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Fisker News (Update Dez. 2024): Die ganze Story, die ganze Tragik - Aktuelles, Allgemeines und Rückblick auf die Fisker-Entwicklung und Fisker-Modelle

(Update Dez. 2024) Aktuelles zu Fisker, ob Fisker Karma, Fisker Ocean, Fisker Inc. oder Henrik Fisker in dieser Zusammenfassung zum US-Automobilhersteller von Elektrofahrzeugen und dessen Geschichte insbesondere seit 2017, als sich Fisker anschickte, den besseren Tesla zu bauen, bis hin zur Insolvenz im Jahr 2024 und darüber hinaus in Text und mit über 120 Bildern - eine bewegte und bewegende Geschichte.

Die doppelten Flügeltüren zeichneten Fiskers EMotion aus. | Foto: Fisker
Die doppelten Flügeltüren zeichneten Fiskers EMotion aus. | Foto: Fisker
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Gregor Soller

Aktuelles zu Fisker

Fisker: Geheimes Versteck! (01.12.2024)

Vom Schotterplatz sind sie weg, aber im Keller der Motor-World in München stehen noch welche: Fisker Ocean – fast alle irgendwo zugelassen, mit bisher (Stand 1.12.2024) noch dezenter Staubschicht. Aber auch weitere Preziosen lassen sich hier finden. 

Die Motor World in München ist ein Mekka für Exoten, Hypercars, Oldies und ganz Extravagantes. Und zunehmend tote oder früh verblichene Marken. Obwohl Fisker seine „Netze“ weltweit eingerollt haben dürfte, scheint der „Fischer“, der als Designer immer nach der eigenen Marke gefischt hat, die vor der „Küste Münchens“ vergessen zu haben: Am Grund des Kellers der Münchner Motor World stehen noch immer etliche Ocean, großenteils zugelassen. Es gibt auch noch den Fisker-Schriftzug, auch wenn andere Stellplätze bereits von Avatr übernommen wurden.

Wie überhaupt mehr chinesische Hersteller in die Motor World drängen, prominent aktuell auch Hongqi. Aber es findet sich immer auch sehr Exotisches erst kürzlich untergegangener Marken respektive von Marken mit Zahlungsschwierigkeiten oder kleinsten Stückzahlen: Da wäre ein Melkus RS 2000 für 139.000 Euro oder ein KTM Xbow für 463.850 Euro.

Bisher gut übers Kuckucksnest flog Microlino: Dort bietet man aktuell Lagerfahrzeuge für 16.900 Euro an. Vielleicht als Weihnachtsgeschenk unterm großen Christbaum? Viel Platz braucht die Knutschkugel ja nicht!

Was bedeutet das?

Die Motor World ist immer einen Besuch Wert – auch in der Tiefgarage!

Neue Elektroautos mit Fisker-Genen von Karma (26.11.2024)

Karma Automotive war ein Unternehmen von Fisker, wurde aber aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten bereits 2014 an den chinesischen Automobilzulieferer Wanxiang verkauft, der das Unternehmen in Karma Automotive umbenannte. Im Juni 2020 wurde bekannt, dass Karma selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt.
Dennoch hat das Unternehmen seither zahlreiche neue Modelle vorgestellt: im November 2023 den Elektrosportwagen Karma Kaveya, im März 2024 die Elektrolimousine Gyesera, im August 2024 den Elektro-SUV Ivara und im November 2024 eine Limousine namens Invictus.

Gibt es jetzt also neue Fisker-Autos? Jein. Die neu vorgestellten Automodelle haben ihre Wurzeln vor mehr als 10 Jahren in der Firma Fisker. Auch wenn die Fisker-Gene in den Karma-E-Autos zu sehen sind, ist fraglich, wie viel Fisker nach über 10 Jahren Entwicklung tatsächlich noch in den Karma-Autos steckt.
Die auf 30 Exemplare limitierte Karma Revereo Limousine soll laut MSN.com zwar kurz vor der Auslieferung stehen, auch wenn noch kein Preis genannt wurde, aber bei aller Vorsicht angesichts der bisherigen finanziellen Eskapaden des Unternehmens müssen die Autos auch erst einmal ausgeliefert werden. (Quelle)

Fiskers Scheitern: Vom Tesla-Herausforderer zu Insolvenz und Chaos (14.10.2024)

Das einst ambitionierte Elektroauto-Start-up Fisker hinterlässt derzeit ein chaotisches Bild des völligen Scheiterns.

Verwahrloste Zentrale und teure Abwicklung

Wie Autobild berichtet, soll das gescheiterte Elektroauto-Start-up Fisker nun abgewickelt werden. Die ehemalige Firmenzentrale in Kalifornien sei in einem unansehnlichen Zustand hinterlassen worden. Das gehe aus Unterlagen des Vermieters hervor. "Verwahrlost und mit Trümmern übersät", beschrieb dieser die Büros. Offenbar war zudem in die Gebäude eingebrochen worden, unter Hinterlassung von noch mehr Chaos und Entwendung von Werkzeug, Computern und weiteren Autoteilen. Unter den zurückgelassenen Gegenständen seien unter anderem Sondermüll, Autoteile, Chemikalien und Fahrzeuge. Die Problematik für den Vermieter sei die Entsorgung der Fässer mit Öl, Kühlmittel und zusätzlich 20 Autobatterien. "Die Entsorgung der gefährlichen Abfälle wird uns Zehntausende Dollar kosten", sei den Unterlagen zu entnehmen. Der Vermieter versucht nun, Mietrückstände einzutreiben. Ein Vertreter des Auktionshauses Heritage Global Partners, das Teile des Büroinventars von Fisker ersteigert hatte, insistiert, dass Chemikalien und Autoteile nicht Teil des Deals gewesen seien. Gleichzeitig häufen sich die Probleme mit den verbliebenen Fahrzeugen, die ohnehin in Sachen Qualität nicht sonderlich herausstachen. (Quelle)

Datenprobleme und Lieferverzug für Großkunden

Wie Golem berichtet, soll American Lease, eine in New York ansässige Leasingfirma und Großabnehmer restliche Fisker-Fahrzeuge, in einem neuen Antrag erklärt haben, Fisker glaube, dass es keine Möglichkeit gebe, die Daten der einzelnen Geländewagen auf einen neuen Server zu übertragen, die nicht zum insolventen Elektroauto-Hersteller gehöre. Warum die Übertragung nicht möglich sei, teilte das Unternehmen nicht mit. 3.300 Fahrzeuge für 46,3 Millionen US-Dollar soll das abgeschlossene Geschäft erhalten. American Lease soll bis Oktober 42,5 Millionen US-Dollar bezahlt, aber nur etwa 1.100 Ocean-Modelle erhalten haben. Anhand des Fall Fisker tauchen eine Reihe neuer Fragen für potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen auf. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen, die üblicherweise auch dann noch funktionieren, wenn der Hersteller insolvent geht, können moderne Elektrofahrzeuge ohne kontinuierlichen Softwaresupport und Serverzugriff erheblichen Betriebsprobleme verursachen. Warum die Übertragung nicht möglich sei, teilte das Unternehmen nicht mit. (Quelle)

Update: Laut elektronikpraxis.de gab es eine Einigung für das Update/Softwareproblem zumindest seitens American Lease, denn man kann dort lesen: "Außerdem wurde eine Lösung für die Aufrechterhaltung von Software-Updates gefunden, die für den weiteren Betrieb des Ocean unerlässlich sind. American Lease erklärte sich bereit, fünf Jahre lang einen Cloud-Zugang für diese Software-Updates bereitzustellen – da die Daten allem Anschein nicht übertragen werden können, hat man sich nun wohl darauf geeinigt, die Serverinfrastruktur von Fisker zu übernehmen. Zumindest wenigstens für fünf Jahre."  (Quelle)

Der Fall Fisker zeigt, dass die Herausforderungen der Elektromobilität nicht nur in der Entwicklung der Technologie liegen, sondern auch in der Sicherstellung eines funktionierenden Supports und einer soliden, auch finanziellen Infrastruktur - Faktoren, die letztlich über das Überleben eines Unternehmens entscheiden. Für E-Auto-Start-ups und kleinere Automotive-Unternehmen macht es das nicht einfacher, am Markt zu bestehen. Es ist davon auszugehen, dass nach dem öffentlichkeitswirksamen Abgang von Fisker und den damit verbundenen Problemen potenzielle Käufer verstärkt auch auf die finanzielle Stabilität und langfristige Überlebensfähigkeit der Hersteller achten werden. Die am Markt befindlichen Fisker-Autos werden durch die Unsicherheit bzgl. funktionierender Infrastruktur zur Wartung und Software-Aktualisierung am Markt nochmals an Wert und Attraktivität verlieren.

Über das Unternehmen Fisker Inc.

Fisker wurde 2007 von Henrik Fisker gegründet und stieg mit dem Fisker Karma, einem Luxus-Plug-in-Hybrid, in die Automobilwelt ein. Das Unternehmen setzte auf stilvolles Design und innovative Technologie, geriet jedoch bald in Schwierigkeiten. 2011 begannen die Probleme mit dem Akku-Lieferanten A123 Systems, was zu Verzögerungen und Rückrufen führte. Fisker geriet in finanzielle Schieflage und meldete 2013 Insolvenz an. 2016 wurde das Unternehmen unter dem Namen Fisker Inc. neu gegründet, diesmal mit dem Fokus auf Elektroautos wie dem Fisker Ocean. Trotz ehrgeiziger Ziele – darunter die Produktion von einer Million Fahrzeugen bis 2027 – blieb Fisker mit Herausforderungen konfrontiert. Produktionsverzögerungen und Lieferanteninsolvenzen belasteten das Unternehmen erneut, sodass es 2024 Insolvenz nach Chapter 11 anmelden musste.

Im Laufe der Vorinsolvenzjahre wechselte Fisker mehrfach die Strategie, von Luxus-Hybriden hin zu nachhaltigen Elektrofahrzeugen. Die Produktion des Fisker Ocean begann schließlich bei Magna Steyr in Österreich, allerdings blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Trotz hochgesteckter Ziele und Investoreninteresse konnte das Unternehmen die Produktionsprobleme und finanziellen Schwierigkeiten nicht überwinden. Die Kombination aus steigenden Kosten und Schwierigkeiten in der Lieferkette trieb das Unternehmen schließlich erneut in die Insolvenz.

Fisker Inc. ist ein US-amerikanischer Hersteller von Elektrofahrzeugen, der 2016 von Henrik Fisker in Los Angeles gegründet wurde. Zuvor firmierte das Unternehmen als Fisker Automotive, das Henrik Fisker bereits bereits 2007 gründete und welches den Fisker Karma produzierte. Fisker Inc. produzierte den Elektro-SUV Fisker Ocean, bis das Unternehmen im Juni 2024 Insolvenz nach Chapter 11 anmeldete, aufgrund finanzieller Probleme, die sich spätestens seit Ende 2023 abzeichneten. Fisker kämpft derzeit mit Entlassungen, Umstrukturierungen etc. weiter ums Überleben. Vom Gericht ist die Insovenz mittlerweile genehmigt und wird vollzogen. Die Fisker-Aktie hat sich nach einem Höchststand von fast 20 EUR Ende 2021 bis Anfang 2024 zu einem "Penny-Stock" entwickelt und ist im Frühjahr 2024 zuletzt mit 11 Cent gehandelt worden.

Über den Gründer Henrik Fisker

Henrik Fisker, gebürtiger Däne (*1963), ist ein Automobildesigner (bspw. Aston Martin DB9 von 2004) und Gründer sowie CEO des Unternehmens Fisker Inc. Fisker war in Auftragsarbeiten u.a. für Artega und Tesla Motors. Bei Tesla arbeitete er am Karosseriedesign für einen geplanten viertürigen Plug-in-Hybrid. Ende 2007 gründete Fisker das Joint-Venture Fisker Automotive zusammen mit Quantum Technologies. Die Firma entwickelte den Fisker Karma, eine viertürige Plug-in-Hybrid-Limousine. Von Tesla Motors wurde er 2008 wegen Industriespionage verklagt worauf hin von Fisker ein Schiedsgerichtsverfahren gestartet wurde, welches zugunsten Fiskers entschieden wurde.

Die aktuellen Preise (2024) der Elektroautos von Fisker:

Wie Fisker zu einem früheren Zeitpunkt mitteilte, wurde der Grundpreis für den Ocean in der Variante Extreme von ursprünglich 61.499 Dollar auf 37.499 Dollar (umgerechnet rund 34.400 Euro) gesenkt. Der Preisnachlass betrug 24.000 Dollar.
Für einen Ocean Ultra wurden vor der Senkung 52.999 Dollar verlangt, jetzt ist er in den USA ab 34.999 Dollar (umgerechnet rund 32.100 Euro) zu haben - 18.000 Dollar günstiger. Und der Ocean Sport sank von 38.999 Dollar um 14.000 Dollar auf nur noch 24.999 Dollar (umgerechnet rund 23.000 Euro). Damit dürfte diese Ocean-Variante das günstigste neue Elektroauto auf dem US-Markt sein.
In Deutschland ist ein gebrauchter Fisker Karma mit rund 108.000km für knappe 30.000 Euro erhältlich. Ein Fisker Ocean mit 7.000km kostet gebraucht rund 35.000 Euro. (Quelle: mobile.de)

Hier in die vollständige Geschichte von Fisker eintauchen und alle Details zu den entscheidenden Entwicklungen und Wendepunkten erfahren.
Navigieren Sie mühelos durch unsere umfassende Newssammlung zum Thema Fisker (klicken, um zur entsprechenden News zu springen und am Ende jeder News wieder einfach per Klick hierher zum Index zurückkehren)

Dieser Artikel besteht zudem aus folgenden Fisker-News:

Fisker-News aus dem Jahr 2024

Fisker-News aus dem Jahr 2023

Fisker-News aus dem Jahr 2022

Fisker-News aus dem Jahr 2021

Fisker-News aus dem Jahr 2020

Fisker-News aus dem Jahr 2019

Fisker-News aus dem Jahr 2018

Fisker-News aus dem Jahr 2017

Fisker meldet Insolvenz an

Update 18.06.2024, von Gregor Soller

Vorbei! Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Nissan meldete Fisker am späten Montagabend, am 17.6.2024 in den USA Insolvenz nach Chapter 11 an.

Fisker hat Insolvenz angemeldet, wie das zuständige Gericht im US-Bundesstaat Delaware mitteilte. Henrik Fisker kämpfte bis zuletzt, mittlerweile stehen Vermögenswerten von etwa 500 Millionen bis zu einer Milliarde Dollar Verbindlichkeiten zwischen 100 Mio. Dollar und 500 Mio. Dollar gegenüber. Angebahnt hatte sich das Drama schon länger: Henrik Fisker warnte bereits Ende Februar 2024, dass ohne frisches Geld die Existenz der Firma gefährdet sei. Anschließend gab es Gespräche mit Nissan, wie Reuters von Insidern erfahren haben soll, doch auch die blieben ohne Ergebnis.

Ein weiterer Insider erklärte uns, dass Fisker selbst diesmal keine Schuld am Scheitern habe: Die Finanzen leitete familienintern seine Gattin und alle Prozesse, die Geld kosten, wie Entwicklung und Fertigung lagerte er soweit wie möglich aus. In einem Interview im Sommer 2023 erklärte er uns:

„Fisker selbst beschäftigt nur gut 1.000 Mitarbeiter, das ist für ein Unternehmen, das zehntausende Autos im Jahr fertigt, nichts. Und es hält uns schlank und flexibel.“

Da hatte Henrik Fisker noch große Pläne: Zum Ocean sollte der Kompaktwagen „Pear“ und der Pickup Alaska, bis 2027 wollte er eine Million Autos im jahr bauen. Das SUV-Modell Ocean kam jedoch unter anderem wegen Problemen mit Zulieferern (auch hier wissen wir von einem Insider: Ein Unternehmen, das Türinnenverkleidungen herstellt, ging in Insolvenz) später als geplant auf den Markt (denn ohne Türverkleidung kann man tatsächlich kein Auto ausliefern). Dazu gab es anfangs zu viele Softwarefehler und einige technische Probleme. Die Produktion lief dann trotzdem halbwegs plangemäß in Graz bei Magna Steyr an. Insgesamt sollen rund 11.000 Fisker Ocean produziert worden sein, doch schon zum Jahresbeginn 2024 stoppte Magna die Auftragsfertigung und Fisker verkaufte nur noch Lagerwagen. Noch immer stehen in München hinter der Motorworld etliche Modelle auf Halde, auch in Wien sahen wir einen vollen Hof.

Offiziell wurden 2023 insgesamt 10.142 Ocean produziert

2023 sollen offiziell 10.142 Ocean produziert worden sein, allerdings wurden nur 4929 davon an Kunden ausgeliefert. Fisker selbst erklärte den ursprünglich geplanten Direktvertrieb nach Tesla-Vorbild in den USA und Europa für weitgehend gescheitert und versuchte seit Januar 2024, Händler zu gewinnen, um in der Fläche präsenter zu sein. Mehrmals korrigierte er seine Absatzziele nach unten: 2024 plante er am Ende noch mit 20.000 bis 22.000 Autos, doch Mitte März wurde die Produktion gestoppt, um Geld zu sparen. Magna hat soll die Fisker-Einrichtungen mittlerweile abgeschrieben haben.

Damit folgt Fisker den US-Start-Ups Proterra, Lordstown oder Electric Last Mile Solutions. Auch Rivian und Lucid schreiben tiefrote Zahlen, haben aber (noch) Investoren im Hintergrund, die immer wieder frisches Geld nachschießen. Persönlich bitter für Henrik Fisker: Für ihn ist es die zweite Insolvenz einer von ihm gegründeten Auto-Firma nach 2013. Obwohl er diesmal alles anders machte wie einst und mit einem stückzahlenträchtigen Mittelklasse-SUV samt möglichst schlanker Mannschaft antrat, hat er das Spiel trotzdem wieder verloren.

Was bedeutet das?

Autos zu bauen, kostet extremst viel Geld. Wer hier keine Investoren hat, die ganz lang mitgehen, steht bald vor der Pleite. Ein Grund ist aber auch, dass die Geldgeber und Verwaltungsräte nicht selten direkt oder indirekt auch aus Autoindustrie stammen. Die selbst schon jeden Cent zigmal umdrehen muss. Und nicht noch mehr neue und vielleicht manchmal auch pfiffigere oder cleverere Konkurrenten gebrauchen kann. Das bekamen auch deutsche Start-Ups schon zu spüren.

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Die Fisker-Story in Bildern:

Fisker Austria meldet Insolvenz an

Update 07.05.2024, von Gregor Soller

Die österreichische Tochtergesellschaft meldet am 7.5.2024 Insolvenz an. Sie hat die Auftragsfertigung bei Magna in Graz gemanagt.

Die Montage ist ohnehin schon gestoppt, ob sie je wieder anlaufen wird, ist jetzt mehr als fraglich. Denn die österreichische Tochtergesellschaft von Fisker Inc., hat „freiwillig einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung im Sinne der österreichischen Insolvenzordnung gestellt.“ Was in dem Fall brisant ist: Fiskers österreichische Geschäftseinheit konzentriert sich in erster Linie auf das Management der Auftragsfertigung - es geht also um die Produktion, die Magna von sich aus schon gestoppt hatte – erstmal bis Juni. Das kostet Magna viel Geld, wie unsere Kollegen von der österreichischen „Kleinen Zeitung“ vorrechnen: „Abschreibungen und Restrukturierungskosten“ im Zusammenhang mit Fisker sollen Magna in Summe 294 Millionen Euro gekostet haben.

Fisker Austria will sich Luft verschaffen

Durch den Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung will sich Fisker Austria Luft verschaffen, „um sein eigenes Unternehmen fortzuführen und gleichzeitig eine wertmaximierende strategische Transaktion oder einen anderen Verkauf von Vermögenswerten voranzutreiben.“

Interessant ist die Tatsache, dass 50 Mitarbeiter weiter bezahlt und beschäftigt werden sollen: „Unter Aufsicht eines Gerichts und eines gerichtlich bestellten Sanierungsverwalters wird das Unternehmen weiterhin seine Mitarbeiter bezahlen sowie Fahrzeuge verkaufen und warten. Die Fisker-Gesellschaften außerhalb Österreichs sind nicht in das Sanierungsverfahren involviert.“

Bedeckt hielt sich Fisker, in wieweit die Produktion endgültig beendet ist, oder ob es noch eine allerletzte Hintertür für eine Fortführung geben könnte – unter anderer Konstellation. Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung gab es „keine weiteren Kommentare außerhalb der offiziellen Statements“. 

Offiziell soll Austria beabsichtigen, „im Verlauf des Sanierungsverfahrens seine Fahrzeuge so weit wie möglich weiter an die Kunden auszuliefern, Serviceleistungen zu erbringen und Updates für die Over-the-Air-Software bereitzustellen“. Ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung ermöglicht es Fisker Austria, sein eigenes Unternehmen fortzuführen, wie immer das auch aussehen mag.

Von den einst 40.000 Autos, die man ab 2024 jährlich in Graz produzieren wollte, wurden nur rund 10.000 gebaut.

Was bedeutet das?

Fisker steht abermals vor der Pleite: Doch wie einst auch bei Rover oder Saab könnten Ersatzteile, Updates und –Service für eine kleine Rumpfmannschaft in Österreich ein lukratives Geschäft sein, zumal sich schon jetzt viele „Fanclubs“ gebildet haben. Sodass 50 Mitarbeiter, wenn sie es klug anstellen, eventuell von den rund 10.000 Autos im Markt leben könnten, zumindest eine Zeit lang.

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Fisker steht vor massiven Problemen

Update 01.03.2024, von Gregor Soller

Im vierten Quartal 2023 fuhr Fisker einen Nettoverlust von 463 Millionen Dollar ein und warnt jetzt davor, das 2024 nicht komplett durchfinanziert sei. Neue Händler, eine Reduktion der Belegschaft und neue Partner (auch ein OEM) sollen helfen. 

