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Formel E: Porsche Power holt historischen Doppelsieg

Das dritte Saisonrennen in Mexiko war für Porsche und Pascal Wehrlein historisch: Der 27-Jährige Ex-Formel-1-Fahrer holte sich und Porsche den lang ersehnten ersten Sieg in der Formel E. Andre Lotterer machte auf Platz zwei den Doppelsieg perfekt.

Historisch: Porsche-Doppelsieg in der Formel E. | Foto: FIA Formula E
Historisch: Porsche-Doppelsieg in der Formel E. | Foto: FIA Formula E
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Gregor Soller

In der Formel E brauchten Porsche Fans einen sehr langen Atem – doch jetzt scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein: Pascal Wehrlein konnte jetzt endlich seinen ersten Sieg in der Formel E feiern – in seinem 35. Rennen – und dem 29. Von Porsche. Und mit Teamkollege Andre Lotterer holten beide Porsche gleich einen Doppelsieg. Entsprechend ausgelassen war der Jubel bei den Zuffenhausenern. Interessantes unnützes Wissen: Den letzten Formel-Sieg eines Porsche-Werksteams feierte der US-Amerikaner Dan Gurney vor ziemlich genau 60 Jahren: Er gewann 1962 in der Formel 1 auf einem Porsche 804.

Der Druck bei Porsche stieg zuletzt ziemlich an: In der dritten Saison hat man keinen Welpenschutz mehr und in er Formel E wechseln die Sieger sich fast von Rennen zu Rennen ab – blöd, wenn man da gar nie dabei ist. Das wurmte auch das eingespielte Duo Lotterer/Wehrlein, die mit mit Thomas Laudenbach einen neuen Motorsportchef erhielten. Außerdem ging mit Pascal Zurlinden der Gesamtprojektleiter, wofür Florian Modlinger kam, der die Formel E durch seine jahrelange Tätigkeit bei Abt Sportsline kennt. Jetzt also der Befreiungsschlag und der kam gleich mit einem Doppelsieg. Wehrlein war in Mexico schon oft gut, wurde aber im Vorjahr just dort disqualifiziert, weshalb er sagte:

„Dieser Sieg ist nach all dem, was ich in Mexiko schon erlebt habe, eine große Genugtuung. Dafür habe ich mich nun revanchiert. Es fühlt sich großartig an, den ersten Sieg für das Team eingefahren zu haben. Das Auto war fantastisch, und Andre hat einen tollen Job gemacht. Heute war unser Tag."

Das umso mehr als Wehrlein das Rennen nach dem wilden K.O.-Qualifying von der Pole aus starten konnte. Hinter ihm startete Edoardo Mortara, der auf seinem Venturi eine Die besser weg kam. Doch er war nicht schnell genug , um an der ersten Kurve noch an Wehrlein vorbeizugehen, der mit seinem Porsche „die Tür zumachte“. Auf Rang drei folgte Lotterer vor dem DS-Techeetah-Duo Jean-Eric Vergne und Antonio Felix da Costa.

Zwischenzeitlich sah es nach einem erneuten Sieg für Venturi aus

Mortara ließ sich von Wehrlein nicht abhängen und holte sich auf der Start/Ziel-Geraden die Führung. Anschließend konnte er sich dann sogar von Wehrlein distanzieren. Seinen Teamkollegen Lotterer ereilte das gleiche Schicksal: An dem zogen Vergne und Felix da Costa vorbei, womit die DS Techeetah auf Position drei und vier lagen. Seinen dritten Rang nutzte Vergne für einen Angriff auf Wehrlein womit er auf Rang zwei vorfuhr. Wehrlein entschied sich dann, die Zone für den Attack-Mode anzusteuern, womit der dicht hinter ihm liegende Felix da Costa nicht gerechnet hat: Er fuhr auf Wehrlein auf, beschädigte sich dabei den Frontflügel und fiel deshalb merklich zurück. So blieb weiter das Trio Mortara, Vergne und Wehrlein vorn, gefolgt von Lotterer im zweiten Porsche und Robin Frijns im Envision. Doch der famose Start kostete die Führenden viel Energie: Vergne musste bald Tempo rausnehmen, so dass Wehrlein, Lotterer und Frijns vorbeigingen und die Verfolgung von Spitzenreiter Mortara aufnahmen, der ebenfalls dezent langsamer wurde – am Ende zu langsam.

Wehrlein schlägt zurück: Auf der Start-Zielgeraden – mit einem ähnlichen Manöver wie Mortara

Denn rund zwölf Minuten vor dem Rennende schlug Wehrlein den Führenden mit seinen eigenen Waffen und ging auf der Start/Ziel-Geraden mit einem ähnlichen Manöver an Mortara vorbei. Der verlor weiter an Boden, denn kurz darauf konnte auch Lotterer ihn überholen. Langsam wurde offensichtlich, dass Mortara seinen Speed nicht halten konnte: Nach den beiden Porsches überholten ihn die beiden DS-Techeetah-Piloten Vergne und da Costa und stellten ihre Autos auf die Ränge drei und vier. Mortara wurde am Ende fünfter.

Titelverteidiger Nyck de Vries auf Mercedes konnte diesmal nie um den Sieg mitfahren, sondern stellte seinen Mercedes eher „unauffällig“ auf Rang sechs. Sein Teamkollege Stoffel Vandoorne schaffte es auf Rang elf diesmal nicht in die Punkte. Frinjs wurde am Ende siebter vor den beiden Nissan e.dams mit Buemi und Max Guenther, Jake Dennis holte auf Rang zehn noch Punkte für Andretti. Nicht gut lief es auch für Jaguar, wo man sich mit Rang 15 und 9 begnügen musste.

In der Fahrerwertung schob sich Wehrlein mit 30 Punkten auf Rang drei. Rang fünf reichte Mortara, um die Führung mit 43 Punkten zu halten – vor Nyck de Vries mit jetzt 41 Zählern. In der Teamwertung liegt Rokit Venturi mit 68 Punkten knapp vor dem Mercedes-Werksteam mit 66 Zählern. Dahinter folgt jetzt Porsche mit 60 Punkten mit Abstand vor DS Techeetah mit 39 Punkten. Das nächste Rennen wird in Rom stattfinden, am 9. und 10. April 2022.

Was bedeutet das?

Porsche hat endlich seinen lang ersehnten ersten Sieg eingefahren und daraus gleich einen Doppelsieg gemacht. Wobei das nicht die einzige Paarung war: es folgten die beiden DS Techeetah auf Rang drei und vier und die beiden Nissan standen auf Platz acht und neun. Dazwischen kamen Venturi, Mercedes und Envision ins Ziel. Während sich Porsche und DS Techeetah massiv im Aufwind befanden – und auch Nissan zulegen konnte, fuhren die übrigen Teams diesmal eher durchwachsene Ergebnisse ein. Mercedes bleibt auch zusammen mit dem Kundenteam Venturi stark, aber nicht so kontinuierlich wie in den letzten Rennen.

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