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Ford testet Robo-Ladesäule

Der Prototyp einer Roboter-Ladesäule, per Smartphone aus dem Fahrzeug bedienbar, wurde mit der Uni Dortmund entwickelt. Für Autofahrende mit Behinderung ist der Ladenprozess wichtiges Kriterium für den E-Auto-Kauf.

Leichter laden: Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen könnte ein automatisierter Ladeprozess ein Kaufargument für ein E-Auto sein. | Foto: Ford
Leichter laden: Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen könnte ein automatisierter Ladeprozess ein Kaufargument für ein E-Auto sein. | Foto: Ford
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Johannes Reichel

Ford hat den Prototypen einer Roboterladesäule vorgestellt, mit der Autofahrende mit körperlichen Einschränkungen leichter auf die E-Mobilität umsteigen können sollen. Für die meisten sei das Betanken eines Autos mit Kraftstoff oder das Aufladen eines Elektrofahrzeugs eine einfache Aufgabe, so der Hersteller. Für Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität, etwa im fortgeschrittenen Alter, könne dies jedoch eine erhebliche Herausforderung darstellen. Deshalb konzipierte man eine Roboter-Ladesäule, die von der Person am Lenkrad via Smartphone aus dem Elektrofahrzeug heraus bedient wird. Die Technologie könnte es Menschen ermöglichen, während des Ladevorgangs im Auto zu bleiben, oder sie könnten bei Bedarf auch das Auto verlassen, während der Roboter die Arbeit erledigt, so die Entwickler.

Autofahrende mit Behinderung hätten die Durchführbarkeit des Aufladens bereits als ein wichtiges Kriterium beim Kauf von Elektrofahrzeugen identifiziert, ermittelte die Analyse des Herstellers unter Berufung auf eine in Großbritannien durchgeführte Umfrage. Bei dieser gaben 61 Prozent der behinderten Autofahrer an, den Kauf eines Elektrofahrzeugs nur in Betracht zu ziehen, wenn das Laden zugänglicher gemacht würde.

Realsituation vielversprechend

Ford testet die Roboter-Ladesäule im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Entwicklung freihändiger Ladelösungen für Elektrofahrzeuge sowie vollautomatischer Ladevorgänge für autonome Automobile. Nach ersten Labortests stellen die Ingenieure die Roboter-Ladesäule nun in realen Situationen auf die Probe. Einmal aktiviert, schiebt sich die Säulenabdeckung auf, und der Ladearm fährt mit Hilfe einer winzigen Kamera in Richtung des Ladeanschlusses am Fahrzeug. Im Rahmen der ersten Testdurchläufe konnten Teilnehmende den Ladestatus über die FordPass-App(2) überwachen. Nach dem Aufladen zieht sich der Arm wieder ein.

Säule könnte auf Behindertenparkplätzen installiert werden

Die von der Universität Dortmund maßgeschneiderte Roboter-Ladesäule könnte künftig auf Behindertenparkplätzen sowie auf regulären Parkplätzen oder im Bereich von Privathaushalten installiert werden. Weitere Anwendungen könnten das schnelle und effiziente Laden von Firmenflotten sein. Mit Blick auf die Zukunft könnte der Prozess vollständig automatisiert werden, mit minimaler oder keiner Beteiligung des Fahrers. Das Fahrzeug würde einfach zur Ladesäule geschickt, wobei die Infrastruktur sicherstellt, dass es sein Ziel autonom erreicht und von dort wieder mit aufgeladener Batterie zurückkehrt.

"Ford setzt sich dafür ein, die größtmögliche Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Zurzeit kann das Tanken oder Aufladen des Fahrzeugs für einige Fahrende ein großes Problem darstellen. Eine praktikable Lösung könnte die Roboter-Ladesäule sein. Darüber hinaus bietet das System zusätzlichen Komfort - auch für Personen ohne Mobilitätseinschränkung", meint Birger Fricke, Forschungsingenieur, Research and Innovation Center, Ford of Europe.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

"Ich habe vor Jahren aufgehört, mein Auto selbst zu tanken, weil es sehr anstrengend wurde. Mein Mann übernimmt diese Tätigkeit für mich. Die Einführung einer Roboter-Ladesäule würde mir ein höheres Maß an Unabhängigkeit einräumen", bestätigt Angela Aben, Employee Communications, Ford of Europe. Sie nutzt im Alltag einen Rollstuhl mit Restkraftverstärker, um mehr Mobilität und Selbstbestimmung zu erlangen.

Hersteller forciert Ladeinfrastruktur-Bemühungen

Dieses Forschungsprojekt zur Roboter-Ladesäule ergänzt das Engagement von Ford für die Elektrifizierung. Ein Folgeprojekt in Kooperation mit dem Ladenetzbetreiber IONITY soll die Technologie weiter verbessern. Der Hersteller forscht außerdem an Roboter-Ladelösungen in Kombination mit Automated Valet Parking, welches im vergangenen Jahr auf der IAA in München demonstriert wurde. Dabei handelt es sich um einen autonomen Parkhaus-Parkservice für fahrerloses und platzsparendes Parken. Nun könnten abgestellte Elektrofahrzeuge vor Ort auch automatisch geladen werden. Das schnell wachsende Blue Oval Charging Network von Ford bietet Kunden Zugang zu einem Netzwerk von über 300.000 Lademöglichkeiten in ganz Europa. Um bei der Suche nach Ladesäulen zu helfen, und um Bezahlvorgänge abzuwickeln, könne der Ford Charge Assist von Autofahrenden über den Touchscreen des SYNC 4-Konnektivitäts- und Unterhaltungssystems von Ford aufgerufen werden.

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