Fisker befindet sich in schwierigem Fahrwasser: Das Unternehmen hatte Schwierigkeiten, das Elektro-SUV Ocean in ausreichenden Stückzahlen zu verkaufen, nachdem ein wichtiger Zulieferer in Konkurs ging und hohe Zinssätze zu einer Nachfrageschwäche geführt haben. Die aktuellen Ressourcen seien laut Fisker "nicht ausreichend", um die nächsten 12 Monate zu überbrücken.

Obwohl Fisker 2023 mehr als 10.000 Fahrzeuge herstellte - weniger als ein Viertel seiner ursprünglichen Prognose - lieferte man nur etwa 4.700 aus. In Deutschland verzeichnete das KBA 2023 insgesamt 239 Fisker-Neuzulassungen.

Fisker braucht mehr Händler und Verkaufsstellen

Weshalb Fisker seinem Direktvertriebsmodell Händler hinzufügen wolle, um sein Auslieferungsnetzwerk zu erweitern. Bisher hat Fisker 13 Händlerpartner in den USA und Europa unter Vertrag genommen. Fisker sagte, sein Geschäftsplan sei "stark abhängig" von der erfolgreichen Übertragung zum neuen Händlerpartnermodell in diesem Jahr. Fisker erklärte:

„2023 war ein herausforderndes Jahr für Fisker, einschließlich Verzögerungen bei Lieferanten und anderen Problemen, die uns daran gehindert haben, den Ocean SUV so schnell auszuliefern, wie wir es erwartet hatten".

Steigt ein OEM ein?

Das Unternehmen befand sich in Gesprächen mit fünf Automobilherstellern über eine Partnerschaft, um zusätzliche Produktionskapazitäten zu sichern, teilte Fisker Reuters Ende 2023 mit. Am Donnerstag sagte er, die Gespräche hätten sich auf einen Automobilhersteller verengt und ein Deal würde die gemeinsame Entwicklung einer oder mehrerer Elektrofahrzeugplattformen sowie die Produktion in Nordamerika umfassen. Viele traditionelle Autohersteller hinkten im EV-Rennen hinterher, und ein Deal mit einem Startup würde ihnen helfen, in den Markt einzusteigen, hoft Fisker. De Finanzchefin des Unternehmens, Geeta Fisker, Fiskers Gattin, erklärte:

„Es spart Zeit, spart Kosten, und worauf wir uns im Gespräch mit Automobilherstellern wirklich konzentriert haben, ist, die Technologie zu teilen, nach den Investitionen, die wir bereits getätigt haben."

Letztes Jahr enthüllte Fisker einen elektrischen Pickup, Alaska, für 45.000 $ und ein kleineres SUV, PEAR, für 29.990 $. Aber die Projekte hängen von der Partnerschaft ab. Doch die hängen jetzt am seidenen Faden, wie Fisker erklärt:

„Wir planen nicht, externe Ausgaben für unsere nächsten Projekte zu starten, bis wir eine strategische Partnerschaft abgeschlossen haben.“

Zuletzt meldete Fisker vorläufige Einnahmen von 200,1 Millionen Dollar für das vierte Quartal 2023 und verfehlte damit die durchschnittliche Analystenschätzung von 310,8 Millionen Dollar, laut LSEG-Daten. Der Nettoverlust weitete sich auf 463,6 Millionen Dollar aus, verglichen mit 170 Millionen Dollar im Vorjahr.

Zusätzlich zu den Gesprächen mit dem großen Automobilhersteller befand sich Fisker in Gesprächen mit einem Gläubiger über eine potenzielle Investition. Fisker gab an, 2024 zwischen 20.000 und 22.000 Ocean ausliefern zu wollen, was zwar einen erheblichen Sprung nach vorn bedeutet, aber um wirklich durchzustarten, müsste er zügig sechsstellige Zahlen erreichen.

Ohne zusätzliche Finanzierung könnte das Unternehmen gezwungen sein, die Produktion des Ocean zu reduzieren, Investitionen zu kürzen, Betriebe zurückzufahren und weitere Arbeitsplätze abzubauen. Die Kommentare von Fisker folgten auf enttäuschende Produktionsprognosen der größeren Konkurrenten Rivian und Lucid, da hohe Kreditkosten die Stimmung der Verbraucher getrübt und die Nachfrage nach EVs, die in der Regel teurer sind als Fahrzeuge mit Benzinantrieb, stark verlangsamt haben. Er gab zudem bekannt, dass es seine Belegschaft um etwa 15% reduzieren werde.

Die entsprechende Börsenmitteilung führte zu einem Absturz des Aktienkurses um 37 Prozent auf 74 Cent. Es bestünden „erhebliche Zweifel“ an der Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens, schreibt Fisker. In den kommende zwölf Monaten brauche das Unternehmen zusätzliche finanzielle Mittel. Die Entlassung von 15 Prozent der Belegschaft soll die laufenden Kosten senken. Momentan verfügt Fisker eigenen Angaben zufolge über 396 Millionen Dollar an liquiden Mitteln und über Fahrzeuge und Komponenten im Wert von weiteren 530 Millionen Dollar. Fisker weiß, dass ihm die Zeit davonläuft. Dem Handelsblatt sagte er am 29.2.2024:

„Wir haben sechs Monate Zeit, um das zu korrigieren.“

Aber er sei zuversichtlich, dass man wieder auf den richtigen Weg komme und den Aktienkurs wieder steigern könne.

Was bedeutet das?

Die Niederlassungen in München und Wien stehen voller Ocean-Modelle, doch die scheinen nicht alle verkundet zu sein: Fisker braucht dringend eine schnelle Steigerung des Absatzes und frisches Geld. Sonst könnte auch dieser Versuch Fiskers, als Autohersteller aufzutreten, scheitern.

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Fisker stellt Pear, Alaska und Ronin in München vor

Update 04.09.2023, von Gregor Soller

Auf einer exklusiven Veranstaltung in der Motorworld München am Vorabend der IAA Mobilität 2023 präsentierte Henrik Fisker, Gründer, Chairman und CEO, seine drei neuen Modelle Pear, Alaska und Ronin vor und gab weitere Details für die europäischen Märkte bekannt.

Es war ein lässiger Abend, wie immer mit Henrik Fisker: Der gebürtige Däne ist Macher, Denker und Erklärer – lange Generalproben sind ihm eher ein Greuel. Und er erinnert sich gern an seine Zeit bei BMW in München, weshalb auch BMW-Chefdesigner Adrian van Hooydonk zu den Gästen zählte. Dann began Fisker, die neuen Modelle zu erläutern. Während die Kundenauslieferungen des Ocean SUV in den europäischen und nordamerikanischen Märkten fortgesetzt werden, erläuterte Fisker die Konzepte hinter jedem neuen Modell sowie die Philosophie des gesamten Produktportfolios und ging auf die nächste Phase der Produktstrategie von Fisker ein. Der Designer und Chairman erläuterte, dass Design zwar wichtig sei, aber dass es heute mehr bräuchte – und tatsächlich hatte er für alle neuen Modelle ein paar “World-Firsts” in petto.

Der PEAR dürfte das wichtigste Modell werden

Beginnen wir beim wichtigsten Modell, dem Pear: Der 4,5-Meter-Kompakte sollte optisch ganz neu auftreten, was definitive gelang. “Ich wollte auf keinen Fall, dass jemand sagt, der sieht aus wie…” erläuterte Fisker die in der Tat frische Optik. PEAR steht übrigens für Personal Electric Automotive Revolution und ist Fiskers Vision eines nachhaltigen Elektroautos als vernetztes Mobilitätsgerät. Das futuristische Design umfasst eine weit umlaufende Windschutzscheibe für mehr Übersicht, eine schlanke LED-Beleuchtung und einen optionalen 17,1-Zoll-Drehbildschirm.

Er misst rund 4,5 m in der Länge und steht  auf der SLV-1-Plattform von Fisker. Um Kosten zu sparen, sollen 35 % weniger Teile verwendet werden als bei anderen Elektrofahrzeugen seiner Klasse. Innen ließ man beispielsweise alle KLappen weg. Und er besitzt den neuen kompakten Zentralrechner “Blade”, ein von Fisker selbst entwickelter Hochleistungscomputer.

Neu: Der Houdini-Trunk

Einzigartig ist der Houdini Trunk – eine versteckte Heckklappe - und ein vorderes Staufach, genannt Froot ("front boot"). Sie vereinfachen das Beladen in typisch engen europäischen Stadtparksituationen vor allem wenn man längs parkt.

PEAR soll die Zukunft der sauberen und erschwinglichen Mobilität für einen globalen Massenmarkt darstellen und wird in vier Ausstattungsvarianten mit unterschiedlichen Batteriegrößen erhältlich sein. Zwei Batterieoptionen bieten eine geschätzte Reichweite von entweder 320 km (WLTP-Schätzung), die auf die leichteste und nachhaltigste Version abzielt, oder eine geschätzte Reichweite von bis zu 560 km (WLTP-Schätzung) Der PEAR soll in unter sieben Seklunden auf 100 km/h sprinten.

Er wird voraussichtlich ab Mitte 2025 erhältlich sein. Die Preise für die vier Ausstattungsvarianten beginnen in Deutschland bei einem Grundpreis von 32.900 € (inkl. MwSt.), ohne Anreize;

Alaska: Der variable Pick-up

Der Pickup Alaska steht auf einer erweiterten Adaption der Fisker Ocean-Plattform namens FT31 und kommt entsprechend “soft” daher. Die Ladefläche ist von 1,4 m auf 2,3 m bis 2,8 m erweiterbar und verfügt über eine Houdini-Betttrennwand, die die Ladefläche mit der Heckkabine verbindet, wobei die Sitze durch aufklappbare Platten geschützt sind.

Hohe Ziele: Der leichteste und nachhaltigste EV-Pickup der Welt.

Man hat die Wahl zwischen zwei Batteriepaketen - 75 kWh und 113 kWh, die eine voraussichtliche Reichweite von 370 bis 547 km bieten. Auch hier starten die Auslieferungen vorraussichtlich 2025; in Deutschland ab 49.900 € mit Mehrwertsteuer, vor Anreizen – und ja, es soll auch für den Alaska schon Interessenten in Europa geben.

Der Rōnin: Der erste vollelektrische viertürige Cabrio-GT-Sportwagen der Welt. 

Beim Ronin handelt es sich um einen fünfsitzigen GT mit faltbarem Kohlefaser-Hardtop, Schmetterlingstüren und einem luxuriösen Hightech-Interieur, das man aber noch nicht ansehen konnte. Er war am wenigsten weit gediehen. Ein integriertes Akkupaket verhilft ihm zu einer angestrebten Reichweite von angeblich über 1.000 Kilometern.

Drei E-Maschinen erzeugen  über 1.000 PS und soll in 2,3 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Erst bei 275 km/h wird abgeregelt.

Er soll für 425.500 € in Handarbeit in einer limitierten Stückzahl von insgesamt 999 Fahrzeugen gebaut werden, deren Auslieferung Ende 2025/Anfang 2026 beginnen soll. Für 2000 Dollar kann der Ronin vorbestellt werden.

Was bedeutet das?

Fiskers wichtigstes Auto wird der PEAR werden – er muss mit dem Ocean (und dem Alaska) die Stückzahlen für den Ronin einfahren, Fiskers Herzensprojekt. Was alle eint: Sie bringen komplett neue Ideen als “World firsts” mit.

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Interview mit Henrik Fisker: Ohne Volumen kann man als Autohersteller nicht existieren

Update 16.08.2023, von Gregor Soller

Im Interview gab sich Henrik Fisker entspannt und locker - und verriet einige spannende Hintergründe zum Produktionsstart des Ocean. 

Wir trafen Henrik Fisker kurz nach der Eröffnung der beiden Niederlassungen in München in der Fisker Lounge in der Kaufingerstraße. Gegen zwölf Uhr schlendert er mit seiner Frau Geeta Gupta in „sein Geschäft“ - beide sind bestens gelaunt und man hat den Eindruck, sie haben bewusst die Kaufingerstraße, Münchens große Fußgängerzone, gewählt: Dort ist gut bummeln und man hat Zeit, sich ein Fahrzeug wie den Ocean auch mal in Ruhe anzusehen. Uns wird angekündigt, dass Henrik an diesem Mittag vielleicht zehn oder 15 Minuten Zeit haben könnte - woraus dann ein längeres, gut halbstündiges Gespräch wird. Fisker, der in seiner Zeit bei BMW selbst länger in München gewohnt hat, bringt die Muse der Fußgängerzone direkt in die Lounge. Wir nehmen in einer Couchecke Platz, wo Fisker uns ganz offen seine Hintergründe und Pläne für die Zukunft erläutert.

Nach dem Aston Martin, BMW Z8, dem Fisker Karma und dem einst geplanten EMotion bringen Sie jetzt mit dem „Ocean“ ein vergleichsweise konventionelles und dezent gestaltetes SUV für die weltweiten Volumenmärkte - woher dieser Gesinnungswechsel?

Fisker: Volumen ist genau das Stichwort. Denn ohne Volumen kann man als Autohersteller nicht existieren. Ich durfte in meiner Karriere viele luxuriöse und exklusive Fahrzeuge gestalten bis hin zum eigenen Modell „Karma“. Doch klar ist: All die Luxusmarken haben Volumenhersteller im Rücken: Sei es BMW bei Rolls Royce oder den VW-Konzern bei Bentley oder Porsche. Das reduziert die Kosten vor allem im Engineering und Einkauf enorm, sodass man auch vierstellige Stückzahlen gewinnbringend produzieren kann. Deshalb war klar: Fisker als Marke muss Volumen generieren, um überlebensfähig zu sein.

Was mit Ocean, Pear und Alaska klappen sollte. Und dann gönnen Sie sich den Ronin?

Fisker (lacht): Natürlich haben wir nach wie vor Spaß an eleganten viertürigen Elektro-Cabrios wie dem Ronin, aber das ist die Kür. Jetzt müssen wir mit Ocean und Pear erst Mal auf Stückzahlen kommen. Sie dürfen auch nicht vergessen, dass Fahrzeuge heute bei weitem nicht mehr so emotional gesehen werden wie zu meiner Jugend. Da war das erste eigene Auto DAS Tor zur Freiheit. Heute findet man die teils anders – zum Beispiel im digitalen Device.

Das ist eine gute Überleitung zum Pear, den Sie ja mit Foxconn, dem Hersteller des Apple I-Phones produzieren wollen, während der Ocean bei Magna entsteht. Weshalb setzen Sie hier immer auf Auftragsfertiger?

Fisker (lächelt): Weil die es können! Sie haben wahnsinnig viel Erfahrung im Detail, sodass wir uns eine „Produktionshölle“ beim Montagestart sparen können. Und wir können uns selbst klein und flexibel halten. Sehen Sie, bei Fisker sind wir insgesamt nur rund 1.000 Mitarbeiter, das ist für einen Pkw-Hersteller im Volumensegment sehr wenig. So können wir schnell reagieren und halten unsere Kosten gering.

Ist das auch der Grund für den Direktvertrieb?

Fisker: Genau! Denn bei einem herkömmlichen Fahrzeug addieren sich auf den Produktionspreis viele kleine Extrakosten, die sich in Summe zu einem nicht ganz unerheblichen Betrag addieren. Das beginnt bei den Produktionseinrichtungen, die wiederum versteuert und versichert werden müssen bis hin zum Händlernetz, das betreut werden muss. Und so addieren sich in Summe viele Centbeträge auf das Auto, die der Kunde zahlen muss und für den Hersteller von der Marge abgehen. Da investieren wir lieber in Details wie den „California-Mode“ (alle Fenster inklusive der Heckscheibe und der hinteren Seitenscheiben fahren nach unten Anm. d. Red.) oder nachhaltige Oberflächen.

Die alle sehr wertig wirken. Aber wie schaffen Sie dennoch diesen Preis? Auch Fisker kann ja nicht zaubern?

Fisker: Das stimmt! Natürlich müssen auch wir an der ein oder anderen Ecke sparen, aber als Designer ist es mir wichtig, dass der Kunde davon nichts sieht!

Können Sie uns hier trotzdem so ein unsichtbares Beispiel zeigen?

Fisker (lächelt und deutet auf die vordere Haube): Die „Motorhaube“ ist bei uns ein Deckel, den nur der Service abnehmen kann. Der Kunde muss hier nicht mehr ran, außer um Scheibenwaschflüssigkeit nachzufüllen. Deshalb haben wir den Nachfüllstutzen logischerweise nahe an die Wischerblätter verlegt. Der Service kann die Haube abnehmen, aber nur mit Werkzeug. Hätten wir sie als herkömmliche Haube mit Scharnieren ausgeführt, hätten wir sie mit anderen Dichtungen, einer Öffnungsmimik und auch bezüglich des Crashverhaltens viel aufwändiger konstruieren und fertigen müssen. Was sie auch nicht sehen, sind die Rückseiten der Innenverkleidungen, die wir auf der Montageseite sehr günstig ausführen konnten. Dafür haben wir auf den Flächen, die sie sehen, fühlen und anfassen können, richtig viel Geld für teure Werkzeuge in die Hand genommen.

Weshalb?

Fisker: Aus zwei Gründen: Erstens nutzen sich die Oberflächen bei hochvergüteten Werkzeugen nicht so schnell ab, man kann sie ohne Revision für zigtausend Einheiten einsetzen. Zweitens kann man mit ihnen präziser und schneller produzieren und spart so wieder Stückkosten.

Die beim Pear ja noch wichtiger werden. Warum soll dem Ocean ein noch günstigeres und nicht erst mal ein teureres Imagemodell folgen?

Fisker: Wir müssen hier realistisch bleiben. Für die meisten Kunden auf der Welt ist selbst der günstigste Ocean noch teuer! Und wie Sie wissen, arbeiten alle Konzerne fieberhaft an Modellen, deren Einstiegspreis mit einer drei oder besser noch einer zwei beginnt. Das größte Problem für Autohersteller, die weltweit aktiv sein wollen, ist die Fahrzeuggröße: In Indien oder Südostasien akzeptieren Kunden auch 3,5 Meter kurze Kleinwagen, in den USA gilt schon der Ocean als „Compact“. Kaum jemand fährt dort gern mit einem Kleinwagen herum, wenn es überall genug Platz für große Modelle gibt. Weshalb wir für den Pear ein Maß und eine Optik finden mussten, die in den USA gerade noch akzeptiert wird und im Rest der Welt noch als „kompakt“ gilt, also 4,4 bis 4,5 Meter.

Spart weniger Material nicht auch erheblich Produktionskosten?

Fisker (lacht): Oh nein! Wenn ich nur den Rohbau betrachte, liegen zwischen dem kleinsten und größten Modell vieler Hersteller keine tausend Euro! Weshalb die US-Hersteller ihre riesigen Pick-ups für vergleichsweise günstiges Geld herstellen können. Hier ist also nicht viel zu holen.

Wodurch wird sich der Pear dann auszeichnen?

Fisker: Wie der Ocean durch Design, intelligente Details und noch weniger Teile. Denn jedes Teil, das verbaut werden muss, kostet Arbeitszeit! Weshalb der Pear nochmal 35 Prozent weniger Komponenten haben wird. So sind zum Beispiel die Türverkleidungen innen vorn und hinten identisch. Und natürlich kann man bei den Oberflächen in dieser Klasse nochmal etwas günstiger werden. Gleichzeitig wollen wir aber auch mit neuen Ideen punkten, um einen USP zu haben.

Wollen Sie hier schon mehr verraten?

Fisker: Nur so viel: Sie kommen auch an den Kofferraum heran, wenn sie eng eingeparkt sind!

Das klingt alles wohldurchdacht und auch der erste Fahreindruck des Ocean überzeugt. Weshalb mussten Sie dann die geplanten Stückzahlen immer wieder nach unten korrigieren?

Fisker: Weil die Realität manchmal anders läuft als man geplant hat. Wir haben ja nicht nur Magna als Auftragsfertiger, sondern mehrere Zulieferer. Der Hersteller einer Komponente für ein sichtbares Teil des Interieurs hatte unvorhersehbare Probleme – aber mittlerweile haben wir das geklärt und sind mit unserer Produktion voll auf Kurs.

das Interview führte Gregor Soller

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Fahrbericht Fisker Ocean: Offene Überraschung!

Update 09.08.2023, von Gregor Soller

Unsere erste Fahrt im Fisker Ocean überraschte uns in mehrfacher Hinsicht.

Für den ersten Eindruck hat man ja in der Regel immer drei Sekunden Zeit – und Fisker nutzt die bestens: Denn man greift in elektrisch ausfahrende solide Türgriffe und sieht hinter der Tür einen sauberst verarbeiteten Rohbau. Dann nimmt man Platz, findet sofort die perfekte Sitzposition, bevor die Tür wertig ins Schloss fällt. Hier spürt man, das Firmengründer und CEO Henrik Fisker Designer ist, denn auch wenn man weitere Details wie die Verkleidung des Kofferraums anschaut oder am an der Windschutzscheibe umgeschlagenen Dachhimmel entlangfährt, liefert der Ocean, der in Österreich bei Magna montiert wird – wo man sonst Jaguar und den Mercedes G baut.

Dass Fisker eine US-Firma ist, merkt man aber auch an der Tatsache, dass zur ersten Ausfahrt ein paar Wochen vor Marktstart noch keine Verbrauchsangabe möglich war und auch nicht einzusehen war, wie viele Kilometer Reichweite das Solardach zusätzlich bescheren könnte. Dafür bräuchte es noch ein Update, ebenso wie beim Startprozess: Grundsätzlich sperrt man auf, setzt sich, tritt die Bremse und zupft am Fahrwähl-Lenkstockhebel und der Fisker meldet, dass er „bereit“ ist, aber: In unserem Fall fordert er ein weiteres Vorhalten des Schlüssels vor einen Transponder, bevor alle Anzeigen kurz christbaumartig aufleuchten und Fahrbereitschaft signalisieren. Ein Punkt, den man per Update noch korrigieren will, denn sehr viele Fahrende missinterpretierten diesen System-Check als Warnmeldung. Weshalb sich der Ocean künftig dezenter fahrbereit melden wird.

