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Ford liefert Explorer aus

Ford in Vollfettstufe: Bei seinem Spitzenmodell geht Ford in die Vollen: Das SUV der oberen Mittelklasse kommt als Plug-in-Hybrid mit sieben Sitzen und Zehn-Gang-Automatikgetriebe.

Ford liefert sein Topmodell ab sofort an europäische Kunden aus. | Foto: Ford
Ford liefert sein Topmodell ab sofort an europäische Kunden aus. | Foto: Ford
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Gregor Soller

Fords neues Topmodell, das hauptsächlich für den uS-Markt konzipiert wurde, wird in den Ausstattungsvarianten ST-Line und Platinum ab 76.000 Euro (63.866 Euro netto) respektive 77.000 Euro (64.706 Euro netto) angeboten werden. Damit liegt er in etwas auf dem Niveau des vergleichbaren BMW X5 45e, tritt aber besser ausgestattet und stärker an: 457 PS (336 kW) und 825 Newtonmeter Drehmoment ab 2500 Umdrehungen sind ein Wort. Diese Systemleistung und –kraft holt der große Ford aus dem V6-Ecoboost mit E-Maschine. Der intelligente Allradantrieb soll die Leistung von Benzin- und Elektromotor bedarfsgerecht abrufen. So soll es in sechs Sekunden auf 100 km/h gehen, bei 230 km/h wird abgeregelt.

Etwas weniger vielversprechend sind die Verbrauchs- und Reichweitenwerte: Der angegebene Durchschnittsverbrauch von 3,1 Litern gemäß WLTP-Fahrzyklus und die rein elektrische Reichweite von 42 Kilometern sind keine Topwerte im Segment. Der kombinierte Stromverbrauch beträgt nach WLTP 20,5 kWh pro 100 Kilometer – auch hier kein Topwert, zumal die Praxiswerte bei großen SUV immer höher liegen. Durch verschiedene EV-Fahrprogramme kann der Fahrer sich zwischen kombinierter, sofortiger und aufgehobener elektrischer Leistung entscheiden. Auch Aufladen während der Fahrt ist möglich. Die 12,3 Zoll große digitale Instrumententafel (31,2 Zentimeter Bildschirmdiagonale) informiert mit Piktogrammen über den jeweiligen Elektro-Fahrmodus. Geht die Akkufüllung zur Neige, wechselt der Explorer automatisch in das "EV Auto"-Programm und aktiviert den Benziner, der 363 PS (267 kW) bietet. Zugunsten einer höheren Kraftstoffeffizienz erhält der Benziner weiterhin Unterstützung durch den E-Antrieb, soweit die beim Bremsen rekuperierte Energie dies ermöglicht.

Das Laden der Batterie kann entweder per Stromkabel oder während der Fahrt geschehen. An der 230-Volt-Haushalts-Steckdose benötigt der Explorer Plug-in-Hybrid rund fünf Stunden und 50 Minuten, bis die Batterie komplett aufgeladen ist. An einer Ford-Connected-Wallbox oder an einer öffentlichen Ladestation dauert das Wiederaufladen rund 4 Stunden 20 Minuten.

Dass er im Gelände auch etwas können muss, beweist das Offroad-Management-System TMS (Terrain Management System) mit sieben Fahrmodi: Normal, Sport, Unbefestigte Straße, Rutschig, Ladung/Anhänger und Eco sowie eine Einstellung für tiefen Schnee/Sand. Auch während der Fahrt lässt sich zwischen den einzelnen Modi wechseln. Die Programme werden über einen selektiven Fahrmodus-Drehknopf in der Mittelkonsole angesteuert. Jedes Programm wird mit einem eigenen grafischen Symbol und entsprechenden Zusatzinformationen auf der digitalen Instrumententafel visualisiert. Ebenfalls wichtig in diesem Segment: Anhängelasten, Zuladung und Platz: Der Explorer schleppt packt bis zu 694 Kilogramm Zuladung, das Das zulässige Gesamtzuggewicht beträgt 5660 Kilogramm, die maximale Anhängelast (gebremst) 2,5 Tonnen bei 100 Kilogramm Stützlast.
Dank des Easy Fold Flat-Systems mit elektrischer Ein- und Ausklappfunktion lassen sich die zweite und dritte Sitzreihe per Tastendruck umklappen, so dass eine Ladefläche von maximal 2,14 Meter Länge und mindestens 1,22 Meter Breite entsteht. Der neue Explorer bietet ein maximales Gepäckraum-Volumen von 2274 Liter (im Zweisitzer-Modus). Zahlreiche Ablagefächer mit einem Gesamtvolumen von 123 Litern bieten zusätzlich reichlich Platz. Außerdem bietet der Explorer zwölf (!) Becherhalter für maximal sieben Fahrgäste.



