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Fahma bestellt 27 Brennstoffzellenzüge bei Alstom

Die ersten Einsätze verliefen positiv, jetzt gehen Alstoms Brennstoffzellenzüge in Serie.

Der Coradia ilint fährt demnächst auch im Rhein-Main-Gebiet. | Foto: Alstom
Der Coradia ilint fährt demnächst auch im Rhein-Main-Gebiet. | Foto: Alstom
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Gregor Soller

Im September 2018 starteten zwei Wasserstoff-Züge im Elbe-Weser Netz in Niedersachsen in den Plandienst. Ab 2021 stockt die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) auf 14 Einheiten auf. Jetzt setzt der Rhein-Main—Verkehrsverbund nach und hat über die Tochtergesellschaft Fahma 27 Brennstoffzellen-Züge bei Alstom bestellt. Die Triebwagen des Typs Coradia iLint 54 sollen bis zum Fahrplanwechsel 2022/2023 geliefert werden. Die neuen Brennstoffzellen-Züge ersetzen die bisherigen mit Dieselzüge auf den Linien RB11 (Frankfurt-Höchst – Bad Soden), RB12 (Frankfurt – Königstein), RB15 (Frankfurt – Bad Homburg – Brandoberndorf) und RB16 (Friedrichsdorf – Friedberg).

Betankt werden die Brennstoffzellenzüge im Industriepark Höchst. Hierfür wird eine Wasserstoff-Tankstelle für Züge die bereits bestehenden Wassserstoff-Tankmöglichkeiten für Busse und Lkw ergänzen. Die Versorgung mit Wasserstoff ist Teil des Auftragspaketes, das zudem die Instandhaltung und das Vorhalten von Reservekapazitäten für die nächsten 25 Jahre beinhaltet. Die Wasserstoff-Versorgung bietet Alstom in Kooperation mit der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG an.

Für Hochtaunuskreis-Landrat Ulrich Krebs, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des RMV ist, sind die Brennstoffzellen-Züge im Taunusnetz eine sinnvolle Alternative mit zusätzlichen Vorteilen.

„Die Pendler profitieren von mehr Platz in den Zügen und einer wesentlichen ruhigeren Fahrt, weil das Motorengeräusch der Fahrzeuge aufgrund des Elektroantriebs leiser ist. Das ist auch ein Vorteil für die Anwohner an den Strecken.“

Die neuen Züge verfügen über 160 Sitzplätze. Damit steige insbesondere bei den Zügen im Berufsverkehr die Kapazität auf den Linien im Teilnetz Taunus um bis zu 40 Prozent.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), freut sich über das Leuchtturmprojekt. Der Bund unterstützt die Investition, indem er 40 Prozent der Fahrzeugmehrkosten übernimmt, die im Vergleich zu Dieselfahrzeugen anfallen, sowie durch eine anteilige Förderung der Wasserstofftankstelle. Das Projekt hat für das BMVI Modellcharakter. Das Gesamtauftragsvolumen beziffert sich auf rund 500 Millionen Euro.

Was bedeutet das?

Vor allem bei großen und schweren Fahrzeugen ist die Brennstoffzelle eine sinnvolle Möglichkeit, Diesel zu ersetzen. Alstoms Coradia iLint hat sich bereits zu einem kleinen Erfolg gemausert – im Bahnsektor sind über 40 Einheiten einer ganz neuen Baureihe schon eine Stückzahl, die aufhorchen lässt.

 

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