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Formel E: Porsche präsentiert 99X Electric Gen3

Die neuen Formel-E-Racer sind die schnellsten, leichtesten, leistungsstärksten und effizientesten Elektrorennautos, die je gebaut wurden. Mit der dritten Generation sollen die Karten neu gemischt werden und Porsche will endlich vorn mitfahren.

Mit dem neuen 99X Electric Gen 3 möchte Porsche in der nächsten Saison ganz vorn mitfahren. | Foto: Porsche
Mit dem neuen 99X Electric Gen 3 möchte Porsche in der nächsten Saison ganz vorn mitfahren. | Foto: Porsche
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Gregor Soller

Porsches „Welpenschutz“ in der Formel E ist vorbei: Langsam müssen die Zuffenhausener liefern, was mit der neuen Fahrzeuggeneration nun klappen soll. Die wurde speziell für Rad-an-Rad-Duelle auf engen Stadtkursen in Metropolen konstruiert. Dazu wurden die Rennwagen leichter, der Radstand kürzer und die Spur schmaler. Die Akkus sind kleiner und zugleich leistungsstärker. Der Anteil der rekuperativen Energie ist gestiegen. Auch die Aerodynamik und das Design wurden überarbeitet. So werden die Rennwagen merklich agiler.

Die Antriebe: Viel stärker samt stark erhöhter Rekuperation

Die Leistung der neuen Gen3-Fahrzeuge steigt von 250 auf 350 kW (476 PS). Es bleibt bei den Einheitskarosserien, aber der Antriebsstrang ist immer eine Eigenentwicklung – in dem Fall von Porsche Motorsport. Nach wie vor werden Antrieb und Taktik und nicht die Aerodynamik über Sieg und Niederlage entscheiden – und die Erfahrung der Fahrer. Die können stärker rekuperieren: Der neue vordere Antriebsstrang erhöht die 350 kW des hinteren um weitere 250 kW und ermöglicht dadurch eine Energierückgewinnung mit einer Leistung von bis zu 600 kW – mehr als doppelt so viel wie bei den Gen2-Autos. Zusätzliche Reibungsbremse gesteuert durch eine „Brake by wire“-Einheit. 
Die Energieeffizienz des Antriebs liegt bei etwa 95 Prozent im Vergleich zu rund 40 Prozent bei den besten Verbrennungsmotoren. Über 40 Prozent der eingesetzten Energie sollen aus der rekuperativen Energie stammen, die beim Bremsen entsteht.

Schnellladen mit bis zu 600 kW

Die Ultra-High-Speed-Ladefähigkeit der Gen3-Fahrzeuge soll während der Rennen bei 600 kW zusätzlicher Energie liegen. Damit wären die Ladegeräte der neuen Formel-E-Generation annähernd doppelt so leistungsstark wie die derzeit fortschrittlichsten kommerziellen Exemplare. Zudem soll die Fast-Charge-Technologie für eine konstant hohe Batterieleistung sorgen.

Nachhaltige Akkuzellen, die am Saisonende komplett recycelt werden

Die Batteriezellen in den neuen Gen3-Autos bestehen laut der Komponentenhersteller, aus nachhaltig gewonnenen Mineralien. Nach jeder Rennsaison sollen die Batteriezellen wiederverwendet oder recycelt werden. Für den Bau der Karbonfaser-Karosserie werden nach Angaben des Herstellers recycelte Karbonfasern aus den Fahrzeugen der Vorgängergeneration verwendet. Dadurch soll der CO-Fußabdruck der Produktion um mehr als zehn Prozent reduziert werden. Um Maßnahmen zu bestimmen, die zur Reduzierung der Umweltauswirkungen beitragen können, wird der CO-Fußabdruck der neuen Fahrzeuge von der Formel E von Beginn der Designphase an gemessen. Alle unvermeidbaren Emissionen sollen als Teil der Netto-Null-CO-Verpflichtung der Formel E kompensiert werden.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Der Porsche 99X Electric Gen3 wurde im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach weiterentwickelt und feierte im Porsche Experience Center im italienischen Franciacorta seine Weltpremiere. Er wird vom TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ab der Saison 2023 in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft eingesetzt. Das erste Rennen für den Porsche 99X Electric Gen3 ist am 14. Januar 2023 der Mexico City E-Prix. Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E erklärt zum neuen Auto eher dezent:

„Wir blicken mit Spannung und Vorfreude auf den Saisonstart der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Vor dem ersten Rennen mit unserem neuen Porsche 99X Electric Gen3 am 14. Januar in Mexiko wartet noch viel Arbeit auf unser Team und unsere Fahrer António Félix da Costa und Pascal Wehrlein. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir bis dahin weitere Fortschritte machen werden und uns eine gute Ausgangsposition verschaffen können, wenn durch den Einsatz der neuen Gen3-Autos die Karten unter den Teams vor dem Saisonstart neu gemischt werden. Die neuen Gen3-Autos, wie unser Porsche 99X Electric Gen3, werden die Rennen für die Zuschauer hoffentlich noch spektakulärer und die Formel E dadurch weltweit noch populärer machen.“

Optimistischer gibt sich Fahrer António Félix da Costa:

„Unser neues Auto ist ein großer Schritt nach vorne. Es ist leichter als sein Vorgänger und hat mehr Leistung – allein das macht einen Rennfahrer zufrieden. Als Neuling im TAG Heuer Porsche Formel-E-Team habe ich die letzten Wochen dazu genutzt, die Ingenieure und Mechaniker kennenzulernen und meinen Platz im Team zu finden. Das Team hat es mir sehr leicht gemacht. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Auch mit meinem Teamkollegen Pascal, gegen den ich früher schon in verschiedenen Rennserien gefahren bin, verstehe ich mich gut. Wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich Porsche nach vorne zu bringen. Porsche ist eine Marke, die für Siege steht. Diese wollen wir mit dem neuen Porsche 99X Electric Gen3 so schnell wie möglich liefern.“

Im Vergleich zu da Costa ist Pascal Wehrlein der „alte Hase“ unter den beiden Porsche-Werksfahrern und ergänzt:

„Wir erleben als Team gerade aufregende Zeiten. Bei den Testfahrten mit unserem neuen Auto, bei dem ich von Anfang an ein gutes Gefühl hatte, haben wir sehr viele Erkenntnisse gesammelt und große Fortschritte gemacht. Ganz am Anfang ging es darum, das Auto zum Laufen zu bringen, doch dann ging es sehr schnell auch um Performance. Und natürlich um Effizienz, die auch bei der neuen Fahrzeuggeneration ein Schlüssel zum Erfolg sein wird. Das waren für mich unglaublich spannende Erfahrungen. Bis zum Saisonstart haben wir noch etwas Zeit. Die werden wir dazu nutzen, den Porsche 99X Electric Gen3 noch besser zu verstehen und die einzelnen Puzzleteile so zusammenzufügen, dass wir beim Auftaktrennen in Mexiko optimal vorbereitet an den Start gehen.“

Was bedeutet das?

Man darf gespannt sein, denn die neue Saison bringt neue ganz neue Autos. Damit könnte Porsche in der neuen Saison endlich ganz nach vorn fahren.

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