Straffes, aber nicht unkomfortables Fahrwerk

Wir rollen los und der gute Eindruck setzt sich fort: Der Ocean rollt leise los und orientiert sich auch in Fahrt schwer an Europas Topsellern: Er federt straff aber nicht unkomfortabel und lässt sich durchaus ambitioniert und freudig bewegen. Und verkneift sich auf schlechten Untergründen trotz Vorserienstatus jegliches Knistern und Knarzen.

Spezielles Bedienkonzept – Klimatisierung per Tasten

Beim Bediensystem setzt Fisker auf eine dreigeteilte Lösung: Die Klimatisierung wurde tatsächlich noch auf blind bedienbare Tasten unter dem Zentralscreen gelegt (danke dafür!!!), der links eine senkrechte Direkteinsprungtaste für diverse Menüs anbietet. Oder man toucht direkt auf die Karte oder Inhalte auf dem Center-Screen. Gut, Lenkradbedienung oder die Ausstömrichtung der Lüftungsgitter hätte man jetzt nicht in Menüs packen müssen, aber grundsätzlich kommt man mit den Funktionen gut zurecht und die Rechengeschwindigkeit und Darstellung gehen in Ordnung, aber wie gesagt - hier bieten Updates ja noch Luft nach oben.

Die braucht der feinnervige Spurhalteassistent nicht, dafür raten wir, sich immer anzuschnallen und die Tempolimitübertretung immer wegzuschalten. Sonst bimmelt einen der Fisker permanent voll. Letztere wird gesetzlich immer wieder neu aktiviert und nervt auch bei anderen Fabrikaten und gehört unserer Meinung nach zu den unsinnigsten Innovationen. Sollte man beim zu schnellfahren Schaden anrichten oder geblitzt werden, muss man auch die Konsequenzen tragen!

Schade auch, dass das Maß der Rekuperation im Menü ertoucht werden muss, wobei Fisker hier auf einen kompletten One-Pedal-Drive verzichtet, ebenso wie auf komplett freies Rollen. Stattdessen gib es drei unser Meinung nach stimmige Rekuperationsstufen, die von kaum merklich bis zupackend-verzögernd agieren. Für uns passt das, aber auch hier könnte Fisker per „Update“ noch die für manche „fehlenden“ zwei Stufen nachprogrammieren…dafür sind die Fahrmodi Earth (Eco), Fun (Normal) und Hyper (Sport) per Lenkradtaster durchzuklicken – und nachdem unser Ocean Extreme mit seinen zwei E-Maschinen bis zu 415 kW (das sind nach alter Rechnung 564 PS) an alle vier Räder schickt, fühlt man sich selbst im geerdeten „Erd-Modus“ nie untermotorisiert. In „Hyper“ springt der Ocean. Damit erreicht der Ocean die 100-km/h-Marke in 3,9 Sekunden und ist bis zu 205 km/h schnell.

Die Softwareplattform wurde von Fisker selbst entwickelt und programmiert

Ach ja, und auch hier will Fisker per Update ab 2024 ein Schneeprogramm addieren, dass dann tatsächlich einfach nur „snow“ heißen könnte. Ebenfalls 2024 soll eine Vehicle-to-Load-Funktion soll 2024 freigeschaltet werden. Ebenfalls wieder per digitalem Update, mit dem künftig alle Fisker-Modelle auf aktuellst möglichem Stand gehalten werden sollen. Interessant: Die Software entwickelt Fisker komplett inhouse und setzt dabei bewusst auf automotive-ferne Spezialisten: Der Chefentwickler des Infotainments, Joe Thompson entwickelte früher Nachtsichtgeräte für die US-Army und Microsofts AR-Brille Holo. Was teils zu einfachen, aber klareren Grafiken führt, da die Bedienung immer im Fokus steht (und so auch Kosten gespart werden können).

Der Akku ist für die Fahrzeuggröße riesig – und sorgt für Riesen-Reichweiten

Keine Kosten und Mühen gescheut wurden beim 113-kWh-Akku, von dem 106 kWh nutzbar sind. Beim Start zeigte uns der Ocean bei 94 Prozent Akkustand dann auch üppige 654 Kilometer Reichweite an – bis zu 707 sollen nach WLTP möglich sein. Den Verbrauch gibt man bei Fisker nach WLTP mit rund 18 kWh/100 km an. Der Akku soll auf einer eigenen Linie gefertigt werden und die aktuell modernst-mögliche NMC-Zellchemie (Nickel-Mangan-Kobalt) und das aktuellste Zellpackaging enthalten, das CATL liefern kann. Auch das Akkumanagement wurde gemeinsam mit CATL entwickelt.

Ebenfalls für ein Update aufgehoben hat man die manuelle Akkukonditionierung, welche das laden nochmal beschleunigt. Positiv überrascht waren wir dann vom Verbrauch, zumal wir den Ocean auf einem verkürzten Teil unserer eigenen Testroute bewegen konnten: Nach 86,5 Kilometern Strecke wurden in der Motorworld an der Fisker-Zentrale rund 15 kWh nachgeladen, was einen Durchschnitt von 17,3 kWh/100 km ergäbe – allerdings ohne Stopp-and-Go in der Stadt und mit einem wesentlich kürzeren Autobahnanteil als sonst. Spannend ist hier, ob man den Ocean im Sommer trotzdem unter 20 kWh/100 km halten könnte – der erste Eindruck war jedenfalls positiv!

California-Mode: Fast Cabrio-Feeling!

Am DC Lader soll sich der Ocean dann mit bis zu 250 kW wider vollziehen können, womit er hier ganz vorn mitfährt. Das Solardach soll in sonnigen Gegenden bis zu 2.400 km Extrareichweite bringen können. Womit wir gegen Ende der Fahrt endlich die ganzen kalifornischen Gimmicks aus Henrik Fiskers Wahlheimat ausprobieren können: Im California-Mode versenkt der Ocean sämtliche Scheiben und fährt das Dach zurück – und das ganz leise und unmerklich und unserer Meinung nach ein ganz kleines bisschen zu langsam. Doch dann durchbrist es das ganze Auto, dass selbst eingefleischte Cabriofahrer Freude haben könnten.

Typisch amerikanisch: Das Taco-Tray, dazu kommen sieben „Ostereier“ – kleine Design-Gimmicks

Im Stand kann man sich im Hollywood-Mode Filme ansehen und Tacos naschen, wozu Fisker in die Mittelarmlehne ein ausklappbares Taco-Tray konstruiert hat. Und statt dem Handschuhfach gibt es für den Beifahrer auch einen Ausklapptisch. Und genug Platz vorn und hinten: Das Kofferraumvolumen gibt Fisker mit 476 bis 918 Litern an und auch hier ist alles sauber und sehr fein verarbeitet. Klar, Fiskers Designer-Anspruch.

Und immerhin 50 Kilogramm des verbauten Materials sollen aus recyclierten Materialien bestehen. Mehr als 70 Prozent der Zulieferer sollen keine 1000 Kilometer vom Magna-Steyr-Werk Graz sein. Die Die Sitzbezüge sind natürlich vegan und mit besonders wenigen Nähten verarbeitet, ebenso wie man die Speaker nicht sieht. Das sorgt für eine smarte Reduktion und spart Produktionskosten. Denn im Gegensatz zu seinen einstigen opulenten Kreationen nutzt Fisker sein Designerwissen bei den kommenden Volumenmodellen um tolle optische Qualität zu bieten, das Ganze aber hochwertig, doch nicht abgehoben zu verpacken. Jetzt bitte noch ganz schnell die Updates draufladen und der Ocean sollte eine tolle Verkaufswelle machen!

Was bedeutet das?

Auch Fisker startet mit dem Ocean nicht ganz glatt, aber: Er überzeugt fahrerisch auf ganzer Linie – punktet mit Qualität, Sparsamkeit und Variabilität. Wichtig ist nur, das zum Start alle Updates gefahren wurden!

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Fisker: Zweites Quartal 2023 soll Wende bringen

Update 07.08.2023, von Gregor Soller

Zwar schreibt Fisker immer noch Verluste und musste die Zahl der Ocean-Lieferungen wegen eines wichtigen Zuliefererteils weiter senken, trotzdem strebt das Unternehmen ab jetzt finanziell nach oben.

Kurz vor der Präsentation der Modellpalette bis 2026 veröffentlichte Fisker die Geschäftsergebnisse für das zweite Quartal 2023. Dazu erklärte Gründer und CEO Henrik Fisker:

„Unser zweites Quartal markierte einen wichtigen Meilenstein für Fisker, da wir mit der Auslieferung unserer ersten Fisker Ocean-Fahrzeuge an Kunden begonnen haben. Wir befinden uns derzeit in einem Quartal, das einen echten Wendepunkt für Fisker markiert – unser Geschäftsmodell hat sich nun bewährt, da wir bereits mit den ersten verkauften Fahrzeugen eine positive Gewinnmarge erzielen.“

Die Einnahmen von Fisker beliefen sich im zweiten Quartal 2023 auf insgesamt 825.000 US-Dollar (rund 752.000 Euro). Die Bruttomarge betrug 7,5 Prozent. Ohne diskontierte Lieferungen an die ersten Investoren des börsennotierten Start-ups hätte Fisker 18,5 Prozent geschafft. Der Nettoverlust betrug 85,5 Millionen US-Dollar (etwa 78 Mio. Euro). Höher lag der Nettobarmittelverbrauch für betriebliche Aktivitäten: Er belief sich auf 128,1 Millionen US-Dollar (rund 117 Mio. Euro), die Investitionsausgaben betrugen 91,3 Millionen US-Dollar (rund 83 Mio. Euro).

Wichtige Kennziffer: Zum 30.6.2023 verfügte das Unternehmen über Barmittel in Höhe von 521,8 Millionen Dollar (476 Mio. Euro) – genug, um mit den höher werdenden Einnahmen aus den Ocean-Verkäufen die Fertigung auszubauen. Wenn auch nicht so zügig wie geplant: Fisker aktualisierte die Produktionsprognose für 2023 auf „20.000 bis 23.000 Einheiten“. Ein wichtiger Zulieferer benötige zusätzliche Zeit, um seine Kapazitäten hochzufahren, hieß es. Zuvor waren für dieses Jahr zunächst statt der angekündigten 42.400 nur noch zwischen 32.000 und 36.000 Ocean in Aussicht gestellt worden.

Das Zulieferersterben lässt Alternativen knapp werden

Interessanter Hintergrund: Es handelt sich um ein Bauteil, ohne das der Ocean nicht ausgeliefert werden kann. Als der Zulieferer in Konkurs ging, erhielt Fisker (da auch andere OEMS Teile dort fertigen ließen) zwar zügig seine Werkzeuge wieder, doch trotzdem brauchte es wieder einen Zulieferer, der mit diesen zügig das geplante Volumen umsetzen kann – idealerweise nicht im hintersten Eck des Universums. Womit Fisker als einer der ersten die Dramatik des Zulieferersterbens mitbekommt: Denn wenn heute ein Profi für speziellere Komponeten in Konkurs geht, findet sich nicht immer sofort ein zweiter oder im Idealfall Dritter oder Vierter, der das gleiche Bauteil am besten sofort in gleicher Qualität und Stückzahl liefern kann!

Das Feedback der ersten Kunden sei jedenfalls „sehr positiv“. Viele waren angetan von Qualität, Effizienz und tatsächlich dem „California-Mode“, der alle Scheiben bis auf die Windschutzscheibe auf Knopfdruck versenkt.

Was bedeutet das?

Unabhängig von den Details beim Zulieferer schaut Fisker positiv in die Zukunft: Ab jetzt kann das Geschäft mit Ocean-Verkäufen und den Einnahmen daraus geplant werden, was den Finanzen massiv hilft. Weshalb Fisker gleich mal zeigte, was bis 2026 geplant ist. Denn Stehenbleiben war für den rührigen Dänen noch nie eine Option.

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Fisker erweitert Angebot um Alaska und Ronin

Update 04.08.2023, von Gregor Soller

In Huntington Beach, Kalifornien, hat Fisker seine Vision einer nachhaltigen, rein elektrischen Fahrzeugpalette bis 2026 vorgestellt. Neu waren der Pickup Alaska und das viertürige Cabrio Ronin.

Obwohl der „Ocean“ nicht ganz so schnell hochläuft, wie Fisker geplant hat, legt das Unternehmen schon wieder nach. Denn warten und Stillstand ist eher keine Charaktereigenschaft des gebürtigen Dänen Henrik Fisker. Weshalb er gleich noch den Pear und den Ocean mit Force E-Geländewagenpaket dazustellte.

Fisker braucht Superlative – aktuell plant er, der „nachhaltigste Automobilhersteller der Welt zu werden“. Dabei soll die zentrale Softwareplattform Fisker Blade helfen, welche die Basis für alle Modelle sein wird. Der in Manhattan Beach ansässige Autohersteller präsentierte neben den vier Fahrzeugen seine Technologie- und Nachhaltigkeitsvisionen vor einem Publikum aus Investoren, Analysten, Mitarbeitern und Medienvertretern.

Chairman und CEO Henrik leitete die Enthüllung des Fisker Ocean SUV mit Force-E Offroad-Paket, des viertürigen Grand-Touring-Cabrios Fisker Ronin mit über 1.000 PS, des nachhaltigen Stadtautos Fisker Pear und des vollelektrischen Pickups Fisker Alaska. Im Gegensatz zu den eher bescheidenen Worten und hintergründigen Informationen, die Henrik Fisker einem unter vier Augen gibt, wählt er auf der Bühne eher große Worte:

„Wir möchten, dass die Welt weiß, dass wir große Pläne haben und beabsichtigen, in verschiedene Segmente vorzudringen und jedes mit unserer einzigartigen Mischung aus Design, Innovation und Nachhaltigkeit neu zu definieren.“

Fisker kam gerade aus Österreich zurück, wo die Fahrveranstaltung des Ocean für Europa stattfand – ab November 2023 soll das Elektro-SIV geliefert werden.

Zusätzlich zu den Fahrzeugen, die auf der Bühne gezeigt wurden, erläuterte das Unternehmen seinen Fisker Blade-Computer, eine zentrale Computerplattform, die die Komplexität künftiger Fahrzeuge erheblich reduzieren wird. Fisker gab auch einen Überblick über seine Ziele im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG), mit denen das Unternehmen zum nachhaltigsten Automobilhersteller der Welt werden will. Er erklärte:

„Innovation und Nachhaltigkeit sind zusammen mit dem Design unsere drei Markenwerte."

Und er macht Druck in Sachen Klimaneutralität:

„Bis 2027 wollen wir das erste klimaneutrale Fahrzeug der Welt produzieren, und da unsere Kunden ihre Beziehung zur Mobilität neu erfinden, wollen wir führend im Bereich softwaredefinierter Transport sein."

Nach Abschluss der Veranstaltung in Huntington Beach eröffnete Fisker Reservierungen für den Fisker Ronin (2.000 Dollar für die erste Reservierung, 1.000 Dollar voll erstattungsfähig für die zweite) und den Fisker Alaska (250 Dollar für die erste Reservierung, 100 Dollar voll erstattungsfähig für die zweite).

Der Ronin: Das erste elektrische viertürige Cabrio der Welt

Der Fisker Ronin ist der erste vollelektrische viertürige Cabrio-GT-Sportwagen der Welt. Ein echter fünfsitziger GT mit einem Hardtop-Cabrio aus Karbonfaser, vier Schmetterlingstüren, einem luxuriösen Hightech-Innenraum und einem Außendesign, das wieder eher an Fiskers schelgende Rundungen anknüpft, die er bei BMW, Aston Martin oder dem Karma pflegte. Die reichweite wird mit über 600 Meilen angegeben, drei E-Maschinen sollen im Maximum über 1.000 PS und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 2,0 Sekunden ermöglichen.

Den Ronin definiert Fisker als Schaufenster der Fisker-Technik, des Antriebsstrangs und der Software-Fähigkeiten. Er soll nur in begrenzter Stückzahl gebaut werden und kostet in den USA happige 385.000 Dollar vor Steuern und Abzügen.

Der Pear: Kleiner Revolutionär

Am anderen Ende der Palette steht der Fisker Pear (Personal Electric Automotive Revolution). Er ist Fiskers Vision eines nachhaltigen Elektroautos als vernetztes Mobilitätsgerät, ein kategorieübergreifendes Lifestyle-Fahrzeug, das auf der SLV-1-Plattform von Fisker aufgebaut ist. Er wird nach dem intern „Steel++“ genannten-Entwicklungsprozess von Fisker gebaut, wodurch 35 % weniger Teile verwendet werden als bei anderen Elektrofahrzeugen seiner Klasse. Er soll über eine hochgradig vernetzte und revolutionäre elektrotechnische Architektur verfügen und als Erster die zentrale Computerplattform Fisker Blade nutzen.

Dazu kommen ein Houdini Trunk (eine versteckte Heckklappe) und ein vorderes Staufach namens Froot („vorderer Kofferraum"). Beides soll Beladen beim Parken in der Stadt vereinfachen. Die kompakte Karosserielänge (rund 4,4 Meter) soll genug Platz für einen geräumigen und modularen Innenraum mit bis zu sechs Sitzplätzen bieten. Das futuristische Design umfasst eine extrem breite, umlaufende Windschutzscheibe, ein markantes Außendesign und eine schlanke LED-Beleuchtung. - Der PEAR soll die Zukunft der sauberen und erschwinglichen Mobilität für einen globalen Massenmarkt darstellen. Er ist in vier Ausstattungsvarianten zu Preisen ab 29.900 US-Dollar erhältlich und soll Mitte 2025 auf den Markt kommen. Er könnte tatsächlich eine kleine Revolution anzetteln.

Der Pickup Alaska basiert auf einer erweiterten Adaption der Plattform des Fisker Ocean, dem FT31, und ist sowohl ein sportliches Alltagsfahrzeug als auch ein hochflexibler Nutzfahrzeug-Pickup. Er ist für verschiedene Ladekonfigurationen ausgelegt, einschließlich einer Ladefläche, die von 1,37 Meter auf knapp 2,29 Meter bis auf 2,8 Meter Länge erweitert werden kann. Auch hier kommt eine Houdini genannte Trennwand zum Einsatz, welche Ladefläche und Kabine verbindet. Diese Technik gab es schon mal bei GM.

Der Alaska soll zudem der leichteste EV-Pickup-Truck der Welt sein und 370 bis 547 Kilometer Reichweite bieten, real wären das knapp 300 bis gut 400 Kilometer. Nachdem er auf dem Ocean aufbaut, soll er bereits ab 2025 lieferbar sein – in den USA ab 45.400 Dollar vor Steuern und Förderungen.

Und mit dem Offroad-Paket Force E soll der Ocean SUV geländetauglicher werden. Erhältlich ist es für die allradgetriebenen Ausstattungen Ultra und Extreme. Man kann es sowohl beim Kauf des Fahrzeugs ordern als auch als Nachrüstungspaket. Es beinhaltet 33-Zoll-Reifen auf 20-Zoll-Felgen, höhere Bodenfreiheit, spezielle Dämpfer, einen Dachträger, vordere und hintere Unterfahrschutzplatten sowie eine Unterbodenplatte für höhere Widerstandsfähigkeit. - Das Paket wird voraussichtlich im 1. Quartal 2024 erhältlich sein, die Preise werden noch bekannt gegeben.

Was bedeutet das?

Fisker bleibt unter Strom: Man darf gespannt sein, wie sich die Marke entwickelt und wann Fisker dann auf den geplanten vier Beinen steht. Wo die Modelle montiert werden und wie die Pläne für Europa sind, wurde noch nicht kommuniziert. 

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Fisker Ocean: Laut Life Cycle Assessment „nachhaltigstes SUV“ der Welt

Update 03.07.2023, von Gregor Soller

Das Life Cycle Assessment (LCA, Lebenszyklusanalyse) bildet den CO2-Fußabdruck des Ocean ab. Der Ocean Sport soll ein tCO2-Equivalent von 29,5 Tonnen erreichen, der Extreme 35,2 Tonnen.

Die Zahlen sind groß und aufschlussreich: Rund 30 Tonnen CO2 kostet die Produktion des Fisker Ocean in Graz. Man kann darüber streiten, was in diesen Wert alles hineingerechnet wird, aber immerhin: Fisker traut sich hier einmal eine Zahl zu, die in der Fahrzeugbranche künftig wichtiger werden könnte, als viele andere Fakten!

Laut Fisker rechne man hier von der Rohstoffgewinnung bis zum ‚Ende der Nutzung. Das CO2, das durch die Wahl eines Fisker Ocean im Vergleich zu einem durchschnittlichen Benzinfahrzeug eingespart wird, entspricht der CO2-Bindung von 39 Hektar US-Wäldern. „Seit der Gründung von Fisker Inc. ist der Bau der nachhaltigsten Elektrofahrzeuge nicht nur ein Marketing-Slogan, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur“, sagt Henrik Fisker, Gründer und CEO und ergänzt:

„Das bedeutet, dass wir antiquierte Denkweisen aus einer 100 Jahre alten Industrie verändern, die Lieferkette bis ins kleinste Detail hinterfragen, mit Partnern zusammenarbeiten, um die Art und Weise der Fahrzeugmontage und die Energie, mit der sie geladen werden, zu verbessern, und an der Art und Weise arbeiten, wie unsere Fahrzeuge recycelt werden, nachdem sie von der Straße kommen. Unsere Ökobilanz bestätigt, dass die Klimaneutralität eine Priorität war, lange, bevor wir mit dem Bau von Fahrzeugen begonnen haben.“

Man lege Wert darauf, möglichst wenig neue Materialien zu verwenden, möglichst energieeffiziente Fahrzeuge zu liefern. Außerdem prüfe man, wie sichergestellt werden kann, dass am Ende der Nutzung möglichst wenig Material auf Deponien landet. Außerdem sei Fisker daran gelegen, Methoden für die vollständige Wiederverwendung und das Recycling von Fahrzeugen und Batterien zu entwickeln. Der Schwerpunkt auf der Unterstützung einer Kreislaufwirtschaft umfasse auch die Priorisierung der Rückführung von Batteriematerialien in die vorgelagerte Beschaffung.

