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Fahrbericht Citroën e-C4 X: Komfort-Stromer zum Verbrenner-Preis

Der vollelektrische ë-C4 X steht in den Startlöchern. Das markante Crossover mit 50 kWh-Batterie und 100 kW Leistung punktet vor allem bei Komfort und Preis – ab 37.540 Euro (ohne Förderung) ist der Stromer ab dem ersten Quartal 2023 zu haben.

Fließheck, Limousine und eine Prise SUV. Der e-C4 X ist ein echtes Crossover.| Foto: Citroen
Fließheck, Limousine und eine Prise SUV. Der e-C4 X ist ein echtes Crossover.| Foto: Citroen
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Thomas Kanzler

Citroën geht den nächsten Schritt bei der Transformation zur e-Marke. Der C4 X wird in 14 Märkten, darunter auch Deutschland, ausschließlich als BEV erhältlich sein. Beim C4 X präsentieren die Franzosen ein Crossover-Design, das die elegante Silhouette eines Fließhecks mit der modernen Dynamik eines SUV und Geräumigkeit eines Viertürers verbinden soll. Mit einer Länge von 4600 mm reiht sich der e-C4 X in die Citroën-Modellpalette zwischen dem C4 (4360 mm) und dem C5 X (4800 mm) ein. Der Radstand ist mit 2670 mm der gleiche wie beim e-C4. Wie auch der e-C4 basiert der e-C4 X auf der CMP-Plattform des Unternehmens.

Bis zur C-Säule ein C4

Von Vorne betrachtet sind C4 und C4 X gleich. Ab der C-Säule ist der kurze C4 eher expressiv gezeichnet, während der neue C4 X eine Limousinen-ähnliche Linie wählt. Durchaus elegant streckt sich der C4 X da schon in die Kompaktklasse. Aber während der kleine Bruder C4 auch hierzulande als Verbrenner erhältlich ist, setzt der C4 X ganz auf Elektro.

„Mit dem ë-C4 X setzen wir die konsequente Transformation zur ë-Marke fort und bieten unseren Kunden ein besonders attraktives Angebot: Das Modell knüpft an die Stärken des ë-C4 an und bietet dabei noch mehr Platz, einen noch größeren Kofferraum sowie noch mehr Komfort – und das zu einem ähnlichen Preis. Wir freuen uns auf das neue Mitglied in unserer Citroën-Familie“, sagt Citroën-Deutschlandchef Wolfram Knobling.

Hierzulande Stromer international auch Verbrenner

Der e-C4 X ist das nächste Modell, das in vielen europäischen Märkten ausschließlich elektrisch verkauft wird. Kunden, die auf den EMEA (Europe, Middle East, Afrika) und internationalen Märkten sowie in wenigen süd-/osteuropäischen Ländern einen Verbrennungsmotor bevorzugen, können im neuen C4 X auch zwischen den PureTech Benzinmotoren und BlueHDi-Dieselmotoren von Citroën wählen. Die neuen e-C4 X- und C4 X-Modelle werden für alle Märkte im Stellantis Werk in Madrid, Spanien, gebaut.

„Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die der neue e-C4 X bietet, denn er wird einen wichtigen Beitrag zu unserer Markenpräsenz und unseren Verkaufszielen leisten", ergänzt Vincent Cobée, CEO von Citroën.

Viele Kunden hätten sich eine bezahlbare, verantwortungsbewusste und elegante Alternative zu den vielen Fließheck- und SUV-Angeboten in der Kompaktklasse gewünscht so Cobée weiter, und dies sei die "beste Interpretation dieses Bedürfnisses".

Fastback, Limousine und SUV

In der Seitenansicht betrachtet, fließt die dynamische Dachlinie des Fahrzeugs nahtlos von der Oberkante der Windschutzscheibe in die obere Platte des Kofferraumdeckels und schafft so eine Fastback-Silhouette. Der hintere Überhang kaschiert die Länge, die erforderlich ist, um den geräumigen 510 Liter fassenden Kofferraum zu verpacken. Große Räder mit einem Durchmesser von 690 mm in Kombination mit einem kurzen vorderen Überhang verleihen dem Fahrzeug eine höhere Fahrposition.

Die Frontpartie trägt das von Citroën bekannte Markengesicht mit dem separaten Tagfahrlicht. Die hohe, horizontale Motorhaube mit konkaven Einbuchtungen und die Chromleisten, die sich über die gesamte Breite der Karosserie erstrecken, verbinden sich mit den LED-Frontscheinwerfern. Tatsächlich ist der e-C4 X in Realität eleganter als auf einigen Fotos, auf denen er aus manchen Perspektiven etwas unproportioniert wirkt.

