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Genf 2018: Elaphe und Icona zeigen Studie Nucleus mit Radnabenantrieb

Das Konzept soll mit 600 PS starken Radnabenmotoren vollständig autonom nach Level 5 unterwegs sein und über einen Wasserstoff-Range-Extender verfügen, sodass bis zu 1.200 km Reichweite erzielt werden. Luxuriöses Lounge-Konzept im Inneren.

Die Designstudie soll dank Radnabenmotoren jede Menge Platz im Interior bieten. | Foto: Elaphebieten.
Die Designstudie soll dank Radnabenmotoren jede Menge Platz im Interior bieten. | Foto: Elaphebieten.
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Redaktion (allg.)

Mit Hauptsitz in Europa ist Elaphe das weltweit führende in-Wheel-Motortechnologie-Unternehmen. Diese Technik spannend zu verpacken oblag dem italienischen Desigbüro Icona aus Turin, wo man um die vier Radnabenantriebe eine zukunftsweisende Hülle schuf, die sechs Personen elektrisch und vollautonom transportieren soll. Der Nucleus ist aus Sicht der Designer die logische Fortsetzung der Geschichte, die 2015 mit dem City-Car Icona Neon begann. Angetrieben wird die neue Studie mit dem programmatischen Namen Nucleus (Kern) vom Elaphe L1500-in-Wheel-Motor, dem derzeit leistungsstärksten Produkt der Marke, das, wie der Name sagt, 1500 Newtonmeter maximales Drehmoment entwickelt, das jedem Rad im gesamten Drehzahlbereich zur Verfügung steht und das 110kW maximale Leistung für jedes Rad liefert. Die vier L1500-in-Wheel-Motoren bieten so insgesamt 440kW Leistung. Die Energie beziehen die Motoren aus einem Akku mit 6 Spulen (300 kg) von Bolloré Blue Solutions. Außerdem mit an Bord ist ein Wasserstoff-Reichweitenverlängerer, kombiniert mit einem 5,3-kg-H2-Tank bei 700 psi. Dass die Beschleunigung von 0-100 km/h in nur 3,5 Sekunden absolviert ist, sei erwähnt, ist aber eigentlich ein Widerspruch zu dem "entschleunigenden" Innenraumkonzept. Interessant ist, dass das Gefährt mit 2050 Kilogramm Leergewicht in Anbetracht der stattlichen Größe doch halbwegs Maß hält.

Bei einer Länge von 5,25 Metern und einer Breite von 2,12 Metern steht der 1,75 Meter hohe Nucleus auf 27-Zoll-Rädern. Das aerodynamische Design mit vollem Diffusor im Unterboden und aerodynamischen Radkastenverbreiterungen sorgen für einen cw-Wert von knapp unter 0,22, ein sehr guter Wert im Hinblick auf Rollwiderstand und Energieverbrauch. Die Motor-in-Rad-Technologie trägt zur Optimierung des Innenraums des Nucleus bei, und der Wasserstoff-Reichweitenverlängerer erhöht die Autonomie auf bis zu 1200 Kilometer.

"Die Mobilität von übermorgen wird völlig anders sein: Es wird eine Vielzahl an gemeinsam genutzten selbstfahrenden Elektrofahrzeugen geben, die als Shuttles für Einzelpersonen oder kleinere Gruppen zwischen der Verkehrsinfrastruktur der Massenmobilität und den großen Hub- Destinationen dienen werden", ist der Anbieter überzeugt. Nach dem Dafürhalten der Gestalter, werde das Auto viel weniger Zeit in der Garage stehen. "Ein Auto wird mehrere Autos ersetzen und zum idealen Ort des Verweilens werden", prognostizieren die Icona-Macher.

Der Nucleus bietet sechs Personen bequem Platz. Die Sitze lassen sich an die jeweilige Nutzung anpassen: Sie können zum Tisch gedreht oder vom Fond nach vorne gerückt werden, sie lassen sich weit nach hinten verstellen und mittig sogar in eine Couch verwandeln. Die komfortablen Sitze vorne und hinten machen den Nucleus zu einem luxuriösen Wohnzimmer.

Was bedeutet das?

Und noch ein neuer Player auf dem Markt, der die individuelle Mobilität komplette anders denkt als herkömmliche Hersteller. Die Kompetenz beim Radnabenantrieb paart sich dabei mit italienischem Design-Know-How zu einer spannenden Mischung. Kernidee ist aber: Man muss einen Icona Nucleus nicht mehr besitzen, man kann ihn teilen. Und so bleibt die Freude am Fahren erhalten - und am Stehen. Das Auto wird zum Wohnzimmer. Denn dass künftig weniger Autos die Straßen der Stadt bevölkern, bleibt einstweilen ein frommer Wunsch der Icona-Designer und abzuwarten. (gs/jr)

 

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