Der Ocean wird vom Autozulieferer- und auftragsfertiger Magna in Österreich montiert. Von dort wird er in europäische Länder und die USA versandt. Auf das Mittelklasse-SUV sollen diverse weitere Modelle folgen – auch hier wolle man mit jeder Modelleinführung besser werden, was den CO2-Fußabdruck angeht.

Was bedeutet das?

Ja, man kann über die Erhebung der Zahl streiten und sehr viel Schmuh treiben mit so einem CO2-Wert. Weshalb noch keiner sich so recht getraut hat, ihn zu veröffentlichen. Aber jetzt hat Fisker das Rennen eröffnet – ein Rennen, um eine kleinstmögliche Zahl, die der der Umwelt mehr hilft als die kleinstmögliche Zahl bei der Beschleunigung.

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Fisker: Start in Deutschland, aber höherer Verlust als erwartet

Update 17.05.2023, von Gregor Soller

Fisker startet in Deutschland durch - muss aber für das erste Quartal 2023 einen höheren Verlust als erwartet vermelden. Außerdem senkt Fisker seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr.

Auch Fisker kämpft mit der Markteinführung: Zwar ist die Produktion des Ocean in Graz plangemäß angelaufen und die Standorte in München sind eröffnet – trotzdem bäckt man vorerst kleinere Brötchen als geplant.

Denn im ersten Quartal 2023 verzeichnete Fisker einen Nettoverlust von 120,6 Millionen US-Dollar oder 38 Cent pro Aktie. Damit fiel der Verlust höher aus als erwartet, da man die Forschungs- und Entwicklungskosten höher ausfielen als prognostiziert. Trotzdem befindet sich das Unternehmen damit im Aufwind, denn: Im letzten Vorjahresquartal 2022 stand noch ein Nettoverlust von 122,1 Millionen Dollar oder 41 Cent pro Aktie an - bei null Umsatz. Der Umsatz im ersten Quartal betrug allerdings auch nur bescheidene 198.000 Dollar.

In den USA will man noch im Mai 2023 erste Autos liefern

Was noch fehlt, ist die regulatorische Genehmigung für die USA – dem wichtigen Heimatmarkt von Fisker – denn die Marke will noch im Mai mit den Auslieferungen des Ocean in den USA starten. In Europa hat Fisker bereits vor wenigen Wochen mit der Auslieferung begonnen. Entsprechend senkte Fisker die Produktionsprognose für den Ocean in Graz: Statt 42.400 Fahrzeugen sollen 2023 nun 32.000 bis 36.000 Einheiten gebaut werden.

Um die Qualität nicht zu beeinträchtigen, startet Fisker dezent: Im zweiten Quartal sind nur 1400 bis 1700 Ocean geplant, wozu auch die Zulieferer ihre Produktion erhöhen müssen. Danach soll die Produktion im dritten Quartal schneller steigen, um etwa 6000 Fahrzeuge pro Monat für den Rest des Jahres 2023.

Die Reservierungen tragen Fisker bis 2024: Bis zum 8. Mai sollen laut Fisker etwa 65.000 Reservierungen für den Ocean vorliegen – wobei eine ähnliche Zahl auch schon im Februar vermeldet wurde. Für den kostengünstigeren Pear, der ab 2025 von Foxconn in der ehemaligen Lordstown-Motors-Fabrik in Ohio montiert werden soll, liegen mehr als 6.000 Reservierungen vor.

Was bedeutet das?

Fisker ist gestartet – kann aber nicht so schnell skalieren wie geplant. Das Produkt passt, die Stores sind offen, die Montage ist angelaufen – man darf gespannt sein, ob der Ocean ab 2024 dann wie geplant aus den Startblöcken kommt – zu wünschen wäre es ihm.

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Fisker: Das sind die Preise und Versionen für Deutschland

Update 10.05.2023, von Gregor Soller

Auch in München eröffnete der Fisker-Store - die Preise starten nach Abzug der Umweltprämie ab 38.883 Euro brutto. 

Fisker startet jetzt sukzessive in Europa: In München wurde der Store eröffnet: Der 4,78 Meter lange Ocean kommt in vier Versionen ab 41.560 Euro vor Abzug der Umweltprämie danach ruft Fisker 38.883 Euro auf und kommt so einigermaßen an die in den USA genannten 37.499 Dollar ran. Beim Sport treibt eine bis zu 202 kW (272 PS) starke E-Maschine die Vorderräder an. Als nach WLTP-Norm gibt Fisker 440 Kilometer Reichweite an. Interessant: Die US-Zyklen sind hier strenger, dort stehen rund 402 Kilometer in den Datenblättern – real dürften eher 350 km plus-minus x sein. Damit soll es in 7,4 Sekunden auf 100 km/h gehen.

Große Preis-, Leistungs- und Reichweitensprünge

Über dem Sport rangieren Extreme, Ultra und One – mit erheblichen Preissprüngen nach oben. Sie alle kommen dafür mit Allrad und einem Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Akku. Der Ultra für 54.323 Euro brutto inklusive Umweltbonus hat dann auch 404 kW / 540 PS und soll binnen 4,2 Sekunden auf 100 km/h kommen. Anderer Akku, andere Reichweite: Sie soll hier bis zu 610 Kilometer betragen. Er ist deutlich üppiger ausgestattet: Mit erweiterter Fahrmodusregelung, Spurhalteassistent und besserem Notbremsassistenten, wofür Fisker hier ein teureres digitales Radarsystem spendiert. Charakteristischer ist aber der „California-Mode“: Man kann man die hinteren Seitenfenster herunterfahren, im "California Mode" auf Knopfdruck alle Seitenfenster auf einmal. Dazu kann man hier das Schiebedach und das Heckfenster öffnen.

Ocean One und Extreme kosten 67.272 Euro – und sind prinzipiell baugleich – nur dass der One üppiger ausgestattet ist. Die ersten 5.000 Modelle werden als „One“ gebaut. Speziell für den One gibt es die Sonderfarbe "Big Sur Blue", dazu kommen spezielle 22-Zoll-Räder aus recyceltem Alu und Karbon. Bei den Topmodellen schaltet ein Boost-Mode bis zu 420 kW/572 PS und 737 Nm frei, ohne Boost bleiben sie aber unter dem Ultra mit 349 kW/475 PS und 696 Nm. Im Boost-Mode geht es in 4,0 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 205 km/h abgeregelt.

Ein 113-kWh-Akku für Rekordreichweiten nach WLTP

Die Basisgarantie läuft üppige sechs Jahre, aber eher knappe 100.000 km. Ebenso lang soll eine Mobilitätsgarantie im Pannenfall helfen. Auf Antriebsstrang und Akku gibt Fisker für üppige zehn Jahre und klassenübliche 160.000 Kilometer Gewährleistung. Der Akku weist für die Fahrzeuggröße mit 113 kWh eine sehr hohe Kapazität auf. Die auch die WLTP-Reichweite von 707 Kilometer ermöglichen kann, sofern man sich mit den schlanken 20-Zöllern bescheidet. Die Ladezeiten sollen je nach Modus zwischen 33 Minuten und zwölf Stunden liegen, was bei 113 kWh in AC einen 22-kW-Bordlader bedeuten würde.

Drehbarer Screen wie bei BYD

Beim Ocean Extreme ist das drehbare 17,1-Zoll-Infotainment-Display serienmäßig. Im Gegensatz zu BYD ist es im Standard hochkant angeordnet und kann im Stand in eine horizontale Position gedreht werden. Fisker-typisch: Solarzellen auf dem Panorama-Schiebedach (so vorhanden) sollen je nach Wetterlage Strom für bis zu 2.400 Kilometer im Jahr erzeugen können. Außerdem bietet der Extreme eine 360-Grad-Rundumsichtfunktion, Verkehrszeichen- und Ampelerkennung, Einparkassistent und ein 500 Watt starkes Soundsystem. 

Das Kofferraumvolumen bietet üppige 566 bis eher dezente 1.274 Liter. Optional gibt es eine Dachreling und eine Anhängerkupplung. Der Ocean Sport darf maximal 1.090 Kilogramm ziehen, Ocean Ultra, One und Extreme schleppen je 1.815 Kilogramm weg.

Wartung und Service sind geregelt

Wartung und Service erledigen in Deutschland die Werkstattketten Pitstop und A/B/S Autoservice von Reiff, womit es insgesamt 300 Anlaufstationen in Deutschland geben soll. In München, wo auch die Europazentrale sitzt, soll ein erstes Marken-Erlebniszentrum entstehen.

Was bedeutet das?

Fisker startet jetzt auch in Deutschland. Mit einem günstigen Basisangebot, dem Ocean Sport. Die Sprünge bei Leistung, Ausstattung und Preis sind hin zu Extreme und Co. tatsächlich extrem, angesichts des deutlich fetteren Packages aber gerechtfertigt. Womit Fisker ganz geschickt zwischen Massen- und Premiummarkt surft. Der Sport greift ID.3 und Co an, ab „Ultra“ geht es eher gegen ID.4 und Co.

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Fisker liefert ersten Ocean in Kopenhagen aus

Update 08.05.2023, von Gregor Soller

Am 5.5.2023 hat Henrik Fisker den ersten Ocean in Europa ausgeliefert: In seinem Geburtsland Dänemark.

Fisker startet wieder, auch in Europa. Der Gründer und CEO Henrik Fisker freute sich, in Kopenhagen den ersten Fisker Ocean zu übergeben. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein Exemplar der limitierten Ocean „One Launch Edition“. Die Fisker Ocean „One“- und „Extreme“-Modelle sollen mit bis zu 707 Kilometern gemäß WLTP-Norm die höchste Reichweite aller Batterie-SUV auf dem europäischen Markt bieten.

Seit April sind die ersten Showrooms geöffnet

Seit April 2023 eröffnet Fisker sukzessive seine europäischen Standorte, sogenannte „Fisker Center +“, zunächst begann man in Wien und (natürlich) Kopenhagen. Die Standorte bieten neben einem Showroom und der Möglichkeit zu Testfahrten die Auslieferung von Fahrzeugen und Service. Der erste deutsche Fisker-Standort entsteht in München in der Kaufinger Straße unweit des Marienplatzes. Weitere europäische Center sind in London, Paris und Oslo geplant.

In Deutschland gibt es vier Versionen ab 41.560 Euro brutto, das sind günstige 34.925 Euro netto. Wann genau die Auslieferungen hierzulande beginnen, steht noch nicht fest. Hergestellt wird das der Ocean bei Magna in Österreich. Fiskers Herkunft und der Auftragsfertiger dürften die Gründe für den Start in Dänemark und Österreich gewesen sein. Ab Graz wird der Ocean auch in die USA exportiert.

2023 will Fisker mit 42.400 produzierten Elektroautos abschließen. Bis Mitte 2024 könnte die Kapazität für den Ocean durch einen zusätzlichen Produktionsstandort in den USA weiter wachsen. Langfristig könnte das Start-up laut dem Chef auch eine eigene Fabrik hochziehen – möglicherweise sogar in Deutschland.

Auch Fisker plant Akkutausch-Stationen

Interessant: Zusammen mit der US-Technologiefirma Ample will Fisker den Ocean ab Anfang 2024 in den USA und Europa auch mit automatisiert auswechselbaren Batterien anbieten. Zunächst sind Flottenbetreiber die Zielgruppe. Die Technologie von Ample ermögliche laut Fisker den schnellen Aufbau einer E-Auto-Infrastruktur, sodass Fisker seine Fahrzeuge schneller auf größeren Märkten verfügbar machen könne.

Was bedeutet das?

Fisker ist ein gebranntes Kind: nach dem ersten Start mit dem „Karma“ hat er nun die komplette Produktion extern an Magna vergeben und plant auch ein vorsichtiges erstes Jahr mit gut 42.000 Einheiten. Über die Qualitäten des Ocean ist noch nichts Konkretes bekannt – er könnte aber tatsächlich eine bezahlbare und verbrauchsseitig sparsame Alternative zum Establishment sein.

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Fisker: Erste Details zum zweiten Modell Pear

Update 27.03.2023, von Gregor Soller

Der „Pear“ (was für Personal Electric Automotive Revolution steht) soll Fiskers ganz großer Stückzahlenbringer werden. Laut Fisker komme man mit der Entwicklung des Kompakt-SUV gut voran.

Die ganz große Revolution blieb dann doch aus: Lange wurde gemutmaßt, was Fisker beim zweiten Modell, dem Pear wohl an revolutionären Neuheiten bringen könnte: Optisch gesehen eher nichts. Typisch ist einmal mehr das Solardach und die wie beim Ocean flach gehaltene Front.

Den Pear baut Foxconn voraussichtlich in den USA

Spannender ist der Preis: Der Grundpreis des in den USA mit dem taiwanesischen Techunternehmen Foxconn gebauten Massenmarkt-Stromers soll 29.999 Dollar vor Steuern (je nach Kurs ca. 27.850 Euro) betragen, womit in den USA auch nach Steuern eine klare drei vorn am Preisschild steht. Der Pear wird kompakter ausfallen als der „Ocean“ – und „nur“ 4,5 Meter lang sein. Nach der ersten Grafik wird er rahmenlose Seitenscheiben erhalten, die sich auch hier im „California-Mode“ alle auf einmal versenken lassen. Auch die Heckscheibe könnte wieder so tief liegen, dass sie sich mit absenkt. Die ansonsten kastige Optik deutet auf ein gutes Innenraumvolumen hin.

Optimistisch geplant: Bis zu 250.000 Pear pro Jahr

Stückzahlenseitig will Fisker nicht kleckern, sondern gleich klotzen: Das Auto soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 kommen und die Produktion schnell auf 250.000 Einheiten pro Jahr hochgefahren werden. Bisher sollen knapp 6.000 Reservierungen eingegangen sein, obwohl das finale Design noch nicht präsentiert wurde. Einen aktuellen Ausblick geben zwei neue Computergrafiken der Front sowie der Seite und des Daches. Es handelt sich demnach um ein kleines, SUV-artiges Gefährt.

Auch der Ronin wird weitergetrieben

Außerdem auf der Webseite steht mittlerweile auch das viersitzige (und –türige) Cabriolet Ronin, das allerdings nur als Rendering existiert. Finanziert werden soll das Ganze unter anderem über JP Morgan Chase in den USA, während man in Europa mit Santander kooperiert. Damit widersprach Fisker kürzlich den Behauptungen, auch mit der in die Knie gegangenen Silicon Valley Bank verflochten zu sein.

Was bedeutet das?

Fisker bleibt projektseitig unter Strom. Der Pear bietet optisch nicht ganz die erwartete Revolution, sondern könnte einfach ein günstiges, gut gemachtes gerade noch halbwegs kompaktes Elektro-SUV werden. Wilder würde das viertürige Cabrio „Ronin“, doch jetzt muss erstmal der „Ocean“ laufen.

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Fisker Ocean: Bis zu 707 km Reichweite nach WLTP!

Update 27.03.2023, von Gregor Soller

Henrik Fisker liebt große Worte und Ankündigungen: Die Topversion Ocean Extreme sei gemäß der europäischen WLTP-Norm mit bis zu 707 Kilometer Reichweite zertifiziert worden, womit man unter den batteriebetriebenen SUV in Europa das reichweitenstärkste Produkt anbiete. Real könnten davon immer gut 500 übrig bleiben - was ein Wort wäre.

Noch 2023 sollen die ersten Ocean zu den Kunden in Europa und den USA gehen. Produziert wird der Ocean bereits seit Ende 2022 in Graz beim Auftragsfertiger und Partner Magna. Die geschätzte maximale Reichweite wurde vom Topmodell nun deutlich übertroffen. CEO Henrik Fisker freut sich:

„Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Meilenstein für alle bei Fisker, und wir freuen uns, dass die Reichweite unsere ursprünglichen Berechnungen übertrifft.“

Fisker erwartet die behördliche Zulassung des Ocean in Europa bis zum 28. April 2023. Anschließend sollen die Auslieferungen an die Kunden erfolgen.

Günstiger Startpreis für die Basis, Reichweite des Extreme wurde „extrem“ übertroffen

Der 4,78 Meter lange Ocean mit Platz für fünf Personen bietet zum günstigen Einstiegspreis von hierzulande 41.560 Euro (knapp 34.925 Euro netto) eine noch vom Hersteller geschätzte Reichweite von 440 Kilometern gemäß WLTP-Norm. Die Leistung des Elektromotors vorn beträgt 205 kW (279 PS). In der höchsten Ausstattungsvariante für 69.950 (gut 58.781 Euro netto) Euro sollte der Ocean mit einer Ladung bis zu 630 Kilometer schaffen, was jetzt massiv übertroffen wurde. Der Ocean Extreme fährt mit zwei E-Maschinen und Allradantrieb mit einer Systemleistung von 410 kW (558 PS).

2023 will Fisker mit 42.400 Ocean produzieren. Das Start-up hat im vergangenen Jahr erklärt, angesichts der großen Nachfrage die jährliche Produktionskapazität von 40.000 auf 42.400 Ocean auszubauen. Bis Mitte 2024 könnte die Kapazität durch einen zusätzlichen Produktionsstandort in den USA weiter wachsen. Auch ein eigenes Werk in Europa könnte hinzukommen.

Was bedeutet das?

Die hohe Reichweite deutet auf eine hohe Effizienz des Fisker Ocean hin. Das Basismodell punktet dafür mit fairen Tarifen. Jetzt müsste nur endlich mal der Shop in Münchens Fußgängerzone, der Kaufingerstraße in A-Lage endlich öffnen: Dort wird der Ocean seit Monaten angekündigt, aber außer einem langsam die Fasson verlierenden Plakat ist vom Ocean noch nicht viel zu sehen.

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Fisker – 1 Jahr kostenlos Laden für den Ocean

Update 08.03.2023, von Thomas Kanzler

Deftpower wird Ladenetz-Partner von Fisker. Durch diese Partnerschaft haben Besitzer des Fisker Ocean Zugang zu einem der größten öffentlichen Ladenetze für Elektrofahrzeuge in Europa.

Insgesamt stellt Deftpower über 425.000 öffentliche Ladestationen von 900 verschiedenen Anbietern in einem einzigen, großen Ladenetzwerk zur Verfügung. Dieses Netzwerk ist alleine im vergangenen Jahr um 32 Prozent gewachsen. Mit der Fisker Flex Charge-App können Fisker Ocean-Besitzer die öffentlichen E-Ladestationen problemlos finden, nutzen und zu transparenten Preisen bezahlen. Fisker bietet Ocean-Kunden in Europa über diese App außerdem die exklusive Möglichkeit, ein Jahr kostenlos an über 30.000 verfügbaren Ladestationen im Allego-Netz zu laden.

„Mit Deftpower bieten wir Fisker-Fahrern eine umfassende europäische Ladelösung für öffentliche Ladestationen. Sobald sie ihren neuen Fisker Ocean erhalten, wünschen sich unsere Kunden praktische und leicht zu findende öffentliche Ladestationen, ein unkompliziertes Laden und ganz einfache Zahlungsmöglichkeiten“, so Henrik Fisker, Chairman und CEO. „Die Partnerschaft mit Deftpower bietet unseren Kunden einen ausgezeichneten Ladekomfort und eine große Auswahl an Ladestationen, überall wo die Reise in Europa hingeht.“

Mit der App zur Ladestation

Das Deftpower-Netzwerk steht den Besitzern des Fisker Ocean mit Auslieferung zur Verfügung. Fisker Ocean-Fahrer können die Ladestationen im Deftpower-Netzwerk über die Fisker Flex Charge-App und das Bord-Navigationssystem des Fisker Ocean finden. Ab Markteinführung können Fahrer nach Ladestationen suchen und zu ihnen navigieren, nach DC-Schnellladestationen filtern, grundlegende E-Routenplanungsfunktionen nutzen und die Ankunftszeit an Ladestationen berechnen lassen. Mit der von Fisker bereitgestellten RFID-Karte oder mithilfe der App können Fahrer problemlos laden, bezahlen und alle Tarife einsehen.

„Bei Deftpower sind wir der Meinung, dass das Laden unbedingt vereinfacht werden muss, damit mehr Menschen Elektroautos fahren und die Kunden zufriedener sind“, so Jacob van Zonneveld, CEO von Deftpower. „Unsere Lösungen wurden entwickelt, um das Laden so einfach und bequem wie möglich zu machen und dabei ein hervorragendes Kundenerlebnis zu bieten. Wir freuen uns sehr, mit Partnern wie Fisker zusammenzuarbeiten, um erstklassige Ladedienste für E-Autos europaweit leichter zugänglich zu machen. Wir sind stolz darauf, den Übergang zu einer saubereren und nachhaltigeren Zukunft mitzugestalten. “

Was bedeutet das?

Deftpower ist ein niederländisches Start-up, dass die Ladenetze vieler Anbieter verbindet. Fisker hat arbeitet weiter an seinem Netzwerk und schafft für den Ocean – und die kommenden Fisker Modelle - eine schlüssige Ladeinfrastruktur.

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Fisker Ocean kommt 2023

Update 01.03.2023, von Thomas Kanzler

Im März sollen die letzten Zulassungstests erfolgen, dann steht dem Genehmigungsverfahren nichts mehr im Wege. 2023 wird laut Henrik Fisker der Verkaufsstart des Ocean in etlichen Ländern Europas und in den USA.

Dabei werden die Automärkte in den Vereinigten Staaten, Kanada, Deutschland, Norwegen, Schweden, Österreich und Frankreich zuerst bedient. Dann folgen die Schweiz, Niederlande, Belgien und eine Rechtslenker-Variante für Großbritannien und Indien. In weiteren Länder sowie in China soll der Verkauf 2024 anrollen.

