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FreeNow Studie: Frauen treiben die Mobilitätswende voran

Frauen werden zur zentralen Zielgruppe: Künftige Sharing-Konzepte setzen auf ganzheitliche Mobilität und berücksichtigen insbesondere weibliche Mobilitätsmuster. Denn: Frauen verzichten häufiger aufs eigene Auto.

Felix Brand (FreeNow, re) und Dr. Stefan Carsten (Zukunftsinstitut, li) stellen die Studie vor.| Foto: FreeNow/Lisa Koenig
Felix Brand (FreeNow, re) und Dr. Stefan Carsten (Zukunftsinstitut, li) stellen die Studie vor.| Foto: FreeNow/Lisa Koenig
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Thomas Kanzler

FreeNow untersuchte gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut aus Frankfurt, welche Trends die Entwicklung urbaner Mobilität treiben und woran User von Mobilitätsplattformen denken, wenn sie sich den Verkehr der Zukunft in ihren Städten vorstellen. Die Hamburger Mobilitätsplattform befragte dazu im Juni 2023 mehr als 5.000 User. In dem „Trend Paper Urban Mobility“ werden die fünf wichtigsten Thesen für das Gelingen der Mobilitätswende vorgestellt.

Ein Viertel der befragten FreeNow User gibt in der aktuellen Umfrage an, nie mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Weitere 38 Prozent wollen ihr Auto häufiger stehen lassen. Beim Blick in die Details fällt zudem auf: 30 Prozent der Frauen sagen, dass sie ihr Fahrzeug bei City-Besuchen stehen lassen, weitere 33 Prozent tun dies immer häufiger. Mehr als jede fünfte Userin hat darüber hinaus schon seit Längerem das eigene Auto zugunsten von multimodaler Mobilität aufgegeben. Bei den männlichen Befragten ist das Umdenken im Gegensatz dazu noch im Entstehungsprozess. So geben lediglich 24 Prozent an, bei Fahrten in die Innenstadt das Auto stehen zu lassen, immerhin 38 Prozent machen dies bereits häufiger. Lediglich 18 Prozent haben das eigene Auto zugunsten von alternativen Mobilitätsangeboten bereits aufgegeben.

Höhere Kosten für alternative Antriebe

Die meisten Nutzer sind sich einig, dass der Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsangebote wichtig ist. So würde zwar fast die Hälfte der Befragten (60 Prozent) etwas mehr für Mobilität mit einem alternativen Antrieb bezahlen, aber zu groß sollte der Unterschied nicht sein. 40 Prozent lehnen die Mehrkosten für einen alternativen Antrieb sogar ganz ab.

Auch hier scheinen Frauen im Mobilitäts-Alltag nachhaltiger zu sein. 42 Prozent der Männer lehnen einen höheren Preis für eine nachhaltigere Fortbewegung komplett ab, immerhin sind 58 Prozent zu geringen Mehrkosten bereit. Demgegenüber lehnen lediglich 36 Prozent der Frauen einen Aufschlag ab, wohingegen 64 Prozent der weiblichen Befragten bereit sind, sich für einen kleinen Aufpreis nachhaltiger fortzubewegen.

Alternativen zum Auto

Um Innenstädte noch weiter zu entlasten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Mobilitätsanbieter künftig noch stärker berücksichtigen können: 87 Prozent der FreeNow User geben an, häufiger auf Microbility-Angebote, wie E-Scooter, E-Bikes oder E-Mopeds, zurückzugreifen, wenn beispielsweise Rabatte für Fahrten außerhalb der Rushhour im Berufsverkehr angeboten würden.

„Als Mobilitätsplattform stellt uns dies natürlich vor eine Herausforderung. Einerseits sind wir uns der Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft bewusst und setzen beispielsweise konsequent auf die Elektrifizierung der verfügbaren Mobilitätsangebote in unserer App. Gleichzeitig müssen diese Mehrkosten auch auf Akzeptanz bei den Nutzern treffen“, sagt Felix Brand, Chief Strategy Officer (CSO) bei FreeNow.

