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Great Wall plant autonome SUV mit Ibeo-Lidar-Technologie

Kooperation des Lidar-Spezialisten mit dem größten chinesischen SUV-Hersteller soll selbstfahrende Modelle auf Level 3 und 4 in absehbarer Zeit realisieren.

Gemeinsam für automes Fahren: Ibeo unterzeichnete eine Kooperation mit Great Wall, Liang Dao soll bei der zügigen Validierung helfen. | Foto: Ibeo
Gemeinsam für automes Fahren: Ibeo unterzeichnete eine Kooperation mit Great Wall, Liang Dao soll bei der zügigen Validierung helfen. | Foto: Ibeo
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Johannes Reichel

Chinas größter SUV- und Pick-up-Hersteller Great Wall Motor Company will künftig in seinen Serienfahrzeugen die Lidar-Technologie des Hamburger Automobilzulieferers Ibeo Automotive Systems GmbH einsetzen. Der Solide-State-Lidar ibeoNEXT soll zuerst im SUV-Modell Wey zum Einsatz kommen. Eine Kooperationsvereinbarung hierzu unterzeichneten Kai Zhang, Great Wall Motor Deputy General Manger, Ibeo CEO Ulrich Lages und LiangDao CEO Xueming Ju am 27. August 2019 in der Great Wall Motor Zentrale in Baoding. Der Serviceanbieter LiangDao Intelligent Automotive Technology Co. Ltd. wird die Test- und Validierungsfahrten für die beiden Kooperationspartner in China übernehmen.

Der norddeutsche Spezialist, an dem seit 2016 ZF Friedrichshafen mit 40 Prozent beteiligt ist und der sich als Technologieführer bei Lidar-Sensoren sieht, plant für 2019 außerdem, ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Peking zu eröffnen, um die Anforderungen und Bedürfnisse des chinesischen Marktes noch besser bedienen zu können.

Level 4 im Blick: Komplette Fahrzeugführung automatisch

Ibeos neu entwickelter 4-D-Solid-State-LiDAR-Sensor ibeoNEXT soll ab 2021 bei Great Wall in Serienfahrzeugen für ein sicheres autonomes Navigieren der Stufe L3 und ab 2023 der Stufe L4 sorgen. In Stufe 3 kann der Fahrer sich z. B. vorübergehend von Fahraufgaben und Verkehr abwenden. Er muss jedoch jederzeit bereit sein, dass Steuer wieder zu übernehmen. Ab Stufe 4 kann der Fahrer die Fahrzeugführung sogar komplett abgeben und wird zum Passagier. Das Fahrzeug bewältigt Fahrten auf bestimmten Strecken (z. B. Autobahn, Parkhaus) völlig selbstständig, wie der Anbieter skizziert.

„Die Kooperation ist eine große Chance für China und Deutschland, die Technologie für die Mobilität von morgen voranzutreiben“, meint Ulrich Lages.

Er sieht China als treibende Kraft, wenn es um den Einsatz von E-Mobilität und autonomes Fahren geht. Aus Sicht von Kai Zhang bildet die enge Kooperation die essenzielle Technologiebasis für die Serienentwicklung von autonomen Fahrzeugen mit vollständigen L3- und teilweisen L4-Funktionalitäten in eingeschränkten Verkehrsbereichen. Er kündigte nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags einen zügigen Start in die gemeinsamen Projekte an.

Erfolgreiche Testkilometer in China

Für den chinesischen Markt arbeitet der Sensorspezialist bereits seit 2018 mit LiangDao Intelligence zusammen. Bevor Fahrzeugsensorik in die Automotive-Serie geht, muss aufwendig geprüft werden, ob die Umgebungsdaten durch den Sensor korrekt erfasst wurden, präzisiert der deutsche Sensoriker. Ziel des Testverfahrens ist es, unerwünschte Fahrfunktionen, die aufgrund fehlerhafter Messdaten zustande kommen, zu vermeiden. Dieses gesamte Prüfverfahren, auch Validierung genannt, übernimmt LiangDao für Ibeo und Great Wall Motors.

ibeoNEXT Sensor zündet nächste Stufe

Ibeo entwickelt derzeit einen Solid-State-Scanner als nächste LiDAR-Generation. Die derzeit gängigen LiDAR-Sensoren arbeiten mit mechanisch bewegten Spiegeln und könnten so bereits heute in einem Abstand von bis zu 200 Metern Objekte vor dem eigenen Fahrzeug erkennen, beschreibt der Anbieter. Die nächste Generation verzichte auf bewegliche Teile und setze stattdessen auf eine reine Halbleiterlösung. Solid-State-Scanner seien durch den Wegfall der mechanischen Komponenten nicht nur kleiner, robuster und damit langfristig zuverlässiger, sie punkteten zudem auch mit einer hohen Auflösung und einem großen vertikalen „Sichtfeld“, wirbt Ibeo.

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