Nach wie vor kämpfen vor allem Jaguar und Porsche zusammen mit ihren „Kundenteams“ Envision Racing (Jaguar) und Avalanche Andretti um den Titel. Bitter für die Hersteller: Aktuell machen die Kundenteams mehr aus ihrem Material als die Hersteller selbst.
Die beiden Rennen in Rom sahen neben den hohen Temperaturen auch laut Hankook Direktor Motorsport Manfred Sandbichler nicht weniger als fünf verschiedene Untergründe. Sanbichler erklärt:
„Der Circuito Cittadino dell´EUR in Rom kombinierte von allen bisherigen Strecken der Season 9 etwas. Fünf unterschiedliche Asphaltarten und verschiedene Farben des Untergrunds sorgten immer wieder für wechselndes Grip-Level auf dem Kurs. Steigungen und Gefälle, dazu Banking auf rund der Hälfte der Strecke sowie die engen 90-Grad-Kurven, die starkes Anbremsen erforderten, verlangten unserem Hankook iON Race alles ab.“
Sandbichler war froh, dass sich bei dem schweren Unfall im Samstagsrennen keiner der beteiligten Fahrer verletzt hat. Der Beginn des Rennens sah gut aus: Beide Jaguar-Piloten - Pole-Sitter Mitch Evans und Sam Bird kamen gut weg und Bird übernahm überholte Evans sofort in Kurve 1. Auch dahinter versuchte man sofort, Positionen gut zu machen: Mortara quetschte sich gewagt auf der an Sebastien Buemi vorbei, touchierte dabei aber leicht die Barriere, weshalb alle dahinterliegenden Fahrer aufliefen. Besonders ärgerlich für Porsche-Lenker Pascal Wehrlein: Der wurde hier nach hinten durchgereicht und musste mit beschädigtem Frontflügel erstmal in die Box. Was ihn wertvolle Zeit im Titelkampf kostete.
Massencrash – wie durch ein Wunder gab es keine schwer Verletzten
Bald darauf kam es zum ersten Unfall im vergleichsweise „bergigen Geläuf“ von Rom. Andre Lotterer touchierte auf der schnellen Bergaufpassage die rechten Mauer und zerknitterte seinen Andretti massiv – konnte aber noch selbst aussteigen. Doch das sollte nur ein Vorgeschmack auf einen der schwersten Unfälle der Formel-E-Geschichte sein: Ein paar Rinden später verlor auch Sam Bird auf dem schnellen Bergaufstück die Kontrolle über sein Auto, schlug ebenfalls rechts ein, drehte sich und kam dann auf der linken Seite der Piste zum stehen. Während seine direkten Verfolger reaktionsschnell auswichen, schlug Sebastien Buemi voll in den Jaguar ein und katapultierte ihn dadurch auf die Mitte der Strecke. Wodurch die folgenden Fahrer beim Ausweichen eigentlich nur die Wahl hatten, den Jaguar oder die Wand zu touchieren, bis Mortara kam und voll in die Flanke des Jaguars einschlug. Glück im Unglück: Alle Fahrer konnten ihre Monopostos ohne schwerere Verletzungen verlassen, während die Strecke mit Trümmern übersäht war. Der Massencrash bedeutet das Aus für acht: Bird, Buemi, Felix da Costa, Mortara, Lucas di Grassi und Robin Frijns. Die Rennleitung brach das Rennen mit roten Flaggen ab, alle Fahrer mussten an die Box, teils auch, um ihre lädierten Autos reparieren zu lassen.
42 Minuten dauerte der Abbruch, bevor 13 Fahrer neu starteten – mit Fenestraz an der Spitze. Es folgten Evans, Rast, Dennis, Cassidy, Günther, Ticktum, Müller, Sette Camara, Merhi, Vergne, Wehrlein und am Ende Vandoorne. Fenestraz kam beim Neustart gut von der Stelle und verteidigte erstmal die Innenbahn gegen Evans, der nachgab und nach wie vor nichts riskierte.
Nach langen Kämpfen lagen gegen Rennende drei der vier Titelkandidaten auf den ersten drei Positionen. Nur Wehrlein kam nicht mehr richtig in die Gänge und über Rang elf nicht hinaus.
Dennis`Drama: Das Rennen wurde um zwei statt nur um eine Runde verlängert!
Ganz vorn kämpften Dennis und Evans um den Sieg. Evans nutzte dann die Bergaufpassage, um sich an Dennis vorbei wieder an die Spitze zu kämpfen. Dennis Drama: Die Rennleitung hängte wegen einer weiteren Safety-Car-Phase zwei Runden an – Avalanche Andretti hatte aber wohl nur mit einer zusätzlichen Runde gerechnet, weshalb Dennis massiv Strom zurücknehmen musste, um ins Ziel zu kommen – er musste seine Hauptrivalen kampflos ziehen lassen und sich selbst auf Schadensbegrenzung zurückziehen.
Vorn fuhren dann Evans, Cassidy und Günther, Dennis konnte Rang vier halten und erreichte langsam wieder das Energieniveau der Führenden. Von hinten versuchte Vergne noch einen Angriff, doch Dennis konnte Rang vier ins Ziel bringen. Evans fuhr vorn seinen dritten Rom-Sieg in Folge ein, gefolgt von Cassidy, der wieder die WM-Führung von Dennis übernahm.
Was bedeutet das?
Emotional war Rang drei für Max Günther auf dem Podium: Für Maserati war Rom sozusagen das „Heimspiel“. Positiver Nebeneffekt der Massenkarambolage: Abt Cupra fuhr mit Müller sein bestes Ergebnis auf Rang sechs hinter Vergne ein.
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