„Wir sind das erste Startup, das auf zwei Kontinenten gleichzeitig homologiert. Wir haben über 250 verschiedene Tests durchgeführt, und die Teams reichen diese Ergebnisse kontinuierlich bei den Zulassungsbehörden ein“, sagte Henrik Fisker, Chairman und Chief Executive Officer von Fisker. „Die Möglichkeit, den Ocean zunächst in den USA und sieben europäischen Märkten zu verkaufen, ist beispiellos und eine wichtige Strategie zur Risikominderung, die wir von Anfang an umgesetzt haben. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, den Absatz zu steigern und die Fahrzeuge auf den Markt mit dem stärksten Wachstum zu verlagern.“

Bestellungen für den Ocean ziehen weiter an

Laut Fisker sind bereits 65.000 Ocean reserviert oder bestellt. Mitte November 2022 hatte bei Magna in Graz die Auftragsfertigung begonnen. Laut Magna wurden allerdings bisher nur knapp 60 Fahrzeuge gebaut. Fisker hält dennoch an seinem Ziel fest, in diesem Jahr über 42.000 Exemplare des Ocean zu produzieren. Dabei nehmen die Ocean-Reservierungen laut Henrik Fisker trotz neuer Konkurrenz und Preissenkungen der Wettbewerber weiter zu.

„Wir bedanken uns bei all unseren Stakeholdern, Teams und Partnern für die großartigen Fortschritte, die wir im Jahr 2022 gemacht haben“, erklärte Fisker. „In diesem Jahr haben wir unsere Fahrzeuge weiter verfeinert, mit besonderem Schwerpunkt auf der Software, während wir uns auf die Auslieferung vorbereiten.“

Ocean steht in den Startblöcken - Partnerschaften gesucht

Die umfassende Fahrzeug-Homologationstests (USA und Europa) werden voraussichtlich im März abgeschlossen sein, gefolgt vom behördlichen Zulassungsverfahren, das nach Abschluss den Verkauf in über 20 Ländern ermöglicht. Zudem benannte Fisker das Unternehmen ChargePoint als nordamerikanischer Partner für öffentliche Ladelösungen mit über 210.000 aktiven Ladeanschlüssen in Nordamerika.

Ein Netzwerk an Partnern soll den Fisker Ocean voranbringen. So wurden Partner für die Hauszustellung in den USA und allen europäischen Einführungsländern identifiziert, um unser wachsendes Netzwerk von Centers+ und Testfahrten- und Auslieferungsstandorten zu ergänzen. Darüber hinaus schoss Fisker einen Vertrag über drei neue Center+ in Europa in Wien (Österreich), Kopenhagen (Dänemark) und Stockholm (Schweden), die für Probefahrten, Service und Auslieferungen der Fahrzeuge genutzt werden ein Test Drive and Delivery Center in München wurde bereits unter Vertrag genommen.

Zurzeit steht Fisker noch in Verhandlungen über die Sicherung von Einzelhandelsstandorten in Frankreich, Norwegen und weiteren Standorten in Deutschland. In den USA sind bereits 15 Standorte für Showrooms, Center+, Fahrzeugaufbereitungszentren sowie Service- und Abholstandorte entweder gesichert oder stehen in Verhandlungen.

Und dann kommt der Pear

Die Entwicklung des Fisker Pear kommt laut CEO Fisker gut voran. Nachdem im Dezember 2022 der erste fahrbare Prototyp vorgestellt wurde, liegen mit Stand 24. Februar 2023 bereits über 5.600 Reservierungen vor. Für den Pear strebt Fisker einen Basispreis von 29.900 US-Dollar an (etwa 28.000 Euro). Die Fertigung des kleinen Fisker wird zunächst der Auftragsfertiger Foxconn im US Bundesstaat Ohio übernehmen. Mitte 2023 will der Autobauer dann über eine eigene Fertigung in Europa entscheiden.

Was bedeutet das?

Henrik Fisker setzt zunächst auf die Auftragsfertigung. In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte er, er habe Magna Produktionsroboter im Wert von rund 100 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt – im Gegensatz von Investitionen von bis zu 1,5 Milliarden Euro zum Aufbau einer eigenen Fertigung. Der stets optimistische Fisker will bis 2025 vier oder fünf Modelle im Portfolio haben – und in großen Stückzahlen produzieren können.

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Fisker Ocean: Serien-Produktion bei Magna gestartet

Update 18.11.2022, von Gregor Soller

In Graz ist am 17.11.2022 der erste Fisker Ocean vom Band gelaufen. Die Produktion soll nun sehr langsam angefahren werden.

Laut Fisker hat man mittlerweile über 63.000 Reservierungen für den Ocean. Im Konfigurator startet der „Ultra“ ab 57.000 Euro (netto 47.900 Euro), der „Extreme“ ab 69.960 Euro (knapp 58.790 Euro). Basismodell wird der Ocean Sport ab 41.560 Euro (34.925 Euro netto). Henrik Fisker, Chairman und CEO von Fisker, erklärte zum Produktionsstart in Österreich., dem er beiwohnte:

„Es ist ein emotionaler Tag, an dem wir die Produktion des nachhaltigsten Fahrzeugs der Welt in Rekordzeit – pünktlich – in der CO2-neutralen Fabrik in Graz starten“.

Die Produktion startet mit dem limitierten Sondermodell Fisker Ocean ONE, welches im Juli 2022 in den Vorverkauf ging. Von dem waren alle 5.000 Exemplare binnen 30 Tagen bestellt. Der ONE basiert auf der Top-Variante Extreme. Heißt: Zweimotoriger Allradantrieb, CATL-Zellen mit NMC-Chemie. Das Basismodell Sport muss hingegen mit Frontantrieb und LFP-Akku vorlieb nehmen.

Extrem langsame Anlaufkurve – bei den Stückzahlen kommuniziert Fisker vorsichtig

Wie viele Fahrzeuge 2022 noch gebaut werden sollen, gibt Fisker nicht an. Dafür gibt es exakte und sehr vorsichtige Angaben für 2023: Für das erste Quartal 2023 sind nur 300 Einheiten geplant, für das zweite Quartal über 8.000, für das dritte Quartal mehr als 15.000 und im vierten Quartal soll 2023 mit einer Gesamtzahl von 42.400 produzierten Fisker Ocean abgeschlossen werden. Damit wäre die Produktion des Sondermodells im Laufe des zweiten Quartals abgeschlossen und es könnten die anderen Varianten starten. Hieße aber immer noch über ein Jahr Wartezeit für die Kunden, die jüngst bestellt haben.

Ab 2024 soll den Angaben aus dem Mai 2022 die Produktion dann auf 150.000 Ocean pro Jahr verdreifacht werden. Dazu könnte eine Montage in den USA kommen.

Was bedeutet das?

In der Regel gehört Fisker auch zu denen, die gern vollmundig viel ankündigen. Doch nachdem er mit seinem Urmodell, dem Karma schon einmal Probleme just beim Hochfahren der Produktion hatte, kommuniziert er beim Ocean lieber sehr vorsichtig – was der Seriosität ebenso hilft, wie Magna in Graz, wo man auch Jaguar und die G-Klasse von Mercedes-Benz montiert.

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Fisker startet Ocean One mit Sondermodell

Update 27.06.2022, von Gregor Soller

Vom Fisker Ocean One werden weltweit 5.000 Fahrzeuge der exklusiven Launch Edition hergestellt, die von 1 bis 5.000 durchnummeriert sind. 

Auch Fisker startet mit einem Sondermodell des Ocean, das 69.950 Euro brutto, das sind knapp 58.782 Euro netto, kosten wird. Die individuellen Fahrzeugnummern werden laut Fisker zugewiesen, sobald die Fahrzeuge für die Produktion vorgesehen sind. Weitere Informationen zur Planung der Fahrzeugproduktion sollen „im Laufe dieses Jahres“ bekannt gegeben werden. Der Zeitplan für die Auslieferung der Fahrzeuge richtet sich nach dem regionalen Rollout und ist nicht von der zugeteilten Fahrzeugnummer abhängig.

Die Start-Sonderserie bringt eine digitale Signatur mit, die den Platz des Fahrzeugs unter den ersten 5.000 Fahrzeugen authentifiziert, hat ein exklusives Ocean One-Emblem und kommt im Interieur in der Farbe „Indigo EcoSuede MaliBlu“. Außerdem hat man die Wahl zwischen den 22-Zoll-Leichtmetallrädern „F3 SlipStream“ oder den 22-Zoll-Leichtmetallrädern „F5 AirGlider“ in Schwarz oder Silber.

Der Fisker Ocean wird im November 2022 innerhalb Europas in Dänemark, Deutschland, Norwegen, Österreich und Schweden gelauncht. In Frankreich erfolgt die Markteinführung im April 2023 und in Großbritannien im Juni 2023. Belgien und die Niederlande folgen im September 2023. In Italien, Portugal, der Schweiz und in Spanien wird der Fisker Ocean im November 2023 auf den Markt kommen. Die Launch Edition des Fisker Ocean One wird in ausgewählten Stückzahlen auf Dänemark, Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich, Schweden und das Vereinigte Königreich beschränkt sein.

Was bedeutet das?

Der Produktionsanlauf von Fisker scheint nach den Werksferien 2022 in Graz bevorzustehen. Und natürlich startet auch Fisker mit einer limitierten (teureren) Sonderserie.

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Fisker kündigt E-Cabrio Ronin an

Update 18.05.2022, von Gregor Soller

Kaum sickern erste Details zum Pear durch, legt Fisker mit einem dritten Modell nach: Dem Elektrocabrio Ronin.

Das dritte Fisker-Modell trägt den Codenamen Ronin – aus dem gleichnamigen schnellen Film dessen Hauptinhalt eigentlich Verfolgungsjagden sind. Doch statt einem GT könnte aus Ronin auch ein viersitziges Cabrio werden – ein Markt, der gerade zunehmend verwaist und elektrisch praktisch (noch) gar nicht bedient wird. Extrem ungewöhnlich ist, dass der Ronin gar viertürig kommen könnte – der Akku als tragendes Element hilft hier in der Bodengruppe beim Aussteifen.

Auch bei er Reichweite will Fisker nochmal nachlegen: 600 Meilen gibt Fisker selbstbewusst an, das wären umgerechnet rund 966 Kilometer, von denen real 650 bis 700 übrig bleiben könnten. Bisher ist der Lucid Air das Serienauto mit der größten Reichweite, der nach der strengen US-EPA bis zu 837 km schaffen soll, was real rund 600 Kilometer bedeuten dürfte.

Angetrieben wird das Elektro-Cabrio durch drei E-Motoren – was Allradantrieb bedeutet. Von 0 auf 96 km/h (dem US-Sprint) sollen rund zwei Sekunden vergehen – nach US-Standard mit fliegendem Start – was rund 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h bedeutet – klar, eine drei darf bei künftigen E-Sportwagen nicht mehr vorn anstehen…

Und nachdem der „Pear“ den günstigen Einstieg bilden soll, gab Fisker beim Ronin den Auftrag, die fortschrittlichsten und leichtesten Materialien zu nutzen und große Priorität auf Reichweite, Leistung und das gesamte Fahrerlebnis zu geben. Dazu gehört eine ausgeklügelte aktive Aerodynamik und ein innovatives Batteriedesign samt tragender Funktion – die eben ein viertüriges Cabrio ermöglichen würde.

Auch über Preise darf schon gemutmaßt werden: Sie sollen bei knapp unter 200.000 US-Dollar starten, das umgerechnet je nach Kurs gut 190.000 Euro. Damit läge der Ronin über seinen US-Konkurrenten: Für das Model S Plaid ruft Tesla in den USA rund 140.000 Dollar auf, der bereits ausverkaufte Lucid Air in der Dream Edition kostete 169.000 Dollar. Vorgestellt werden soll das Cabrio im August 2023. Ronin ist übrigens wie beim Pear nur der Projektname, das Serienauto könnte auch anders heißen.

Was bedeutet das?

Fisker hat noch nicht mal den Ocean in Produktion und kündigt bereits das dritte Modell an. Während der Ocean in Sachen Package auf den Massenmarkt zielt, wäre ein viertüriges GT-Cabrio eine sehr exklusive Nische – womit Fisker hier wie beim Pear bewusst auf Risiko geht. Doch zuvor sollte der Ocean in Produktion gehen und der Pear real werden…

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Fisker und Foxconn bestätigen: Pear wird in Ohio gebaut

Update 14.05.2022, von Gregor Soller

Fisker Inc. bestätigt jetzt, dass das zweite Fahrzeug, der Pear, in einer von Foxconn (Hon Hai Precision Industry Co. Ltd.) erworbenen Fabrik in Ohio produzieren wird.

Während der „Ocean“ in Graz startet, wird der Pear aus den USA kommen, allerdings auch in Auftragsfertigung: Der Fisker Pear soll 2024 in Produktion gehen und voraussichtlich einen Grundpreis von weniger als 29.900 US-Dollar vor Abzügen haben. Fisker und Foxconn sind gehen aktuell davon aus, dass in dem Werk nach einer Anlaufphase (die man zur Sicherheit nicht näher definiert) mindestens 250.000 Fisker Pear pro Jahr gebaut werden. Fisker gibt sich wie immer selbstbewusst: "Der Pear wird ein revolutionäres Elektrofahrzeug sein, das in kein bestehendes Segment passt. Unsere Entwicklungsabteilung arbeitet an neuen Funktionen und Hightech-Lösungen für den Pear, die die Art und Weise, wie wir ein Fahrzeug in der Stadt nutzen und genießen, verändern werden." Was bedeutet das? Nach wie vor hält sich Fisker bedeckt zum Pear. Man darf gespannt sein, wo die Revolution liegen wird.

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Fisker Ocean: „Keynote“ in Barcelona

Update 01.03.2022, von Gregor Soller

Europa-Prämiere für den Fisker Ocean beim MWC (Mobile World Congess) in Barcelona. CEO und Gründer Henrik Fisker stellt das Fahrzeug, dass die Branche revolutionieren soll, persönlich vor.

Um 9:30 war es soweit. Auf dem Messestand der Fisker Inc. wird das Tuch vom neuen Fisker Ocean gezogen. Ein wenig erinnerte die Präsentation des Elektro-SUV an die berühmten Keynotes von Steve Jobs. Betont locker, die Firmenzentrale ist schließlich im kalifornischen Manhattan Beach gelegen, bekannt vor allem für seine entspannte Atmosphäre und einen riesigen Sandstrand. Designer und Firmenchef Fisker hielt seine „Keynote“ neben dem auf einer Drehscheibe kreisenden Ocean.

„Der Mobile World Congress in Barcelona ist der ideale Ort, um den Fisker Ocean zu präsentieren, denn unser Fahrzeug steckt voller fortschrittlicher Technologien“, sagte Henrik Fisker.

Das SUV steht erst einmal sehr muskulös gezeichnet auf der Bühne und Fisker betont immer wieder wie wichtig ihm vor allem die Nachhaltigkeit bei diesem Projekt war.

„Ich glaube, dass wir mit der Kombination aus Leistung und Nachhaltigkeit des Fisker Ocean ein einzigartiges Elektrofahrzeug mit branchenweit einzigartigen Funktionen wie zum Beispiel dem California-Mode, einem drehbaren 17,1-Zoll-Bildschirm und der größten Reichweite in unserem Segment haben.“

Drehbarer Bildschirm und „California“-Taste

Der California Mode ist ein Schalter, mit dem sich alle Fenster, inklusive dem in der Heckklappe, auf einmal herunterfahren lassen. Auf der Bühne war hier natürlich ein Surfbrett zu sehen, in unseren Breiten wird das vielleicht eher beim Rückweg aus dem Baumarkt Verwendung finden –was natürlich bei weitem nicht so cool ist.

Auf den drehbaren Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts war Henrik Fiskar merklich stolz. Es habe einiges an Arbeit gekostet, das so umzusetzen. Dafür sei der Ocean das einzige Fahrzeug, dass nun über einen sogenannten „Hollywood Modus“ verfüge, einen Bildschirm, der im Breitformat zum Ansehen der Blockbuster geradezu einlade.

Innen alles vegan

Innen wirkt der Ocean sehr aufgeräumt, die Stoffe sind aus recycelten Materialen und haptisch sehr ansprechend. Das sehr wohnliche und moderne Interieur kann allerdings nicht ganz verbergen, dass das SUV zu einem relativ niedrigen Einstiegspreis von hierzulande 41.560 Euro (ohne Abzug irgendwelcher Förderungen) auf den Markt kommt. Manche Kunststoffe, zum Beispiel bei den Getränkehaltern in der Mittelkonsole, könnten etwas hochwertiger sein.

Leistung von 205 KW bis 410 KW, Reichweite bis 630 Kilometer

In der Einstiegsversion wird der Ocean von einem Elektromotor mit 205 KW (279 PS) vorne angetrieben, in der höchsten Ausstattungsvariante hat der Ocean Allradantrieb. Die beiden Motoren treiben das SUV dann mit 410 KW (558 PS) voran. Die höhere Ausstattungslinie verfügt dann auch über den leistungsstärkeren Akku, das soll für die 630 Kilometer nach WLTP-Norm reichen.

In der Technik ganz vorne

Over-the-Air-Angebote sollen auf ein ganz neues Niveau gebracht werden. Bis zu sieben Updates im Jahr soll es geben. Zudem ist der Ocean das erste Fahrzeug, in dem neuartige digitale Radar Sensoren verbaut werden. Diese können mit bisher unerreichter Präzision Lebewesen und Dinge erkennen. Schließlich mache es, laut Fisker, einen großen Unterschied „ob vor einem eine Katze oder ein Kind ist, ein Auto oder ein LKW.“ Das Advanced Driver Assistence System (ADAS) kombiniert digitale Kameras mit fünf digitalen Radarsystemen.

„Unsere schlanke und schnelle Produkt Entwicklung ermöglicht es uns, bei unseren Sicherheitssystemen auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, früher als unsere Mitbewerber“, erläuterte CEO Henrik Fisker.

Die Aufmerksamkeit des Fahrers wird mit einer Kamera in der A-Säule überwacht.

Das Fisker Intelligent Pilot System wird es serienmäßig bei dem Fisker Ocean Extreme und im Fisker Ocean One geben. Ocean Sport und Ocean Ultra verfügen über die volle Sicherheits-Hardware-Ausstattung, sie sind softwareabhängig allerdings nur zum Teil freigeschaltet.

Kooperation mit Bridgestone- nicht nur bei der Bereifung

Der Reifenhersteller entwickelte zusammen mit Fisker einen Reifen, der besonders nachhaltig und effizient sein soll. Die stärkere Beanspruchung durch das höhere Gewicht eines Elektrofahrzeuges und das höhere und schnellere Drehmoment wird durch eine spezielle Gummimischung mit recycelten Fasern Rechnung getragen.

Die Zusammenarbeit mit Brigestone geht weit über die Lieferung der Bereifung hinaus, Brigestone übernimmt den Kundendienst. So werden in Frankreich über 450, in Deutschland mehr als 300 Standorte den Fisker Besitzern mit Service und Lademöglichkeiten zur Seite stehen.

Der kalifornische Autohersteller bietet einen mobilen Service und die Abholung des Fahrzeuges von zu Hause, zudem gewähren die Kalifornier auf Antrieb und Batterie eine Garantie von 160.000 Kilometern oder zehn Jahre.

Neues zur Batterietechnik

Fisker arbeitet seit 2020 mit dem größten Batteriehersteller der Welt zusammen. Bei CATL haben sich die Kalifornier bereits für die nächsten Jahre einen zuverlässigen Batterielieferanten gesichert. Henrik Fisker ist in dieser Beziehung ein „gebranntes Kind“. Einer der Gründe für das Scheitern der ersten Fisker Autoproduktion im Jahr 2013 war die Insolvenz des Batteriezulieferers A123 und der damit einhergehende Produktionsstopp für den Fisker Karma.

Zwei verschiedene Batterietechnologien kommen beim Ocean zum Einsatz. Bei den Modellen mit geringerer Reichweite werden Lithium Nickel Mangan Cobalt (NMC) Akkus verbaut, die größere Reichweite versprechen Batteriepacks basierend auf Lithium Ionen Phosthat (LFP) Technik.

So sollen der Ocean Extreme und der Ocean Ultra mit der angekündigten Reichweite von über 630 Kilometern die Bestmarke im Segment setzen. Das optionale Solardach kann Strom für bis zu 3.000 Kilometer im Jahr extra generieren und in die Akkus einspeisen.

Informationen zu Ladetechnik oder Spannung der Hochvoltbatterien wurden noch nicht veröffentlicht, es soll aber, laut Fisker „die fortschrittlichste Technik, die verfügbar ist“ sein.

Produktion bei Magna in Österreich

Der Fisker Ocean steht auf deiner Plattform, die der kanadisch-österreichische Automobilzulieferer entwickelt hat. Nachdem es erst Überlegungen gab, die MEB Plattform von VW als Basis für das SUV zu nutzen, hatte Fisker bei Magna eine Plattform entdeckt, die er nach seinen Wünschen adaptieren konnte und die nun Fisker exklusiv zur Verfügung steht. Der Automobilzulieferer verfügte zudem über genug Kapazitäten, die Fertigung des Ocean zu übernehmen.

„Wir bauen keine Fabrik, zumindest nicht sofort. Das bedeutet, dass unser Fertigungspartner unsere Vision von Fahrzeugen teilen muss und den Status quo durchbrechen, indem sie die CO2 Emissionen der Fahrzeuge vom Konzept bis zur Produktion mindern“, erklärte Henrik Fisker.

Magna hat zugesichert, noch dieses Jahr im ersten Werk in Österreich, in ganz Europa bis 2025 und weltweit bis 2030 CO2 neutral zu sein. Magna CEO Swamy Koagiri dazu:

„Wir glauben, dass das Erreichen von CO2-Neutralität sowohl eine soziale Verantwortung als auch eine geschäftliche Notwendigkeit im Kampf gegen den Klimawandel ist.“

Die ersten fünfzig Fahrzeuge seien bereits in Österreich produziert worden, erklärte Fisker, im November werde dann die Produktion anlaufen. Der Ocean wird vorerst nur in Europa für die hiesigen Märkte und die USA produziert. Für China und Asien ist der Verkauf erst ab Ende 2023 geplant.

