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Ford-Studie: Nur ein Drittel würde sich für Klimaschutz einschränken

Die Mehrheit fühlt sich irgendwie für den Klimawandel verantwortlich, aber nur eine Minderheit ist bereit, sich einzuschränken: Beim Kauf neuer Kleidung (34 Prozent), weniger Autofahren (34 Prozent) und Flugreisen (25 Prozent), weniger Fleisch (15 Prozent). Hohe Umwelterwartung an Unternehmen.

In Europa wären viele Bürger bereit, gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen - ein Drittel würde auch weniger Auto fahren. Noch immer wird die E-Mobilität aber teils skeptisch gesehen. | Foto: Ford
In Europa wären viele Bürger bereit, gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen - ein Drittel würde auch weniger Auto fahren. Noch immer wird die E-Mobilität aber teils skeptisch gesehen. | Foto: Ford
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Johannes Reichel

Der Automobilhersteller Ford hat in einer europaweit durchgeführten Studie abgefragt, welche persönlichen Opfer die Bürger zu bringen bereit wären, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dabei gab eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer von durchschnittlich 90 Prozent in jedem der acht untersuchten Länder dem Gefühl Ausdruck, ein gewisses Maß an persönlicher Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel zu tragen. Unter dem Titel "Climate Countdown" veröffentlichte der Hersteller die Studienergebnisse wenige Tage vor dem Start des Klimagipfels COP26 in Glasgow ( 31. Oktober-12. November) im Rahmen der quartalsweise publizierten Go Electric-Berichtsreihe. Auf die Frage nach den Hauptproblemen, mit denen Europa heute konfrontiert ist - darunter wichtige Themen wie struktureller Rassismus, psychische Gesundheitsversorgung und die Neuausrichtung der Wirtschaft - wurde die Bekämpfung des Klimawandels nach der Erholung von der Corona-Pandemie als wichtigste Priorität angesehen. 29 Prozent der Befragten sind sich einig, dass ein globaler Klimaschutzplan unerlässlich ist. Ebenfalls 29 Prozent gaben an, dass sofort strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels erforderlich sind.

Nur ein Drittel würde weniger Autofahren

Die Auswertung der erhobenen Daten lass zumindest die Bereitschaft in der europäischen Bevölkerung erkennen, auf einige liebgewonnene Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu verzichten oder zumindest den Konsum einzuschränken. Zu den Dingen, auf welche die Europäer am ehesten verzichten würden, gehören Gegenstände aus Plastik (45 Prozent). Als weitere Maßnahmen zum Schutz des Klimas folgen die Verringerung des Energieverbrauchs (45 Prozent) und der Kauf regional erzeugter Waren (35 Prozent). Ein erheblicher Anteil der Befragten ist zudem bereit, den Kauf neuer Kleidung einzuschränken (34 Prozent). Ebenso viele Studienteilnehmer würden das Auto in einem geringeren Umfang nutzen (34 Prozent), während 25 Prozent erwägen, auf Auslandsreisen mit dem Flugzeug zu verzichten. Europaweit würden 15 Prozent ihren Fleischverzehr einschränken. Deutsche (15 Prozent) liegen dabei im erfassten Durchschnitt. In Großbritannien würden 22 Prozent der Studienteilnehmer weniger Fleisch essen, in Italien, den Niederlanden und Polen sind es 17 Prozent. Es gab auch klare Hinweise darauf, dass Verbraucher von Unternehmen generell ein umweltfreundliches Verhalten erwarten. Europaweit gaben 87 Prozent an, dass es wichtig sei, Produkte von Unternehmen zu kaufen, die einen positiven oder klimaneutralen Beitrag zur Umwelt leisten, wobei 56 Prozent sagten, dass dies eine sehr wichtige (40 Prozent) oder sogar die wichtigste (16 Prozent) Überlegung bei der Kaufentscheidung darstellt.

Noch immer sind Reichweitenangst und Ladebedenken verbreitet

In Bezug auf die Einstellung der Europäer zu Elektrofahrzeugen konstatiert die Studie eine zunehmend positive Betrachtungsweise. So sind 37 Prozent der Befragten überzeugt, dass den elektrifizierten Automobilen die Zukunft gehört. Allerdings sind Ladebedenken und Reichweitenangst immer noch weit verbreitet. 39 Prozent der Studienteilnehmer sagen, dass sie sich unsicher sind, wo sie ein elektrisch betriebenes Fahrzeug aufladen könnten. Überdies bezweifeln 24 Prozent gemäß der Studie, dass eine ausreichende Infrastruktur vorhanden ist. Und 30 Prozent geben an, dass vollelektrische Autos sie von langen Fahrten abschrecken würden.

"Diese Umfrage zeigt, wie sehr den Europäern das Klimageschehen am Herzen liegt und dass sie bereit sind, eine Reihe von Maßnahmen gegen die zunehmende Erderwärmung zu ergreifen. Wenn es um die persönliche Mobilität geht, sehen sie Elektrofahrzeuge eindeutig als die Zukunft. Allerdings macht die Studie auch deutlich, dass die Menschen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Ladeinfrastruktur und der Reichweite von E-Autos haben", kommentiert Stuart Rowley, President Ford of Europe.

Er hält es für die Aufgabe aller Beteiligten - Regierungen, nationale und lokale Behörden, Energieversorger und Automobilunternehmen - die Möglichkeiten der Elektrifizierung für die Verbraucher zu verdeutlichen und die notwendige Infrastruktur zu schaffen.

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