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Formel E: Bird gewinnt Saisonstart, Porsche & Mercedes beim Debüt auf dem Podium

Sam Bird hat den Saisonauftakt der Formel E in Saudi-Arabien gewonnen. Zweiter wurde Andre Lotterer im ersten Rennen von Porsche, und auch Mercedes durfte dank Stoffel Vandoorne das erste Podium in ersten Formel-E-Rennen feiern.

Sam Bird ist bislang der einzige Fahrer, der in jeder Formel-E-Saison gewinnen konnte. | Foto: FIA Formula E
Sam Bird ist bislang der einzige Fahrer, der in jeder Formel-E-Saison gewinnen konnte. | Foto: FIA Formula E
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Timo Pape

Sam Bird hat den Saisonauftakt der Formel E in Saudi-Arabien gewonnen. Der britische Virgin-Fahrer arbeitete sich von Startplatz 5 bis an die Spitze vor und behauptete Platz 1 bis ins Ziel. Zweiter wurde Andre Lotterer im ersten Rennen von Porsche, und auch Mercedes durfte dank Stoffel Vandoorne das erste Podium in ersten Formel-E-Rennen feiern.

Am Start ging es zunächst gesittet zu. Pole-Sitter Alexander Sims (BMW) behauptete seine Führung, und auch dahinter passierte in Runde 1 nichts Nennenswertes. Weiter hinten zeigte Sebastien Buemi ein sehenswertes Überholmanöver gegen Daniel Abt. Der Schweizer Nico Müller konnte bei seinem Formel-E-Debüt gar nicht erst starten, weil die Reparaturarbeiten an seinem Auto nach einem Qualifying-Unfall nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnten.

In den ersten Runden machte Sam Bird Druck auf Edo Mortara, der die Fahrer hinter sich etwas aufhielt. Das Führungstrio - Sims, Vandoorne und Nyck de Vries - konnte indes einen kleinen Vorsprung herausfahren. Jean-Eric Vergne ging an Oliver Turvey vorbei und zog in die Top 10 ein. Wenig später überholte auch Robin Frijns den Nio-Fahrer, der im Rennverlauf bis auf Rang 15 zurückfallen sollte. Dann blieb Buemi auf der Strecke stehen - ein frustrierender Saisonstart für den Vizemeister. Er schaffte es letztlich aus eigener Kraft an die Box zurück, musste das Rennen aber trotzdem beenden.

Bird mischt Führungstrio mit Attack-Mode auf

Nach knapp zehn Minuten zündete Jaguar-Debütant James Calado als Erster seinen ersten von zwei Attack-Modes (à vier Minuten) - allerdings am Ende des Feldes. Die Top 4 fuhren derweil innerhalb von zwei Sekunden, also sehr dicht beisammen. Im Zweikampf kam es zum Kontakt zwischen de Vries und Mortara, beide verloren Zeit. Bird nutzte die Chance und wappnete sich mit dem Attack-Mode, um anzugreifen, verlor jedoch zunächst einen Platz gegen Jerome d'Ambrosio. Diese Position holte er sich jedoch auf der nächsten Geraden zurück. In der Runde darauf schnappte er sich auch Mortara für Platz 4.

Dann holten sich die beiden Mercedes-Piloten ihren ersten Attack-Mode, um sich gegen den heranstürmenden Bird zu verteidigen. Eine Runde später konterte der Führende Sims seinerseits, ohne dabei Platz 1 zu verlieren. Weiter hinten machte Frijns - wohlgemerkt ohne Attack-Mode - einige Positionen gut und ging dabei unter anderem an Vergne und Maximilian Günther vorbei.

