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Facelift BMW X5: Teurer und mehr E-Reichweite

Das Facelift bei X5 (und X6) fiel gründlich aus: Auch wenn BMW äußerlich nur Details änderte, tat sich bei Infotainment und Antrieben sehr viel. Leider auch beim Preis, da man die Basismodelle aus dem Angebot kippte. Brutto muss man jetzt über 13.000 Euro teurer einsteigen.

BMW hat den X5 massiv geliftet. Der Plug-in soll jetzt bis zu 110 km rein elektrisch fahren können. | Foto: BMW
BMW hat den X5 massiv geliftet. Der Plug-in soll jetzt bis zu 110 km rein elektrisch fahren können. | Foto: BMW
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Gregor Soller

X5 (und X6) sind mittlerweile fünf Jahre auf dem Markt: Normalerweise baut man ein Auto sieben Jahre lang, sodass nach drei, spätestens vier Jahren ein Facelift fällig wird. Doch neben dem X5 steht der iX und es könnte sein, dass BMW beide Modelle in der nächsten Generation als Multiantriebsmodell iX5 zusammenführt, samt neuem iX6 und iX7 – die alle ein letztes Mal auch noch mit Verbrenner aufgelegt werden könnten. Nachdem Audi beim Q8 und jetzt Q8 e-tron und Mercedes-Benz beim GLE geliftet hat und mit dem BYD Tang und Nio EL7 weitere Konkurrenten vor der Tür stehen, liftete BMW seine zeitgrößten SUV so gründlich wie den X7.

Auch hier springt man auf BMW OS8 – heißt: Curved Display mit 12,3 Zoll-Anzeigen und 17,9-Zoll-Zentraldisplay. Im Zuge dieser Neuinstrumentierung wurde das Design des Instrumententrägers komplett umgestellt. Kennt man vom X7, wie auch die neue Mittelkonsole, auf der der Schaltprügel entfällt. Immerhin behält BMW auch hier den iDrive-Dreh/Drückstellers noch bei. Wichtig vor allem für die USA und China: Auch der X5 lässt sich als xDrive40i und X5 xDrive30d, (beim Plug-in sitzt da der Akku) optional mit einer dritten Sitzreihe bestücken.

Der Plug-in-Hybrid wird dramatisch stärker

Doch wichtiger ist der Plug-in, der vom 45e zum 50e geadelt wird und die größten Antriebs-Updates erfuhr: Die Systemleistung um fast 100 auf 490 PS (360 kW), das maximale Systemdrehmoment ebenfalls um 100 auf 700 Newtonmeter! Dazu integrierte BMW im Steptronic-Getriebe eine 145 kW starke E-Maschine (in alter Währing sind das 197 PS – exakt der Wert des Ur-733i) und einem maximalen Drehmoment von 280 Nm. Per integrierter Übersetzung hebt BMW das auf 450 Newtonmeter an. Rein elektrisch kann man so bis zu 140 km/h fahren, im Verbund sollen beide Maschinen den 2.420 Kilo schweren X5 jetzt bei Bedarf binnen 4,5 Sekunden auf 100 km/h drücken, der Neue ist jetzt erst bei 250 km/h abgeregelt.

Mehr Akkukapazität sorgt für bis zu 110 Kilometer rein elektrische Reichweite

Auch die Batteriekapazität hob BMW um üppige 25 Prozent auf 29,5 kWh brutto/25,7 kWh netto an. So sollen jetzt bis zu 110 Kilometer Reichweite drin sein, real dürften sich selbst unter ungünstigsten Bedingungen 70 km plus minus x ausgehen. Dass die Ladezeiten nicht komplett ausufern, kann der Bordaler jetzt 7,4 statt 3,7 kW, womit der X5 50e nach viereinhalb Stunden an der Wallbox geladen sein sollte.

Alle anderen Modellvarianten erhalten 48-Volt-Mildhybridtechnik, wobei auch dort ein im Achtgang-Steptronicgetriebe integrierter Startergenerator für die Hybridisierung sorgt. Der leistet 9 kW/12 PS und fährt ein maximales Drehmoment von 200 Nm auf, die 40i-Varianten von X5 und X6 sollen bei sehr niedrigem Tempo sogar ein paar Meter rein elektrisch strömen können. Die Topmodelle bleiben wie der X7 als M60i xDrive beim überarbeiteten V8, der hier 390 kW/530 PS losmacht und real scher unter 13l/100 km zu bringen sein dürfte (im X7 kamen wir nicht unter 15). Auch bei den Sechszylinder-Benzinern und Dieseln stiegen die Leistungen: Beim xDrive40i steigt die Maximalleistung im Vergleich zum Vorgänger um 35 kW/47 PS auf insgesamt 380 PS beim xDrive30d bleibt der Verbrenner unverändert bei 210 kW, durch den Startergenerator steigt die Gesamtleistung aber auf 219 kW/298 PS. Fragt sich, wie lange BMW diese leistungsspirale noch nach oben drehen möchte…denn schon die bisherigen X5- und X6-Modelle standen kritiklos gut im Futter.

Optional kann man den X5 (und X6) jetzt auch per App Parken lassen

Auch bei den Assistenzsystemen hat BMW kräftig nachgelegt: Die serienmäßige Frontkollisionswarnung erfasst jetzt beim Linksabbiegen auch den Gegenverkehr und beim Rechtsabbiegen eventuell auftauchende Fußgänger und Radfahrer. Außerdem kamen ein Automatischer Speed Limit Assist, Streckenverlaufsregelung, Aktive Navigationsführung, Ampelerkennung, Nothalte-, Spurwechsel- und Einfädelassistent. Wegen der Größen von Vorteil: Der neue Parking Assistant Professional kann automatisierte Ein- und Ausparkvorgänge sowie komplette Rangiermanöver mit einer Länge von bis zu 200 Metern außerhalb des Fahrzeugs über die My BMW App mit dem Apple iPhone steuern.

Die Preise stiegen massiv an

Optisch schärfte man die Leuchten etwas nach, vorn wurden sie sogar eine Idee niedriger, dafür stellte man dort die Lufteinlässe senkrecht. Auch innen passte man die Modelle an X7 und 7er an. Die Markteinführung soll im April 2023 starten, bestellt werden kann aber ab sofort: Nachdem die günstige Basisvariante xDrive25d für 73.200 Euro entfiel, ging der Basispreis massiv nach oben – zumal BMW auch die Preise selbst massiv anhob. Der X5 xDrive 30d beginnt jetzt bei 86.300 Euro (das sind 72.521 Euro netto und wurde damit satte 7.395 Euro netto oder 8.800 Euro brutto teurer als der Vorgänger). Der xDrive40i kostet nun 89.300 Euro (gut 75.042 Euro netto, das sind netto knapp 8.656 Euro oder 10.300 Euro brutto mehr), der Plug-in-Hybrid xDrive50e startet bei 92.300 Euro (77.563 Euro netto), das sind netto gut 10.336 oder brutto 12.300 Euro mehr.

Was bedeutet das?

BMW hat X5 und X6 massiv aufgewertet und fit gemacht für die zweite lebenshälfte. Dabei hat man an Assistenz, Leistung und leider Preis auch massiv weitergedreht und es bleibt am Ende die Frage, wie groß, stark und teuer die SUV der oberen Mitteklasse noch werden müssen. Denn auch hier gibt es wie beim neuen Siebener zwar viel mehr von allem, aber die echt smarte, intelligente Idee fehlt – und: Viel sparsamer werden die Boliden trotz neuer Technik auch nicht.

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