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Fisker will an die Börse und den MEB von VW nutzen

Fisker arbeitet mit der Investmentgesellschaft Spartan Energy Acquisition Corporation zusammen, um an die Börse zu gehen und soll mit Volkswagen über die Nutzung des MEB für die Serienversion Ocean verhandeln.

Der Fisker Ocean könnte auf der MEB-Plattform von VW stehen und auch in Europa montiert werden. | Foto: Fisker
Der Fisker Ocean könnte auf der MEB-Plattform von VW stehen und auch in Europa montiert werden. | Foto: Fisker
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Gregor Soller

Beim zweiten Anlauf möchte Henrik Fisker nicht mehr scheitern und einen soliden Marktstart schaffen. Deshalb sucht er Unterstützung auf der Kapitalseite sowie in der Technik. Die Transaktion Spartan Energy Acquisition Corporation könne laut Fisker voraussichtlich im vierten Quartal 2020 abgeschlossen werden, womit das Start-up auf solideren Beinen stünde. Die Investmentgesellschaft ist eine Tochter von Apollo Global Management, ein Unternehmen, dass sich auf die Übernahme von Energieunternehmen spezialisiert hat. Durch den Firmenzusammenschluss würde Fisker automatisch zu einem börsennotierten Unternehmen mit einem Eigenkapitalwert von rund 2,9 Milliarden US-Dollar. Durch den Börseneinstieg hofft Fisker, die notwendigen (finanziellen) Mittel zu haben, um den Fisker Ocean „Ende 2022 in Produktion zu bringen“. Erst kürzlich besorgte sich Fisker zusätzliche 50 Millionen Dollar Kapital.

Der „Ocean“ soll in den USA zu Preisen ab 37.499 Dollar starten – mit der US-Förderung kommt er so exakt auf 29.999 Dollar. Interessant ist auch das Vorgehen Fiskers in der Produktion: Die will er nämlich extern vergeben und sich stattdessen vor allem auf Design, Software und digitale Funktionen konzentrieren. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte der gebürtige Däne:

„Es ist nicht klug, wenn ein EV-Startup versucht, eine eigene Fabrik zu bauen.“

Fisker verhandele deshalb mit Zulieferern respektive Auftragsfertigern wie Magna, was Magna gegenüber Reuters aber nicht kommentiert hat. Spannendes Detail: Reuters berichtet außerdem, dass Außerdem berichtet Reuters, dass Fisker und Spartan in einer Präsentation vor Investoren erläutert hätten, mit Volkswagen über die Nutzung der MEB-Plattform für den Fisker Ocean zu verhandeln, um dessen Produktion zu beschleunigen. Laut Fisker nutze man hier eher das „Apple-Modell“, heißt: man fertigt nicht selbst, sondern vertreibt in erster Linie Produkt und Software. Mt MEB könne man außerdem Entwicklungskosten sparen. Die Gespräche mit Magna und VW würden auch den Markteinstieg in Europa erleichtern: Magna könnte den Ocean im Auftrag eventuell in Graz bauen (wo man auch externe Aufträge für BMW, Daimler und Jaguar abwickelt) und man hätte einen kurzen Draht zu VW. Dazu passt auch die Verpflichtung von Burkhard Huhnke als Chief Technology Officer. Huhnke war zuvor bei Volkswagen America an der Entwicklung von Elektroautos beteiligt.

Was bedeutet das?

Aktuell kommen konkrete und durchdachte News von Fisker: Aus den Erfahrungen anderer Start-ups und seiner eigenen Geschichte kennt Fisker en immensen Kapitalbedarf beim Serienanlauf eines Autos. Und den will er vorher gedeckt haben. Ohne sich wieder mit der Produktion und Entwicklung zu belasten, die andere im Zweifel besser können, zum Beispiel Magna und VW. Deshalb machen die letzten News Sinn und bringen das Unternehmen Stand heute auf jeden Fall weiter. Über Transaktionen oder Fusionen mit Kapitalbeteiligungsgesellschaften erhalten Start-ups aus den USA seit Neuestem Börsenzugang: Zuletzt hat der Lkw-Hersteller Nikola Motor mit dem gelisteten Unternehmen VectoIQ Acquisition Corporation fusioniert. Seitdem stieg der Kurs der Nikola-Aktie um rund 60 Prozent. Und auch Nikola hat sich mit einem Lkw-Hersteller für die Produktion verbündet: In Europa soll Iveco am Standort Ulm den Brennstoffzellen-Lkw Nikola Tre bauen.

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