Gegen Rennmitte erhöhte Bird den Druck auf de Vries. Für das nächste Überholmanöver sorgte jedoch ein Porsche-Pilot: Andre Lotterer ging an Mortara vorbei und nahm Position 5 ein. Indes verkündete die Rennleitung die fünf FANBOOST-Gewinner: Vandoorne, de Vries, Buemi, Felix da Costa und Lotterer sahnten den zusätzlichen Energieschub ab, der jedoch wie so oft keine Rolle spielen sollte. Dann der Schock für den Meister: Vergne musste mit einem technischen Defekt an die Box kommen und stieg aus.

Dreikampf an der Spitze wirbelt alles durcheinander

Bird, der bislang sehr gut mit seiner Energie gehaushaltet hatte, holte sich seinen zweiten Attack-Mode, um de Vries anzugreifen. Dies gelang ihm eine Runde später, er holte sich den dritten Platz. Wenig später griff Bird auch Vandoorne an, der seinerseits Sims angriff. Durch die weite Linienwahl fiel Sims auf Rang 3 zurück, Vandoorne übernahm die Führung. Bird nun an zweiter Stelle. Lotterer ging seinerseits an de Vries vorbei und nahm Platz 4 ein. Der Mercedes-Debütant musste zudem Rowland ziehen lassen und sollte am Ende Sechster werden. Dann überholte Lotterer auch noch Sims - Porsche plötzlich auf Podiumskurs.

Das Führungstrio konnte sich ein wenig absetzen und leistete sich einen packenden Dreikampf. Zehn Minuten vor dem Ende setzte Bird zum entscheidenden Manöver an und übernahm in Kurve 18 die Führung von Vandoorne. Das Problem des Mercedes-Fahrers blieb jedoch bestehen: Er musste noch einmal den Attack-Mode aktivieren, Lotterer direkt hinter ihm nicht. Im Kampf um Platz 4 überholte Rowland seinen Landsmann Sims. Max Günther erhielt indes eine Durchfahrtsstrafe für ein technisches Vergehen, ebenso erging es Brendon Hartley und Ma Qing Hua, der aber ohnehin überrundet wurde.

Safety-Car nach Abt-Unfall

Es kam, wie es kommen musste: Vandoorne fuhr zwangsläufig durch die Attack-Zone und verlor Platz 2 an Lotterer. Dann der Schock für Audi: Daniel Abt krachte in die Mauer. Sein stark beschädigter Audi blieb schräg auf der Strecke stehen - ein Trümmerfeld. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf den Kurs, um die Unfallstelle räumen zu lassen. Bird funkte bereits an sein Team: "Die Streckenposten werden dieses Auto nie und nimmer rechtzeitig (vor Ablauf der Zeit) vom Kurs bekommen."

Es sollte jedoch noch einmal weitergehen - mit anderthalb verbleibenden Minuten auf der Uhr. Bird machte es gut und erarbeitete sich beim Restart einen kleinen Vorsprung. Lotterer musste hingegen eher in seine Rückspiegel schauen - Vandoorne machte Druck. Am Ende blieb die Reihenfolge jedoch bestehen: Bird holte sich den Sieg zum Saisonstart und damit auch die Gesamtführung, Lotterer und Vandoorne komplettierten das Podium. Rowland holte Platz 4 für Nissan. Pascal Wehrlein (11.), Max Günther (18.) und Daniel Abt (als 21. gewertet) gingen in Diriyya leer aus.

Die Rangfolge des Rennens entspricht logischerweise weitestgehend dem Gesamtstand in der Fahrermeisterschaft. In der Teamwertung hat Envision Virgin Racing ebenfalls die Spitzenposition eingenommen. Zweiter ist Mercedes, knapp vor Porsche, Nissan und BMW. Für Audi war es hingegen ein Saisonstart zum Vergessen, wenngleich das Audi-Kundenteam Virgin den Sieg holte: Abt verunfallte, und Lucas di Grassi beendete das Rennen als 13. außerhalb der Punkte. Der zweite Saisonlauf der Formel E steigt am Samstag (23. November) an selber Stelle. Start ist um 13 Uhr deutscher Zeit.

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