Ausbau der Mobilitäts-Infrastruktur

Der Erfolg der Verkehrswende hängt unmittelbar davon ab, wie sehr Bürgerinnen und Bürger ihre Bewegungsgewohnheiten anpassen - und wie sehr sie dabei zum Beispiel von der eigenen Stadt oder Gemeinde unterstützt werden. Mobilität wandelt sich immer stärker und wird künftig eine Priorisierung von Radwegen, Bürgersteigen und öffentlichen Nahverkehr mit sich bringen müssen. 57 Prozent der Befragten sehen dies genauso und halten den Ausbau der Infrastruktur für wichtig beziehungsweise absolut wichtig.

Inklusivere und individuellere Angebote

Auch jenseits von Geschlechtergrenzen können Mobilitätsangebote inklusiver gestaltet und für noch mehr Menschen nutzbar gemacht werden, indem unterschiedliche Bedürfnisse wie auch individuelle Anforderungen von Menschen bei der Nutzung von Mobilität berücksichtigt werden. Einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem inklusiveren Mobilitätsportfolio hat FreeNow jüngst mit der Einführung eines Flottentyps mit barrierefreien Fahrzeugen in Hamburg gemacht. Die gemeinsame Initiative mit der Freien und Hansestadt Hamburg soll dabei lediglich den Startpunkt darstellen, der Ausbau der Flotte ist auch für andere Städte geplant.

„Wir brauchen ein umfassendes Verständnis, dass wir nur mit mehr Mobilität weniger Verkehr realisieren können. Dies ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft der Mobilität“, sagt Dr. Stefan Carsten, Experte für Mobilität und Urbanisierung und Berater des Zukunftsinstituts. „Mobility Hubs sind die neuen Zentren der Mobilität. Sie sind nicht nur Knotenpunkte, an denen unterschiedliche Transportmittel zusammenkommen und ein nahtloses Mobilitätsangebot ermöglicht wird, sondern sie schaffen attraktive Räume, in denen man sich gerne aufhält“, beschreibt der Mobilitätsexperte eine der Möglichkeiten von Multimodalität an urbanen Knotenpunkten.

„Straßendiät“ und Sharing-Angebote

Systematische Verbesserungen der Verkehrsplanung sollen unter anderem durch Road Diets - „Straßendiät“, d.h. eine Verringerung der Fahrspuren oder effektiver Breite einer Straße erzielt werden. Die Schaffung von Mobility Hubs (Mobilitäts-Knotenpunkte) und Microsharing seien laut dem Zukunftsinstitut weitere Merkmale der modernen Stadt.

Verkehrsmittel der Zukunft

Manche zukünftige Innovationen mögen zunächst wie Science Fiction klingen und in zehn Jahren tatsächlich unseren Alltag bestimmen. Hoverboards (Schwebende Skateboards, 19 Prozent) und Jetpacks (Raketenrucksäcke, 17 Prozent) scheinen in der Zukunft denkbare alternative Fortbewegungsmittel für fast jeden fünften Befragten zu sein. Eine überwältigende Mehrheit von mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Umfrageteilnehmer sieht demgegenüber in autonomen Fahrzeugen oder Robo-Shuttles die Zukunft der urbanen Mobilität, noch vor E-Rikschas (57 Prozent). An Flugtaxis glaubt mit 45 Prozent nahezu jeder zweite FreeNow User. Auch hier lohnt sich der Blick in die unterschiedlichen Vorstellungen von Frauen und Männern: Während sich 21 Prozent der männlichen Befragten eine Zukunft mit Hoverboards in deutschen Städten vorstellen können, glauben dies lediglich 15 Prozent der Frauen.

Was bedeutet das?

Die Studie zeigt, dass es einen Wandel in Stadtplanung und Verkehrspolitik ansteht. Neue Verkehrskonzepte können den Verkehrsinfarkt verhindern. Noch müssen allerdings mehr Städter von der Notwendigkeit der Umstrukturierung des urbanen Raums überzeugt werden.

Passend zur Zukunfts-Umfrage konnte man bei der Veröffentlichung der Studie Touren mit einem DeLorean buchen, bekannt aus der Kultfilm-Reihe „Zurück in die Zukunft“. Fun Fact: Immerhin können sich 20 Prozent der FreNow User vorstellen, sich in Zukunft via Teleportation oder Beamen von A nach B zu bewegen.

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