Free2move im VM-Gespräch: Mobilität für alle Fälle - geteilt und elektrisch
Nach der vollständigen Übernahme von SHARE NOW durch Free2move hat die Stellantis-Tochter einen ambitionierten Wachstumskurs angekündigt. Man wolle weltweit der größte Mobilitätsanbieter werden und erweitert das Portfolio an sogenannten Mobility Hubs um 14 neue Städte, verkündete das Unternehmen. Das Führungsteam von SHARE NOW bleibe bestehen.
„Wir freuen uns sehr über das neue Kapitel, das wir gemeinsam mit SHARE NOW, dem europäischen Marktführer für Free-Floating-Carsharing, im Mobilitätssektor schreiben werden“, erklärte Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move.
Aus ihrer Sicht ergänzten sich die Partner perfekt und die gemeinsame Expertise biete die nötige Grundlage, um die Innovation auf dem weltweiten Mobilitätsmarkt gezielt voranzutreiben. Es gehe auch um den Beweis, dass man mit dem Carsharing-Geschäft Geld verdienen könne und es eben kein Draufzahlgeschäft sei, erklärte die Managerin gegenüber VISION mobility. Als Schlüssel zu einem auch finanziell nachhaltigen Modell sieht sie eine strikte Kundenorientierung, einen wie generell im Konzern klaren Fokus auf Effizienz, aber auch darin, dass viele Mitarbeiter im Team von Start-ups kämen und diesen Spirit auch weiterhin in sich trügen.
Großes Potenzial auch im B2B-Geschäft
Auch die Unterstützung aus der Händlerschaft sei da, deren Kunden wiederum nach flexiblen Lösungen verlangten. Speziell auch im B2B-Geschäft sieht Courtehoux großes Wachstumspotenzial, in Europa, aber auch in den USA. Die Flotten benötigten hier Transporter und seien dankbar für flexible Mobilitätslösungen, die zugleich die Kosten zu reduzieren helfen. Darüber hinaus könne man als Spezialist auch beim Carsharing mit der eigenen Flotte behilflich sein. Das größte Potenzial und Wachstum sieht die Free2Move-Chefin im Segment der Auto-Abos, flexibles Leasing mit berechenbaren Kosten sei enorm gefragt. Man wolle von 30 Minuten bis zur Langfristmiete alle Bedürfnisse abdecken.
Carsharing reduziert den Bestand sofort
Olivier Reppert, CEO von SHARE NOW, ergänzte, dass man auch im Carsharing noch großes Potenzial sehe und es bereits heute zur Reduktion des Fahrzeugbestands beitrage. Ein Sharing-Auto werde im Schnitt sechs Mal am Tag bewegt. So bringe man deutlich höhere Effizienz in die Autonutzung, argumentiert Reppert. Er sieht zudem mit den massiv gestiegenen Spritkosten ein Umdenken bei den Verbrauchern. Vielen werde erst jetzt richtig bewusst, wie teuer der Besitz eines eigenen Fahrzeugs sei, was bisher nie exakt nachgerechnet wurde. Hier könne Sharing eine Lösung sein, bei der sich Ökonomie und Ökologie verbinden lassen. Ein großer Vorteil des Angebots gegenüber klassischen Vermietern sei die komplette Digitalisierung, ohne lästigen Papierkram. Zudem könne man die Fahrzeuge bis zum Kunden liefern. Generell wolle man die Erwartungen der Kundinnen und Kunden an eine "zunehmend nachhaltige, innovative und flexible Mobilität zu erfüllen."
Mobilitätsdienste sollen 15 Mio Kunden erreichen
Free2move ist ein weltweit führender Mobilitätsanbieter für B2B- und B2C-Kunden mit einer Flotte von mehr als 450.000 Fahrzeugen, der umfassende Miet-, Carsharing- und Abo-Dienste anbietet, inklusive 500.000 Parkplätzen. Mit der Übernahme zählt Free2move ab sofort 32 Mobilitäts-Zentren in den Vereinigten Staaten und Europa. Die Akquisition soll dazu beitragen, das Ziel des Strategieplans von Stellantis „Dare Forward 2030“ noch schneller zu erreichen. Geplant ist die Steigerung des Nettoumsatzes seiner Mobilitätsservices auf 2,8 Milliarden Euro und 15 Millionen Kunden weltweit. Zudem schafft die Übernahme neue Synergien und steigert die Rentabilität der beiden Unternehmen. SHARE NOW war 2019 von BMW und Daimler als Joint-Venture aus dem ehemaligen Drive Now und Car2Go gegründet worden. Vor allem bei BMW hatte man mit der neuen Führung von Oliver Zipse einen Strategieschwenk vollzogen, weg vom Anspruch, ein universeller Mobilitätsanbieter zu sein, wieder hin zum traditionellen Autogeschäft.
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