Was bedeutet das?

Es gibt bereits über 34.000 Vorbestellungen, die Produktion ist mit Magna, einem der erfahrensten Automobil-Fertiger, gesichert. Und der Preis für den Ocean ist mehr als fair. Wieder hat ein Start-up den etablierten Automobil Firmen gezeigt, wie es geht.

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Fisker: „Pear“ ab 29.900 Dollar netto bestellbar

Update 15.02.2022, von Gregor Soller

Ob man mit dem Namen „Pear“, also „Birne“ auf die „Birn“ eines bayerischen Erfinders anspielt, der ein Fahrzeug mit Unterflurladekompartment erfand oder auf die Foxconn-Produktion der „Apple“-I-Phones, bleibt vorerst Fiskers Geheimnis. Bisher gibt's vom „Pear“ nur eine Draufsicht.

Der vollelektrische, 4,5 Meter lange Fisker Pear soll Nachhaltigkeit, Technologie und Design zu einem digital vernetzten, kompakten Stadt-EV für fünf Passagiere verbinden und wie das ebenfalls von Foxconn produzierte I-Phone ein „Device“ sein.

Dabei legt Fisker nach eigenen Angaben Wert auf intuitive Steuerung, sportliches Fahrverhalten und klar - cleveres Infotainment. Dazu kündigt Fisker einige Branchenneuheiten an, dessen Preis in den USA bei 29.900 US-Dollar vor Steuern und Abzügen beginnen. Fiskers erstes Fahrzeug, der vollelektrische Fisker Ocean SUV, wird im November 2022 in Produktion gehen. CEO Henrik Fisker sagt zum „Pear“:

„Unser Kunde möchte mit uns einen Schritt in die Zukunft machen.“

Und scheinbar sind viele Kunden so neugierig auf Fiskers „Birne“ des Apple-Produzenten, dass man jetzt die Reservierungen eröffnet hat. Ansonsten bleibt er blumig-unkonkret: Per sei ein „aufregendes Fahrzeug“ in einer „aufregenden Zeit“ für das Unternehmen.

Der Pear kann ab sofort für 250 US-Dollar im ersten und weiteren 100 US-Dollar im zweiten Schritt reserviert werden. Die Auslieferung soll 2024 beginnen. Die „Birne“ wird laut Fisker in Ohio mit einem minimalen Startvolumen von 250.000 Einheiten pro Jahr produziert.

Was bedeutet das?

Bisher blieb Fisker äußerst nebulös, was die Eigenschaften seines „Pear“ angeht – bisher gibt es nur eine Draufsicht. Auch das Format des Pear ist kaum kleiner als das des Ocean – insofern darf man gespannt sein, was sich das Start-Up für das zweite Produkt besonders ausgedacht hat und ob das mit der Fertigung wie geplant klappt.

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Fisker Ocean: Europa-Debut auf dem Mobile World Congress in Barcelona

Update 07.02.2024, von Gregor Soller

Fisker macht ernst und bringt den Ocean Sport nach Europa: Ab 41.560 Euro brutto, das sind knapp 34.925 Euro netto.

Schon immer hat Fisker angekündigt, den „Ocean“ auch in die EU bringen zu wollen. Jetzt werden die Amerikaner konkret: Der Ocean Sport soll bis zu 440 Kilometer Reichweite bieten, der Ocean Extreme gar bis zu 630 Kilometer. In der Realität darf man entsprechend mit rund 300 und rund 450 Kilometern rechnen – genug auch für lange Strecken. Der dänischstämmige Henrik Fisker erklärt dazu:

„Europa ist für unser Unternehmen ein entscheidender Markt, da wir auf den Produktionsstart im November in einem CO2-neutralen Werk in Österreich hinarbeiten.“

Die Ansprüche an ein Fahrzeug steckt er amerikanisch hoch:

„Wir möchten das nachhaltigste Fahrzeug der Welt herstellen und die Auslieferungen in Europa dieses Jahr beginnen. Wir erwarten, dass wir in der Region jährlich insgesamt 60.000 Fahrzeuge verkaufen werden.“

Dazu gründete Fisker eine Niederlassung in München und stellt seitdem kontinuierlich neue Mitarbeiter ein, um einen schnell wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge zu bedienen. Das erste europäische Brand Experience Center soll ebenfalls in München starten. Es gibt außerdem Pläne für weitere Zentren in anderen europäischen Ländern. Die geplanten umfangreichen Garantieleistungen sollen von Service-Centern in der gesamten Region unterstützt werden. Hinsichtlich Service bietet das Unternehmen u. a. eine Fahrzeugabholung von zu Hause oder den Fisker Mobile Service für Kunden an, die es bevorzugen, dass qualifizierte Techniker zu ihnen kommen. 

Außerdem gründete Fisker 2021 gründete Fisker die Fisker Magic Works und wählte England als Hauptsitz der Abteilung. Diese Niederlassung von Fisker wird neben Sonderausgaben der Fahrzeuge des Unternehmens neue Hochleistungsprojekte entwickeln, die „Nachhaltigkeit mit Henrik Fisker‘s Anspruch an ansprechendes und emotionales Design“ verbinden sollen. 

Was bedeutet das?

Fisker hat große Pläne für Europa und wird jetzt konkret: Ab 28.2. steht die Marke In Barcelona. In München startet man mit einem Brand-Experience-Center und die Montage soll 2022 in Österreich beginnen. Man darf gespannt sein, wie Fisker der Marktstart gelingt.

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Fisker Pear – eine Birne bayerischen Ursprungs?

Update 14.01.2022, von Gregor Soller

Neben dem „Ocean“ treibt Fisker auch das Projekt „Pear“ weiter. Bereits 2019 hatte der Bayer Stefan Zeuner ein Konzept eines Stromers mit Unterflur-Ladefach als „Birn“ zum Patent angemeldet.

Ein flexibles, ausklappbares Unterflur-Ladefach, das einen niedrig liegenden Sportwagen zum Ski- oder Holzplattentransporteur machen kann – das war die Grundidee von Stefan Zeuner. Und da das Ganze einen Shooting-Brake als Basis hatte, der von den Proportionen ganz grob gesprochen einer „Birne“ ähnelte, lief das ganze Projekt unter eben diesem Namen. Das Ganze hat Zeuner im Laufe der Zeit noch um diverse einschieb- und –klickbare Cargo-Ideen erweitert: So dass die „Birn“ Boxen auch einfach vom Boden aufnehmen oder absetzen könnte oder oder oder. Blieb die optische Herausforderung, die Distanz vom Radhaus zu überbrücken, welche die hochgefahrene „Birn“ etwas seltsam erscheinen ließ.

Zeuner verfasste all das in ein Gebrauchsmuster, dass er auch anmeldete und per „Business Angel“ patent- und produktionsreif Richtung Serie weitertreiben wollte. Doch das ganze Projekt geriet laut Zeuner ins stocken – sein „Business-Engel“ ließ sich immer schwerer greifen und wurde immer unkonkreter bezüglich möglicher Investoren. Doch Zeuner staunte er nicht schlecht, als Henrik Fisker das Projekt „Pear“ ankündigte. Und auch uns wunderte der doch etwas „plumpe“ Name für ein Konzept, das laut Fisker auch mit einem völlig neuartigen Cargokonzept kommen sollte.

Zeuner hat sich jetzt nochmal die Mühe gemacht, seine Birne und „Pear“ gegenüberzustellen und man darf gespannt sein, ob das ungewöhnliche Konzept des unserer Meinung nach etwas umständlichen Unterflurladens es je in Serie schafft. Oder ob der „Birne“ vielleicht doch noch ein ebenfalls immer wieder kolportiertes „Apple“-car zuvorkommt…

Was bedeutet das?

Die Elektromobilität treibt teils wilde und spannende Blüten – bringt aber auch neue Denkanstöße und Konzepte. Man darf gespannt sein, welche davon inwieweit tragfähig sein werden. Manchmal kann es aber auch gesünder sein, Obst einfach nur zu essen, statt es als Fahrzeugkonzepte umzudeuten.

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Fisker kommt nach Deutschland

Update 03.12.2021, von Gregor Soller

Fisker startet die deutschsprachige Website https://www.fiskerinc.com/de-de dazu kommt ein offizieller Instagram-Account @fiskergermany

Fisker startet jetzt auch digital in Europa. Auf der Webseite verkauft Fisker bisher vor allem Trinkflaschen und Kleidung – für den Ocean kann man sich vormerken. Auf der Webseite finden sich Informationen und Spezifikationen des Fisker Ocean, dazu kommt ein erster Einblick in den Konfigurator.

Was bedeutet das?

Nach der Präsentation des Autos in L.A. folgt jetzt die Umsetzung der länderspezifischen Websites. Man darf gespannt sein, ab wann Produktion und Auslieferung starten.

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Fisker: Erster Ocean-Prototyp im Rohbau

Update 29.10.2021, von Gregor Soller

Fisker scheint mit dem Ocean den nächsten Schritt geschafft zu haben: Aus Blechteilen – die jetzt in Vorserie gepresst werden müssen, montiert das Unternehmen erste Ocean-Prototypen

Henrik Fisker twittert zwar viel, aber viel davon zeigt auch nur wenig verwertbare Aussagen. Jetzt scheint aber beim Ocean der nächste Schritt gelungen zu sein: man montiert aus Pressteilen erste Prototypen. Dabei muss es sich um „Vor“-Serienteile des Elektro-SUV handeln, die gepresst werden, heißt: Der Werkzeugbau muss abgeschlossen sein und Fisker kann jetzt mit der Montage von Vorserienmodellen zu Testzwecken beginnen. Mit denen dann auch reale Crashtests und diverse Abstimmungs- sowie Hitze- und Kältetests unter Realbedingungen gefahren werden können.

Was bedeutet das?

Henrik Fisker gehört zu denen, die täglich twittern – aber diesmal lieferte er endlich mal wieder griffiges, verwertbares Material. Denn wenn der „Ocean“ wie geplant spätestens 2023 in Serie gehen soll, müssen jetzt die ersten fahrfähigen Prototypen respektive Vorserienmodelle entstehen. Und das nicht mehr als Einzelstück, sondern in zig Versionen. Immerhin scheinen die Werkzeuge dafür fertig zu sein.

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Fisker: Ocean ab 17.11.2022, Konzeptbild vom "Pear"

Update 17.08.2021, von Gregor Soller 

Eigentlich wollte der Designer und Start-Up-Unternehmer Henrik Fisker den „Ocean“ schon 2021 beim Kunden haben, zuletzt wurde der Termin auf 17.11.2022 verschoben.

Das Auto Medienportal recherchierte jetzt einen Tweet von Henrik Fisker, in dem dieser nochmal darauf hinweist, dass eine Automarke mehr als ein Modell haben muss. Aktuell hat Fisker den Marktstart auf November 2022 verschoben und immerhin in München eine Europa-Zentrale gegründet, die den „Ocean“ in der EU betreuen soll. Bisher sah es ganz gut aus: Nachdem Fisker mit seiner eleganten Luxuslimousine neben – und im Gegensatz zu – Tesla gescheitert war, stellte er sich mit dem Projekt „Ocean“ ganz neu auf.

Auch die Investment-Bank Morgan Stanley lobte das Start-Up: Fisker sei eines der wenigen Start-Ups, das nicht ständig Termine überziehe. Den darauf folgenden Anstieg des Börsenkurses nutzte Fisker prompt, um anzukündigen, sich über Wandelanleihen neues Kapital zu beschaffen - und zwar in Höhe von 625 Millionen Dollar, das sind umgerechnet 530 Millionen Euro. Prompt stürzte der Kurs der Fisker-Aktie ab. Bisher bewegte sich er Aktienkurs seit Jahren eher seitwärts, was gerade bei Start-ups ein Zeichen für Kontinuität und nicht unbedingt negativ ist. Doch zuletzt schlug das Fisker Papier laut dem Bericht des Auto-Medienportal heftiger aus. Am Mittwoch, den 11.8.2021, habe Fisker selbst in einer Telefonkonferenz für Investoren sein Auto wortreich angepriesen. Generell vergeht ohnehin kaum eine Woche, in der Fisker nicht ein Detail des „Ocean“ tweetet.

Der "Pear" soll das Programm ergänzen

Vor allem sei man das erste Start-Up-Unternehmen, das gleich an zwei Plattformen gleichzeitig arbeite: „Das validiert unsere Strategie“, behauptet der gebürtige Däne. Am Samstag, den 15.8.2021 twitterte er dann: „Wir arbeiten daran, Fisker Inc. zu einem langfristigen Geschäft mit starken Produkten zu machen. Eine Autofirma, die siegen will, braucht mehr als ein Auto. Das ist nichts für Tageshändler. Unsere Aktionäre, die langfristig dabei sind, wissen das und ich danke ihnen für ihre Unterstützung.“

Die Retourkutsche folgte laut Auto Medienportal prompt: So wurde Fisker vorgehalten, er hätte vor wenigen Monaten zu sehr viel günstigeren Konditionen zusätzliche Finanzen in seine Klassen spülen können; er verstehe nichts von Finanzthemen. Und das Modell Ocean sei durchfinanziert - woraufhin Fisker per Twitter ausrief: „Wie oft muss ich das Modell PEAR erwähnen!“ - Dabei handelt es sich um die ominöse zweite Baureihe, die „revolutionär“ und „klimaneutral“ sei. Doch er könne leider bis 2023 keine weiteren Details mitteilen – aus „Wettbewerbsgründen“, wie er feststellte. Außerdem wird Fisker vorgeworfen, viel Zeit für scheinbar triviale Themen aufzuwenden. Und auch für seinen privaten Lebensstandard: Im Juni 2021 wurde über eine 21,8-Millionen-Dollar-Villa berichtet, die Fisker gemeinsam mit seiner Frau, Greta Gupta-Fisker, die gleichzeitig als Finanzchefin der Automarke fungiert, akquiriert hat. Auf Twitter wurde ihm unwidersprochen vorgeworfen, er habe dafür im großen Stil Aktien abgestoßen. Die Frage wäre dann, warum er dieses Geld nicht in den „Ocean“ gesteckt hat?

Jetzt schob Fisker weitere Ankündigungen und die 545 PS des künftigen Topmodells hinterher. Auch vom „Paer“ gibt es eine wenig verratende Grafik. Außerdem habe Fisker einen großen Vorsprung vor anderen Herstellern: „Die brauchen vier Jahre, um ein Elektroauto zu entwickeln.“ Wenn sie so weit seien, habe man bereits vier Modelle auf dem Markt, und das laut Fisker „vor 2025."

Was bedeutet das?

Fisker gilt mit dem geplanten Neustart des „Ocean“ als eines der aussichtsreichsten und solidesten Pkw-Start-ups in den USA, welche den Durchbruch im großen Stil planen – in dem Fall mit Foxconn. Doch dazu braucht Fisker statt ständig neuer Ankündigungen sehr bald eine vorzeigbare Prototypenflotte und idealerweise weitere technische und finanzielle Daten, um wieder Ruhe in sein Geschäft zu bekommen.

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Fisker plant „Pear“ mit Foxconn

Update 17.05.2021, von Gregor Soller

Nach dem E-SUV Ocean, dass mit Magna entsteht, soll das zweite Modell von Fisker, das unter dem Projektnamen PEAR (Personal Electric Automotive Revolution) läuft, mit Apple-Auftragsfertiger Foxconn entstehen.

Fiskers „Pear“-Projekt wird konkreter: Das Modell solle ein Elektrofahrzeug in einem „neuen Segment“. Bisher existiert davon nur eine ungewöhnliche Skizze. Jetzt unterzeichneten Fisker und Foxconn eine Rahmenvereinbarung, in welcher die wichtigsten Eckpunkte des Projekts PEAR (Personal Electric Automotive Revolution) konkret festgehalten wurden. Das neuartige Elektrofahrzeug soll vor Subventionen zu einem Basispreis von 30.000 US-Dollar angeboten werden und ab dem vierten Quartal 2023 zunächst in den USA montiert werden, später auch an anderen Standorten. Angestrebt wird mittelfristig eine Jahresproduktion von 250.000 Fahrzeugen. Das Modell, dass das Fisker-Logo tragen wird, soll in Nordamerika, Europa, China und Indien verkauft werden. Als Basis soll eine gemeinsam entwickelte Leichtbauplattform mit der Bezeichnung „FP28“ dienen.

Basis könnte dafür die Foxconn-Elektroauto-Plattform MIH sein. Optional könnte das auch die SEA-Plattform sein, die Foxconn gemeinsam mit Geely entwickelt, um hier ebenfalls als Auftragsfertiger anzutreten. Auch über Twitter treibt Fisker das Projekt jetzt voran. Nach der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding sollen in Arbeitsgruppen Design, Technologie, Engineering und Fertigung festgelegt werden. Wegen des straffen Zeitplans sollen die Gespräche bereits im zweiten Quartal abschlossen und dann eine formelle Partnerschafts-Vereinbarung unterzeichnet werden.

Hohe Erwartungen wegen großer Ankündigungen

Die Erwartungen sind hoch, denn Foxconn will mit MIH nicht weniger als ein „Android-System der EV-Industrie“ schaffen und Fisker will ein Fahrzeug schaffen, „das soziale Grenzen überschreitet, eine Kombination aus fortschrittlicher Technologie, erstrebenswertem Design, Innovation und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und gleichzeitig unser Engagement für die Schaffung der nachhaltigsten Fahrzeuge der Welt erfüllt“. Henrik Fiske rar hier schon immer stark im Ankündigen. Young-way Liu, Vorsitzender der Foxconn Technology Group, steigt hier technisch etwas tiefer ein: Am wichtigsten bei den Plattformen sei der Elektromotor samt elektrischem Steuermodul und der Akku. Hier hätte man die Vorteile einer außergewöhnlich vertikal integrierten globalen Lieferkette und das beste Supply-Chain-Management-Team in der Branche.

Zur Unterstützung der Arbeit am Projekt „Pear“ haben die beiden Unternehmen ein gemeinsames Verwaltungsbüro in den USA und Taiwan eingerichtet, um die Bereiche Design, Engineering, Einkauf und Fertigung zu koordinieren.

Was bedeutet das?

Fisker setzt mit „Ocean“ und „Pear“ auf völlig unterschiedliche Plattformen und Konzepte. Preislich liegen die beiden Modelle allerdings nicht so weit auseinander, wie das konzeptionell kommuniziert wird: Der „Ocean“ ist ein gut gemachtes variables Elektro-SUV, vom „Pear“ existiert bisher nur eine abstrakte Skizze. Die hinter den Kulissen augenscheinlich gerade mit Technik und Leben gefüllt wird. Man darf gespannt sein, wie Fisker und Foxconn das Projekt weitertreiben.

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Fisker plant revolutionäres E-Auto mit Foxconn

Update 26.02.2021, von Gregor Soller

Nach dem „Ocean“ soll schon 2023 der Fisker „Pear“ kommen. Das steht für „Personal Electric Automotive Revolution“, was übersetzt „Persönliche Elektroauto-Revolution“ bedeutet.

Eigentlich hat Henrik Fisker eine vergleichsweise unaufgeregte US-Modellpalette präsentiert. Neben dem schon seit langem gezeigten Luxusliner „Emotion“, der 2023 mit Festkörperakku kommen soll, steht natürlich das SUV „Ocean“ im Mittelpunkt, das mit Magna gebaut wird. Dazu hat Fisker noch einen Pick-up und ein SUV-Coupé gezeigt. Konkret ist aber nur der Ocean, der noch 2021 im Magna-Werk in Graz in Serie gehen soll. Denn mit ihm zielt der gebürtige Däne auch auf den EU-Markt.

Doch schon 2023 will Fisker etwas „Revolutionäres“ nachschieben, diesmal nicht mit Magna, sondern eben mit Foxconn, der Auftragsfertiger von Apples iPhones. Foxconn stieg bereits im Januar 2021 bei Byton ein und unterhält ein Joint-Venture mit Geely. Der taiwanesische Auftragsfertiger entwarf eine eigene Elektroauto-Plattform, die Partnern angeboten wird. Zu denen scheint künftig auch Fisker zu gehören und vielleicht eines Tages, wie beim iPhone auch, Apple. Denn der Apfel-Konzern kommt bei seinem Car-Projekt mit etablierten Autoherstellern wohl nicht so recht weiter. Weder mit Kia noch mit Nissan soll man Erfolg gehabt haben, auch weil das Apple-Car keinen Hinweis auf den Kooperationspartner geduldet hätte.

Doch zurück zu Fisker: Nachdem die Plattform steht und Foxconn schnell skalieren kann, soll das neue Modell bis 2023 fertig sein. In der jetzt unterzeichneten Absichtserklärung ist die Rede von einem sehr hohen Produktionsvolumen von 250.000 Fahrzeugen pro Jahr – für ein Auto, das sich nicht in bestehende Kategorien einsortieren lassen soll. Hier bleibt Fisker eher kryptisch. Gemeinsam wolle man mit Foxconn ein „bahnbrechendes neues Segment-Fahrzeug“ entwickeln.

Daten nennt Fisker bislang keine, es gibt lediglich eine abstrakte Skizze, die an ein Holzspielzeug erinnert und von den Volumina auf ein weiteres SUV hindeutet. Doch Fisker ist bekannt für starke Visionen, zu denen immer stärker ein ethischer Anspruch kommt:

„Wir werden ein Fahrzeug schaffen, das soziale Grenzen überwindet, eine Verbindung aus fortschrittlicher Technik, Design, Innovation und Kosteneffektivität bietet und gleichzeitig unser Engagement für die Schaffung der nachhaltigsten Fahrzeuge der Welt erfüllt“.

Hohe Ziele für ein Projekt, von dem nur eine abstrakte Skizze existiert und das binnen zwei Jahren auf der Straße sein soll.

