Werbung
Werbung

Fahrbericht Nissan eNV 200: Der Van reicht jetzt weiter

Verbesserter Antriebsstrang mit mehr auch unter Realbedingungen erzielbarer Reichweite, aber leider keine Detailpflege.

MIt dem neuen Leaf erhielt auch der e-NV 200 einen verbesserten Antriebsstrang. | Foto: G. Soller
MIt dem neuen Leaf erhielt auch der e-NV 200 einen verbesserten Antriebsstrang. | Foto: G. Soller
Werbung
Werbung
Gregor Soller

Mit der Vorstellung des neuen Leaf fährt Nissan auch nochmal den e-NV 200 vor. Auch er bietet dank 40-kWh-Akku mehr Reichweite von laut Hersteller bis zu 280 Kilometer. Real sind es 200 Kilometer, wie wir auf einer eher anspruchsvollen Runde auf Teneriffa erfahren konnten. Damit sollten jetzt vor allem Handwerker und Wochenendausflügler besser gegen Reichweitenangst gefeit sein. Denn die bisher ging dem Leaf je nach Profil gern schon bei gut 100 Kilometern der Strom aus, was für viele Touren immer etwas knapp war. Diese Kuh ist jetzt vom Eis, zumal die höhere Reichweite nicht mit größeren Akkus, sondern mit einer höheren Energiedichte erreicht wurde. Sprich: Am Raumbedarf der Batterien ändert sich nichts und auch das Gewicht änderte sich allenfalls marginal. Der Kastenwagen darf bis zu 561 Kilo Nutzlast an Bord nehmen. Die Anfahrhilfe erleichtert den Start an steilen Steigungen und das Getriebe soll hinsichtlich seiner Effizienz nochmal optimiert worden sein. 

Außerdem lässt sich der e-NV 200 auch als Speicherbatterie oder Stromgeber für den Haushalt oder E-Bikes nutzen, womit Nissan nochmal auf die bidirektionalen Lademöglichkeiten und das Thema „Vehicle-to-grid“ respektive „Vehicle-to-home“ hinweist.

Etwas schade ist in dem Zusammenhang, das man dem e-NV 200 sonst praktisch keinerlei Modellpflege angedeihen ließ. Noch immer muss man beim Siebensitzer die Bestuhlung in der hintersten Reihe zu den Seiten wegklappen, wo sie dann „im Weg hängt“. Auch das übrige Gestühl ist eher bescheiden durchdacht und ausgeformt – da bleibt die Nutzfahrzeugbasis spürbar, die ansonsten für eine tolle Raumausnutzung sorgt. Verzögert respektive rekuperiert wird beim e-NV 200 weiter über die Wählhebelstellungen „D“ (weniger stark) und „B“ (stärker), womit sich lange Bergabfahrten ohne Nutzung des Bremspedals gut einteilen lassen, wenngleich das neue „intelligente Gaspedal“ des Leaf hier deutlich smarter ist als das Hin- und Herschalten am e-NV-200-Wählhebel. Der e-NV 200 als limitiertes Sondermodell 2.Zero startet ab 32.490 Euro netto als Kastenwagen und ab 35.034 Euro als „Evalia“ genannter Siebensitzer, die Basisvariante kostet ab 28.660 Euro. Die alte 24kWh-Version fällt damit aus dem Programm. Ursprünglich war ein paralelles Angebot zweiter Akkukapazitäten angedacht gewesen.

Was bedeutet das?

Nissan hat den e-NV 200 vor allem beim Antriebsstrang optimiert, was ihm sehr gut tat. Schade, dass man dabei nicht auch ein paar kleine funktionelle Verbesserungen mit einfließen ließ. Ist aber auch (noch) nicht nötig: Als guter Raumausnutzer bleibt der elektrische Kompaktkasten weiterhin fast im Feld, wenn man vom Konzerngeschwister Renault Kangoo Z.E. absieht.

Werbung
Werbung