02.12.2020
Gregor Soller
Die Unsicherheiten beim ambitionierten US-Start-up Nikola Motors treffen jetzt auch den Elektro-Pickup Badger, dessen Zukunft damit ungewiss wird. Eigentlich wollte GM Produktionspartner für den Badger werden und sollte dafür auch wichtige Komponenten liefern. Nach der neuen Absichtserklärung soll GM Brennstoffzellen für Nikolas geplante Lkw liefern – aber auch das nur, sofern sich beide Partner auf gemeinsame Konditionen einigen können. Die Mitteilung von GM liest sich sehr dezent und man ersetzt mit einem „Memorandum of Understanding“ die vorherige Transaktion, die am 8. September 2020 angekündigt worden war. Vor allem bei den Kosten, die GM entstehen und entstanden, erwartet man von, dass Nikola die Kapitalinvestition für die Kapazität im Voraus bezahlt. Und das ist der Knackpunkt, denn GM arbeitet jetzt quasi als Lieferant mit Auftrag und möchte erst Geld sehen, bevor Nikola beliefert wird.
Laut Nikola soll das Pickup-Programm sogar komplett eingestellt werden, wie es in der Nikola-Meldung heißt, denn: „Wie bereits angekündigt, war das Nikola-Badger-Programm von einer OEM-Partnerschaft abhängig. Nikola erstattet alle zuvor eingereichten Bestellungen für den Nikola Badger.“ Der Pickup sollte batterieelektrisch und mit Brennstoffzelle auf den Markt kommen.
Davon allerdings nicht betroffen sind die Lkw-Aktivitäten: Bei den schweren Sattelzugmaschinen der US-Klassen 7 und 8 geht es ebenfalls um die Lieferung von Brennstoffzellen. Auch der Vetrag mit Iveco zur Herstellung eines Brennstoffzellen-Lkw in Europa wird davon nicht berührt. Tests mit den US-Beta-Prototypen sollen laut Nikola im zweiten Halbjahr 2022 starten. Zur Diskussion steht hier der Einsatz der Ultium-Batterien von General Motors in den Nikola-Trucks. GM bestätigt, dass der Konzern „das Potenzial eines Liefervertrags“ für die Ultium-Batterien prüfen würde.
Was bedeutet das?
Covid-19 setzt vielen Start-ups ohnehin zu, noch schwerer wiegen aber kleinste Ungereimtheiten in den Büchern, um Investoren nachhaltig zu verschrecken. Deshalb musste Nikola-Gründer und -CEO Trevor Milton mittlerweile auch seinen Hut nehmen und die einst groß geplante Modellpalette und Kooperation mit GM wird jetzt auf einen Liefervertrag reduziert.
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