Was bedeutet das?

Grundsätzlich hört sich das Fisker-Ziel ambitioniert und sozial an – und klingt doch sehr abstrakt. Denn der „Ocean“ kommt da deutlich bodenständiger und gar nicht so revolutionär daher. Deshalb darf man doppelt gespannt sein: Erstens – ob und wie die „Revolution“ umgesetzt wird und zweitens – ob das wirklich bis 2023 gelingen kann.

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Fisker und Magna zurren Ocean-Produktion fest

Update 17.11.2020, von Gregor Soller

Fisker und Magna International Inc. haben das „Preliminary Product Specification (PPS)-Gateway“ abgeschlossen und damit die Grundlage für die Produktion des Fisker Ocean in Graz geschaffen.

Fisker und Magna haben die Eckpunkte zur Produktion des Ocean festgezurrt. Damit stehen die vorläufigen Spezifikationen und die angestrebten Leistungen bei Schlüsselkomponenten und Subsystemen seitens beider Unternehmen. Heißt: Damit kann jetzt auch ein konkreter Zeitplan für alle nachfolgenden Gateways bis zum geplanten Produktionsstart im vierten Quartal 2022 erstellt werden. Damit waren beide Unternehmen, welche die Kooperation erst vor einigen Wochen bekanntgaben, sehr schnell:

„Die heutigen Ankündigungen demonstrieren die Fähigkeit unseres Teams, aggressive Ziele zu setzen und diese rechtzeitig zu erreichen."

So kommentierte Henrik Fisker, Chairman und Chief Executive Officer von Fisker die schnelle Umsetzung der Produktionsvorbereitung und er fügt an:

„Der Abschluss dieser wichtigen Meilensteine in den Bereichen Technik und Einkauf zeigt, wie gut die Teams von Fisker und Magna zusammenarbeiten und unser schnelles, kapitalschonendes Produktentwicklungsprogramm auf Kurs halten, um die Auslieferung des vollelektrischen Geländewagens Fisker Ocean, der voraussichtlich im vierten Quartal 2022 beginnen wird, voranzutreiben".

Interessant: Der Fisker Ocean wird zunächst exklusiv von Magna im Werk Graz hergestellt, wo das Unternehmen derzeit mehrere hochwertige Fahrzeuge im Auftrag von Weltmarken produziert. Fisker und Magna haben vereinbart, bei der weiteren Entwicklung neuer Technologien zusammenzuarbeiten, die die Innovation über mehrere Fahrzeugsysteme und -architekturen für Fisker-Fahrzeuge beschleunigen werden. Mit Stand vom 29. Oktober meldet Fisker knapp 9000 Reservierungen die mit 250 Dollar anbezahlt wurden. Außerdem liege eine feste Bestellung über 300 Fahrzeuge des Ridehailing-Anbieters Viggo aus Dänemark vor, Henrik Fiskers Heimatland. Der Großteil der Reservierungen dürfte aber aus den USA stammen, wo der Ocean zuerst ausgeliefert werden soll. Man kann wählen zwischen einem flexiblen Abo-Modell oder dem Festpreis, der ab 37.500 Dollar (ca. 32.100 Euro) vor Steuern startet.

Was bedeutet das?

Noch im Sommer war Fisker auf der Suche nach Partnern für die Produktion des Ocean. Nachdem zwischenzeitlich gerüchteweise auch VWs MEB in Frage gekommen war, entschied sich das Start-up aus Los Angeles aber für Magna. Nächste Überraschung: Die Produktion des Ocean wird nicht in den USA, Kanada, Mexico oder Asien starten, sondern in Graz, wo der „Ocean“ neben Autos wie dem Mercedes-Benz G oder Jaguar I-Pace entstehen wird.

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Fisker plant Europa-Zentrale in München

Update 27.10.2020, von Gregor Soller

Das Europa-Hauptquartier soll „Matrix“ heißen und wurde auch wegen der relativen Nähe zu Graz gewählt.

Henrik Fisker benennt seine Standorte gern nach Hollywood-Produktionen: Mit dem Namen „Matrix“ fügt sich der neue Europa-Hauptsitz in München in die Hollywood-Namensgebung anderer Standorte ein: Das neue globale Headquarter HQ und im kalifornischen Manhattan Beach wird „Inception“ heißen. Europa soll von München aus gesteuert werden. Da sind vor allem BMW und MAN wichtige Standorte der Automobilindustrie, die auch schon einige chinesische Start-ups wie Byton oder Nio anzog. Und jetzt auch Fisker. Zumal München auch Magna-Standort ist, viele weitere Zulieferer beherbergt und damit laut Fisker zu den wichtigen Standorten der Autoindustrie zählt:

„Durch die Ansiedlung unseres regionalen Hauptsitzes in Süddeutschland können wir schnell und effizient mit dem Aufbau unserer Vertriebsaktivitäten in ganz Europa beginnen.“

Auch die Nähe zu den Alpen und die Verkehrsanbindung mit dem internationalen Flughafen, sowie Bahn und Autobahn lockte Fisker:

„Der einfache Zugang zum Autobahnnetz und zu den Alpenstraßen war auch eine Überlegung zur Validierung unserer Ziele für die Performance des Fahrzeugs.“

Die erste Bestellung kam jedoch aus dem einstigen Heimatland Fiskers, aus Dänemark: Dort hat der dänische Carsharer „Viggo“ 300 Fisker Ocean geordert, obwohl die Produktion in Graz erst Ende 2022 starten soll.

Was bedeutet das?

Fisker baut seine Standorte konsequent aus und das auch in Europa. Einmal mehr siedelt sich ein Fahrzeug-Start-up in München an, wo es sich in bester Gesellschaft befindet und leicht gut ausgebildete Arbeitskräfte finden dürfte.

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Magna baut den Fisker Ocean in Europa

Update 16.10.2020, von Gregor Soller

Jetzt also Magna: Der Austro-Kanadische Zulieferer traf mit Fisker Inc. Vereinbarungen getroffen wurden, die den Rahmen für eine gemeinsame Plattform-Nutzung und für die Produktion des Fisker Ocean SUV bilden. Die Produktion des Fisker Ocean soll im vierten Quartal 2022 starten.

Swamy Kotagiri, Präsident von Magna, erklärte dazu:

„Wir freuen uns sehr, mit Fisker an einem so interessanten und nachhaltigen Produkt arbeiten zu können und sind gespannt, welche zusätzlichen Möglichkeiten diese Zusammenarbeit noch bieten kann.“

Damit geht Magna laut Kotagiri auch einen weiteren Schritt Richtung Gesamtfahrzeugherstellung:

„Dies ist ein hervorragendes Beispiel für unsere Strategie, das gesamte Magna Portfolio für zukünftige Mobilitätsanforderungen zur Verfügung zu stellen und dabei unsere Fähigkeiten im Bereich Gesamtfahrzeugentwicklung und -produktion einzusetzen. Das ist ein Wettbewerbsvorteil, den sowohl neue Mobilitätsanbieter als auch traditionelle Hersteller nutzen können, um ihr elektrifiziertes Angebot zu erweitern.“

Der Fisker Ocean wird zunächst exklusiv von Magna in Europa hergestellt. Das Fahrzeug nutzt die Elektrofahrzeug-Architektur von Magna in Kombination mit dem Fisker-Flexible Platform Adaptive Design (FF-PAD), um eine leichte, aluminiumhybrid basierte FM29-Plattform für den Fisker Ocean zu schaffen.

Frank Klein, President Magna Steyr ergänzt dazu:

„Mehr als 3,7 Millionen produzierte Fahrzeuge und unser Know-how im Bereich der Elektromobilität bilden eine starke Basis, um Fisker bei der Entwicklung und Herstellung des Fisker Ocean zu unterstützen.“

Im Rahmen der Kooperation bezieht Magna Optionsscheine von Fisker zum Kauf von Aktien, die derzeit rund sechs Prozent des Fisker Eigenkapitals entsprechen.

Was bedeutet das?

Mit Fisker steigt auch Magna noch tiefer in die Fahrzeugfertigung ein und beteiligt sich gleichzeitig an dem US-Start-up. Insofern werden die Fisker für Europa höchstwahrscheinlich am Standort Graz bei Magna Steyr montiert werden. Noch nicht ganz so konkret äußerte man sich zu den Märkten in Nordamerika und Fernost.

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Fisker errichtet neues Headquarter in Los Angeles

Update 15.10.2020, von Gregor Soller

Das Unternehmen stärkt seine kalifornischen Wurzeln mit zwei Standorten an der US-Westküste.

Das 2016 in Südkalifornien gegründete Unternehmen Fisker wird seinen neuen Hauptsitz mit dem Namen "Inception" im Continental Park an der Rosecrans Avenue 1888 in Manhattan Beach errichten. Der neue globale Hauptsitz mit einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern soll so konzipiert werden, dass der Raum für die Zusammenarbeit maximiert wird - aber nicht auf der Grundlage der Anzahl der Schreibtische, sondern um den Mitarbeitern die Flexibilität zu geben, sowohl aus der Ferne als auch im Büro zu arbeiten. Henrik Fisker, Vorsitzender und CEO von Fisker, erklärte dazu:

„Wir wussten bereits, dass Südkalifornien unsere zukünftige Heimat sein würde. Da allein bis Ende des Jahres 2020 bis zu 100 weitere Mitarbeiter in das Unternehmen eintreten sollen, bestand unsere Herausforderung darin, die richtige Einrichtung zu finden, um unser Wachstum zu unterstützen."

Der neue Hauptsitz in Manhattan Beach soll es ermöglichen, ein Fahrzeug von der Skizze bis zum Produktionsstart entwickeln zu können und zwar so, dass der Ablauf mit der Digital-First-Philosophie übereinstimmt. Das Fisker-Büro "Source Code", das nach dem gleichen Konzept wie das Hauptquartier in Los Angeles gegründet wurde, befindet sich im Mission District von San Francisco und ist der Schwerpunkt und das Entwicklungszentrum für die Software und Fahrzeugelektronik des Unternehmens, sowohl für die Fahrzeug- als auch für die Fisker-Datencentertechnologie.

Fisker plant bis 2025 eine Erweiterung des Portfolios auf vier-Fahrzeuge. Neben dem SUV Ocean wird die soll es die angekündigte Supersportlimousine auf Basis des EMotion-Konzepts beinhalten (die mit Feststoffakkus starten soll), ein Extremsport-Crossover und einen Pickup-Truck. Wobei man hier Segment verändernde Details bieten will.

Bei der Schaffung seines FF-PAD-Entwicklungsprozesses (Fisker Flexible -Platform Adaptive Design) ist Fisker als Plattform-Agnostiker positioniert und beabsichtigt, die endgültige Auswahl auf der Plattform für die Ocean in Bälde zu treffen. Im Gespräch war dazu bereits der MEB-Baukasten von Volkswagen. Der Produktionsstart soll im vierten Quartal 2022 erfolgen.

Was bedeutet das?

Fisker stellt viele neue Leute ein und errichtet ein neues Headquarter. Konkrete Schritte Richtung Serie, doch das vierte Quartal 2022 liegt dann doch noch in weiter Ferne – auf dass Fisker und sein Team bis dahin durchhalten und eine Basis für den „Ocean“ finden.

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Fisker Ocean für Europa aus Graz?

Update 11.08.2020, von Gregor Soller

Fisker verhandelt nach eigenen Angaben mit Magna über die Produktion des SUV Ocean.

Henrik Fisker twittert und Reuters bestätigt: Der rührige Däne hat mit Magna einen vorläufigen Vertrag für die Produktion seines rein elektrischen SUV-Modells Ocean abgeschlossen. Demnach soll der Fisker Ocean ab dem vierten Quartal 2022 von Magna Steyr im österreichischen Graz montiert werden. Ein endgültiger Vertrag zur Auftragsfertigung des Modells werde „in den nächsten Monaten“ erwartet. Die Gespräche über die Nutzung des MEB-Baukastens von VW hat Fisker derweil auf September verschoben. In den USA hat er nach eigenen Angaben zusätzliches Personal für die Programmierung des Infotainment und der digitalen Dienste eingestellt.

Was bedeutet das?

Fisker setzt seine Kernkompetenz klar auf die digitalen Dienste, während man die Technik so weit wie möglich nach außen geben möchte – auch, um das eigene Risiko zu minimieren und flexibel zu bleiben, heißt: Die Fahrzeugtechnik könnte von VW kommen und montieren wird das Ganze Magna in Graz – womit Fisker in Europa schon konkretere Montage-Pläne hätte als in den USA. Aber auch dort könnte Magna zum Zug kommen.

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Fisker plant bis Mitte 2025 vier Modelle

Update 30.07.2020, von Gregor Soller

Fisker will seine Palette bis 2025 auf vier Modelle erweitert haben, wobei er das langfristige Ziel verfolgt, Elektromobilität als Dienstleistung anzubieten und als „Maas“ – also „Mobility-as-a-service“-Unternehmen aufzutreten.

Neben dem Ocean und der Luxuslimousine auf Basis des EMotion-Konzepts sollen ein vom Ocean abgeleitetes Sport-Crossover und ein Pickup-Truck kommen. Dabei dürfte er unter anderem VWs MEB-Plattform nutzen, denn er kündigt an, das jedes Fahrzeug über Plattformen, Batteriepacks und Komponentensysteme der weltweit führenden Automobilhersteller und Technologielieferanten verfügen soll. Heißt, Fisker wird die kapital- und kostenintensive Produktion diesmal komplett auslagern.

Henrik Fisker, Chairman und CEO, erklärte dazu:

„Als wir Fisker Inc. gründeten, haben wir uns vorgenommen, ein Unternehmen zu gründen, das Elektromobilität als Dienstleistung bereitstellen kann, aber dies durch eine Reihe von hochemotionalen und differenzierten Fahrzeugen tut. Zusammen mit unserem innovativen Leasingprogramm werden wir in der Lage sein, eine vielfältige Auswahl an Produkten für eine Vielzahl von Kunden in vielen verschiedenen Budgets zu bieten."

Was bedeutet das?

Fisker versucht einen interessanten Mittelweg zwischen Autohersteller und Digital-Dienstleister. Man darf gespannt sein, ob das Modell funktioniert. Das Portfolio dürfte bis auf en Pick-up weltweit funktionieren. Europa und seine Flotten hat der gebürtige Däne als Kundenpool fest eingeplant.

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Fisker will an die Börse und den MEB von VW nutzen 

Update 15.07.2020, von Gregor Soller

Fisker arbeitet mit der Investmentgesellschaft Spartan Energy Acquisition Corporation zusammen, um an die Börse zu gehen und soll mit Volkswagen über die Nutzung des MEB für die Serienversion Ocean verhandeln.

Beim zweiten Anlauf möchte Henrik Fisker nicht mehr scheitern und einen soliden Marktstart schaffen. Deshalb sucht er Unterstützung auf der Kapitalseite sowie in der Technik. Die Transaktion Spartan Energy Acquisition Corporation könne laut Fisker voraussichtlich im vierten Quartal 2020 abgeschlossen werden, womit das Start-up auf solideren Beinen stünde. Die Investmentgesellschaft ist eine Tochter von Apollo Global Management, ein Unternehmen, dass sich auf die Übernahme von Energieunternehmen spezialisiert hat. Durch den Firmenzusammenschluss würde Fisker automatisch zu einem börsennotierten Unternehmen mit einem Eigenkapitalwert von rund 2,9 Milliarden US-Dollar. Durch den Börseneinstieg hofft Fisker, die notwendigen (finanziellen) Mittel zu haben, um den Fisker Ocean „Ende 2022 in Produktion zu bringen“. Erst kürzlich besorgte sich Fisker zusätzliche 50 Millionen Dollar Kapital.

Der „Ocean“ soll in den USA zu Preisen ab 37.499 Dollar starten – mit der US-Förderung kommt er so exakt auf 29.999 Dollar. Interessant ist auch das Vorgehen Fiskers in der Produktion: Die will er nämlich extern vergeben und sich stattdessen vor allem auf Design, Software und digitale Funktionen konzentrieren. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte der gebürtige Däne:

„Es ist nicht klug, wenn ein EV-Startup versucht, eine eigene Fabrik zu bauen.“

Fisker verhandele deshalb mit Zulieferern respektive Auftragsfertigern wie Magna, was Magna gegenüber Reuters aber nicht kommentiert hat. Spannendes Detail: Reuters berichtet außerdem, dass Außerdem berichtet Reuters, dass Fisker und Spartan in einer Präsentation vor Investoren erläutert hätten, mit Volkswagen über die Nutzung der MEB-Plattform für den Fisker Ocean zu verhandeln, um dessen Produktion zu beschleunigen. Laut Fisker nutze man hier eher das „Apple-Modell“, heißt: man fertigt nicht selbst, sondern vertreibt in erster Linie Produkt und Software. Mt MEB könne man außerdem Entwicklungskosten sparen. Die Gespräche mit Magna und VW würden auch den Markteinstieg in Europa erleichtern: Magna könnte den Ocean im Auftrag eventuell in Graz bauen (wo man auch externe Aufträge für BMW, Daimler und Jaguar abwickelt) und man hätte einen kurzen Draht zu VW. Dazu passt auch die Verpflichtung von Burkhard Huhnke als Chief Technology Officer. Huhnke war zuvor bei Volkswagen America an der Entwicklung von Elektroautos beteiligt.

Was bedeutet das?

Aktuell kommen konkrete und durchdachte News von Fisker: Aus den Erfahrungen anderer Start-ups und seiner eigenen Geschichte kennt Fisker en immensen Kapitalbedarf beim Serienanlauf eines Autos. Und den will er vorher gedeckt haben. Ohne sich wieder mit der Produktion und Entwicklung zu belasten, die andere im Zweifel besser können, zum Beispiel Magna und VW. Deshalb machen die letzten News Sinn und bringen das Unternehmen Stand heute auf jeden Fall weiter. Über Transaktionen oder Fusionen mit Kapitalbeteiligungsgesellschaften erhalten Start-ups aus den USA seit Neuestem Börsenzugang: Zuletzt hat der Lkw-Hersteller Nikola Motor mit dem gelisteten Unternehmen VectoIQ Acquisition Corporation fusioniert. Seitdem stieg der Kurs der Nikola-Aktie um rund 60 Prozent. Und auch Nikola hat sich mit einem Lkw-Hersteller für die Produktion verbündet: In Europa soll Iveco am Standort Ulm den Brennstoffzellen-Lkw Nikola Tre bauen.

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CES 2020: Fisker zeigt Serienversion des E-SUV Ocean

Update 08.01.2020, von Gregor Soller

Mit seinem neuen Elektro-SUV zielt Henrik Fisker ins Zentrum des weltweiten Marktes

Am 7.1.2020 gab Henrik Fisker einmal mehr eine CES-Messepremiere: Statt edel-luxuriös tritt der SUV Ocean zeitlos und realistisch an, freilich innen so edel ausstaffiert, wie es sich für einen Fisker gehört. Auf Nachfrage erklärte der gebürtige Däne und Firmenchef, dass der Ocean genau das Produkt sei, was alle Kunden wünschten: Ein sportliches SUV mit Anklängen an einen Shooting-Brake. Fakt ist, dass der Ocean für einen Fisker geradezu dramatisch nüchtern und zeitlos wirkt, was ihm beim Absatz aber helfen dürfte. Ebenso wie das All-in-Leasing ab 379 Dollar im Monat bei 3.000 Dollar Anzahlung. Ein 80-kWh-Akku soll bis zu 300 Meilen Reichweite bieten und Solarpanele im Dach sollen jährlich bis zu weitere 1000 Meilen Strecke liefern können.

Nachdem der Ocean am 5.1.2020 in Los Angeles präsentiert wurde, seien laut Natasha Fisker, die für Marketing und PR zuständig ist, "einige 1000 Prebookings" eingegangen - wie viele exakt, wollte sie uns nicht verraten, aber es schienen genügend zu sein, um mit den Launch-Plänen wie geplant fortzufahren. Geliefert werden soll ab 2022.  Im Idealfall weltweit - angezahlt werden kann jetzt schon: 250 Dollar kostet die Order.

Hinter dem Ocean steckt diesmal eine solide Finanzierung und die Hilfe mehrerer Zulieferer: Im Gegensatz zu Tesla wird Fisker nicht mehr alle Komponenten selbst entwickeln und fertigen. Auch für die EU und deren Flotten wäre der Ocean interessant. Auf Nachfrage bestätige Natasha Fisker,  dass man neben den USA auch Asien und Europa beliefern werde.

Und wie klappt das dann mit dem Service, nachdem Fisker sich für einen Direktvertrieb ohne Handel entschieden hat - auch, um die Preise möglichst niedrig zu halten? "Kein Problem, wir kommen zu ihnen", erklärt Fisker daraufhin - wenngleich auch Fisker nicht umhinkommt, mit "Servicezentren" zu planen. Wie das Ganze genau aussehe, würde man laut Fisker später bekanntgeben. Was im Falle Fisker als zuverlässige Info eingestuft werden kann: Fisker kündigt in der Regel sehr frühzeitig Dinge an - aber nur diejenigen, die er auch sicher in trockenen Tüchern hat und zusagen kann.

Was bedeutet das?

Fisker wählt für seinen Neustart einen extrem pragmatischen Ansatz, der Erfolg haben könnte: Preis und Package stimmen und noch hat die Marke Exotenbonus und einen guten Ruf. Man darf gespannt sein, wie schnell nach der CES die Ordereingänge kommen und wie zügig es Fisker gelingt, über den Direktvertrieb hinaus ein Servicenetz aufzubauen, denn ganz ohne Ansprechpartner wird es in der Praxis nicht klappen!

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CES 2020: Fisker präsentiert das E-SUV "Ocean"

Update 30.12.2019, von Gregor Soller

Auf der CES zeigt Fisker die Vorserienversion seines SUV.

