Genf 2018: Nissan und Eon schließen E-Mobilitäts-Partnerschaft
Der Energiekonzern E.ON und der Autohersteller Nissan wollen ihre Expertise auf dem Gebiet der Elektromobilität sowie der dezentralen Energieerzeugung und -speicherung bündeln. Die Unternehmen vereinbarten auf dem Genfer Autosalon eine strategische Partnerschaft, um "Möglichkeiten für Pilotprojekte und gemeinsame Kundenangebote zu sondieren", wie es in der Pressemitteilung heißt. Im Fokus stünden das Laden von Elektrofahrzeugen, die Integration der Ladeinfrastruktur in das Stromnetz sowie dezentrale Energieerzeugung und -speicherung. Mit der Partnerschaft wollen beide Partner nach eigenem Dafürhalten dem Ziel näher kommen, die Elektromobilität zu etablieren. Dem Autohersteller fällt dabei der Part der Entwicklung eines "Ökosystems" rund um das Fahrzeug für Privatkunden und Unternehmen zu, während der Energieanbieter die Elektromobilität so in das Energiesystem integriert, dass die Fahrer von E-Autos ihr Fahrzeug überall frei und unabhängig nutzen können, skizzieren die Anbieter weiter.
Die Kooperation der beiden Partner habe in Dänemark bereits begonnen. Dort erhält jeder Käufer eines elektrischen Nissan Leaf ein Komplettpaket, bestehend aus einer Ladestation fürs Eigenheim und einer Energieflatrate zum Laden der Batterie. Darüber hinaus wollen Nissan und E.ON die Themen Lade-Infrastruktur und fortschrittliche bidirektionale Ladetechnologie so kombinieren, dass Kunden ihren Energieverbrauch und ihre Kosten optimieren können. Der Energiekonzern will dabei seine Erfahrung in Solar- und Speicherlösungen für Hauseigentümer einbringen und Nissan-Kunden erneuerbare Energielösungen anbieten, die die Kosten reduzieren.
"Wir sind auf einer Mission, um jede Barriere zu überwinden, die den Besitz von Elektrofahrzeugen beeinträchtigt", erklärte Paul Willcox, Chairman von Nissan Europe. Nissan solle als "Automobilpartner für Energieservices" wahrgenommen werden. Finales Ziel sei, dass man den Kunden kostenlosen Strom für E-Autos zur Verfügung stellt. Man wolle das Elektroauto unabhängig machen, erklärte Karsten Wildberger, Chief Operating Officer von E.ON. Ziel sei es, den Kunden innovative, integrierte und nachhaltige Energieprodukte und -dienstleistungen anzubieten.
Ansonsten im Mittelpunkt des Messeauftritts stand ein Elektro-Rennwagen, mit dem Nissan zum Start der Saison 2018/2019 in die ABB FIA Formel E Motorsportserie einsteigen wird. Die neue Generation des Nissan Leaf verzeichnete in Europa bereits mehr als 19.000 Auftragseingänge. Der Leaf als technologische Speerspitze transferiert außerdem das Fahrerassistenzsystem ProPILOT in den SUV Qashqai, die neue 40-kWh-Batterie des Leaf kommt auch im e-NV200 zum Einsatz. Der IMx KURO soll als Konzeptfahrzeug die Kompetenz der Marke untermauern und wurde seit dem Debüt auf der Tokyo Motor Show 2017 modifiziert. Etwa ist jetzt auch die Brain-to-Vehicle (B2V) Technik von Nissan an Bord. Sie misst und analysiert Gehirnaktivitäten des Fahrers, passt daraufhin die Assistenzfunktionen des Fahrzeugs an und sorgt dafür, dass die manuellen und autonomen Fahrzeugsysteme vom Fahrer lernen. Zudem kommt eine weiterentwickelte Version des ProPILOT Assistenzsystems für ein komplett autonomes Fahren zum "virtuellen" Einsatz. Bei aktiviertem Modus wird das Lenkrad in der Armaturentafel versenkt und die Sitze zurückgefahren.
Was bedeutet das?
Noch so eine plausible Partnerschaft, die gut in die grenzüberschreitende Zeit der neuen Mobilität passt. Nissan hat zudem erkannt, dass es längst nicht genügt, immer bessere Elektroautos zu bauen, auch wenn der Begriff "Ökosystem" in letzter Zeit von allen Herstellern überstrapaziert wird. Wer dem Kunden am schnellsten das beste Paket aus Fahrzeug und Infrastruktur schnüren kann, der gewinnt. Nissan als langjähriger Elektro-Pionier hat dabei ganz gute Karten.
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