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Genf 2018: Skoda blickt mit Erdgas-Elektro-Crossover voraus

Beim "Vision X" setzt der Hersteller erstmals auf eine Kombination aus CNG- und Elektro-Antrieb sowie einen flexiblen Allrad. Der CO2-Ausstoß des SUV soll nur bei 89 g/km liegen.

Augenblicke: Der Crossover Vision X kombiniert Erdgas- und Elektroantrieb mit einem flexiblen Allrad. | Foto: Skoda
Augenblicke: Der Crossover Vision X kombiniert Erdgas- und Elektroantrieb mit einem flexiblen Allrad. | Foto: Skoda
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Johannes Reichel

Der tschechische Automobilhersteller zeigt in Genf erstmals ein Fahrzeug mit einer Kombination aus CNG/Benzin- und zwei Elektromotoren. Die seriennahe Studie Škoda Vision X setzt auf ein neuartig konfiguriertes Hybridsystem, das spontane Kraftentfaltung, mehr Agilität und niedrige Emissionswerte ermöglichen soll. Der CO2-Ausstoß liege bei nur 89 g/km. Das Konzept fährt je nach Bedarf mit Vorderrad-, Hinterrad- oder Allradantrieb. „Mit der Hybridstudie ŠKODA VISION X bieten wir einen Ausblick auf die weitere Entwicklung unserer Modellpalette. CNG-Fahrzeuge sind sauber und preiswert. Und mit dem Hybrid beginnt für unsere Kunden der Einstieg in das emissionsfreie Fahren“, erklärte Christian Strube, ŠKODA AUTO Vorstand für Technische Entwicklung.

Die Crossover-Studie nutzt einen mit CNG und Benzin betriebenen Verbrennungsmotor in Gestalt des 1,5 Liter großen TSI-G-TEC-Antrieb mit vier Zylindern und Turboaufladung. Er bietet eine Leistung von 96 kW (130 PS) sowie ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Ein CNG-Tank befindet sich unter dem Rücksitz, der zweite hinter der Hinterachse. Der CNG-Antrieb wirkt auf die Vorderachse, an der Hinterachse gibt es einen Kraftfluss von einem Elektromotor. Dieser wird bei Bedarf zugeschaltet – um zusätzliche Kraft beim Anfahren zu aktivieren (Boost-Effekt) oder um die Traktion auf glattem Untergrund und abseits befestigter Straßen zu verbessern. Die Kapazität des kompakten Energiespeichers für den Elektromotor reicht aus, um die Konzeptstudie auf einer Strecke von bis zu zwei Kilometern rein elektrisch zu fahren. Die Studie ist zudem das erste Škoda 4x4-Fahrzeug, das ohne Kardanwelle auskommt. Als Vorteile führt der Hersteller weniger Gewicht und damit weniger Verbrauch ins Feld. Darüber hinaus setze der Elektromotor nur dann ein, wenn er benötigt werde.

Der Verbrennungsmotor verfügt zusätzlich mit dem riemengetriebenen Startergenerator (RSG) über einen zweiten Elektromotor. Das soll im Zusammenspiel mit dem zweiten an der Hinterachse für kontinuierlichen Allradantrieb sorgen. Der RSG bezieht seine Energie aus einem 48-Volt-Lithium-Ionen-Batteriesystem, das sich über Rekuperation während der Fahrt auflädt. Das maximale Drehmoment von 70 Nm wie üblich aus dem Stand zur Verfügung. Dadurch sollen sich Anfahrverhalten und Agilität bei Zwischenspurts verbessern.

Der Hinterradantrieb bringt 1.000 Nm auf die Straße, die Reichweite beträgt laut Hersteller auch dank eines zusätzlichen Benzinreservetanks bis zu 650 Kilometer. Die Systemleistung der beiden Antriebseinheiten ermöglicht eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h.

Die Elektrifizierung der Škoda-Modellpalette startet 2019 mit der Einführung des obere Mittelklasse-Modells Superb mit Plug-in-Hybridantrieb. Zusätzlich zur Fertigung von Elektroautomobilen produziert das Werk in Mladá Boleslav bereits ab 2019 auch Elektrokomponenten für Plug-in-Hybridmodelle mehrerer Volkswagen Konzernmarken. Kurz darauf folgt dann das erste rein elektrisch betriebene Serienfahrzeug.

Was bedeutet das?

Endlich mal wieder ein erfrischend innovativer Beitrag zum Thema alternative Antriebe vom einst für seine Innovationen berühmten Hersteller aus Böhmen. Bisher hat nur der Nutzfahrzeughersteller Iveco mal in einem Konzept seines Transporters Daily mit CNG/Hybrid experimentiert, das aber wegen zu hohem Aufwand wieder verworfen. Erdgas- und Elektroantrieb zu koppeln, das könnte dennoch ein Ansatz sein, der Fahrspaß ohne schlechtes Gewissen ermöglicht. Trotzdem wirkt das Konzept mit gleich zwei Elektromtotoren und Allradantrieb in einem Crossover-Konzept fast ein bisschen "oversophisticated". Wir sind gespannt auf das Gewicht dieser Kombination. Ein 48-Volt-Elektromotor und das Erdgasaggregat, in einem geräumigen leichten Modell wie dem Fabia oder Octavia, das wäre eine äußerst vielversprechende Lösung. Mal sehen, was da aus Mlada Boleslav noch auf uns zukommt.

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