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Free Floating-Anbieter gründen Plattform für Shared Mobility

Eine neue Interessengemeinschaft will die Belange der Branche stärker bei Kommunen und Politik verankern und bündelt sich zu einer neuen Plattform, in der private Free-Floating-Anbieter vertreten sind.

Vorteil Sharing: Die Anbieter geteilter Mobilität sehen die Vorzüge als erwiesen an, aber zu wenig berücksichtigt im Diskurs. | Foto: PSM
Vorteil Sharing: Die Anbieter geteilter Mobilität sehen die Vorzüge als erwiesen an, aber zu wenig berücksichtigt im Diskurs. | Foto: PSM
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Johannes Reichel

Mit der Gründung der "Plattform Shared Mobility" (PSM) wollen neun privatwirtschaftliche Shared-Mobility-Anbieter in Deutschland die Interessen der boomenden Branche besser bündeln und für eine stärkere öffentliche Wahrnehmung sorgen. Alle Mitglieder setzen auf das sogenannte Free Floating, das immer mal wieder in der Kritik steht, vor allem wegen Wildwuchs bei der Abstellsituation in den Städten. Mitbegründer sind neben Carsharing-Anbietern ShareNow (BMW/Daimler), WeShare (VW) sowie dem konzernunabhängigen Unternehmen Miles auch E-Tretroller-Verleiher Tier, Bird, Dott, Lime, Spin und Voi. Laut einer Mitteilung kommen die Mitglieder auf 8,7 Millionen Nutzer ihrer Angebote geteilter Mobilität, die mit 145.000 Fahrzeuge in 67 Städten erbracht wird.

"Wir haben als Freefloating-Unternehmen festgestellt, dass es viele Entscheidungen gab, die uns zwar betrafen, bei denen wir in den entscheidenden Diskussionsrunden aber nicht dabei waren", erklärte Christoph Egels laut Automobilwoche. Er versieht neben seiner Sprecherfunktion beim E-Scooter-Verleiher Voi auch für die Leihroller-Seite als Verbandssprecher.

Ziel: Akzeptanz erhöhen

Gegründet wurde die Interessengemeinschaft wohl schon Mitte Januar erfolgt, sie wurde aber erst jetzt publik gemacht. Laut einer Mitteilung der PSM wollen die Mitglieder mit der Bündelung sowohl auf lokaler Ebene mit Behörden als auch auf Bundesebene „den Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung sowie anderen Mobilitätsanbietern intensivieren und eine deutschlandweit zentrale Anlaufstelle für Fragen und Anliegen rund um Shared Mobility schaffen“. Man hofft, so Verständnis und Akzeptanz erhöhen und regulatorische Rahmenbedingungen schaffen zu können, "mit denen innovative Mobilitätsangebote weiter gefördert werden können“, erklärt der neue Verband. Die Struktur gliedert sich entsprechend in Arbeitsgruppen für das Carsharing und Mikromobilität.

„Die PSM bietet die Chance, als Bindeglied zwischen politischen Entscheidern und Anbietern Vorurteile aufzulösen, gemeinsame Ziele zu definieren und urbane Mobilität in ihrer Gesamtheit zu gestalten“, glaubt Michael Fischer, Leiter PR & Public Affairs bei WeShare und Sprecher der Arbeitsgruppe Carsharing der PSM.

Fischer sieht die Vorteile der Shared Mobility zwar als erwiesen an, aber diese würden oft noch nicht in die Mobilitätsstrategien der Kommunen einbezogen.

„Wir wollen den Beitrag von Shared Mobility zu einer wirksamen Verkehrswende weiter in den Fokus des öffentlichen Diskurses rücken und über eine multimodale Zukunft sprechen, in der das Sharing große Teile des motorisierten Individualverkehrs abgelöst hat“, unterstreicht Egels von Voi.

Die PSM sei in Verhandlungen mit weiteren potenziellen Mitgliedern. Zum Start zählen nur Freefloating-Carsharer und E-Tretroller-Verleiher zum Mitgliederkreis. In Zukunft will man aber auch die Interessen von E-Bike- oder E-Roller-Sharern repräsentieren, heißt es.

Laut Bundesverband Carsharing (BCS) betreiben sämtliche Freefloating-Autoverleiher in Deutschland rund 14.200 Fahrzeuge, sind allerdings nur in 15 deutschen Städten präsent. Die stationsbasierten Dienstleister betreiben eine Flotte von nur rund 12.000 Autos, jedoch in mehr als 850 Städten.

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