„Der e-C4 X hebt sich von der Masse ab – er behält die Rundungen und die Formensprache bei, die an der Front unverkennbar Citroën sind, aber wenn man um das Auto herumkommt, sieht man, dass seine Silhouette einzigartig ist - viel dynamischer und aufregender", wirbt Citroën Design Director Pierre Leclercq.

Man habe mehr Länge gewollt, um den Fondpassagieren mehr Komfort zu bieten, und ein sehr großes Kofferraumvolumen, ohne dass das Auto kastenförmig oder plump wirkt. Deshalb wurden die harten Punkte so weit wie möglich herausgearbeitet, um eine Fastback-Dachlinie zu erreichen, die nahtlos in den Kofferraumdeckel übergeht und dann durch die geformte Rückwand bis zum Stoßfänger hinunterreicht. In Kombination mit der höheren Karosseriehöhe und der robusten Verkleidung rund um das Auto kaschiert dies die Länge des Fahrzeugs und lässt es auf sportliche Weise nach vorne drängen, befindet Leclercq weiter.

Fliegender Teppich

Citroën nennt das angestrebte Fahrgefühl auch „Flying Carpet“. Und tatsächlich ist das Gestühl komfortabel, die Sitze sind relativ breit und verfügen über eine Auflage aus Spezialschaum. So sollen die Insassen das Gefühl haben, in einem bequemen Sessel zu sitzen, der sie von den Unebenheiten der Straße isoliert. Die Rücksitze können optional beheizt werden, die Vordersitze sogar beheizt und mit einer Massagefunktion ausgestattet werde. Mehr noch mehr Fahrkomfort sorgt die Advanced Comfort Federung. Bei diesem System werden in Verbindung mit dem Stoßdämpfer und der Feder anstelle mechanischer Anschläge zwei progressive hydraulische Stoßdämpfer verwendet.

Mehr Luft mit Panoramadach

Im Innenraum ist der neuen e-C4 X für seine Klasse geräumig. Dies wird besonders im Fond deutlich, die Kniefreiheit in der zweiten Reihe beträgt üppige 198 mm und die Kopffreiheit ist trotz abfallender Dachlinie auch für den knapp 1,90 Redakteur ausreichend. Für ein noch großzügigeres Raumgefühl lässt sich ein Panoramadach ordern. Besonderes haben sich die Franzosen für den Beifahrer einfallen lassen. Der e-C4 X bietet eine Halterung für das iPad oder andere Tablet-Computer. Das Ausziehbare System ist direkt in das Armaturenbrett integriert und ermöglicht es dem Beifahrer, die Zeit unterwegs optimal zu nutzen. Und sollte der Akku des Smartphones schwächeln, befindet sich neben zwei USB-Anschlüssen auch ein offener Bereich zum kabellosen Aufladen des Handys in der Mittelkonsole. Zwei weitere USB-Anschlüsse befinden sich im Fond.

Komfortables Fahren

Der bekannte Einheitsantrieb aus dem Stellantis-Konzern verfügt wie gewohnt über eine Leistung von 100-kW (136 PS). Damit beschleunigt der nicht gerade rasant. Der Stromer ist von 0 auf 100 km/h im Sport-Modus in 9,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Der vollelektrische e-C4 X erreicht eine Reichweite von bis zu 360 km WLTP. Die 50-kWh-Batterie ist als 400-Volt-Hochvolt-Li-Ion-Batterie ausgelegt. Es stehen drei Fahrmodi zur Verfügung − Eco, Normal und Sport, wobei das Crossover erst im Sportmodus alle 136 Pferde von der Leine lässt.

Angenehmes Reisen, nur nicht zu weit

Wir waren rund in und rund um Madrid auf Landstraßen und auf Autobahnen unterwegs. Der e-C4 X ist ein sehr angenehmes Reisefahrzeug. Die extra Kilos der Batterie im Vergleich zum Verbrenner tun dem Kompakten beim Federungskomfort zusätzlich gut. Die Lenkung ist eher straff und direkt. Die Aerodynamik ist mit einem Cw-Wert von 0,29 nicht herausragend. Trotzdem sind im Fahrzeug kaum Windgeräusche zu vernehmen. der Antrieb ist Stromer-typisch fast lautlos und die Michelin E-Auto Reifen rollen kommod - der e-C4 X ist ein angenehm leises Reisefahrzeug. Natürlich kommen bei gerade einmal 100 kW und einem Leergewicht von knapp 1,7 Tonnen auch im „Sport-Modus“ keine Sportwagen-Gefühle auf, wir hatten aber bei unseren Fahrten nie das Gefühl, untermotorisiert zu sein.

Das Rekuperieren lässt sich mit einer Taste neben dem Fahrmodi-Schalter aktivieren, was sich vor allem beim Fahren in den Serpentinen im bergigen Umland Madrids verbrauchsmildernd wirkte. Zum echten „one-Pedal“-Fahren ist es für unseren Geschmack aber zu schwach.

