Fiat ist 2023 bisher absatzstärkste Stellantis-Marke
Olivier François, Fiat CEO und CMO Global Stellantis, atmet erleichtert auf: Nachdem bereits einmal die „Hardcore-Nischenmarke“ Jeep zulassungsstärkste Marke des Konzerns war, hat sich Fiat diese Krone wieder zurückgeholt. Er erklärt:
„In den zurückliegenden zwei Jahren hat sich Fiat innerhalb der Stellantis Gruppe erfreulich entwickelt. Wir haben Fiat profitabler gemacht und internationaler aufgestellt als jemals zuvor. Auch im ersten Halbjahr 2023 hat Fiat erneut diesen globalen Erfolg bestätigt und damit wesentlich zu den hervorragenden Ergebnissen der Stellantis Gruppe beigetragen. Mit 645.000 verkauften Einheiten war Fiat in den Monaten Januar bis Juni stärkste aller Stellantis-Marken.“
Das Plus beträgt laut François zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei sei Fiat in den drei wichtigen Ländern Brasilien, Italien und Türkei und damit in drei unterschiedlichen Wirtschaftsregionen führend. Die Marke verkaufte mehr als 50 Prozent des Gesamtvolumens außerhalb Europas, was in der europäischen Automobilbranche ziemlich einzigartig ist. Allerdings muss man hier sehen, dass man die Türkei zu Asien zählt und dort den Tipo als „einheimisch montiertes Auto“ am Start hat und dass Brasilien der größte Markt Südamerikas ist. Hier haben ber auch VW, GM mit Chevrolet und die asiatischen Marken verstärkte Ambitionen.
Fiat hängt sehr stark vom Erfolg des 500e ab - der aber sehr gut performt
Positiv außerdem: Der in Italien montierte Fiat 500 Elektro ist europaweit die Nummer 1 unter den zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen Stadtautos. Mit dem Fiat Topolino und dem Fiat 600e, den ersten neuen Modellen auf Basis von Elektro-Plattformen der Stellantis Gruppe, soll Fiat auch in Zukunft eine stärkere Rolle im Wandel zur Elektro-Mobilität übernehmen. François hofft:
„Dank der Synergien und Möglichkeiten innerhalb der Stellantis Gruppe wird Fiat in den nächsten drei Jahren wieder zu einem Marktführer, einem Maßstab für andere und einer echten Lovebrand.“
Der Erfolg in der ersten Hälfte des Jahres 2023 beruht auch auf einer ausgewogenen geografischen Präsenz. Fiat wurde so nach eigenen Angaben widerstandsfähiger gegen Marktentwicklungen. Die italienische Marke ist mit einem Anteil von 14,1 Prozent mit großem Abstand Marktführer in Südamerika, außerdem mit einem Anteil von 22,0 Prozent verkaufsstärkste Marke in Brasilien, dem größten Markt des Kontinents und außerdem wichtigsten Absatzmarkt für Fiat außerhalb von Europa. Der Fiat Strada ist in Brasilien das meistverkaufte leichte Nutzfahrzeug und segmentübergreifend die Nummer 2. Was hierbei gern ausgeklammert wird: In Nordamerika tut man sich mit dem 500 e schwer und in Asien ist man außerhalb der Türkei nur sehr dezent unterwegs. Auch in Australien ist man derzeit nur mit 500, 500e (beide samt Abarth) und dem Ducato präsent, im für Europas Premiums sehr starken Südkoreanischen Markt gar nicht.
In Europa, sei die Marke traditionell führend im Segment der Stadtautos: Fiat setzte hier in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 insgesamt 271.800 Fahrzeuge ab. Im Heimatland Italien ist FIAT mit einem Anteil von 12,8 Prozent segmentübergreifend Marktführer. Der Fiat Panda ist das meistverkaufte Modell Italiens. Der Fiat 500 Elektro ist nicht nur das meistverkaufte batterieelektrisch angetriebene Fahrzeug (BEV) der Stellantis Gruppe. Europaweit liegt der Fiat 500 Elektro außerdem an der Spitze in seinem Segment und belegt in Bezug auf Verkaufszahlen darüber hinaus in den Ländern Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien einen Platz unter den Top-5 aller Elektro-Fahrzeuge.
Große Erfolge verzeichnete Fiat nach eigenen Angaben auch in der Region Mittlerer Osten/Afrika (MEA). Die Marke ist die Nummer 1 in der Türkei mit einem Markanteil von 18,2 Prozent. Erheblichen Anteil an diesem positiven Ergebnis hatte der Fiat Tipo, das insgesamt meistverkaufte Fahrzeug im Land.
Afrika und der mittlere Osten sollen wieder stärkere Märkte werden
Gleichzeitig hat Fiat die Weichen für weitere Steigerungen in der MEA-Region gestellt: Die Marke ist nach Algerien zurückgekehrt und hat die Voraussetzungen für eine zukünftige Produktion des Fiat 500 Hybrid geschaffen, des ersten Hybrid-Modells im Land. Ab Ende des Jahres 2023 wird im Stellantis Werk Tafraoui in der nordalgerischen Provinz Oran außerdem das Transportermodell Fiat Doblò gefertigt.
Was bedeutet das?
Fiat steht auf drei besonderen und nicht immer ganz wackelfreien Säulen: Neben dem Heimatmarkt Italien sind das Brasilien und die Türkei. Gleiches gilt für die Modelle: Vor allem 500 und Ducato machen in Europa das Volumen, während es in der Türkei der Tipo ist. Hauptaufgabe von Olivier François wird sein, die Marke wieder auf mehreren Märkten auf eine breitere Modellpalette zu stellen. Denn wenn es in Brasilien, der Türkei oder Italien marktseitig mal wieder bebt, kann das für Fiat sehr schnell sehr ungemütlich werden. Aber immerhin: Aktuell lassen die letzten Neuigkeiten hoffen, dass man gut unterwegs ist.
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