Sicherheitsassistenten hat Ford alle an Bord versammelt, inklusive Traktionskontrolle inklusive Torque Vectoring Control und Roll Stability Control (RSC), Bergan- und -abfahr-Assistent, Fahrspur-Assistent inklusive Fahrspurhalte-Assistent. Dazu kommt ein aktiver Park-Assistent "Plus" mit Ein- und Ausparkfunktion und teil-automatisierter Fahrzeugführung mit an Bord. Das System identifiziert passende Parklücken entlang oder quer zur Straße und steuert das Fahrzeug selbsttätig hinein - dies beinhaltet auch die Kontrolle von Gas- und Bremspedal sowie das Aktivieren der Parkbremse. Ist der Parkvorgang abgeschlossen, muss der Fahrer nur noch die "Neutral"-Position des Automatikgetriebes einlegen. Das System funktioniert auch in umgekehrter Richtung: Dann steuert der teilautomatisierte Auspark-Assistent den Explorer sicher aus der Parklücke heraus, was bei der Größe des Autos von Vielen als sehr hilfreich empfunden werden dürfte, die den Riesen im urbanen Raum nutzen. Das System funktioniert bei Ausparkgeschwindigkeiten zwischen 1,5 und 12 km/h. In schwierigen Situationen hilft zudem die 360-Grad-Kamera mit "Split View"-Technologie.


 

Serienmäßig mit an Bord ist das Ford-Pass-Connect-Modem. Damit erhält der Fahrer zusätzliche Online-Funktionen im Sync-3-Navigationssystem. Anhand der Daten von Live-Traffic wird die Route kontinuierlich in Echtzeit der aktuellen Verkehrssituation angepasst. Für Fahrer und Mitfahrer sind zehn WLAN-Geräte an den Hotspot anschließbar. Mit 4G LTE ist an Bord auch das Streaming von Videobeiträgen möglich. Mittels der Funktion e-Call wird bei einem Unfall ein Notruf ausgelöst und wichtige Daten übermittelt. Für die Verbindung wird eine fest eingebaute SIM-Karte verwendet.
Mittels neuer Funktionen der Ford-Pass-App können im Explorer Daten zum Ladezustand der Batterie, zu Ladepunkten und Ladezeitpunkten abgerufen werden. Das Smartphone lädt induktiv auf einer Ladestation in der Mittelkonsole, die über den Qi-Standard verfügt. Musik macht ein Bang-&-Olufsen-Soundsystem mit 980 Watt Verstärkerleistung und 14 Speakern, sofern sie nicht vom gut gedämmten V6 unter der Haube kommt.

Was bedeutet das?

Mit dem Explorer tritt Ford gegen BMW X5 und Co. an und fährt hier zu gleichen Preisen vollausgestattet und mit (noch) mehr Leistung vor. Aus Erfahrung mit X5, Range Rover, Porsche Cayenne und Co. müssen wir sagen, dass diese SUV-Kaliber mittlerweile zu groß (vor allem zu breit) für europäische Städte geworden sind und wegen ihrer Unhandlichkeit im urbanen Raum schnell für Verdruss sorgen können, zumal sie auch als PHEV absolut gesehen viel Energie benötigen. Ihr Metier sind Vorstädte und Langstrecken, auch mal große Transporte und schwere Anhänger oder im Falle des Explorer der Transport von sieben Personen. Doch das muss man sich gönnen können und wollen. Man darf gespannt sein, wie Ford die Lücke zwischen Kuga und Explorer eventuell mit einem neuen Edge füllen wird.

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