MyCitroën und Hello Citroën

Der neue e-C4 X ist mit der neuen Infotainment-Schnittstelle MyCitroën Drive Plus ausgestattet, die kürzlich erstmals im Flaggschiff Citroën C5 X eingeführt wurde. Die Benutzeroberfläche verfügt über einen 10-Zoll-HD-Bildschirm. Bei der Darstellung des Navigationssystems sollte Citroën noch einmal nachbessern. Wir hatten einige Male das Problem, dass die schriftliche Bezeichnung einer Ausfahrt die grafische Darstellung des Navis überdeckte. Die neue Schnittstelle verfügt über eine natürliche Spracherkennung, einen digitalen Assistenten, der mit dem Befehl „Hello Citroën" aktiviert wird. Das Spracherkennungssystem soll in der Lage sein, 20 Sprachen zu verstehen, visuelles Feedback zu geben und auf deutlich mehr Befehle für Fahrzeugsysteme wie Klimatisierung, Audiomedien, Telefon und verbundene Sprachdienste reagieren. In der Realität tat sich das System mit manchem Befehl schwer. Kartenmaterial der TomTom Navigation aktualisiert sich selbstständig Over-The-Air.

Diese neue Benutzeroberfläche MyCitroën ist im e-C4 X an den 10-Zoll-Bildschirm gekoppelt und kann mithilfe eines Systems von Widgets vollständig personalisiert werden. Es können bis zu acht Profile gespeichert werden, wobei jedes Profil mit bis zu zwei Smartphones verknüpft werden kann, damit das entsprechende Profil drahtlos erkannt wird, wenn der Fahrer in das Fahrzeug steigt.

Assistenzsysteme aus dem Baukasten

Im neuen ë-C4 X sind, je nach Version und Ausstattung, bis zu 20 moderne Fahrerassistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit beim Fahren verfügbar, darunter der Aktive Notbremsassistent, der Highway Driver Assist, der Aktive Spurhalte-Assistent sowie der Geschwindigkeitsregler mit Stop & Go Funktion. Darüber hinaus bietet das Modell Technologien zur Verbesserung des Komforts und zur Reduzierung des Stresslevels, beispielsweise das farbige Head-up-Display, die Rückfahrkamera mit Top Rear Vision und das Proximity Keyless-System.

Verbrauch und Laden: Überland in Ordnung

Auf unseren Testfahrten bei eher kühler Witterung um die 10 Grad konnte uns der Stromer mit erfreulich niedrigen Bordcomputer-Verbräuchen überraschen. Bei einem Streckenabschnitt mit Serpentinen konnten wir viel Rekuperieren und kamen so auf einen Durchschnitt von 12,4 kWh/100 km (ohne Ladeverluste). Eine weitere Ausfahrt mit Landstraße und längeren Autobahnetappen quittierte der Stromer mit einem abgelesenen Verbrauch von 16,4 kWh/100 km.

An einer öffentlichen Ladestation mit einem 100-kW-Gleichstrom-Schnellladegerät wird die Batterie mit einer Spitzengeschwindigkeit von ca. 10 km/Min. aufgeladen, wobei 80 Prozent der Ladung in 30 Minuten abgeschlossen sind. Mit dem optionalen 11-kW-Bordladegerät dauert das Aufladen an einer Wall Box rund 5 bzw. 7,5 Stunden, je nach vorliegender Stromversorgung. Die Batteriegarantie beträgt acht Jahre oder 160.000 km bei 70Prozent der Ladekapazität.

„Wir haben uns bewusst für eine kleinere 50 kW Batterie entschieden, schließlich fahren über 70 Prozent der Autofahrer am Tag nicht mehr als 50 Kilometer. So können wir einen günstigen und effizienten Stromer mit mehr als ausreichender Reichweite für den Alltag bieten. Unser e-C4 x ist – mit Förderung – gerade einmal 500 Euro teurer als der Verbrenner C4 X“, erläutert Christopher Rux, Leiter der Presseabteilung bei Citroën.

Was bedeutet das?

Citroën möchte laut Hersteller Familien und „Professionals“ für den e-C4 X begeistern. Der e-C4 X setzt weder bei Fahrleistungen noch bei Ladeperformance oder Reichweite Bestmarken. Das will Citroën auch gar nicht. Der e-C4 X ist ein elegantes, geräumiges und relativ effizientes E-Auto, das mit 37.500 Euro (ohne Förderung) ein echtes Stromer-Schnäppchen ist. Zudem bieten die Franzosen den e-C4 X mit einer Rate von 359 Euro ohne Anzahlung im Online-Vorverkauf – und er soll kurzfristig verfügbar sein.

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