Mit dem 4,64 Meter langen SUV Ocean will Fisker in die Großserie starten: Sein Elektro-SUV soll bis zu 480 Kilometer Reichweite bieten und umgerechnet rund 40.000 Dollar kosten. Auf der CES in Las Vegas zeigt er jetzt die Vorserienversion des Modells, das ab 2021 produziert werden soll. Geplant ist hier ein Lithium-Ionen-Akku mit mindestens 80 kWh Kapazität, der für bis zu 300 Meilen Reichweite, umgerechnet etwa 480 Kilometer genügen soll. Binnen 30 Minuten soll wieder Strom für rund 300 Kilometer an Bord sein, womit die Akkukapazität von 15 auf 80 Prozent steigt. Dabei stützt sich Fisker auch auf das Ladenetzwerks „Electrify America“, das wie Ionity in Deutschland bis zu 350 kW anbietet. Auch hier zielt Fisker bewusst auf Teslas Supercharger, so wie er mit dem „Ocean“ auf Teslas Model Y zielt.

Der Innenraum ist „vegan“ und soll viel Platz bieten. Den Vertrieb startet Fisker ausschließlich direkt in den USA. Später sollen weitere Märkte folgen. Seit 27.11.2019 kann geordert werden, geliefert wird aber voraussichtlich erst 2022. Als Anzahlung für eine Reservierung verlangt Fisker derzeit 250 Dollar. Auch Leasing-Modelle wurden schon genannt: Für knapp 3.000 Dollar Basiszahlung kann man den Ocean dann für monatlich 379 Dollar im Full-Service leasen und darf damit bis zu 30.000 Meilen jährlich fahren.

Außerdem Zudem entwickelt Fisker ein Concierge-Service-System für den persönlichen Service und die Wartung der Fahrzeuge.

Was bedeutet das?

Henrik Fisker zielt mit dem „Ocean“ exakt ins Zentrum des E-Auto-Marktes. Er sieht bei Weitem nicht so spektakulär aus wie der „Karma“, aus dem später eine Automarke entstand, dürfte aber erfolgreicher sein. Mehr werden wir nach der Premiere am 4.1.2020 wissen.

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Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Fisker Ocean ist ab 27.11.2019 bestellbar

Update 4.11.2019, von Gregor Soller

Fisker macht Ernst: Das E-SUV heißt „Ocean“ und soll per App geleast werden können. Offizielle Präsentation ist am 4.1.2020

Auch Henrik Fisker twittert gern – und veröffentlichte zuletzt Details zu seinem E-SUV, das „unter 40.000 Dollar“ starten soll – ab 2021. Neu ist dabei vor allem der Vertrieb über ein flexibles, auf einer App beruhendes Leasingmodell. Dazu gab Fisker auch erste Preise bekannt, die "unter 400 Dollar im Monat" liegen sollen - das durchschnittliche Leasingfahrzeug in den USA koste rund 432 Dollar. Wirklich verkaufen wolle man allenfalls die "Fill-Spec-all-in-Version", die dann alleerdings rund 75.000 bis 79.000 Dollar kosten werde. Trotzdem geht es Fisker um "affordability":

„Die Zukunft der Mobilität besteht darin, ein Elektrofahrzeug ohne Aufwand, langfristige Bindung und die abschreckend hohen Betriebskosten zu genießen.“

Der gesamte Betrieb des Fisker Ocean soll entsprechend einfach sein, zumal sich Fisker um den gesamten Service und die Wartung kümmern will – wovon bei E-Autos nicht viel anfällt. Die Reichweite soll bis zu 300 Meilen (gut 480 Kilometer) betragen. Je eine E-Maschine an der Vorder- und Hinterachse sorgen für Allradantrieb. Die Lithium-Ionen-Batterie soll eine Kapazität von 80 kWh haben, gefertigt werden soll der Ocean in den USA. Und auch Fisker hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben: Immer wieder sammelt der Firmenchef selbst Müll am Strand und will jetzt auch recycelte, veganen und innovative Materialien ins Auto bringen – nicht unbedingt direkt aus den Produkten, die er am Strand gesammelt hat, aber immerhin.

Der Teppichboden soll zum Beispiel vollständig aus dem Nylon alter Fischernetze bestehen, womit auch ein Bezug zum Namen des Autos hergestellt wäre. Und wie einst beim Karma setzt Fisker auch beim Ocean auf ein Solardach als extra Energiequelle, das pro Jahr bis zu 100 Meilen respektive gut 1600 Extra-Kilometer bringen könnte. Und natürlich plant auch Fisker den „Ocean“ als Plattform, auf der weitere Modelle folgen sollen. Wie finanziert Fisker das Alles? Diesmal mit der Credit Suisse, außerdem bleiben die Autos durch das Leasingmodell weitestgehend Eigentum der Firma, das heißt, Fisker muss in erster Linie die Herstellung und den Service der Autos finanzieren. In einem Interview deutete er außerdem an, dass man bezüglich der Leasingdauer flexibel sein wolle und die Autos für ein oder fünf Jahre verleasen könnte und auch die gebrauchten Fahrzeuge wieder aus dem Pool heraus verleasen könne. Wir sind schon gespannt auf die nächsten Tweets.

Was bedeutet das?

Im Gegensatz zu seinen hochemotionalen rundlichen Luxuslimousinen hat Fisker den „Ocean“ sehr pragmatisch gestaltet und zielt damit auf den Kern der Weltmärkte. Auf dass er so schnell auf hohe Stückzahlen kommt. Die Pilotfertigung soll Ende 2021 anlaufen, die Großserie dann 2022 starten - mit unterschiedlichen Leasingmodellen, die einen Teil von Fiskers Erfolg auf dem Markt mitbestimmen dürften.

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Fisker plant Elektro-Pick-up

Update 12.08.2019, von Gregor Soller

Auf Twitter kündigte Henrik Fisker gleich zwei weitere neue Fahrzeuge auf seiner EV-Plattform an, darunter einen Pick-up.

Auch Fisker plant mit Plattformstrategie. Unter dem Tweet „Alle Fahrzeuge müssen elektrifiziert werden“, stellte er jetzt die Heckansicht seines Pickup vor, der auch die Plattfrom seines SUV nutzen wird und so zumindest in den USA schnell für einen großen Stückzahlhochlauf sorgen dürfte. Womit die Verbrennerplatzhirsche um Ford F-150, Ran 1500 und Chevy Silverado neben den projektierten Stromern Atlis, Rivian, Tesla und Workhorse einen weiteren Konkurrenten bekämen, der aber etwas kompakter ausfallen könnte.

Was bedeutet das?

In den USA braucht man den Pickup für Stückzahlen – was auch Fisker auf dem Plan zu haben scheint, wenngleich er vom Image her nicht so ganz zum Namen des smarten Dänendesigners passt, der es mit seiner eigenen Marke noch einmal wissen will.   

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Fisker gibt weitere Details zum E-SUV bekannt

Update 19.06.2019, von Gregor Soller

Fisker will das SUV neu erfinden – und hilft nebenbei, die Strände Kaliforniens von Müll zu befreien.

Henrik Fisker plant das nachhaltige SUV – und nutzt dafür gern Twitter. Dank eines geschickten Packages soll sein SUV kompakt sein, aber viel Platz haben, sportlich, aber doch komfortabel zu fahren sein. Noch wichtiger sollen allerdings einzigartige Funktionen sein, die noch niemand zuvor für Benutzerfreundlichkeit und Spaß gesehen hat. Die Reichweite der Batterie sollte etwa 300 Meilen, das sind gut 480 Kilometer betragen. Dabei ist ihm Nachhaltigkeit wichtig, wie Fisker erklärt:  

„Wir werden ein neues Fahrzeug auf der Straße entwickeln, das unglaublich nachhaltig ist und recycelte und vegane Materialien verwendet. Das Fahrzeug wird so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich sein.“  Wichtig ist ihm die Raumausnutzung und die Möglichkeit, lange Gegenstände durchzuladen. Auch dafür kündigt er eine einzigartige Lösung an.

Unter dem Dach sitzen in den D-Säulen Signalleuchten für zusätzliche Sicherheit beim Spurwechsel. Ein weiterer Tweet deutet auf ein neues radikales Feature hin. Und er plant den Einsatz von Recyclingmaterial: „Wenn wir recyceltes Plastik verwenden können, werden wir es tun. Wir beteiligen uns an der Reinigung unseres schönen Planeten!“

Fisker prüft auch die zukünftige Verwendung der Batterien, wenn sie in den Fahrzeugen nicht mehr verwendbar sind. Er arbeitet daran, eine Möglichkeit für die Speicherung von Strom, möglicherweise in Afrika. Die von angekündigten Solid-State-Batterien für den Luxus Fisker eMotion befinden sich noch in der Entwicklung. Bei der Konstruktion eines Fahrzeugs ist es auch wichtig zu wissen, woher man die Rohstoffe bezieht, sagt Fisker, der im Vorstand des nordamerikanischen Bergbauunternehmens First Cobalt tätig ist. Fisker geht davon aus, dass Batterien auch in Zukunft Kobalt benötigen. Und der kann nachhaltig gewonnen werden.

Aktuell arbeitet er die meiste Zeit an der Produktion des SUV und erwartet, rund 100.000 Fahrzeuge pro Jahr herzustellen. Dazu gehört auch die Logistik. Zwar kündigte er noch keine Fertigungsstätte an, doch er will dafür bestehende Gebäude für eine fortschrittliche modulare Fertigung in den USA nutzen.

Ab und an gibt Fisker dann auch den Praktiker, der kleine Schritte tut: Und geht ein Wochenende an den Strand – nicht zum Erholen, sondern um Plastik und Müll einzusammeln.

Was bedeutet das?

Auch Fisker liebt Twitter, um die Community an der Entstehung seiner neuen Projekte teilhaben zu lassen. Allerdings gibt er hier den Anti-Musk: Den braven Müllsammler, der sein neues Auto vor allem über ein durchdachtes Package und eine relative Erschwinglichkeit an den Mann bringen will, während er beim Karma oder BMW Z8 noch wild in Formen schwelgte. Man darf gespannt sein, ob und wann er auch einen Export nach Europa plant. Package und Preis hören sich konkurrenzfähig an.

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Fisker hat neuen Fertigungsexperten angeheuert

Update 08.04.2019, von Gregor Soller

In einem Tweet erklärte Henrik Fisker, das er für die Produktion Don Jackson angeheuert hat.

Fisker geht einen weiteren Schritt Richtung Serienfertigung. Don Jackson bringt laut Henrik Fisker große Fertigungserfahrung von Toyota und VW mit. Er wird die Standortwahl leiten und sich um die Produktion des 40.000-Dollar-SUV kümmern, die ab 2021 starten soll.

Was bedeutet das?

Stück für Stück komplettiert Fisker sein 40.000-Dollar-SUV-Puzzle. Man darf gespannt sein, ab wann er erste Exporte plant.

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Fisker zeigt Skizze seines 40.000-Dollar-SUV

Update 19.03.2019, von Gregor Soller

Die Markteinführung des Stromers plant Fisker für die zweite Jahreshälfte 2021. 

Mit seinem 40.000-Dollar-SUV zielt Fisker klar auf Teslas Model Y und möchte erstmalig auch größere Volumina fertigen. Bereits Ende 2019 will Fisker einen ersten fahrfähigen Prototypen auf die Beine gestellt haben. Produziert werden soll das Fahrzeug nach letzten Aussagen in den USA. Aktuell befände man sich laut Fisker auf der Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte. Dabei legt Fisker diesmal großen Wert auf Eigenständigkeit und wird das SUV nicht von Auftragsfertigern bauen lassen.

Noch nicht zum Einsatz kommen wird der selbst entwickelte Feststoffakku, der aus Kostengründen dem luxuriösen EMotion vorbehalten bleibt. Das SUV wird über zwei E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse mit Allrad antreten. Eine 80 kWh leistender Lithium-Ionen-Akku soll bis zu 300 Meilen (gut 480 Kilometer) elektrische Reichweite bieten.  Dem E-SUV sollen dann insgesamt drei Elektroautos in ähnlicher Preisklasse folgen, um schnell auf Stückzahlen zu kommen. Der Emotion wird eine Sonderrolle spielen und soll laut Fisker nach wie vor das erste Auto der Welt mit Feststoffakku werden.

Was bedeutet das?

Auch Fisker bleibt kontinuierlich am Ball. Nachdem er erste Bilder des SUV-Modells in der Entstehung zeigte, aus denen man aber nichts herauslesen konnte, schiebt der Designer jetzt eine Skizze nach. Und da sieht das Modell für Fisker, der gern in spannenden Rundungen schwelgt (Astion Martin, Karma, EMotion) tatsächlich sehr „konventionell“ aus. Man darf gespannt sein, ob er die US-Autoindustrie und Tesla herausfordern kann.

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Fisker testet Feststoffakkus und entwickelt Großserienauto 

Update 23.02.2019, von Gregor Soller

Auch Fisker plant ein „Einstiegsmodell“ unter dem eMotion, das wie Teslas Model 3 in der 40.000-Dollar-Klasse starten soll.

Auch Henrik Fisker twittert aktiv: Zum Beispiel den eMotion, der zu Testzwecken angeblich schon Feststoffakkus an Bord haben soll und Ausschnitte des Clay-Modells, aus dem das preisgünstigere Serienmodell unterhalb des Emotion entstehen soll. Wobei das herkömmlich Li-Io-Akkus nutzen dürfte. Für das Großserienmodell plant der rührige Unternehmer mit rund 250.000 Einheiten bis 2025, wobei er hier seine autonomen Shuttles mit einrechnet. Auf Twitter erlaubt er auch Einblicke in den Start seiner eigenen Zellfertigung, in der gerade die ersten Exemplare für Testzwecke entstehen.

Wichtig ist ihm eine eigene Fertigung, die ihm mehr „Freiheiten“ erlaube. Interessant wird auch das Modell für den Massenmarkt werden: Denn während Fiskers Entwürfe für Aston Martin, BMW und seine eigenen Marken immer extrem elegant und auch sofort erkennbar waren, möchte er seine Handschrift für das Großserienmodell ändern: Das Auto soll ein ganz anders Design aufweisen als das, für das er bislang bekannt ist. Das zeigt sich auch an den Fotos des Clay-Modells, die er online gestellt hat. Dabei scheint es sich um ein Mittelklasse-SUV zu handeln, das er auch ganz neu denken möchte. Interessant auch seine Aussagen zu neuen Arten der Mobilität, die er gern in Stadt und Land trennen möchte, denn: Die Auslegung der Crashsicherheit auf hohe Tempi sorge für unnötig hohe Komplexitätsgrade und Kosten.

Was bedeutet das?

Fisker gehört zu den nimmermüden Visionären, die mit eigenen Meinungen ihre eigenen Ideen umsetzen und auch wieder aufstehen, wen sie einmal gestürzt sind. Auch zum Jahresbeginn 2019 lässt der rührige Däne in L.A. keinen Zweifel: Er bleibt dran. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.

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Fisker plant 40.000-Dollar Elektroauto

Update 13.09.2018, von Gregor Soller

In einem Interview äußerte sich Henrik Fisker zu den Plänen für ein Elektro-Modell, das mit Teslas Model 3 konkurrieren soll.

Henrik Fisker macht Dampf. In einem Interview äußerte er sich zu Plänen für ein günstigeres Fahrzeug unterhalb der Luxuslimousine Emotion, die mit Feststoffzellenakkus starten soll. Auch deren Entwicklung braucht noch Zeit, so dass es sein könnte, dass der günstigere Fisker vor dem Emotion auf den Markt kommt. Als Zeitrahmen für den großen Durchbruch der Elektromobilität nennt Fisker die Jahre 2021 bis 2022, wenn bei vielen Herstellern die zweite Generation Elektrofahrzeuge an den Start geht und die Infrastruktur noch besser ausgebaut ist: „Selbst wenn wir in den nächsten Jahren weltweit von einigen Millionen Elektrofahrzeugen sprechen, ist das immer noch wenig verglichen mit dem Gesamtmarkt“, räumt Fisker ein. Und noch immer sei das Angebot an Elektrofahrzeugen beschränkt, weshalb er durchaus noch Platz für einen „günstigen“ Fisker sieht. Aktuell stecke man seine Energie jedoch in die Feststoffzellen und das autonome Shuttlekonzept, das unter „Fisker Orbit“ entwickelt wird.

Mit Angaben zu Stückzahlen ist er allerdings extrem vorsichtig: „Wenn wir etwas gelernt haben, dann, dass man nicht zu früh Stückzahlenprognosen abgeben sollte“, erklärt er mit einem Seitenhieb auf Tesla. Räumt aber auch ein, dass man, um Fahrzeuge mittelfristig kostendeckend produzieren zu können, „einige 100.000 Einheiten“ im Jahr erreichen müsse.

Was bedeutet das?

Man darf gespannt sein auf die Umsetzung von Fiskers Ankündigungen: Sowohl die Solid-State-Batterie als auch das preisgünstigere Modell klingen sehr vielversprechend. Auch das "Orbit"-Projekt könnte klappen. Doch an beiden Themen beißen sich gerade auch andere Konzerne die Zähne aus und bisher hat Fisker nicht mehr zu bieten als Prognosen und Prototypen.

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Fisker E-Motion soll weltweit erstes Serien-E-Auto mit Feststoffbatterien werden

Update 15.05.2018, von Gregor Soller

In einem Interview, das Henrik Fisker auf dem Youtube-Kanal „E For Electric“ gab, kündigt er an, den Launch der Luxuslimousine E-Motion an den Launch der Feststoffakkus zu knüpfen. Womit der E-Motion das weltweit erste Auto mit Festkörperbatterien sein soll.

Noch zur CES kündigte Fisker an, den E-Motion mit Lithium-Ionen-Zellen zu starten und später in einer „Modellpflege“ auf Festkörperakkus umzurüsten. Gesetzt waren eigentlich Lithium-Ionen-Zellen von LG Chem. Gleichzeitig kündigte er allerdings für die Zukunft eine patentierte Festkörper-Batterie an, die gegenüber der Lithium-Ionen-Technik eine 2,5-fach höhere Energiedichte bieten soll. In dem Zusammenhang kolportierte Fisker Reichweiten von rund 800 Kilometern und Ladezeiten binnen einer Minute.

Im Interview erklärte Fisker, dass er gerade entsprechende Labortests laufen habe, denen weitere Testreihen folgen sollen, so dass er die Entwicklung bis „2020“ abgeschlossen sein könnte. Deshalb möchte er den Start des E-Motion dann auch mit dem Start des Festkörperakkus verbinden, um damit das erste Auto weltweit mit Festkörperakku zu launchen.

Was bedeutet das?

Fisker will es wissen: Nach der Bruchlandung des bildschönen elektrischen Karma soll der E-Motion jetzt nicht nur über Optik, sondern auch über Technik punkten.

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Fisker hat ein Patent für Feststoffbatterien eingereicht

15.11.2017, von Gregor Soller

Die neuen Akkus sollen eine besonders hohe Energiedichte und bis zu 800 Kilometer Reichweite bieten.

Auch Henrik Fisker nutzt die sozialen Medien, um News zu verkünden: Zuletzt gab er bekannt, Patente für eine Feststoffbatterie eingereicht zu haben, die ab 2023 in Großserie produziert werden soll. Weitere Hintergründe liefert die Plattform autoblog.com: Ein Mitarbeiter aus Fiskers Batterieteam war laut Autoblog Mitbegründer von Sakti3, einem Unternehmen, das sich seit 2011 mit der Entwicklung von Feststoffbatterien beschäftigt und mittlerweile von Dyson gekauft wurde. Dort plant man künftig, neben Staubsaugern auch Autos zu fertigen.

Die neue Fisker-Batterie soll eine 2,5 mal höhere Energiedichte als Lithium-Ionen-Akkus haben und so eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer ermöglichen. Viel revolutionärer wäre aber die Ladezeit von einer Minute. Außerdem sollen die neuen Feststoffbatterien günstiger herzustellen sein als die Lithium-Ionen-Akkus und noch sicherer sein, was die Brandentwicklung und Explosionsgefahr angeht

Fisker möchte die neue Batterie zusammen mit dem EMotion auf der CES in Las Vegas präsentieren. Der Tesla-Gegner startet allerdings mit Lithium-Ionen-Akkus von LG Chem und soll damit schon bis zu 640 Kilometer Reichweite realisieren können und binnen neun Minuten wieder 200 Kilometer „nachladen“ können. Der EMotion kostet 129.900 Dollar und kann derzeit für 2000 Dollar Anzahlung bestellt werden.

Was bedeutet das?

Fisker ist wieder aufgestanden: Und versucht einmal mehr, den schöneren und intelligenteren Tesla zu bauen. Und nachdem sich mittlerweile auch Großkonzerne wie Hyundai und Toyota-Konzern sowie Continental zur Forschung und künftigen Serienfertigung von Feststoffbatterien bekannt haben, scheint dieses Akku-Thema gesetzt zu sein. 

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Fisker gibt weitere Details zum EMotion bekannt

15.06.2017, von Gregor Soller

Neue Luxuslimousine soll in den USA ab 30.6.2017 bestellbar sein.

Fisker gibt weitere Daten zu seinem elektrischen Tesla-Gegner EMotion bekannt. Das Fahrzeug bietet ein neues Energiespeichermedium auf Graphen-Basis. Die Alu-Carbon-Verbundbauweise soll für ein niedriges Gewicht und bessere Reichweiten sorgen, die Fisker mit 400 Meilen respektive rund 640 Kilometer angibt. Binnen neun Minuten soll er genug Energie für 100 Meilen respektive 160 Kilometer Reichweite laden können. Vorbestellungen nimmt Fisker ab 30.6. an, die Präsentation soll am 17.8.2017 erfolgen. Der Basispreis soll bei 129.000 Dollar starten. Einzige Krux: Die Serienmodelle sollen Stand heute erst ab 2019 ausgeliefert werden.

Was haben die Kunden davon?

Eine extrem elegante, aber nicht ganz billige Tesla-Alternative, der hoffentlich mehr Glück beschieden ist als dem einst ebenfalls schon eleganten Karma.

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