Pole hatte er zum Start keine, aber ein überragendes Auto – schon mehrmals konnte Mitch Evans in Rom aufs Podium fahren, 2019 holte er schon mal einen Sieg – den er auch am 9. Und 10.4.2022 wiederholte. Von der Pole startete einmal mehr Stoffel Vandoorne auf Mercedes und auch Robin Frijns auf Envision fuhr wieder ganz vorn mit – am Ende auf Rang zwei. Mercedes-Teamkollege Nyck de Vries und Antonio Felix da Costa komplettierten die zweite Startreihe. Weltmeister de Vries sollte allerdings vorzeitig ausfallen. Evans kämpfte sich im Laufe des Rennens von Startplatz neun zum Sieg vor, nachdem Vandoorne und Fijns lange um diesen gekämpft haben. Dabei attackierten sich die Fahrer im vorderen Teil des Feldes lange gegenseitig, während Evans dezent nach vorn fuhr und seinen Zusatzboost sparen konnte. Dann zündete er seine beiden Attack-Modes um ganz nach vorn zu fahren – in der 18. Von 27 Runden.
Hinter dem Trio Evans, Vandoorne und Frijns stellte Jean-Eric Vergne auf DS Techeetah sein Auto auf den vierten Rang und punktete damit abermals. Auf Rang ging Evans' Jaguar-Teamkollege Sam Bird ins Ziel: Auch er kämpfte sich um acht Plätze nach vorn – von Startplatz 13 auf fünf. Auf Rang sechs folgte der zweite DS Techeetah mit Antonio Felix da Costa, Edoardo Mortara auf Venturi (und das trotz fünf Sekunden Zeitstrafe wegen einer Kollision) und Pascal Wehrlein auf Porsche. Rang neun ging an Nick Cassidy auf dem zweiten Envision, während Andre Lotterer auf dem zweiten Porsche als Zehnter noch einen Extra-Punkt für die Zuffenhausener holte – die damit immerhin ihre Startplätze verteidigen konnten.
Evans wartet auch beim zweiten Rennen mit dem Attack-Mode - sehr - aber nicht zu lange
Auch im zweiten Rennen schaffte Evans keine Pole, startete sich aber diesmal auf Rang vier, hinter Jean Eric Vergne im DS Techeetah, Jake Dennis im Avalanche Andretti und André Lotterer im Porsche. Direkt hinter Evans startete Sam Bird im zweiten Jaguar vor Robin Frijns auf dem ersten Envision und Pascal Wehrlein im zweiten Porsche. Weniger gut lief das zweite Qualifying für Mercedes: Vandoorne startete von Rang acht vor da Costa im zweiten DS Techeetah, während Nyck e Vries mit Startplatz zehn Vorlieb nehmen musste. Der dritte deutsche Fahrer, Maximilian Günther auf Nissan E.Dams musste sich mit Startplatz 16 begnügen.
Auch diesmal war die Spitze hart umkämpft, und abermals hielt sich Evans mit seinem Attack-Mode zurück: Erst wenige Runden vor Schluss zündet er seine Extra-Power und fährt abermals ganz nach vorn. Im „Schlepptau“ Jean-Eric Vergne, der sich noch von Rang vier auf zwei vorarbeitet und damit an der Spitze der Fahrergesamtwertung steht, denn: Der Franzose hat bisher in jedem Rennen gepunktet. Gleiches gilt für Robin Frijns, der im zweiten Rom-Rennen auf Rang drei fuhr und Vergne in der Gesamtwertung jetzt knapp auf Rang zwei folgt. Andre Lotterer wurde Vierter vor Stoffel Vandoorne und Pascal Wehrlein. Auf Rang sieben fuhr diesmal überraschend Oliver Turvey, der für Nio erstmals Punkte holte und in der Markenwertung an Mahindra vorbeiging.
Bei den Marken führt weiter Mercedes EQ mit 94 Punkten vor Porsche mit 85 Zählern. Auf Rang drei hat sich mit 80 Zählern DS Techeetah vorgearbeitet, knapp vor Rockit Venturi – was nächstes Jahr Maserati sein wird mit 78 Zählern und Jaguar TCS mit 73 Punkten.
Einmal mehr bleibt die Formel E spannender als die Formel 1, denn in Rom drehten sich die Ergebnisse an der Spitze abermals. Zwar fällt auch hier das Feld in „übliche Verdächtige“ im vorderen und hinteren Drittel, doch das Mittelfeld erweist sich hier immer wieder als „Salz in der Suppe“, welche jedes Rennen neu abschmeckt.
Was bedeutet das?
Nach wie vor lebt die Formel E von viel mehr unterschiedlichen Siegern als die Formel 1, was sie so spannend macht. Und auch wenn Rom mit Mitch Evans zweimal den gleichen Sieger hatte – so doch einen, der sich bisher zweimal mit null Punkten bescheiden musste. Während es für den Vorjahresweltmeister Nick de Vries umgekehrt lief und er in Rom zweimal null Punkte verkraften musste.
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