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Ford-Aufsichtsrat Herrmann weist Bild-Thesen zurück und fordert klaren Elektro-Kurs

Im Interview mit der Boulevard-Zeitung hoffte deren Chefreporter auf dem Verbrenner-Kurs des Blattes gefällige Antworten. Und erhielt eine brüske Abfuhr vom Ford-Aufsichtsrat: E-Mobilität sei die einzige Chance, die Klimaziele zu halten. Er forderte die Politik auf, am Verbrennerausstieg festzuhalten. 

Ford hat am Standort Köln-Niehl zwei Milliarden US-Dollar in das Cologne Electric Vehicle Center investiert, in dem seit kurzem der Explorer und der neue Capri vom Band rollen. | Foto: Ford
Ford hat am Standort Köln-Niehl zwei Milliarden US-Dollar in das Cologne Electric Vehicle Center investiert, in dem seit kurzem der Explorer und der neue Capri vom Band rollen. | Foto: Ford
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Johannes Reichel

Ford-Europa-Aufsichtsrat Gunnar Herrmann hat im Interview mit dem Chefreporter der BILD-Zeitung ein klares Plädoyer für die E-Mobilität gehalten und den Überlegungen zur Rückabwicklung des Verbrennerausstiegs 2035 in der EU eine deutliche Abfuhr erteilt. Wie auch der Spiegel berichtete, warnte Herrmann vor einem Aufweichen des geplanten Verkaufsstopps für neue Verbrennermodelle ab 2035.

"Wenn Sie an Wohlstand, an Wachstum und an die Zukunft glauben, dann lassen Sie die Ziele wie sie sind", so Herrmann wörtlich.

Aus seiner Sicht wäre die Aufgabe des Ziels ein "Investitionshemmer. Auf die Suggestivfrage, ob er denn keine Autos verkaufen wolle, antwortete Herrmann, man könne natürlich mit Verbrennern weiter Geld verdienen. Er halte das aber für keine gute Idee. Wer weiter auf Verbrenner setze, der habe keine Strategie "oder pfeife aus dem letzten Loch. Auch den weiteren Versuch, Zustimmung zu erheischen, der Verbrenner sei doch "Kernstück der deutschen Industrie", das gehe dann flöten, blockte Herrmann ab. "Ja, das geht flöten, weil Sie die Klimaziele damit nicht halten können".

 

Die Lösung sieht der Ex-Ford-Deutschland-Chef in neuen Technologien und Umschulungen. Herrmann, seit 2021 im Aufsichtsrat forderte klare politische Signale für Klimaschutz und zur Planungssicherheit und warnt vor der chinesichen Konkurrenz, die dabei sei, den Europäern bei E-Autos den Rang abzulaufen. Die Boulevard-Zeitung war zuletzt mit einem scharfen Anti-E-Auto-Kurs aufgefallen und plädierte immer wieder für den Ausstieg aus dem Verbrenner-Ausstieg.

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