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Formel E: Lucas di Grassi holt Pole-Position von Punta del Este

Lucas di Grassi hat sich die Pole-Position von Punta del Este gesichert. Der Brasilianer in Diensten von Audi lieferte er in 1:13.948 Minuten die schnellste Rundenzeit der Qualifikation und distanzierte den Zweitplatzierten Alex Lynn im Virgin um mehr als zwei Zehntelsekunden. Der Meister ist zurück.

Lucas di Grassi bewies in der Qualifikation von Uruguay seine Stärke | Foto: Audi Media Center
Lucas di Grassi bewies in der Qualifikation von Uruguay seine Stärke | Foto: Audi Media Center
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Timo Pape

Lucas di Grassi hat sich die Pole-Position von Punta del Este gesichert. Der Brasilianer in Diensten von Audi setzte sich trotz der benachteiligten Quali-Gruppe 1 als Zweiter in der Gruppenphase durch und legte in der Super-Pole sogar noch eine Schippe drauf. Am Ende lieferte er in 1:13.948 Minuten die schnellste Rundenzeit der Qualifikation und distanzierte den Zweitplatzierten Alex Lynn im Virgin um mehr als zwei Zehntelsekunden. Der Meister ist zurück.

Punta del Este stellte sich einmal mehr als Schlachtfeld in Form einer Rennstrecke dar, denn die schnellen Schikanen verlangten den Fahrern alles ab. So kam es zu diversen Unfällen und Mauerkontakten, die glücklicherweise allesamt glimpflich ausgingen. Aber der Reihe nach...

In Gruppe 1 waren alle Augen auf Formel-E-Champion di Grassi gerichtet, und dieser hielt dem Druck stand. Obwohl die Gripverhältnisse in Gruppe 1 - gerade durch den Sand vom nahegelegenen Strand - immer etwas schlechter sind als in den Folgegruppen, lieferte der Audi-Fahrer eine hervorragende Runde ab, die ihn locker in die Super-Pole bringen sollte. Maro Engel machte ebenfalls einen ordentlichen Job im Venturi und landete am Ende der Session auf Startplatz 9.

In der zweiten Gruppe überzeugte vor allem Alex Lynn. Der Brite war in den Sektoren 1 und 3 der Schnellste seines Quintetts und beendete belegte Rang zwei. Auch Andre Lotterer zeigte keine Nerven und schloss sich als Dritter an. An di Grassi kamen beide jedoch nicht vorbei. Dann der erste Unfall: Nico Prost war bereits am Eingang der Schikane innen angeschlagen, dann zerstörte er sich am Poller den Frontflügel. Letztlich krachte er im 45-Grad-Winkel mit hoher Geschwindigkeit in die Wand. "Es war gar nicht so schlimm", beruhigte Prost nach der Session. Trotzdem könnten Monocoque und auch Getriebe seines Renault Schaden genommen haben.

In Gruppe 3 legte zunächst Daniel Abt mit einer mittelmäßigen Runde vor, wurde aber schon wenig später von Oliver Turvey und Mitch Evans überholt, die jeweils alles aus ihren Autos herausholten. "Endlich mal ein Qualifying ohne Probleme", sagte Evans kurz darauf. "Ich habe die Mauer zwar ein bisschen touchiert, bin aber in jedem Fall in einer ganz ordentlichen Position für das Rennen." Ein bisschen heftiger nahm Nick Heidfeld Kontakt mit der Streckenbegrenzung auf: Der Deutsche erwischte Kurve 17 nicht richtig und landete mit der Front seines Mahindra in der TECPRO-Barriere. Die Session musste mit roten Flaggen unterbrochen werden. Edo Mortara, der seine schnelle Runde daraufhin abbrechen musste, bekam noch einen zweiten Versuch, den er aber nicht nutzen konnte.

Vergne landet nächsten Big Point

Zum Abschluss der Gruppenphase fuhren die besten fünf Piloten der Meisterschaft auf den Straßenkurs, doch die meisten von ihnen ließen überraschend Federn. Zuerst kam Sam Bird nicht an die Top 5 heran - am Ende nur Startplatz 10 für ihn. Dann folgte Quali-Star Felix Rosenqvist, der sich jedoch schon früh einen Fehler leistete und letztlich nur Position 14 erreichte - ein schwarzer Tag bislang für Mahindra. Diese Chance ließ sich der Gesamtführende Jean-Eric Vergne nicht entgehen: Der Techeetah-Pilot schlug sogar di Grassi und zog als Erster in die Super-Pole ein. Sebastien Buemi kam hingegen nur auf Platz 7.

Kurz vor dem Ende der Gruppenphase passierte jedoch noch der nächste Crash: Nelson Piquet jr. wurde nach Bestzeit im ersten Sektor von einem Randstein ausgehebelt und krachte in die Mauer. Statt einer Topplatzierung startet der Brasilianer im schnellen Jaguar somit aus den hintersten Reihen. Zum ersten Mal seit dem New York E-Prix 2017 haben es demnach Fahrer aus allen vier Gruppen in der Super-Pole geschafft.

Im Shoot-out um die Pole-Position spielte der einzige Poller auf der Strecke die Hauptrolle: Sowohl Turvey als auch Lynn und di Grassi waren zwischenzeitlich "under investigation", weil sie - mal mehr, mal weniger - Kontakt mit dem Plastikpfeiler aufgenommen hatten. "Es wurde im Fahrer-Briefing ganz klar gesagt, dass der Pollar nur zur optischen Orientierung für die Fahrer da ist. Das hat nichts mit Streckenbegrenzung zu tun. Ich habe keine Ahnung, warum das überhaupt untersucht wird", sagte di Grassi leicht gereizt unmittelbar nach Sessionende, denn seine Pole-Position hing derweil am seidenen Faden.

Während Turvey und Evans auf ihren schnellen Runden nicht überzeugen konnten, zauberte Lynn eine weitere Fabelrunde auf den Asphalt, die ihn am Ende auf den zweiten Startplatz führen sollte. Denn Favorit Vergne leistete sich gleich zu Beginn seiner Runde einen Fehler und kam nur auf Rang fünf. Di Grassi hingegen bewies abermals die schiere Pace seines Audi und fuhr souverän die ersten drei Punkte des Wochenendes ein.

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