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Free Now: Taxler kündigen Verträge nach Start des neuen Ride-Dienstes

Als Reaktion auf den Start des neuen Chauffeurdienstes in München kündigen Taxi-Firmen die Verträge. Der Fahrdienst hält dagegen und will gemeinsam ein digitalisiertes Mobilitätsangebot gegen aggressive Mitbewerber positionieren.

Bequem und preiswert: Der neue Chauffeursdienst von Free Now will es den Kunden einfach machen. | Foto: Free Now
Bequem und preiswert: Der neue Chauffeursdienst von Free Now will es den Kunden einfach machen. | Foto: Free Now
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Johannes Reichel

Nach dem Start des neuen Chauffeursdienstes von Free Now und vor dem Beginn des für die Fahrdienste enorm wichtigen Münchener Oktoberfest haben Münchener Taxi-Unternehmer den Ausstieg aus dem Dienst verkündet. Die Firmen repräsentierten über 800 Konzessionen und mehr als doppelt so viele Fahrer. Die Unternehmen beklagen trotz hoher Vermittlungsprovision mangelhafte Unterstützung des Gewerbes durch den Mobilitätsdienst, der erst vor kurzem durch die Zusammenlegung der Car-Sharing- und Mobilitätsaktivitäten von BMW und Daimler entstanden war und vor allem die frühere Plattform "my taxi" betreibt. Man wolle sich künftig lieber von Taxi.eu und Taxi Deutschland vermitteln lassen, heißt es von Seiten der Taxler.  

Free Now ist jüngst nach Hamburg, Berlin und Frankfurt auch in München mit einem Chauffeursfahrdienst "Free Now Ride" an den Start gegangen, bei dem Nutzer nach dem Vorbild Ubers Limousinen ordern können zu einem Festpreis, der häufig deutlich unter dem Taxi-Tarif liegt. Den Unterschied bekommt der Nutzer der App auch angezeigt, weil Free Now weiterhin auch normale Taxis vermittelt.

Free Now will gemeinsam mit Taxlern digitalisiertes Angebot lancieren

Der Anbieter zeigte Verständnis für die Haltung der Taxi-Firmen. Man könne die Sorgen nachvollziehen, meinte Free-Now-Deutschland-Geschäftsführer Alexander Mönch gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er halte es aber für wichtig, im Gespräch darüber zu bleiben, wie sich die Branche durch die Digitalisierung verändere und wie man reagieren könne.

„Wir verstehen uns als faire, europäische Alternative zu internationalen Wettbewerbern, die teils aggressiv auf den Markt drängen", hatte Mönch bereits beim Start des Ride-Dienstes in Berlin Ende August erklärt.

Diesen Markt werde man ihnen nicht überlassen, sondern "als Multiservice-Anbieter gemeinsam mit allen angeschlossenen Fahrern und Unternehmern neue Angebote für unsere Fahrgäste entwickeln". Das gelte eben nicht nur für den neuen Mietwagen-Service, sondern auch für das Taxigewerbe., betonte der Geschäftsführer. Das Taxi werde weiterhin ein wichtiger Bestandteil bleiben und man wolle gemeinsam mit den Fahrern ein Angebot erarbeiten, das ausländischen Mittbewerbern Paroli bieten könne. Es werde unter diesem Dach genügend Touren für alle Beteiligten geben, ist der Manager sicher. 

Er unterstrich, das Geschäftsmodell erinnere zwar an das Modell des US-Dienstleisters Uber. Dennoch reklamiert Mönch gegenüber der SZ, man werde anders als Uber "keine Preisraketen" zünden, wenn etwa die Nachfrage hoch sei. Zudem lege man Wert auf "hohe Sozialstandards, man arbeite nur mit vertrauenswürdigen Partnern zusammen, sowohl bei Mietwagen wie auch bei Taxis. Außerdem werde man die sogenannte Rückkehrpflicht, die für Mietwagenfirmen gilt, "engmaschig überprüfen", versprach Mönch.

 

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