Ford: E-Transit startet in Verkauf - ab 53.145 Euro
Ford forciert die Elektrifizierung seines Portfolios und hat den Verkauf des rein elektrischen E-Transit als Nutzfahrzeugversion gestartet. Mit Marktstart im Mai wird es den Strom-Van als Kastenwagen Einzelkabine-Lkw, Kastenwagen Doppelkabine-Lkw und als Fahrgestell Einzelkabine geben. Der Kastenwagen, den VM im Rahmen des "International Van of the Year" bereits fahren konnte, startet als Einzelkabine ab 55.845 Euro netto (ca. 66.456 Euro inkl. MwSt.) als Variante "Basis", der grundsätzlich in der höherwertigen "Trend"-Ausstattung angebotene Kastenwagen mit Doppelkabine steht ab 60.940 Euro netto (brutto ca. 72.519 Euro) und das E-Transit Fahrgestell mit Einzelkabine kostet ab 53.145 Euro netto (ca. 63.243 Euro brutto).
Eingebettet wird das Modell in das neue Vertriebs- und Serviceprogramm Ford Pro, das die Produktivität der Nutzfahrzeugkunden optimieren will. Damit ist konkret jeder E-Transit in das sogenannte "FORDLiive" integriert, das Produktivitäts-Angebot zur Betriebszeit-Optimierung von vernetzten Nutzfahrzeugen der Marke. Der kostenlose Dienst soll die servicebedingten Ausfall- und Standzeiten, die mit einem in das Fahrzeug integrierten FordPass Connect-Modem ausgestattet sind, durch eine intelligentere und effizientere Steuerung notwendiger Wartungs- und Reparaturarbeiten reduzieren, so das Versprechen.
Wirtschaftlich: 40 Prozent weniger Wartung
Für das Modell reklamiert der Hersteller auch wirtschaftliche Vorteile. So soll beim E-Transit der Aufwand für Wartung und Reparaturen um 40 Prozent niedriger ausfallen als bei vergleichbaren Dieselmodellen, unter anderem durch geringeren Wartungsbedarf von Elektromotoren. Der Vergleich basiert auf einer 3-Jahres-Periode (180.000 Kilometer) und bezieht sich auf planmäßige und außerplanmäßige Wartungskosten für einen E-Kastenwagen im Vergleich zum Diesel-Pendant. Hinzu kämen "erhebliche" Einsparungen an Energiekosten, die im Wettbewerb am niedrigsten liegen sollen.
Ein ordentlich dimensionierter Akku soll 317 km schaffen
Herzstück des im Fahrbetrieb emissionsfreien E-Transit bildet die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Bruttokapazität von 77 kWh, wovon 68 kWh nutzbar sind. Das soll für eine Reichweite von bis zu 317 Kilometer im kombinierten WLTP-Fahrzyklus genügen. Der an ein stufenloses 1-Gang-Automatikgetriebe gekoppelte Hinterachs-Elektromotor steht in den beiden Leistungsstufen 135 kW (184 PS), gedacht für alle Standard-Einsätze, sowie 198 kW (269 PS), für Heavy Duty-Anwender und höhere Nutzlasten, zur Wahl. Jeweils liegt wie beim stärksten Diesel ein Drehmoment von 430 Newtonmeter an, hier aber quasi aus dem Stand.
Unverändertes Ladevolumen
Die Batterie des E-Transit ist unterflur verbaut und belässt der Kastenwagen-Versionen ein Laderaum-Volumen von bis zu 15,1 Kubikmetern, der maximale Wert des Diesel-Pendants mit Heckantrieb und höherem Ladeboden. Hierfür wurde das Fahrwerk an der Hinterachse überarbeitet, was nebenbei die Lenkpräzision, das Handling und die Traktion verbessern soll - leer wie beladen. Der Hersteller wirbt zudem mit insgesamt 25 Konfigurations-Möglichkeiten, basierend auf:
- den Versionen Kastenwagen-Lkw mit Einzelkabine (für bis zu drei Personen), Kastenwagen-Lkw mit Doppelkabine (für bis zu sechs Personen) sowie Fahrgestell mit Einzelkabine (als Basisfahrzeug für Aufbauten und Umbauten)
- zwei Ausstattungslinien (Basis und Trend)
- drei Radständen: mittlerer Radstand L2 (3.300 Millimeter); langer Radstand L3 (3.750 Millimeter) sowie langer Radstand mit verlängertem Rahmen L4 (ebenfalls 3.750 Millimeter
- zwei Dachhöhen: H2 und auf Wunsch ist ein H3-Hochdach für die Radstände L2 und L3 lieferbar. In Kombination mit dem Radstand L4 gehört das Hochdach zur Serienausstattung.
Insgesamt ist der E-Transit (Kastenwagen) in sieben Nutzlastklassen von 0,7 (350 L4) bis 1,6 Tonnen (425 L3) lieferbar (bei den Fahrgestellen bis zu 1,9 Tonnen). Das maximal zulässige Fahrzeug-Gesamtgewicht (Kastenwagen) beträgt zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen.
