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Ford forciert Transformation und gründet Elektro-Sparte

Hersteller trennt die Stromer von den Verbrennern und will die Transformation so beschleunigen. Die drei Bereiche Elektro, Verbrenner und Ford Pro Dienstleistungen sollen aber weiter zusammenarbeiten.

Good bank, bad bank? Ford will mit der Aufteilung der Bereiche schneller transformieren. | Foto: Ford
Good bank, bad bank? Ford will mit der Aufteilung der Bereiche schneller transformieren. | Foto: Ford
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Der US-Autobauer Ford hat eine beschleunigte Transformation seines globalen Automobilgeschäfts angekündigt und trennt dafür die Geschäftsbereiche für Fahrzeuge mit Elektroantrieb und mit Verbrennungsmotor (ICE). Zudem will man eine neue Organisation realisieren, die mit dem Fokus und der Geschwindigkeit eines Start-ups Spitzentechnologie für die Kunden liefern soll. Künftig soll der Geschäftsbereich Ford Blue das konventionelle Portfolio von ICE-Fahrzeugen des Unternehmens ausbauen, um Wachstum und Rentabilität voranzutreiben, strikt Kosten reduzieren, Abläufe vereinfachen und die Qualität verbessern, heißt es vom Hersteller. Ford Blue werde die Entwicklung von Fahrzeugen und Fertigungskapazitäten für alle Ford-Geschäftsbereiche sicherstellen.

Innovationsschmiede "Model e"

Der Geschäftsbereich Ford Model e, in den bereits 2022 fünf Milliarden US-Dollar, doppelt so viel wie 2021 fließen sollen, soll dagegen Innovationen und die Entwicklung zukunftsweisender Elektrofahrzeuge in großem Volumen beschleunigen. Zudem will man in dem Bereich Software sowie Technologien für vernetzte Fahrzeuge und Dienstleistungen für den ganzen Konzern entwickeln. Die beiden Sparten sollen als eigenständige Unternehmen operieren, aber relevante Technologien und Best Practices teilen, um Skaleneffekte zu nutzen und betriebliche Abläufe zu verbessern, erklärt der Hersteller weiter. Die Sparten sollen wie auch der Geschäftsbereich Ford Pro bis 2023 eigenständige Geschäftsergebnisse ausweisen.

Finanziell peilt man eine bereinigte EBIT-Marge des Gesamtunternehmens von zehn Prozent und Jahresproduktion von über zwei Millionen Elektrofahrzeugen bis 2026 an, ein Drittel des weltweiten Volumens. Der Hersteller erwartet dann, dass Elektrofahrzeuge bis 2030 die Hälfte des weltweiten Volumens ausmachen. Bis 2050 will der Konzern komplett klimaneutral wirtschaften und bis 2035 alle Werke mit erneuerbarem Strom betreiben.

„Wir haben in kurzer Zeit enorme Fortschritte gemacht und eine Reihe erfolgreicher Produkte auf den Markt gebracht. Die Nachfrage nach unseren neuen Elektrofahrzeugen wie dem F-150 Lightning und dem Mustang Mach-E übersteigt die Erwartungen“, erklärte Ford-CEO und Präsident Jim Farley.

Ziel des Strategieprogramms Ford+ sei es aber, wieder ein "wirklich großartiges, weltveränderndes Unternehmen zu werden", wie Farley warb.

"Wir gehen ‚all-in‘ und schaffen getrennte aber komplementäre Geschäftsbereiche. Dies kombiniert die Geschwindigkeit und ungebremste Innovation eines Start-ups bei Ford Model e mit dem industriellem Know-how und Volumen bei Ford Blue sowie dessen Kultmarken wie zum Beispiel dem Bronco, von denen Start-ups nur träumen können", glaubt der Ford-Boss.

Bestärkt worden sei diese Entscheidung durch die Erkenntnis, dass verschiedene Ansätze, Talente und Organisationen nötig seien, um die Entwicklung und Herstellung von elektrischen und digital vernetzten Fahrzeugen und Dienstleistungen voranzutreiben und gleichzeitig das volle Potenzial der Fahrzeugikonen unseres Unternehmens mit Verbrennungsmotoren voll auszuschöpfen, wie Farley weiter skizziert.

Bestärkt durch schnelle Entwicklung von Mach-E und F-150 Lighning

Die Etablierung des Geschäftsbereiches Ford Model e sieht man auch durch Erfolg derjenigen Ford-Teams beeinflusst, die klein, flexibel und fokussiert Fahrzeuge wie den Ford GT, den Mustang Mach-E und den F-150 Lightning-Pickup entwickelt haben, sowie von Fords speziellem Geschäftsbereich für Elektrofahrzeuge in China.

„Ford Model e wird Fords Zentrum für Innovation und Wachstum sein. Ein Team der weltbesten Software-, Elektro- und Automobiltalente, dessen Ziel es ist, wirklich unglaubliche Elektrofahrzeuge und digitale Services für neue Generationen von Ford-Kunden zu schaffen“, kündigt Farley an.

Farley wird zusätzlich zu seiner Rolle als Präsident und CEO der Ford Motor Company als Präsident von Ford Model e fungieren. Doug Field wird die Produktentwicklung von Ford Model e als Chief EV and Digital Products Officer leiten. Gleichzeitig verantwortet er die Softwareentwicklung und Systemintegration für alle Ford-Bereiche. Marin Gjaja wird Chief Customer Officer von Model e und damit die Bereiche Markteinführung, Kundenerlebnis und neue Initiativen des Geschäftsbereiches leiten.

Vom weißen Blatt Papier: Software und Hardware originär

Der US-Konzern verfolgt in seiner neuen Sparte einen sogenannten "Clean-Sheet-Ansatz" für die Entwicklung, Einführung und Skalierung "zukunftsweisender, elektrischer und vernetzter Volumenfahrzeuge und Dienstleistungen für private und gewerbliche Kunden sowie "shared Mobility". Zudem will man Schlüsseltechnologien und -fähigkeiten für EV-Plattformen, Batterien, E-Motoren, Wechselrichter, Ladung und Recycling selbst vorantreiben, E-Fahrzeuge von Grund auf entwickeln. Das umfasst auch den Softwarebereich, wo man Plattformen und vernetzte Fahrzeugarchitekturen in Eigenregie realisieren will, inklusive Update-Fähigkeiten. Der Model e-Bereich soll auch beitragen, ein "besonderes Kauf- und Nutzererlebnis" zu schaffen. Angekündigt werden "intuitive E-Commerce-Plattformen, transparente Preise und ein personalisierter Kundensupport".

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