Phase der H2Accelerate-Kooperation. Die H2Accelerate-Infrastrukturmitglieder beabsichtigen, dieses erste Netz durch weitere Tankstellen entlang strategischer Knotenpunkte zwischen Skandinavien und Norditalien zu ergänzen. Die Tankstellen werden die wachsende Flotte wasserstoffbetriebener schwerer Nutzfahrzeuge versorgen, einschließlich der Fahrzeuge, die im Rahmen des H2 Accelerate-Trucks-Projekts eingesetzt werden.

Weg frei für Wasserstoff-Lkw?

Die Genehmigung dieser Projekte durch die Förderungen der Clean Hydrogen Partnership und der Connecting Europe Facility zeige den hohen Reifegrad der Pläne und die strategische Bedeutung der Entwicklung des Wasserstoff-Lkw-Sektors in Europa. Es werde erwartet, dass die Förderungen die synchrone Einführung sowohl von schweren Nutzfahrzeugen als auch von Betankungsinfrastrukturen ermögliche und damit Hindernisse beseitige, die normalerweise bei den ersten Schritten komplexer Projekten auftreten. Das wachsende Netz an geförderten Projekten soll dazu beitragen, die Wasserstoff-Wertschöpfungskette voranzutreiben.

Durch die Zusammenarbeit im Rahmen von H2 Accelerate könne die Technologie, die geografische Lage und der Zeitplan von Brennstoffzellenfahrzeugen und Wasserstoffbetankungsinfrastrukturen aufeinander abgestimmt werden, wodurch die Versorgungssicherheit für die Endkunden gewährleistet und das Risiko der erforderlichen Großinvestitionen für OEMs und Infrastrukturanbieter gleichermaßen verringert werde. Dies ermögliche die Entwicklung einschlägiger Technologien und Normen und ebne den Weg für eine breitere Einführung von Wasserstoff-Lkw in ganz Europa und die letztendliche Industrialisierung des Wasserstoff-Lkw-Sektors.

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