Schnell-Ladefunktion bis 115 kW ermöglicht Schichtbetrieb
Der Hersteller will zudem mit einer Vielzahl an Ladelösungen für den E-Transit punkten, für zu Hause, den Betriebshof oder für unterwegs. Geladen wird per Wechselstrom oder Gleichstrom. Ersteres geschieht 3-phasig mit einer Ladeleistung von bis zu 11,3 kW, was die Fahrzeugbatterie innerhalb von 8,2 Stunden vollständig aufladen soll. In DC wird mit einer Ladeleistung von bis zu 115 kW ein Aufladen des Batterie-Packs in rund 34 Minuten von 15 auf 80 Prozent ermöglicht.
Wunschweise realisiert der Hersteller Hardware- und Software-Lösungen, mit denen Unternehmen ihre Ladezeiten planen und optimieren können. Mit spezieller Telematik können Flottenkunden die Bezahlung an öffentlichen Ladesäulen über das Ladenetzwerk von Ford sowie die Kostenerstattung für Mitarbeiter, die den E-Transit zu Hause aufladen, organisieren. Fahrer lagen unterwegs mit der Ford Charge Assist-App, die in das Ford SYNC 4-System des E-Transit integriert ist und über den 12-Zoll-Touchscreen zur Verfügung steht.
Wenn der Van zur Power-Bank wird
Optional ist ein On-Board-Generator erhältlich, der auf die Fahrbatterie zugreift und maximal 2,3 kW leistet. Das System kann etwa auch für die Kühlung der Fracht genutzt werden oder auf der Baustelle für den Betrieb von Geräten als Stromaggregat-Ersatz. Der Hersteller gewährt acht Jahre Garantie bei einem einjährigen Service-Intervall, die allerdings ohne Kilometerbeschränkung, eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer für alle elektrischen Hochvolt (HV)-Komponenten (was zuerst eintritt). Hinzu kommt ein einjähriges Pannenhilfepaket für Elektrofahrzeuge inklusive notfallmäßiger Aufladung des Fahrzeugs bei entleerter Batterie. Das europaweite Servicenetz mit 1.500 E-Fahrzeug-zertifizierten Händlern und über 4.500 autorisierten Werkstätten werde bei Markteinführung über alle nötigen Servicekapazitäten verfügen, verspricht man.
Konnektivität mit Sync 4 in Serie
Bereits diese Basisversion verfügt - anders als ihre nicht-elektrischen Transit-Pendants - serienmäßig über das Infotainment SYNC 4 inklusive cloud-basierter Konnektivität mittels FordPass Connect-Modem, Premiere in einem Nutzfahrzeug. Als Bedienoberfläche dient ein 12,0 Zoll großes Multifunktionsdisplay. Over-The-Air-Updates (OTA) aktualisieren das Navigationssystem und weitere Funktionen. Smartphones lassen sich kabellos per AppLink sowie über die Schnittstellen Apple CarPlay und Android Auto koppeln.
Fahrerassistenz aus den Pkw - in Serie
Mit diversen aus dem Pkw-Bereich bekannten Fahrer-Assistenzsystemen soll schon die Basisversion ein hohes Niveau an aktiver Sicherheit bieten. So gehören Fahrspur-Assistent mit Müdigkeitswarner und Fernlicht-Assistent ebenso zur Serie wie der Fahrspurhalte-Assistent und der kamerabasierte aktive Notbrems-Assistent. Ein nicht abschaltbarer Geschwindigkeitsbegrenzer auf 90 km/h sowie die ebenfalls nicht abschaltbare Version bis 130 km/h, das Ford MyKey-Schlüsselsystem, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und eine beheizbare Frontscheibe ergänzen die "Basis"-Ausstattung.
Intelligente Reichweitenanzeige und Sprachsteuerung per Alexa
Beim "Trend" ergänzt das vernetzte Ford Navigationssystem den Funktionsumfang von SYNC4 sowie der neue, mit der Cloud verbundene Routenfinder, der unter Berücksichtigung der Verkehrssituation, der Lage von Ladestationen und weiteren Parametern effiziente Touren planen können soll. Zudem ist eine intelligente Reichweiten-Vorschau integriert, die Echtzeitdaten zu Fahrgewohnheiten, Wetter und Straßenbedingungen zur möglichst exakten Angabe der verbleibenden Batteriekapazität kumuliert. Verfügbar ist zudem eine erweiterte Sprachsteuerung sowie eine Anbindung an Amazon Alexa. Zudem sind Tempomat, Fahrspur-Assistent mit Müdigkeitswarner und Fernlicht-Assistent, Nebelscheinwerfer sowie ein Park-Pilot-System vorne und hinten im Paket. Zur Wahl stehen dabei Ausführungen mit 1,1 Tonnen Nutzlast und 3,9 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGg) oder 1,4 Tonnen Nutzlast bei einem zGg von 4,25 Tonnen - jeweils mit beiden Leistungsoptionen des Elektromotors. Der E-Transit wird im Werk Kocaeli/Türkei produziert.
Elektromobilität , Newsletter Elektromobilität , IAA Mobility , SUVs und Geländewagen , Hybrid , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Oberklasse- und Sportwagen , Carsharing , Autonomes Fahren (Straßenverkehr) , Ladeinfrastruktur , Verkehrspolitik , Formel E , Brennstoffzellen , Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation , Fahrzeuge & Fuhrpark , Automotive-Messen & Veranstaltungen , Pkw, Kompakt- und Mittelklasse , Minis und Kleinwagen , E-Auto-Datenbank, E-Mobilität-/Automotive-Newsletter, E-Auto-Tests