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Formel E in New York: Sebastien Buemi gewinnt turbulentes Samstagsrennen

Sebastien Buemi hat das Samstagsrennen der Formel E in New York gewonnen. Der Schweizer sicherte sich damit seinen ersten Saisonsieg sowie den ersten Erfolg für das Nissan-Werksteam.

Sebastien Buemi holte in New York den ersten Formel-E-Sieg für Nissan | Foto: FIA Formula E
Sebastien Buemi holte in New York den ersten Formel-E-Sieg für Nissan | Foto: FIA Formula E
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Timo Pape

Sebastien Buemi hat das Samstagsrennen der Formel E in New York gewonnen. Der Schweizer sicherte sich damit seinen ersten Saisonsieg sowie den ersten Erfolg für das Nissan-Werksteam. Damit meldete Buemi vor dem Finale am Sonntag tatsächlich noch Ansprüche im Titelkampf an. Zweiter wurde Jaguar-Pilot Mitch Evans, der dadurch ebenfalls noch Chancen auf die Meisterschaft hat, vor Antonio Felix da Costa im BMW. Lucas di Grassi holte als Fünfter wichtige Punkte, während Titelrivale Jean-Eric Vergne nach einem chaotischen Rennen leer ausging. Bester Deutscher war Daniel Abt auf Position 6.

Buemi konnte seine Führung am Start behaupten. Alex Sims machte einen Platz gegen Abt gut, ansonsten ging zunächst alles glatt. Dann setzte Sims in Kurve 1 zum Überholmanöver an und ging außen herum an Pascal Wehrlein vorbei. Abt nutzte seine Chance und schlüpfte ebenfalls durch - wieder Rang 4 für den Audi-Fahrer, Wehrlein nur noch Fünfter.

Dann der Schock für DS Techeetah: Sam Bird drehte Jose Maria Lopez in Kurve 6, woraufhin einige Autos auffuhren, darunter auch Meister Vergne. Der Titelfavorit nahm Schaden an der Front und musste zum Nasenwechsel an die Box kommen. Auch Andre Lotterers Auto wurde stark beschädigt, doch der Deutsche musste zunächst weiterfahren, weil die Box belegt war. Beide DS damit am Ende des Feldes. Max Günther hatte sich derweil schon auf Platz 6 vorgearbeitet.

An der Spitze nahm Lynn als Zweiter die Verfolgung von Buemi auf und aktivierte früh seinen ersten Attack-Mode. Zur Verteidigung holte sich eine Runde später auch Buemi die Zusatzleistung. Abt machte seinerseits Druck auf Sims, der sich ebenfalls mit dem Attack-Mode ausstattete. Nach knapp einer Viertelstunde erreichte Lucas di Grassi als Zehnter bereits die Punkteränge. Vergne fuhr zu diesem Zeitpunkt aussichtslos auf Rang 19.

Drama für Alex Lynn

Dann holte sich Lynn bereits seinen zweiten Attack-Mode und attackierte Buemi. Der Schweizer konnte sich in Kurve 1 jedoch verteidigen und fuhr ebenfalls direkt durch die Attack-Zone, um kontern zu können. Sims und Abt direkt dahinter konnten das Tempo der beiden Führenden problemlos mitgehen, Wehrlein als Fünfter hingegen nicht. Günther musste sich indes Bird und Antonio Felix da Costa geschlagen geben und fiel auf Platz 8 zurück. Bird bekam jedoch eine 10-Sekunden-Zeitstrafe für die Verursachung des Unfalls in der Startphase zugesprochen, die nach dem Rennen auf die Zeit des Briten addiert wurde.

Dann der Schock für Jaguar: Alex Lynn, der ein Kandidat für den Rennsieg war, wurde am Ausgang von Kurve 9 plötzlich langsamer und rollte schließlich mit einem technischen Defekt aus - ganz bitter für den Briten. Sims rückte damit auf Platz 2 vor. Abt nun ebenfalls auf Podiumskurs, Bird jetzt Vierter. Etwas weiter hinten überholte Felix da Costa mit FANBOOST Wehrlein, der auch noch Evans passieren lassen musste.

Safety-Car läutet packende Schlussphase ein

Schließlich entschied die Rennleitung auf Safety-Car, um den liegengebliebenen Jaguar abzuschleppen. Rund 17 Minuten vor dem Ende ging es im Renntempo weiter. Beim Neustart attackierte Sims Buemi, kam aber nicht vorbei. Beinahe profitierte Abt. Der Deutsche holte sich seinen zweiten Attack-Mode und versuchte, außen herum in Kurve 1 zu überholen. Der Versuch misslang jedoch gehörig, weil Abt dadurch sehr weit nach außen kam. Abt fiel dadurch bis auf Position 9 hinter seinen Teamkollegen di Grassi zurück.

Auf Platz 3 rangierte nun Mitch Evans. Hinter ihm folgte bereits Felix da Costa, dann Bird. Dann wurde es immer turbulenter: Evans griff Sims an und ging in Kurve 6 vorbei - Platz 2 für den Jaguar-Fahrer. Auch dahinter spielten sich einige packende Duelle ab. Felix da Costa überholte Teamkollege Sims für Platz 3. Weiter hinten kollidierten Oliver Rowland und Edo Mortara - größere Schäden an beiden Autos, doch zumindest für Rowland ging es ohne Frontflügel weiter. Di Grassi inzwischen bereits Sechster, Vergne schon wieder auf Rang 11.

Buemi konnte seine Führung gut managen und seinen Vorsprung auf mehr als zwei Sekunden ausbauen. Evans hingegen musste eher in die Rückspiegel schauen, denn die beiden BMW hinter ihm machten Druck. Zudem klagte Evans über den Zustand seiner Reifen. Letztlich konnte er sich jedoch behaupten.

Massen-Crash kurz vor Schluss, Titelkampf noch offen

In der vorletzten Runde kam es noch zur Massenkarambolage: Vergne attackierte Massa in Kurve 1 und versuchte, außen herum zu überholen. In der darauffolgenden Rechtskurve schlug er innen an der Mauer an und beschädigte erneut seine Front. Von hinten fuhren neben Massa auch Lotterer, Jerome d'Ambrosio und Stoffel Vandoorne auf. Kurzzeitig ging nichts mehr in Kurve 2, doch alle Beteiligten konnten sich letztlich aus eigener Kraft retten. Ungeachtet dessen fuhr Buemi seinen ersten Saisonsieg nach Hause. Es gab keine nennenswerten Positionsveränderungen in den Top 10 mehr.

Vor dem Finalrennen am Sonntag (22 Uhr) haben noch vier Fahrer Chancen auf den Titel. Jean-Eric Vergne (130 Punkte) hat mit 22 Zählern Vorsprung auf Lucas di Grassi (108) nach wie vor die besten Karten. Zudem haben Evans (105) und Buemi (104) ihre Chancen auf die Meisterschaft gewahrt. In der Teamwertung liegt DS Techeetah nur noch 24 Punkte vor Audi. Nissan hat sich auf Rang 3 vorgearbeitet.

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