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Eurobike 2024: Valeo verbessert Cyclee-Antrieb und bringt nachhaltiges Bedienteil

Valeo hat seinen Cyclee-Antrieb deutlich leiser gemacht, was zwei Touren mit dem B2B-Long-John JHOG und dem B2C-Long-John-Long-Tail-Zwitter bestätigen. Und man präsentiert als nächsten Schritt ein aus nachhaltigen Materialien gefertigtes HMI, das mit knackscharfem Bild und einfacher Bedienung gefällt.

Coole Kombi: Das JHOG Long John für gewerbliche Einsätze überzeugte mit robustem Rahmen, haltbaren Bremsen, genialen Ständersystem und einem belastbaren Antrieb von Valeo, der jetzt wirklich viel leiser läuft. | Foto: HUSS-VERLAG
Coole Kombi: Das JHOG Long John für gewerbliche Einsätze überzeugte mit robustem Rahmen, haltbaren Bremsen, genialen Ständersystem und einem belastbaren Antrieb von Valeo, der jetzt wirklich viel leiser läuft. | Foto: HUSS-VERLAG
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Johannes Reichel

Mit zwei Neuheiten und einem großen Stand war der Automobilzulieferer Valeo auf der Eurobike 2024 in Frankfurt am Main prominent vertreten - und unterstrich damit einmal mehr seine Ambitionen weit über den Autozuliefer-Bereich hinaus. Zum einen präsentierte man eine neue Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) namens Cyclee PixelRide. Sie besteht aus einem Smart Dock, einem 2“-Touchdisplay und einer Fernbedienung mit drehbarem Gashebel. Dank mehrerer Montagepositionen und einem abnehmbaren Display lässt sich das neue HMI nahtlos von der Stadt auf den Berg übertragen. Sehr praktisch: Das Smart Dock Phone-as-a-Key-System sperrt das E-Bike automatisch, wenn der Fahrer 3 Meter entfernt ist. Obwohl bereits eine Diebstahlsicherung am Motorgetriebe vorhanden war, erhöht diese neue Vorrichtung die Sicherheit des Benutzers durch ein sicheres, einfach zu bedienendes Verriegelungssystem, das auf die Bedürfnisse der E-Bike-Benutzer zugeschnitten ist, wirbt der Anbieter. Speziell im gewerblichen Bereich dürfte dieses Feature gut ankommen. Die Technologie bietet eine Antwort auf die Zunahme von Diebstählen aufgrund des wachsenden Wertes von E-Bikes. Innovativ ist auch der Ansatz, den ökologischen Fußabdruck des Produkts zu reduzieren: Die neue HMI ist für eine einfache Montage und Demontage konzipiert, und die verwendeten Materialien umfassen bis zu 30 % recycelte Kunststoffe. 

Cyclee-Antrieb weiter verfeinert

Den wichtigsten Fortschritt gibt es in Sachen Antrieb zu verzeichnen: Die Mittelantriebseinheit Valeo Cyclee ist jetzt leiser als zuvor, wobei der Geräuschpegel der gesamten elektrischen Antriebslösung formal um etwa –7 dB(A) reduziert wurde, eine kleine Welt. Nutzer hatten zuvor den lauten Lauf des Systems moniert, was etwa auch im Rahmen des "Cargobike of the Year"-Wettbewerbs von der Jury kritisiert worden war. Um das neue Geräuschniveau zu erreichen, verfügt die neue Version über eine neue Zahnradgeometrie und zusätzliche Rippen auf der Abdeckung zur Glättung der Vibrationen sowie zusätzliche Brücken an den Statorpaketen. Mit dieser Weiterentwicklung bietet sie den gleichen Geräuschpegel wie andere, weniger leistungsstarke Lösungen, so das Versprechen.

Er ist wirklich leiser geworden

In einem ersten kurzen Test auf der Messe mit einem robusten und speziell fürs Gewerbe clever gemachten B2B-Alu-Long-John von JHOG und einem interessanten Long-John-Long-Tail-Mix-B2C-Lastenrad ebenfalls aus Alu von Galian erwies sich das System tatsächlich als deutlich leiser und viel weniger nervig hochfrequent, wenngleich nicht auf dem fast geräuschfreien Niveau etwa von Shimano EP6 oder des neuen Pendix gDrive, das am Main Premiere feierte. Am besten gefällt der Automatik-Modus ("predict"), der dem Fahrer viel Sortierarbeit abnimmt. Wer steilere Rampen wie etwa die Hochgaragenauffahrt am Frankfurter Messegelände erklimmen will, kann und sollte in Anbetracht der hier etwas langsamen Schaltreaktion des Systems per "Boost"-Drehregler am Lenkergriff nachsteuern. So ist man im Auto-Modus eigentlich am besten unterwegs und holt sich Zusatzschub, wenn es ihn braucht. Auch das Anhängen von gleich zwei Carla-Cargo-Trailern in Reihe, die neuerdings auch in einer dringend nötigen Europaletten-Version auffährt, an dem JHOG-Long-John-Bike brachte das System nicht ins Schwitzen und sorgte für souveränen Vortrieb bei ruhiger Straßenlage.

Genug Drehmoment auch für schwere Lasten

Laut Anbieter soll der Elektromotor von Valeo nach eigenen Angaben effizienter als die 24-V- oder 36-V-Motoren, die in den meisten Elektrofahrrädern auf dem heutigen Markt verbaut sind. Mit einem Drehmoment von 130 Nm kann das Assistenzsystem das Pedaldrehmoment bis zu verachtfachen (gegenüber derzeit durchschnittlich verfünffachen). Mit der Mittelantriebseinheit Cyclee, die die gemeinsam mit Effigear entwickelte Getriebetechnologie integriert, schalten die Gänge unabhängig von den Bedingungen in weniger als 100 Millisekunden, ohne dass Knöpfe oder Hebel gedrückt werden müssen. Radfahrer können die Gänge sogar „unter Last“ wechseln, also ohne mit dem Treten aufzuhören. Das soll ohne Ruckeln möglich sein, so Valeo. Es ist zudem kein Umwerfer mehr erforderlich – nur ein einziges Ritzel, das einen Ketten- oder Riemenantrieb ermöglicht. Dadurch können sich Fahrräder von vielen Teilen verabschieden, die oft zerbrechlich sind und ständige Wartung und Aufmerksamkeit erfordern, werben die Franzosen.

Refurbishing von Verleih-E-Bikes in Paris mit Smovengo

Neben den beiden Neuheiten präsentieren die Franzosen auf der Eurobike 2024 eine Reihe von E-Bikes verschiedener Hersteller, die mit der Antriebslösung von Valeo ausgerüstet sind, darunter City-, Trekking- und Speedbike-E-Bikes. Mehr zum Messeauftritt von Valeo in unserem Anhang. Zusätzlich zu seinen Erstausrüstungsaktivitäten engagiert sich Valeo auch in der zirkulären Wartung von E-Bikes. Valeo und Smovengo, der Betreiber von Vélib' Métropole, dem Selbstbedienungs-Fahrradverleihsystem der Stadt Paris und 64 ihrer Gemeinden, haben sich zusammengetan, um die Motoren und Batterien der 8.000 elektrischen Velibs, die auf den Straßen des Pariser Großraums verkehren, zu überholen. Für die Partnerschaft mit Smovengo wurden zwei auf Aufbereitung spezialisierte Valeo-Standorte ausgewählt: das „Circular Electronics Laboratory“ in Nevers (Frankreich) für die Batterien und die „Circular Innovation Factory“ in Czechowice (Polen) für die Motoren.

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