Ford Capri geht in Serie
Während beim offiziellen Produktionsstart des Explorer Anfang Juni2024 eine große Medienveranstaltung im Kölner Werk stattfand, bei der die Anlagen und Neubauten den Journalisten genau erklärt wurden, wundert es etwas, dass der SoP (Start of Production) des Capri Ford nicht groß kommuniziert wird, zumal er ein attraktives Auto ist. Die Produktion soll am Montag, den 23.9.2024 gestartet sein. Den Produktionsstart meldete allerdings nicht Ford selbst, sondern Betriebsratschef Benjamin Gruschka gegenüber Kölner Medien. Der Kölner Stadtanzeiger zitiert Gruschka nämlich:
„Das ist ein wichtiger Meilenstein für das Kölner Werk und seine Beschäftigten in ja insgesamt schwierigen Zeiten der Branche“.
Gestartet wird mit dem großen Akku, der großen Batterie angeboten, ab Ende 2024 soll der Kleine bestellbar sein. Laut Gruschka laufe der Explorer „deutlich besser an als die von uns gesetzten Erwartungen“.
Auch der Capri habe bislang schon sehr gute Resonanz. Konkrete Zahlen dazu gibt es aber noch nicht. Die Montage in Köln ist auf 250.000 Einheiten pro Jahr ausgelegt. Aktuell werde die Produktion hochgefahren, heißt es in den Berichten. Pro Tag werden im Zwei-Schicht-Betrieb ab Oktober mehr als 600 Fahrzeuge gefertigt.
Ford beschäftigt in Köln rund 13.000 Menschen. Da in dem Werk am Rhein mit dem Explorer und Capri nur noch Elektroautos gebaut werden, müssen diese am Markt erfolgreich sein, um die Zukunft des Standorts und der Beschäftigten zu sichern – Berichten zufolge wären dafür 200.000 Einheiten pro Jahr nötig. offiziell sind bei Ford betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2032 ausgeschlossen.
Die deutschen Ford-Werke befinden sich auch darüber hinaus im Umbruch: Geschäftsführer Martin Sander, den man von Audi als Hoffnungsträger holte, verließ Ford im Juni 2024 nach Wolfsburg. Darauf beschloss die Ford-Zentrale in Dearborn, die Deutschland-Geschäftsführung von zehn auf vier Personen zu verkleinern. Das sorgte für weitere Abgänge im Top-Management, etwa von Arbeitsdirektor Rainer Ludwig. Die neue Geschäftsführung besteht aus Christian Weingärtner (Vertrieb), Rene Wolf (Fertigung), die beide bereits der Geschäftsführung angehörten, sowie den Neuzugängen Dave Johnston (Finanzen) und Marcus Wasserberg (Arbeitsdirektor). Laut der „Kölnischen Rundschau“ gilt der in NRW geborene Wasserberg als Restrukturierungsspezialist.
Interessant: Einen offiziellen Vorsitzenden der Geschäftsführung, also umgangssprachlich einen Deutschland-Chef, gibt es bei Ford nicht mehr.
Was bedeutet das?
Ford kommt zurück – hoffentlich: Capri und Explorer sind jetzt in Köln in Produktion gegangen und müssen Erfolg haben, sonst sieht es für Köln düster aus. Möge das gelingen.
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