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Explosion an norwegischer Wasserstoff-Tankstelle geklärt

Die Explosion einer Tankstelle für Wasserstoff-Elektroautos in Kjørbo bei Oslo schlug hohe Wellen: Ursache war wahrscheinlich die fehlerhafte Montage von Einschraubstutzen an einem Hochdrucktank.

Die Nel-Wasserstoffzapfsäule benötigt nur ein Drittel der Platzkapazität einer Spritzapfsäule. | Foto: Nel
Die Nel-Wasserstoffzapfsäule benötigt nur ein Drittel der Platzkapazität einer Spritzapfsäule. | Foto: Nel
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Gregor Soller

Die Explosion der Tankstelle bei Oslo hatte im Juni Diskussionen um die Sicherheit der alternativen Antriebsart gesorgt. Daraufhin schloss man auch einige Wasserstoff-Zapfsäulen in Deutschland vorübergehend. Der norwegische Wasserstoff-Konzern Nel will nun fehlerhaft montierte Einschraubstutzen an einem Hochdrucktank als Ursache identifiziert haben. Konkret sei ein Leck an der Rohrverschraubung zum Ausleiten des Gases aus Hochdruck-Stahlflaschen ermittelt worden. Wie es dann zur Entzündung der Wasserstoff-Gaswolke kam, konnte aber noch nicht abschließend geklärt werden.

Fest steht, dass eine Entzündung einer Wasserstoff-Gaswolke zur Explosion führte. Diese hatte sich im Umfeld eines Hochdrucktanks gebildet, der aber separat von den Zapfsäulen stand. Bei der explosionsartigen Verpuffung gab es neben Sachschaden auch Leichtverletzte. Einmal mehr steckt der Teufel bei den Wasserstofftankstellen damit im Detail: Denn wenn diese nicht funktionieren, ist das ebenfalls meist auch auf Details wie Dichtungen oder Verschraubungen zurückzuführen.

Sicherheitsvorkehrungen wie in der Luftfahrt angekündigt

Deshalb kündigte Nel-Konzernchef Jon André Løkke kündigte an, dass beim Bau der Wasserstoff-Tankstellen „Sicherheitsvorkehrungen wie in der Luftfahrtbranche“ eingeführt werden. Das beinhalte die exakte Dokumentation, wer die Schrauben angezogen hat, sowie Mehrfachprüfungen. Außerdem wolle sein Konzern prüfen, ob es Sinn macht, die ohnehin schon teuren Stationen mit weiteren zusätzlichen Sensoren und Gasmeldern auszustatten, die dazu noch sensibler kalibriert würden. Selbst auf die Gefahr hin, dass es dann öfter zu Fehlalarmen kommt. Das hätte den Unfall vielleicht verhindern können, denn nach Aufzeichnungen an der Unfall-Tankstelle wurde schon rund zweieinhalb Stunden vor der Explosion ein erster leichter Gasaustritt registriert.

Entsprechend werden nun alle Wasserstoff-Tankstellen mit Nel-Technologie in den USA, Europa sowie Süd-Korea überprüft. Dazu zählen auch drei oder vier Stationen in Deutschland. Hier werde die Überprüfung bis in das dritte Quartal dauern, sagte der Nel-Chef. Die Erkenntnisse aus dem Unfall in Norwegen werde das Unternehmen der gesamten Branche zur Verfügung stellen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.

Was bedeutet das?

Es ist nun nicht so, dass auch schon reguläre Tankstellen in Feuer aufgegangen wären, doch diese Technik hat man mittlerweile eben sehr gut im Griff. Bei den Wasserstoffzapfsäulen, -leitungen und –Tanks steckt der Teufel aber immer noch im Detail – in dem Fall genügte ein falsch montierter Einschraubstutzen.

 

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